Neu bei Cigarworld: Pfeifen von Henryk und Mateusz Worobiec

Sie kennen Przemysl? Die Stadt mit ungefähr 65.000 Einwohnern in der Woiwodschaft Karpatenvorland, im äußersten Südosten Polens am Fluss San? Nein? Dann wird es aber Zeit, denn das Städtchen ist ungefähr so etwas wie das „Saint Claude Osteuropas“ mit mehreren aktiven Pfeifen- und Raucherbedarfsartikelherstellern in diesem Ort. Einer der größten Pfeifenhersteller der Welt ist ebenfalls dort ansässig.

Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl

Nun, die kleine Manufaktur von Henryk und Matys Worobiec gehört gewiss nicht zu den größten Herstellern. Der Zwei-Mann-Betrieb (Vater und Sohn) ist sogar ziemlich klein und übersichtlich. Doch was die Werkstatt als Endprodukt verlässt, braucht sich auch nicht hinter „großen“ Namen verstecken.

Seit 1954 gibt es den Betrieb, der vom Großvater Pawel gegründet wurde. Der Betrieb war auch in sozialistischen Zeiten schon immer in privater Hand. Zu dieser Zeit hatte der Betrieb einige Angestellte und fertigte Pfeifen überwiegend aus Birnenholz. Erst seit Anfang der 80er Jahre wird auch Bruyère aus Albanien importiert. Ein kostbares Gut damals! Seit 1979 führt nun Henryk den Betrieb, und er gibt die Zügel nun nach und nach an Matys ab. Matys ist Mitte 30 und kümmert sich auch um die Social Media Auftritte auf Facebook und Instagram. Außerdem ist er bestens vernetzt mit der polnischen Pfeifenrauchergemeinde, und nimmt regelmäßig an Pfeifenmessen sowie den überraschend beliebten Langsamrauch-Wettbewerben teil. Die polnische Pfeifenraucherszene macht im Übrigen einen sehr lebendigen und geselligen Eindruck.

Die Pfeifen werden – was für osteuropäische Pfeifen nicht unbedingt selbstverständlich ist – ausschließlich in Bruyère in guter bis ausgezeichneter Qualität gefertigt. Besonders hervorzuheben ist die Arbeitsweise. Jede Pfeife ist tatsächlich handgemacht. Kopierfräsen gibt es nicht. Zwar gibt es Drehmaschinen, doch sie dienen nur der groben Formgebung. Alle weiteren Arbeitsschritte werden ausschließlich in Handarbeit ausgeführt. So erhält man als Kunde zwar keine „echte“ Freehand, aber eine „Handmade“ ist es dennoch.

Es gibt ein festes Repertoire an Shapes, an denen man sich bei der Fertigung orientiert. So bekommt man also eine „handgemachte Serienpfeife“. Diese gliedern sich in „Standard-Serie“ und „500er-Serie“.

Die Standard-Serie ist gefertigt aus gutem Bruyère und einem Mundstück aus einem neuartigen Kunststoff-Material, das einige von Markenpfeifen aus tschechischer Herstellung kennen. Ähnlich wie Ebonit ist es deutlich weicher im Biss als Acryl, aber hat den Vorteil, dass es nicht oxidiert und dass es sich nicht verfärbt. Die Pfeifen werden entweder glatt belassen, gebeizt und wachspoliert. Oder sie werden von Hand rustiziert, was ein recht zeitaufwändiger Prozeß ist. Diese Pfeifen sind unglaublich preiswert, ein echter Geheimtipp!

Die 500er Serie verwendet allerbestes Bruyere, hat tolle Maserungen, und Applikationen aus Sterlingsilber. Die meisten Pfeifen sind gut handfüllend. Außerdem besteht hier das Mundstück aus Acryl, und sie werden in einer aufwändigen Geschenkverpackung geliefert.

Vorerst bieten wir nicht das komplette Sortiment an. Außerdem haben wir uns erst einmal auf 9mm-Pfeifen beschränkt. Doch wenn unsere Worobiec-Pfeifen gut bei Ihnen ankommen, werden wir das Sortiment weiter ausbauen.

Meine eigene Worobiec-Billard raucht sich jedenfalls hervorragend. Das Mundstückmaterial ist in der Tat interessant, weil man die Pfeife wegen des weicheren Bisses auch für längere Zeit (z.B. jetzt, beim Schreiben) zwischen den Zähnen halten kann. Außerdem kann ich keine Kittstellen festellen, wohl aber zwei kleinere Spots.

Wenn sie also Gefallen an den Pfeifen der Worobiec-Familie gefunden haben, schauen Sie in unseren Shop! Wir sind jedenfalls überrascht von der hohen Qualität. Für uns derzeit echte Preis-Leistungs-Sieger!

Gruppen-, Club- und Forums-Pfeifen von Cigarworld

Pfeifenraucher sind gesellige Menschen. Auch wenn das Klischee den Pfeifenraucher eher allein im Ohrensessel vor dem Kaminfeuer mit Cognacglas und Flanelldecke sieht. Sie gehen sehr gern auf Pfeifenmessen, treffen sich zu Stammtischen, finden sich im Internet und in Social Media zu Gruppen, Clubs und Interessengemeinschaften zusammen.

Oft kommt so der Wunsch auf, eine eigene Pfeife für diese Gruppe auf die Beine zu stellen. Mit eigenem „Clubstempel“. Als Erinnerungsstück und um die Gemeinschaft hervorzuheben. Natürlich gibt es bei diesen Gruppen Kontakte zu Pfeifenmachern, die gefragt werden, ob sie diese Pfeifen herstellen können oder möchten.

Bei einigen Pfeifenmachern ist es aber so, dass sie sich mit der Herstellung ein und desselben Modells in größerer Stückzahl schwertun. Oder dass es Finanzierungsschwierigkeiten für so ein Projekt gibt. Auch die Frage, wer in so einer Gemeinschaft die Organisation übernimmt, stellt sich. Wer kümmert sich um die Bezahlung des Pfeifenmachers, wer bringt die unterschiedlichen Interessen und Vorstellungen über so eine Pfeife unter einen Hut?

Die Antwort kann lauten: Das machen gerne Wir!

Wir haben beste Kontakte zu Pfeifenmachern weltweit und vor der Haustüre, haben gute Drähte zu Serienpfeifenherstellern und kennen die Abläufe. Wir haben das Know-how, so etwas auf die Beine zu stellen. Dabei müssen die Stückzahlen gar nicht so exorbitant hoch sein, wie man es sich möglicherweise vorstellt. Oft lassen sich durch die größeren Mengen auch interessantere Preise als bei einer Einzelbestellung realisieren. Sprechen Sie uns an, fragen kostet nichts.

Wieso wir das so explizit darstellen?

Weil das Gruppenpfeifenprojekt der Facebook-Pfeifengruppe „Facebooks Pfeifenfreunde“ sehr bald seinen Abschluss findet und die Pfeifen dann bei Ihren zukünftigen Besitzern eintreffen werden.

Hergestellt wurden die Pfeifen vom belgisch-französischen Pfeifenmacher Bruno Nuttens, der mehr als ausreichend Material sowie die passenden Maschinen besitzt, um so ein Projekt zu stemmen. Dabei wurde während des Fertigungsprozess regelmäßig über Fortschritte informiert, damit die Mitglieder dabei zusehen können, wie, im wörtlichen Sinne, die Sache Form annimmt.

Über Shape, Finish, die Fragen welches Mundstückmaterial, ob mit oder ohne Filter wurde im Vorfeld in der Gruppe abgestimmt. Ebenfalls darüber, welche Pfeifenmacher überhaupt in Frage kommen können. Prototypen und Entwürfe der verschiedenen Hersteller wurden diskutiert, und schließlich wurde ein Hersteller ausgewählt.

 

Den Abwicklung übernahmen wir über unseren Shop, jedes Mitglied konnte so seine Pfeife anzahlen. Als zweiten Schritt wird es zeitnah die Möglichkeit geben, die Restzahlung für die Pfeife zu leisten, damit sie umgehend dem Kunden zugeschickt wird.

Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen alle Ihre Pfeife erhalten werden, damit die Gruppenpfeifen virtuell, aber doch gemeinschaftlich ihrer Bestimmung zugeführt werden können.

Wenn Sie also eine Idee diesbezüglich für Ihre Gruppe, Ihren Club, Ihren Stammtisch oder Ihr Pfeifenraucher-Forum haben, sprechen Sie mit uns!

 

Alles andere als klassisch. Daniel Mustran und seine Freehand- Pfeifen.

Wenn man für den Einkauf von Pfeifen für den Fachhandel verantwortlich ist und sich selbst als „pfeifenverrückt“ bezeichnet, braucht es hin und wieder gehörig Disziplin und die Fähigkeit, eine andere Perspektive einzunehmen. Einmal, um nicht alle Pfeifen selbst rauchen zu wollen, aber auch die Pfeifen einzukaufen, die nicht unbedingt dem persönlichen Geschmack entsprechen. Von denen man aber annimmt, dass sie anderen Gefallen werden. Und die, nach allen fachlichen Maßstäben, „gut gemacht“ sind.

Dies trifft in diesem Fall zu 100% auf die Pfeifen von Daniel Mustran zu. Sie entsprechen nicht unbedingt meinem persönlichen Geschmack, aber sie sind einfach umwerfend umgesetzt. So umwerfend, dass wir sie unbedingt ins Sortiment aufnehmen mussten.

Dabei kommt man nicht so leicht an Pfeifen des Kroaten, der 1975 in Deutschland geboren ist. Denn die Warteliste ist lang. So lang, das Daniel auch mal Aufträge ablehnen muss. Ein gutes Jahr hatten wir „gebohrt“, bis es endlich so weit war, dass er zusagte, uns ein Einstiegssortiment herzustellen. Wir sind nun mit dem Endergebnis sehr zufrieden und hoffen natürlich, dass seine Pfeifen auch bei Ihnen gut ankommen werden.

Dass wir überhaupt in den Genuss dieser wahren „Kunstwerke“ kommen, ist der Faszination zuzuschreiben, die Daniel schon immer dafür hatte, welche Ruhe, Frieden und Gelassenheit Pfeifenraucher ausstrahlen. Seit 2010 ist er der Pfeifenszene verbunden und quasi direkt von Anfang an auch mit der Herstellung von Pfeifen beschäftigt.

Dieser Ansatz kommt nicht von ungefähr, denn Daniel hat einen Abschluss als Elektronik- Ingenieur, und ist so das Konstruieren und das „selbst Machen“ gewohnt. Sein Hobby ist  seit Jahren die HiFi-Elektronik, insbesondere der Aufbau von Röhrenverstärkern und Audiobauteilen. Wenn er sich für einen Themenbereich wirklich interessiert, muss er dort schöpferisch tätig sein.

So kam er auch in Kontakt mit ganz „großen Namen“ seines Fachs und konnte von Ihnen lernen. Zu nennen wäre hier zum Beispiel Kai Nielsen, Joao Reis, Manduela, Eder Mathias. Und wer diese Namen einzuschätzen weiss, bemerkt die Einflüsse auf das Design seiner Pfeifen.

Das Design seiner Pfeifen sowie die verwendeten Materialien sind der wahrer „Star“ seines Schaffens. Sein Holz bezieht er übrigens von keinem geringeren als „Mimmo“ Romeo Domenico – was in jedem Fall sehr für die Qualität spricht. Auch bei Mundstückmaterialien setzt er auf Qualität und kauft überwiegend Ebonit beim deutschen Hersteller S.E.M. Außerdem ist er sehr überzeugt von einem neuartigen Mundstückmaterial, das gewissermaßen die Vorteile von Acryl und Ebonit verbindet. Es nennt sich „Chris Kelly Resin“ und wird meistens in bunten Farben hergestellt. Es ist deutlich weicher als Acryl, dadurch sehr bißfreundlich. Aber es hat den großen Vorteil, dass es nicht oxidiert und dass es so geschmacksneutral und farbecht bleibt. So hat man die Bissqualität von Ebonit mit der Farbstabilität von Acryl. Wir haben einige Pfeifen mit Mundstücken aus diesem Material im Sortiment!

Der Stil von Daniel Mustran ist nur schwer zu beschreiben. Muss man gesehen haben! Fließende Formen, die immer wieder durch Flächen abgewechselt werden. Hier und dort eine Kante, ein Bruch, ein Kiel hier und eine Facette dort. Fürs Auge wie fürs Handgefühl wird viel geboten. Langweilig gibt’s nicht! Anzumerken bleibt ebenfalls, das Daniel Mustran kein Problem mit Filterpfeifen hat. So können 9mm-Filterraucher bei Daniel Mustran auch fündig werden.

Was ihn von vielen Unterscheidet, die ebenfalls „verrückte Formen“ bauen, ist die handwerkliche Perfektion. Die Gestaltung wird nicht dazu mißbraucht, handwerkliche Mängel zu kaschieren. Die Bohrungen passen, die Mundstücke sind gut aufgefächert, die Kanten sind scharf, und jeder Schliff sitzt da, wo er sein soll. Gestümpert wird nicht! Absolutes High-End-Fertigungsniveau! Auch die Rauchqualitäten dürfen nicht leiden. So wird zum Beispiel auf die Verwendung von Lack verzichtet, weil es die Rauchqualität negativ beeinflussen könnte.

Er ist besonders erfolgreich und bekannt in den USA, wo er in einem Atemzug mit Werner Mummert oder anderen „Dänischen Namen“ genannt wird. Dies hatte bisher auch Einfluss auf seine eigenen Tabakvorlieben, die leider durch eine verschärfte EU- Gesetzgebung einen herben Dämpfer verkraften musste. Denn seine Pfeifentabaklieferungen von Herstellern aus den USA kommen nicht mehr so mir nichts, dir nichts über den Zoll.

Daniel mag am liebsten leichtere Virginia-Perique Flakes und Mixtures. Aber auch Straight Virginias und vollmundige Latakiablends. Aromatisierte Tabake sind nicht sein Geschmack. Er raucht (wen wundert’s?) am liebsten seine eigenen Pfeifen, und für Spaziergänge nimmt er sehr gerne eine Missouri Meerschaum zwischen die Zähne. Von diesen Maiskolbenpfeifen aus den USA hat er immer ein paar in Reserve, die er gerne Gästen anbietet, oder Freunden gibt, die das Pfeiferauchen ausprobieren möchten.

Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Daniel Mustran, und hoffen, dass die Pfeifen von ihm so gut bei Ihnen ankommen werden, wie wir es uns erhoffen! Hier geht es zu seinen Pfeifen: Daniel Mustran Freehands

Besuch bei Roland Kirsch. Pfeifenmacher aus Mecklenburg.

Wer durch Mecklenburg fährt, kommt leicht ins Schwärmen. Die weite Fläche, der Horizont immer sichtbar, die leicht hüglige Landschaft, die versprengten Orte, die urigen Dörfer, die See vor der Haustür. Kein Wunder, dass man hier auf „dumme“ Gedanken kommt und daran denkt Pfeifen zu machen. Aber auch bei Roland Kirsch führte der Weg nicht direkt zur Pfeifenmacherei. Das wäre auch zu langweilig. Denn bisher hat sich noch immer bewahrheitet, dass Handwerkern, die etwas in ihrem Leben erlebt haben, so schnell nicht die Ideen ausgehen.

Ursprünglich ist Roland Kirsch gar kein Mecklenburger, sondern Thüringer. Auch wenn er ganz wunderbar in diese Landschaft passt, war es sein Armeedienst, der ihn in dieses Land führte. Und er blieb, wurde sesshaft und arbeitete mit Holz. Nein, noch war es für Bruyèrestaub längst nicht so weit.

Roland wurde Tischlermeister und leitete eine große Tischlerei mit einigen Angestellten. Insofern hat er das saubere Konstruieren, das planhafte und ordentliche Vorgehen von der Pike auf gelernt. Dies ist eines der Eigenschaften, die man auch noch bis heute an ihm und seinen Pfeifen spürt. Hier hat alles „Hand und Fuß“, ist solide und sehr präzise gearbeitet.

Zur Pfeife gefunden hat er erst verhältnismäßig spät, was seiner Leidenschaft für das Thema aber ganz und gar keinen Abbruch tut. So war er im Jahr 2000 für das damals noch existente Tabakunternehmen Planta als Messebauer auf der Intertabac tätig. Nach getaner Arbeit schenkte ihm der Marketingchef eine Pfeife (eine Design Berlin) und ein Pouch Cellini- Tabak. Roland fand gefallen und war schnell auf der Suche nach neuen, schöneren Pfeifen. Seine Leidenschaft führte ihn vor allem zu dänischen Pfeifen. Allen voran Pfeifen von Poul Winslow und Stanwell. Hiervon hat er heute noch eine große Sammlung und raucht diese Pfeifen regelmäßig. Diese Jahre als ausschließlicher Pfeifenraucher und Sammler waren für ihn prägend und beeinflussen ihn bis heute. Sein Tabakgeschmack ist eher der aromatisierten Richtung zuzuordnen. Er hat aber auch keine Angst vor „Experimenten“.

Roland musste noch bis 2013 warten, bevor er seine ersten Gehversuche im Bereich Pfeifenbau machte. Seine Kenntnisse vom Holzbau sowie eine solide ausgestattete Werkstatt waren natürlich sehr hilfreich. Auch ein Pfeifenbau-Workshop, den er in seiner alten Heimat Thüringen besuchte, waren für Roland sehr ermutigend. So fing es an, Stück für Stück. Bis nach unzähligen Versuchen und etlichen „Werkstattpfeifen“ zum selbst Rauchen er das Gefühl hatte, seine Pfeifen auch anderen ans Herz zu legen.

Er bot seine fertigen Stücke mit wechselndem Erfolg dem umliegenden Fachhandel an. Auch war und ist Roland Kirsch ein absoluter „Messegänger“. Er war fortan mit seinen Pfeifen auf etlichen Ausstellungen und Pfeifenmessen zu sehen. Seine Frau Sabine begleitete ihn häufig dabei.

Seinen Durchbruch hatte er aber vor allem, als der Blogger- und YouTube-Pfeifenvideo-„Papst“ Ralf Dings auf ihn aufmerksam wurde. Besser gesagt: von seinen Zuschauern mit der Nase auf ihn gestoßen wurde. Das war für ihn ein Schlüsselmoment, hier stand er auf einmal im Rampenlicht und konnte sich nach der Veröffentlichung eines Videos über ihn kaum noch vor Anfragen retten. Ab jetzt sah und hörte man ihn!

Später kamen eine eigene Homepage und ein Social Media Auftritt dazu. Betreut wird dieser Bereich von seiner überaus netten und charmanten Frau Sabine. Sie kümmert sich auch um Fotos und den Versand.

Wer von Roland Kirschs Pfeifen erzählt, kommt nicht umhin, davon zu berichten, mit was für einer Leidenschaft er für das Thema brennt. Im Allgemeinen, für das Thema Pfeife & Tabak, aber insbesondere für seine Pfeifen und den Pfeifenbau. Dabei ist Roland Kirsch offen, kommunikativ und ehrlich. Er braucht den Austausch über seine Arbeit. Dies ist auch einer der Gründe, warum er sehr gerne auf Messen geht und auf Pfeifenrauchertreffen (auch bei mir in Lübeck) ein gerngesehener Gast ist. Hier bekommt er Feedback und Inspiration. Das er dabei immer dabei ist seine Pfeifen zu verbessern, hört sich vielleicht abgedroschen an, ist aber tatsächlich so. Wer seine Pfeifen sieht, glaubt das aber gern.

Dieser Austausch funktioniert nicht nur mit seinen Kunden und anderen Pfeifenrauchern, sondern auch auf professioneller Ebene. Und das ist eine absolute Ausnahme. Beispiel: Fragen sie mal einen Pfeifenmacher, welches Strahlgut er zum Sandstrahlen benutzt. Oder welche Körnung das Sandpapier für den „letzten Schliff“ haben muss. In den meisten Fällen bekommen Sie ein Schweigen als Antwort, mit viel Glück höflich-ausweichende Antworten mit dänischem Akzent. Nicht so bei Roland Kirsch. Offenheit gehört bei ihm zum guten Ton. Und er erwartet sie auch von seinem Gegenüber.

Werden wir konkret, schauen wir auf Roland Kirschs Pfeifen!

Wer seine Pfeifen betrachtet, wird einen dänischen Einfluss nicht von der Hand weisen können. Auch in Machart und Konstruktion gibt es durchaus Anleihen am dänischen Serienpfeifenbau vergangener Tage. So kann man in der Regel davon ausgehen, das seine Pfeifen mit 9mm Bohrung sind und eher etwas „fleischiger“ und volmuniöser im Auftritt. Dies ist bei ihm kein Marktzugeständnis – denn dieser Machart ist beliebt und populär -, vielmehr reflektiert es seinen eigenen Geschmack und ist Ausdruck für sein eigenes Verständnis von Ästhetik bei Pfeifen. Dies heißt übrigens nicht, dass er nicht auch leichte, zierliche Pfeifen ohne Filter baut. Ich spreche aus Erfahrung. Solche Pfeifen sind jedenfalls nicht immer auf „seinem Radar“.

Dabei verwendet er vor allem Acryl für seine Mundstücke. Und tut damit der absoluten Mehrheit der Pfeifenraucher einen echten Gefallen, die vor allem die Pflegeleichtigkeit schätzen. Puristen rümpfen darüber vielleicht die Nase, aber keine Sorge – besondere Stücke bekommen ein feines Handcut SEM-Cumberland-Mundstück! Daraus, dass er auch vorgefertigte Acryl-Rohlinge für Mundstücke verwendet, macht er kein Geheimnis. „Christian, darüber kannst du ruhig berichten.“ – Wow! Roland Kirsch meint es ernst mit seiner Transparenz. Es gibt allerdings einige Mundstückarten, die man nur aus dem vollen Stangenmaterial drehen kann. Dafür hat er seine Drehmaschine! Und auch sonst ist seine Werkstatt beneidenswert gut ausgestattet. Er legt Wert auf gutes Werkzeug, gute Maschinen, beste Materialien.

Als Applikationen kommen gerne Edelholzarten zum Einsatz. Aber auch Acryl, das er sich nach eigenen Vorstellungen selbst anfertigt. Haben Sie zum Beispiel schon einmal blaues Acryl mit eingegossenen Fichtenzapfen gesehen? Auch Sterling Silber oder antike Metallringe finden Verwendung.

Roland mag glatte Pfeifen am liebsten. Hier sieht er die Maserung und das lebendige Stück Holz am besten. Nichtsdestotrotz hat er ein eigenes Sandstrahlkabinett von dem andere, möglicherweise renommiertere Pfeifenmacher träumen. Es gibt auch sandgestrahlte Pfeifen von Roland, aber diese sind bisher noch recht selten. „Ich lass‘ sie, wenn es geht, einfach lieber glatt,“ sagt er. Dann muss der Kunde zwar hin und wieder mit Spots und Sandkorneinschlüssen leben, aber er findet es so besser. Ich hoffe dennoch, dass Roland zukünftig mehr sandstrahlt, denn die Ergebnisse sind unglaublich gut!

Auch vor anderen Holzarten hat Roland Kirsch keine „Angst“. Mooreiche, Teak, Palisander, Olivenholz und natürlich Bruyère findet man in seiner Werkstatt. Dabei sind die Vorräte an unglaublich gut gemasertem, trockenen Bruyère bemerkenswert! Er schätzt seinen Vorrat auf ungefähr 3000 Kanteln von Mimmo, Rainer Barbi und anderen Quellen und hofft, dass es noch eine Weile reicht. Denn Roland Kirsch ist fleißig. Er ist eigentlich kaum aus seiner Werkstatt herauszulocken, die in einem Anbau an seinem Wohnhaus untergebracht ist. Wenn nicht gerade seine Enkelkinder zu Besuch sind oder er im Auftrag von Pfeife & Tabak unterwegs ist, ist er hier anzutreffen. Gut, dass er nicht mehr „muss“ – er macht Pfeifen zu seinem Vergnügen, offiziell ist er schon einige Zeit im beruflichen Ruhestand.

Das schmälert seinen Ehrgeiz aber in keinster Weise. Roland Kirsch macht, tut, will.

Umso mehr freuen wir uns, bald Pfeifen von ihm in unserem Shop anzubieten. Noch ist es nicht so weit, denn die Post benötigt Ihre Zeit. Aber in den nächsten Wochen sollten Sie davon hören!

Dabei wird ihnen auffallen, das seine Pfeifen ein ganz hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Außergewöhnlich gut sogar. Auch hier „kann er nicht anders“. Er findet, seine Pfeifen sollten sich alle Pfeifenraucher leisten können. Natürlich kostet eine Straight Grain mehr als eine rustizierte Pfeife. Aber in Dänemark würde man für so eine Straight Grain wahrscheinlich das Doppelte, Drei- oder Vierfache ausgeben müssen. Dabei ist – wie schon angedeutet- das Fertigungsniveau sehr hoch einzuschätzen. Und Meilenweit davon entfernt, was Hobby-Pfeifenmacher bei Facebook & Co. zeigen. Bei Roland Kirsch passt alles. Die Kanten sind sauber, die Symmetrie perfekt umgesetzt, die Mundstücke sauber verschachtelt.

Freuen Sie sich daher auf eine Pfeife von Roland Kirsch. Dem Thüringer Original aus Mecklenburg, das für die Pfeife brennt!

 

Gibt es Tabake, die man probiert haben „muss“?

Neueinsteiger in die Welt der Pfeife sind oftmals überfordert mit dem Angebot an Pfeifentabak. Es gibt unendlich viele Marken, Schnittarten, Aromatisierungsvarianten und Stilrichtungen. Was soll man da auswählen?

Viele suchen in ihrer Hilfslosigkeit einen Anhaltspunkt, den sie möglicherweise aus anderen Bereichen kennen. Es wird also nach Klassikern gesucht, Referenzpunkte an denen sich die „Pfeifenwelt“ orientiert und die gewissermaßen zum allgemeinen „Geschmackskanon“ gehören.

Gibt es solche Tabake? Die Antwort lautet wie so oft im Tabakbereich: Jein!

Grundsätzlich ist es immer der persönliche Geschmack, der entscheidet.  Und persönlichen Geschmack kann man kaum verallgemeinern. Zumindest würden wir es für falsch halten, Pfeifenrauchern Empfehlungen an die Hand zu geben, ohne explizit darauf hinzuweisen, dasss der persönliche Geschmack entscheidet.

Dennoch lassen sich gewisse Trends und Tendenzen festhalten, alle im jeweiligen Bereich.

Da es verschiedene Geschmacksrichtungen, Genre und Aromaausprägungen gibt, sollte man sich bei der Frage nach einer Empfehlung vielleicht erst einmal darüber bewußt werden, was man sucht.

Grob kann man die unterschiedlichen Richtungen in zwei Kategorien enteilen:

  • „Naturnahe“ Tabake
  • Aromatisierte Tabake

Wobei es jedem klar sein sollte, dass es so gut wie keine vollkommen unbehandelten Tabake auf dem Markt gibt. Schon in den ersten Bearbeitungsschritten bei der Herstellung von Tabak werden Methoden verwendet, die den Tabak verändern. Dennoch können diese Bearbeitungsschritte mehr oder weniger intensiv erfolgen, was uns zum nächsten Punkt bringt.

Die beiden Richtungen „naturnah“ und aromatisiert lassen sich in weitere Bereiche aufteilen, was eine Kategorisierung erleichtert.

Naturnah

  • Virginia
  • Englisch, mit Latakia
  • Englisch, ohne Latakia

Aromatisiert

  • „Hocharomaten“ oder „Deutsche Aromaten“
  • Dänische Tabake

Diese Kategorisierung ließe sich wahrscheinlich noch um einiges verfeinern, wenn man wollte. Dies würde hier aber zu weit führen.

Um Ihnen also einen Anhaltspunkt zu geben, der Ihnen die Orientierung erleichtert, hier unsere, wohlgemerkt subjektive Empfehlung für den jeweiligen Bereich. Wir sind der Meinung, diese Tabake sollten Sie probieren.

Virginia:

Amphora Virginia

Der Amphora Virginia ist ein klassischer Vertreter seiner Art, aber mit Besonderheiten. Er besteht ausschließlich aus Virginiatabaken und ist heißgepresst. Dadurch ist er deutlich weicher und nicht so bissig wie andere Tabake seiner Art, aber bei vollem Aroma. Er brennt sehr gutmütig ab und ist zu jeder Tageszeit zu genießen. Kurzum, diesen Virginia müssen Sie probieren!

Englisch, mit Latakia:

Peterson Early Morning Pipe

Über diesen Tabak allein könnte man wahrscheinlich einen längeren Blogbeitrag schreiben. Kaum ein Pfeifentabak ist mehr Referenzpunkt als dieser. Berühmte Persönlichkeiten, Dichter, Wissenschaftler rauchten diesen Tabak. Es gibt Rohtabake, die nur in dieser Mischung Verwendung finden, und die höchstinteressante Balance zwischen geröstetem Virginia, Orient und Latakia ist einzigartig. Kein anderer Tabak ist wie der Early Morning Pipe (EMP). Den muss man in seinem Pfeifenraucherleben probiert haben.

Englisch, ohne Latakia

DTM Ropers Roundels

Unsere Empfehlung mag einige irritieren. Warum dieser „Nischentabak“? Nun, die Antwort ist einfach. Diesen Tabak, ein sogenannter „Coin“, oder „Curly-Cut“ gibt es unter verschiedenen Namen. Der DTM Ropers Roundels ist dabei die Varinate mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Virginia, Perique und Black Cavendish werden zu einer „Wurst“ gerollt und dann in feine Scheiben geschnitten. Er hat volle Würze, enthält eine gute Portion des „Wunderkrauts“ Perique und ist ein sehr repräsentativer Vertreter seiner Gattung.

Hocharomat:

DTM Devil’s Holiday

Hocharomaten bieten zusammen mit den Dänischen Tabaken die beliebteste Kategorie in Deutschland. Ein Großteil aller hier verkauften Tabake sind Hocharomaten. Sie sind süß, duftig und sehr oft fruchtig aromatisiert. Unglücklicherweise sind sie häufig aufgrund der zahlreichen Aromastoffe nicht besonders gut im Abbrand und neigen zum Sottern. Dies lässt sich allerdings vom Devil’s Holiday nicht behaupten. Er brennt hervorragend ab, ist fruchtig-aromatisch und riecht einfach umwerfend. Kommt im Übrigen von DEN Spezialisten für diese Tabake, von Dan Tobacco aus Lauenburg.

Dänischer Tabak:

Mac Baren Scottish Mixture

Ähnlich wie auch der EMP ist der Mac Baren Scottish Mixture eine wahre Legende. Und er gehört zu den ältesten heute noch verkauften Sorten überhaupt. Er bietet eigentlich alles. Würze, Süße, Wärme, Duftigkeit. Doch von nichts zu viel, und alles in Harmonie. Er gehört unser Meinung nach zum „Grundvokabular“ und sollte auf jeden Fall probiert werden!

Wenn Sie etwas probiert haben, und sich möglicherweise in andere Richtungen herantrauen möchten, bieten wir unsere Cigarworld Tasting Bundles an, die über die jeweilige Richtung einen schönen Überblick bieten. Hier zu finden!

 

Preisgünstige Pfeifen und Angebote bei Cigarworld und unsere „Philosophie“ dahinter

Wir lieben Freehand-Pfeifen. Besonders von den Machern, die wir selbst kennen und schätzen. CO Pipes, Holmer Knudsen, Poul Winslow, Former, viele mehr. Auch Dunhill „The White Spot“, weil uns mit der Marke eine lange gemeinsame Geschichte verbindet und uns die gelebte Tradition fasziniert.

Aber ebenso sind wir Fans von „knackigen Angeboten“ – wie es einst ein beruflicher Weggefährte formulierte. Sie finden diese Angebote unter anderem in der Empfehlung der Woche, die jeden Donnerstag aufs Neue viele Pfeifenfreunde überrascht. Wenn Sie unsere Newsletter abonniert haben, bekommen Sie diese auch als Mail zugeschickt. Außerdem haben wir unseren Schnäppchenmarkt, der fortlaufend aktualisiert wird.

Meistens kaufen wir diese Ware speziell für diese Zwecke ein. Oft sind es Auslaufmodelle oder ganze Auslaufserien diverser Hersteller oder ältere Jahrespfeifen von Vauen oder Stanwell. Unsere Strategie ist, dass wir den kompletten Bestand abnehmen, dafür aber auch einen interessanten Preis erzielen, den wir an unsere Kunden weitergeben können. So bleiben die Angebote der Woche immer aktuell und interessant.

Außerdem ergibt sich hin und wieder die Chance Geschäftsauflösungen aufzukaufen, um so an interessante Schnäppchen zu kommen. Wenn Sie möglicherweise von einer Geschäftsauflösung im Bereich Pfeifen erfahren, wären wir um einen kurzen Hinweis sehr dankbar!

Ein anderer Bereich sind die Pfeifen, die von sich aus schon als preisgünstige Ware angelegt sind. Zu nennen wären hier zum Beispiel unsere Bellini-Pfeifen, die wir vor allem Anfängern wärmstens ans Herz legen oder für denjenigen, die eine „Werkstattpfeife“ o.Ä. suchen. Sie stammen aus einer renommierten Manufaktur in Italien. Diese Pfeifen genügen unseren Kriterien, um sie zu einer empfehlenswerten Alternative zu machen. Diese Kriterien sind:

– Pfeifen gefertigt aus Bruyere, und zwar aus der Knolle (ganz einfache Pfeifen werden auch aus dem Stamm oder den Ästen hergestellt)

– mit einer chemisch wenig behandelten Oberfläche, möglichst gewachst

– ausgestrichen mit einer Einrauchpaste, nicht mit Schamott, Kunststoff oder Metallbeschichtung

– mit einem vernünftig geformten Mundstück aus Acryl oder Ebonit

– passende Bohrungen, möglichst gerade

– von einem vertrauenswürdigen Hersteller, am besten aus Europa

Ab und zu erhält man als Händler die Möglichkeit „zweite Wahl“, „Rejects“ oder Zweitmarken bekannter Marken zu kaufen. Dazu zählen zum Beispiel die Parker– Pfeifen, die wir aus Englands einziger verbliebenen Pfeifenfabrik beziehen. Wir haben diese erst seit Kurzem im Sortiment, und bisher sind sie wahre Verkaufsschlager!

Der Vorteil dieser Pfeifen liegt auf der Hand:

Pfeifenköpfe, die im Fertigungsprozess nicht den eigenen, hohen Qualitätsanforderungen genügen, werden aussortiert. Viele dieser Pfeifen sind aber noch mehr als gut genug, um als „Parker“ in den Handel zu gelangen. Bisher waren diese Pfeifen nicht in Deutschland erhältlich – so sind wir hierzulande der einzige Händler, der Parker Pfeifen anbietet. Sie haben keine Filterbohrung, ein klassisches Ebonitmundstück, sind nur gewachst, nicht lackiert und sind oftmals etwas robuster verarbeitet. Im englischsprachigen Raum spricht man bei diesen Pfeifen von „Basket Pipes“.

Dennoch haben diese Pfeifen ein ausgezeichnetes Rauchverhalten, da sie aus gutem, abgelagerten Holz gefertigt sind, und wirklich nur einen Bruchteil dessen kosten, als die Ware, die sonst aus dieser Manufaktur kommt.

Leider fällt diese Ware nicht immer an. Auch hat man hier weder Einfluss auf Finish, Shape oder kann sonst kaum Wünsche äußern.

Wir arbeiten aber daran, diese Ware uns auch zukünftig verfügbar zu machen. Bleiben Sie daher gespannt.

Auch Vauen hat so eine Produktschiene. Hier sind zum Beispiel die Vauen Classic sandgestrahlt zu nennen. Soilde gemachte Pfeifen mit Acrylmundstück und 9mm Bohrung, zu einem hervorragenden Preis!

Wenn man den Blick etwas schweifen lässt und nach Osteuropa schaut, werden einem die Pfeifen von Anton Pipes auffallen. Wir hatten bereits in einem weiteren Blogbeitrag darüber berichtet. Der überwiegende Anteil der Anton-Pfeifen ist aus Ahornholz gefertigt. Ein feuerfestes, dauerhaftes Material, das in der Ukraine eine lange Tradition hat. Außerdem wächst der Rohstoff direkt vor der Haustür und muss nicht wie bei Bruyere aus der Mittelmeerregion importiert werden. Diese preis-werten Pfeifen können wir ebenfalls sehr empfehlen, probieren Sie doch einmal eine aus!

Last but not Least seien Corn Cobs erwähnt, und zwar solche von Missouri Meerschaum aus den USA. Man erhält wohl kaum woanders mehr Rauchvergnügen für weniger Geld.

Seit 1869 werden hier diese sehr günstigen und dabei dennoch gut rauchbaren Pfeifenspezialitäten hergestellt. Der Trick des Gründers Henry Tibbe war, die Kolben von außen mit einer tonartigen Substanz zu beschichten, wodurch ihre Haltbarkeit deutlich verbessert wurde. Der Name Missouri Meerschaum kann einerseits auf diese helle Tonschicht zurückgeführt werden, andererseits sind die Raucheigenschaften denen einer Meerschaumpfeife nicht unähnlich. Das verwendete Material ist ebenfalls sehr porös und saugfähig.

Abschließend möchten wir festhalten, dass wir Pfeifen für jeden Geldbeutel anbieten möchten. Wenn man nicht viel Geld für sein Rauchvergnügen hat oder nicht viel Geld ausgeben möchte, ist daran nichts Anrüchiges oder Verwerfliches. Sie können davon ausgehen, dass die Pfeifen, die wir Ihnen anbieten – egal in welcher Preislage – gewissen Kriterien genügen, damit Sie Freude daran haben werden, Pfeife zu rauchen.

Schauen Sie also mal wieder in unseren Pfeifenshop!

 

Mac Baren, ein Familienunternehmen ganz nah am Kunden

Produzenten von Pfeifentabak gibt es heutzutage nicht mehr allzu viele. In Dänemark sind es noch zwei, die Mac Baren Tobacco Company und die Scandinavian Tobacco Group. Etwas genauer betrachten wollen wir heute die Firma Mac Baren, die jahrelang unter „Harald Halberg Tobaksfarikker“ firmierte.

Harald Halberg war Namensgeber und der erste Besitzer dieser Tabakfabrik im Jahr 1887. Er hatte diese Fabrik – wobei „Manufaktur“ es wohl eher trifft – nicht selbst gegründet. Nein, er hat die Fabrik ertauscht. Gegen ein Pferd und ein Fass Whisky. Der vorherige Besitzer hatte die Fabrik in einem Pokerspiel verloren. Raue Sitten und Gebräuche im Dänemark des 19. Jahrhunderts…

Für ein Pferd und ein Fass Whisky bekam Harald Halberg aber eine funktionierende Produktionsstätte für Strangtabak, der noch manuell mit der Hand gesponnen wurde. Er hatte zuvor eine Ausbildung zum Tabak-Spinner gemacht, die sage und schreibe viereinhalb Jahre dauerte. An Know-how mangelte es also nicht. Aber der Wettbewerb machte ihm sehr zu schaffen. In ganz Dänemark gab es zu diesem Zeitpunkt über 400 Tabakfabriken, vier davon allein in Svendborg, wo auch heute noch der Firmensitz ist. Zwei sind es heute noch in ganz Dänemark, 1995 waren es noch sieben.

Das Geschäft ging an Haralds Sohn Einar. Einar hatte ebenfalls einen Sohn, den er 1939 in die USA schickte, um die Tabakwirtschaft auf dem Kontinent kennen zu lernen. Auch das Pfeifengeschäft und der Einzelhandel interessierten ihn. Es erwies sich als „Glück im Unglück“, dass Jørgen, so war sein Name, in die Staaten aufbrach. Denn durch den Zweiten Weltkrieg konnte er nun nicht mehr zurück nach Dänemark. Er musste sich, zumindest vorübergehend, in Amerika einrichten. Die sechs Jahre bis Kriegsende nutzte Jørgen, um die moderne Tabakherstellung in allen Facetten kennen zu lernen. Dafür arbeitete er nicht nur in Fabriken, sondern auch auf Tabakfarmen auf dem Feld.

Als er wieder in Dänemark eintraf, war er voller Ideen und Entwürfe für neue Produkte. Er hatte den Ehrgeiz vieles anzupacken und zu verändern. Nur der Name „Halberg“ für ihre Produkte passte nicht mehr in die Zeit. Man suchte nach einem englisch klingenden Namen. Zum einen gab es einen regelrechten Andrang auf alles Englische in Dänemark zu dieser Zeit (siehe auch „Stanwell“), zum anderen wollte man einen deutsch klingenden Namen vermeiden, um bessere Marktchancen zu haben. Nach Kriegsende hatte man es mit deutschen Namen leider schwer in Dänemark.

Die Wahl fiel nach einigem Hin und Her auf „Mac Baren“. Unter diesem Label wurde der erste Tabak, nach modernem Verfahren hergestellt, vermarktet. Es war der auch heute noch bekannte Solent Mixture, der bereits 1950 auf den Markt kam. 1951 folgte Harmony, 1953 Stockton, 1954 Golden Blend, 1955 Club Blend. Erst 1958 kam die Mac Baren Mixture auf den Markt. Aber das mit Macht! Bereits drei Jahre später hatte sie schon über 25% Marktanteil in Dänemark, und die Tendenz ging weiter nach oben. Es war ganz offensichtlich die angenehme Raumnote, die „die Mixture“ so populär machte.

Alle Produkte von Mac Baren finden Sie bei uns im Shop.

Ohne die Mac Baren Scottish Mixture würde es Mac Baren wahrscheinlich heute gar nicht mehr geben. Fast die Hälfte der Produktion entfällt heute auf die Mixture-Produktfamilie. Der Tabak ist noch immer Marktführer in Dänemark und in Deutschland unter den Top drei.

Die Marke wurde so bekannt, dass man sie 1995 zum Firmennamen machte. Man nannte sich fortan „Mac Baren Tobacco Company“. Die Bekanntheit der Firma führte auch dazu, dass man 2002 anfing, Tabak für Swedish Match zu fertigen. Die bekannte Marke „Borkum Riff“ machte zwischenzeitlich die Hälfte des Produktionsvolumens bei Mac Baren aus. Es war Anfang der 2010er Jahre ein schwerer Schlag für das Unternehmen, dass Swedish Match in der Scandinavian Tobacco Group aufging und die Produktion von Mac Baren abgezogen wurde. Von heute auf Morgen brach so gut die Hälfte des Umsatzes weg.

Aber die Zeiten besserten sich für Mac Baren. Zum einen ist das Unternehmen bis heute familiengeführt und kein börsennotiertes Aktienunternehmen. Dies macht es viel unabhängiger, flexibler und resilienter. Man ist nicht darauf angewiesen, jedes Quartal Gewinn zu machen. Man kann Verluste besser verkraften und Geschäfte langfristig anlegen. Dies steht im krassen Gegensatz zum direkten dänischen Mitbewerber, der Scandinavian Tobacco Group. Mac Baren ist auch heute noch im Besitz der Familie Halberg.

Seit den frühen 2000er Jahren war man schon Produzent berühmter Imperial Tobacco- Marken wie Amphore, St. Bruno oder Three Nuns. 2015 erwarb man auch die Rechte an den Marken und war nun nicht mehr „nur“ der Produzent. Damit steig das Produktionsvolumen in bisher ungekannte Höhen.

Aber auch Personen haben bei Mac Baren maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Personen, die der Marke ein Gesicht geben, ihr einen Stempel aufdrücken und so fast ein Synoym für die Marke werden. Die Rede ist hier von Per Georg Jensen. Der ehemalige Besitzer einer Pfeifenfabrik (nämlich Georg Jensen) sattelte Anfang der 2000er Jahre „auf Tabak um“. Sehr zunutze waren ihm dabei seine Geschäftskontakte, die er bereits seit seiner vorherigen Tätigkeit pflegte. Auch hatte er bereits bei einem großen deutschen Tabakimporteur gearbeitet, der Firma Heinemann (heute nur noch im Duty Free Geschäft tätig), und hatte so Dunhill-Tabake kennen und schätzen gelernt.  Aber nichtsdestotrotz musste er viel lernen, denn das Pfeifengeschäft ist nun mal anders als das Tabakgeschäft. Doch er fand sich schnell zu Recht und ist heutzutage als „Master Blender“ und „Tabakbotschafter“ nicht mehr aus dem Unternehmen wegzudenken.

Zuletzt hat Per einen Teil der Geschäfte bei Unitas übernommen. Das Unternehmen „Unitas“ ist seit 2018 eine 100% ige Tochter von Mac Baren und ging aus Planta hervor. Künftig wird man sich intensiver um Hausmischungen verschiedener Fachhändler kümmern. Durch den stetigen Aufbau einer eigenen, kleinen Produktion in Berlin will man deutlich flexibler als die Mitbewerber werden.

2012 kam noch der US-amerikanische Tabakhersteller „Sutliff“ ins Unternehmensportfolio. So hat man ein eigenes Standbein und einen weiteren Produktionsstandort auf dem amerikanischen Kontinent.

Über die Jahre ist man so zu einem echten „Tabakriesen“ geworden. Dies ist erstaunlich, wenn man betrachtet, dass alles einmal mit einem Pferd und einem Fass Whisky begann. Mac Baren wird auch zukünftig den Pfeifentabakmarkt mit interessanten Neuheiten bereichern. Sei es in der „HH“ Serie, in dem naturnahe Tabake besondere Beachtung erfahren – oder bei einem der mittlerweile zahlreichen Marken, wie z.B. Amphora oder Capstan.

Zum Schluss noch – und zum Nachschlagen – hier die verschiedenen Mac Baren-Tabake nach dem Jahr ihrer Markteinführung:

1950    Solent Mixture

1951    Harmony

1953    Stockton

1954    Golden Blend

1955    Club Blend

1955    Dark Twist Roll Cake

1957    Plumcake

1957    Virginia No. 1

1958    Mixture

1964    Latakia Blend

1965    Burley London Blend

1965    Navy Flake

1979    Virginia Blend

1979    Virginia Flake

1983    Black Ambrosia

1985    Golden Ambrosia

1989    Navy Mixture

1990    Roll Cake  (Former name was Royal Twist)

1991    Cherry Ambrosia

1991    Mixture Aromatic

1995    Gold of Denmark

1998    Original Choice

1999    Vanilla Cream Loose Cut

1999    Vanilla Flake

2000    Aromatic Choice

2000    Mixture Modern

2003    Uncle Louie Rum

2003    Uncle Louie Whisky

2004    Cube Silver

2005    Mixture Flake

2006    HH Vintage Syrian

2007    Cube Gold

2007    Limited Edition No. 8

2008    HH Mature Virginia

2009    HH Acadian Perique

2010    7 Seas Regular

2010    7 Seas Gold

2010    7 Seas Royal

2011    7 Seas Red

2011    HH Highland Blend 

2012    HH Old Dark Fired

2012    Mellow Choice

2012    Vanilla Toffee Cream

2012    Halberg Green, Red & Yellow

2014    HH Latakia Flake

 

 

Brauche ich für jeden anderen Tabak auch eine andere Pfeife?

Das Thema ist dem reichlichen (über)- Angebot unser Pfeifentabaklandschaft geschuldet, und tritt sehr häufig vor allem bei Einsteigern auf: Braucht man für jeden Tabak den man probiert auch eine eigene Pfeife?

Wir nehmen die Antwort direkt vorweg: Nein!

Also keine Sorge, sie benötigen nicht für alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Tabaksorten eine eigene Pfeife. Allerdings kann das Unterschieden der „Tabakrichtung“ schon die eine oder andere geschmackliche Verirrung vorbeugen, dazu aber weiter unten mehr.

Zunächst geht die Annahme von Pfeifen- Einsteigern, man müsste zu jedem Tabak auch die eine, exklusive Pfeife haben mit Sicherheit auf die literarischen Veröffentlichungen so genannter „Spezialisten“ aus den 70er und 80er Jahren zurück. Denn eben dieses Mantra wurde tatsächlich gepredigt. Der volle Geschmack könne sich nur entfalten, wenn tagein, tagaus aus einer Pfeife nur die identische Tabaksorte geraucht wird.

Platt gesagt, das ist quatsch. Testen Sie es selbst. Die allermeisten Aromatisierungen verfliegen in den Pfeifenköpfen tatsächlich ziemlich schnell, so daß beim nächsten Rauchgang keinerlei aromatischen Rückstände übrig bleiben. Die meisten Aromatisierungen sind heutzutage auf Alkoholbasis- dieser verfliegt sehr schnell, besonders bei hoher Temperatur. So bleibt bei den meisten Tabaken keinerlei „Nachgeschmack“ -das so genannte „Crossover“, wenn man aus der jeweiligen Pfeife einen anderen Tabak raucht.

Allerdings macht es Sinn bei seinen Pfeifen grob zwischen zwei Richtungen zu unterscheiden:

  1. Pfeifen aus denen naturnahe Tabake geraucht werden
  2. Pfeifen aus denen aromatisierte Tabake geraucht werden

Man macht diese Unterscheidung wegen folgendem: Raucht man eine naturnahe Mischung aus einer Pfeife, aus der Sie häufig Vanillearomatisierte Tabake geraucht haben, nimmt man mit Sicherheit eine deutliche Vanillenote war, da die chemischen Stoffe der Aromatisierung dominanter sind als die natürlichen Aromen Ihrer naturnahen Mischung. So kommt es zu dem oben erwähnten „Crossover“. Eine unerwünschte, und oft unangenehme Vermischung von Aromen.

Viele unterscheiden hier noch zwischen Latakia- und Virginiapfeifen. Ich persönlich merke da allerdings keinen Unterschied. So kommen in meine „naturnah- Pfeifen“ sowohl Latakiahaltige-  wie auch naturnahe Tabake ohne Latakia. Man will mit dieser Unterscheidung vermeiden, das man eine unerwünschte, leichte Latakianote wahrnimmt, wenn man einen Virginia aus der entsprechenden Pfeife raucht. Wahrscheinlich benötigt man aber eine sehr feine Zunge um diese wahrzunehmen.

Eine hierzulande allerdings recht selten anzutreffende Tabakrichtung hat definitiv eigene Pfeifen verdient, da sich das Aroma sehr schnell im Holz verfestigt, und teilweise kaum mehr verfliegt. So genannte „Lakeland“ Aromatisierungen, also die typisch englische, seifig-blumige Aromatisierung, die ohnehin polarisiert, sollten sie also was das betrifft mit bedacht genießen, und ihr eigene Pfeifen widmen.

Bleibt festzuhalten, das kein werdender Pfeifenraucher in Panik verfallen muss, wenn er einen neuen Tabak probieren möchte. Probieren geht beim Pfeiferauchen eh immer über das studieren. Wer weiß, vielleicht gefällt Ihnen ja sogar dieser „Crossover- Effekt“?

Natürlich wollen wir Sie auch nicht davon abhalten Ihre Pfeifensammlung weiter auszubauen, um bestimmte Tabake aus Ihnen zu rauchen. Schauen Sie also selbst, und bleiben Sie bei dem was Ihnen gefällt. Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es nicht.

Hier geht es übrigens in den Pfeifenshop.

 

 

 

Muss Pfeifentabak befeuchtet werden?

Wir haben über das Thema bereits 2018 berichtet, aber immer wieder aufkommende Fragen in Foren, Social Media und anderen Online- Portalen drängen uns zu der Annahme, das hier durchaus immer wieder Aufklärungsbedarf liegt.

Daher hier noch einmal, mit Ergänzungen, der Inhalt unseres Artikels vom Februar 2018:

Zigarrenraucher kennen dieses Thema von ihren braunen Kostbarkeiten, doch so wie Ihre Zigarren sollten Sie Ihren Pfeifentabak keinesfalls behandeln. Im Humidor hat also die Dose Mac Baren, Pipe Republic oder Stanwell nichts verloren. Denn dort würde sie viel zu feucht werden, und den Humidor aufgrund ihres eigenen Aromas wohl für immer verderben.

Pfeifentabak wird heutzutage vielfach zu feucht ausgeliefert. Dies hat Gründe, die vor allem in der Lagerhaltung der Fachhändler zu suchen sind. Ein Pouch Pfeifentabak kann bei einem kleinen Lotto- u. Tabakgeschäft schon mal ein Jahr oder länger liegen, bevor es verkauft wird. Um einer Austrocknung vorzubeugen, fügen die Hersteller also etwas mehr Feuchtigkeit hinzu und halten den Tabak dadurch auch längere Zeit frisch. Frische Pouches oder auch Dosen sollten also keinesfalls befeuchtet werden – es sei denn, das Vakuum der Packung wurde beschädigt. Ansonsten sollte man den Tabaken mindestens 24 bis 48 Stunden „an der frischen Luft“ gönnen, um sie optimal genießen zu können.

Außerdem wird Pfeifentabak nach Gewicht verkauft. Einen Pfeifentabak besonders feucht, vielleicht sogar „nass“ auszuliefern ist für den Hersteller logischerweise ein probates Mittel das Gewicht des Tabaks zu erhöhen. Machen Sie selbst Ihre Schlüsse daraus wie dieses Thema zu beurteilen ist…

Wenn Pfeifentabak zu feucht ist, führt es beim Rauchen zu folgendem:

  • Er schmeckt scharf
  • Schlechter Abbrand
  • Häufiges Nachzünden
  • Es kommt zu „Zungenbrand“
  • Es sammelt sich viel Kondensat, Feuchtigkeit, vor allem im unteren Teil des Pfeifenkopfs
  • Erhöhter Reinigungsbedarf im Holm und Filterkammer
  • Schnell verschmutzte Kopfränder
  • Schimmel im Tabak, der Tabak wird so zerstört

Zu feuchten Tabak zu rauchen oder Pfeifentabak gedankenlos zu befeuchten, ist keine gute Idee. Wenn man dann noch in betracht zieht, das Einsteiger die Packung Tabak öffnen, und sich einfach in die Pfeife stopfen ohne ihn zu trocknen kann man sich vorstellen, das die ersten Rauchdurchgänge zu einem frustrierenden Erlebnis werden.

Wobei aromatisierte Tabake etwas mehr Feuchtigkeit benötigen als naturbelassene Tabake. Allerdings sollte man in beiden Fällen Feuchtigkeit erst zusetzen, wenn der Tabak wirklich zu trocken geworden ist. Dies ist wahrscheinlich aber erst nötig, nachdem der Tabak einige Wochen, vielleicht Monate geöffnet ist. Bei aromatisierten Tabaken sollte der Tabak sich immer noch ein bisschen „weich“ anfühlen – keinesfalls aber klebrig oder gar nass.

Naturbelassene Mischungen – besonders solche mit Latakia – dürfen ruhig anfangen zu „rascheln“. Allerdings sollte der Tabak auch nicht so trocken werden, dass er bei Berührung zu Staub zerfällt. Würde man die Luftfeuchtigkeit messen, sollte der Wert 55 % nicht übersteigen.

Ist der Tabak dennoch einmal zu trocken geworden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn wieder zu befeuchten. Dies aber wirklich nur als allerletzte Lösung! Es gibt einfache Humdrole, die mit Wasser getränkt werden, und mit in die Tabakpackung gelegt werden. Wichtig hierbei ist es allerdings, das der Humidrol wieder aus dem Tabak entfernt wird, wenn der Tabak ausreichend befeuchtet ist.

Auch die bekannten Boveda-Packs sorgen für die notwendige Feuchtigkeit. Hier sollte man ebenfalls darauf achten, den Pack wieder zu entfernen, wenn der Tabak befeuchtet ist.

Grundsätzlich sollte man von Hausmittelchen „Aus Großvaters Zeiten“ Abstand nehmen. Wenn Sie also Schimmelbildung vermeiden wollen, verwenden Sie keine Kartoffel-Apfel- oder Orangenschalen zur Befeuchtung. Obst- oder Gemüsereste haben also nichts im Tabak verloren!

Am wohlsten fühlt sich Pfeifentabak, wenn Sie ihn nach Bedarf ablüften und trocknen lassen und dann in ein relativ luftdichtes Glasgefäß umfüllen. Hier muss der Tabak auch bei regelmäßiger Öffnung nicht nachbefeuchtet werden und er kann wunderbar nachreifen. Dabei haben sich Einmach- Gefäße aus Glas mit Gummidichtung, wie sie z.B. von schwedischen Möbelhäusern angeboten werden, bestens bewährt.

Grundsätzlich kann man sagen, dass sich Pfeifentabak trocken viel wohler fühlt, als wenn er zu feucht ist. Aber auch das Rauchverhalten Ihrer Pfeife wird Ihnen wenig Feuchtigkeit danken und Ihnen einen tollen Rauchgenuß bescheren.

 

Syrischer Latakia. Mythen, Legenden und Tatsachen.

Kürzlich in einem Online-Forum für Pfeifenraucher: „Ich möchte unbedingt mal den echten, syrischen Latakia probieren, welchen Tabak kaufe ich dafür am besten?“

Jeder von uns ist mit dem Themenbereich wahrscheinlich schon in Kontakt getreten oder hat davon gehört. Syrischer Latakia, am besten noch aus dem gleichnamigen Ort, wo bekommt man ihn?

Kommen wir ohne Umschweife zur Antwort. Die lautet: „Gar nicht“, denn syrischen Latakia gibt es schon seit einiger Zeit nicht mehr. Auch Vorräte in Lagerhäusern sind vermutlich längst aufgebraucht. Dies ist eine Tatsache.

Die Mythen und Legenden über die Umstände sind allerdings mannigfaltig und mit schwankendem Wahrheitsgehalt. Aber eins nach dem anderen.

In ebensolchen Online-Medien werden Spekulationen, das dies mit dem seit Jahren tobenden Bürgerkrieg in Syrien zu tun hat, oft als Wahrheit verkauft. Hört sich plausibel an. Doch Fakt ist, es hat nichts mit dem Bürgerkrieg zu tun. Schon weit vor dem Bürgerkrieg gab es keinen typischen, geräucherten Latakia-Tabak mehr in Syrien.

Dies hat verschiedene Gründe und liegt vor allem an zwei Faktoren.

Zum einen: Die gesunkene Nachfrage. Unzweifelhaft hat seit der Popularisierung von aromatisierten Tabaken die Nachfrage an Latakia-Würztabaken erheblich nachgelassen. Aber schon weit davor ging der Bedarf zurück. Dies hat mit einem Thema zu tun, das man auf den ersten Blick gar nicht in einen Zusammenhang setzen würde: Die Einführung von Deodorants. Denn Latakia war im anglophonen Ausland vor allem deswegen so beliebt, weil er, wenn er geraucht wurde, ganz hervorragend Körpergerüche überdeckte. Dies wurde durch Deos überflüssig. Es war der größte Faktor, der dem syrischen Latakia schon früh zusetzte.

Zum anderen: Zum Aromatisieren und Räuchern des Orient-Tabaks wurden in Syrien Pflanzen, Blätter und vor allem die Rinde einer speziellen Baumart benutzt. Diese Bäume wuchsen allerdings zunehmend weniger und waren nur noch schwer zu erreichen. Für die Tabakbauern nachteilig, wurden diese Bäume noch unter Naturschutz gestellt. Die Latakia-Herstellung wurde somit illegalisiert und die Tabakbauern erhielten sogar Ausgleichszahlungen für Ihre Verluste.

So sind die Gründe des Niedergangs von syrischem Latakias vor allem wirtschaftlicher Natur, wie auch stark beeinflusst von Ressourcenknappheit durch Raubbau.

Da es mit der Durchsetzung von Gesetzen in Syrien nicht so weit her ist, gab es dennoch hin und wieder kleinere Tabakbauern, die ihre Herstellung an Zwischenhändler verkaufen konnten. So konnte Anfang der 2000er ein Dänischer Tabakhersteller noch die gesammelten 10 Tonnen syrischen Latakias aufkaufen.

Ein paar Jahre später tauchte noch eine Restmenge in einem italienischen Lagerhaus auf. Hier war die Qualität allerdings so schlecht, dass sie nicht für die Herstellung von Pfeifentabak geeignet war.

Die letzten Dosen Pfeifentabaks die syrischen Latakia enthielten, gingen im November 2017 in den Versand.

Andere Tabakhersteller in Deutschland verkauften zwar Mischungen, die sich „Syrian Latakia“ nannten, enthielten aber schon jahrelang keinen mehr. Einige europäische Hersteller hatten einfach vergessen, ihre Artikelbeschreibungen umzuändern als sie – teilweise schon vor Jahrzehnten – auf zypriotischen Latakia umstellten.

Eine weitere, häufig gehörte Legende besagt, dass syrischer Latakia schon seit den 70er Jahren nicht mehr erhältlich ist. Restbestände, von denen man bis Ende der 90er Jahre zehrte, sind in einem riesigen Brand eines Lagerhauses abgebrannt. Das war’s. Syrischer Latakia war Geschichte. Diese Legende kommt vor allem aus den USA und wurde – ich gebe es zu – auch von mir wiedergegeben. Ganz korrekt ist sie aber nicht. Denn sie betrachtet nur einen Tabakhersteller, nämlich Cornell & Diehl, der so seine syrischen Latakiavorräte tatsächlich verloren hat. Woanders gab es ihn aber noch!

Denn auch nach diesem Zeitpunkt wurde von anderen Herstellern in Dänemark Latakia in Syrien erworben. Allerdings direkt, nämlich die besagten 10 Tonnen.

An dieser Stelle möchte Ich ihnen auch noch mitgeben, dass es heute wahrscheinlich ein zweifelhaftes Vergnügen wäre den alten syrischen Latakia zu rauchen. Der „heilige Gral“ ist es jedenfalls nicht. Latakia-Tabak, und vor allem der syrische, verliert über die Jahre sein rauchiges Aroma. Das ist in alten, verschlossenen Dosen kein Problem, da die Aromen von den anderen Tabaken wieder aufgenommen werden. In Lagerhäusern, wo der Tabak lose gelagert wird, ist dies aber sehr wohl problematisch, da er so seine einzigartige Aromatik verliert.

Hinzuzufügen bleibt noch, dass mittlerweile auch andere Länder Latakia herstellen. Bulgarien zum Beispiel. Deswegen sollte man meiner Meinung nach eher von „Latakia zypriotischen Stils“ sprechen.

Haben Sie dennoch weiterhin Freude an Ihren englischen Mischungen mit Latakia. Viele alteingesessenen Pfeifenraucher schworen schon immer auf zypriotischen Latakia, da dieser runder, aromatischer und auch rauchiger ist.

Wenn Sie jetzt Lust auf latakiahaltige Tabake bekommen haben, wir haben da eine Kleinigkeit vorbereitet: 132 Mischungen mit Latakia.