Feilen statt Fräsen: Die Geschichte von Wolfram Benz

Ein Leben zwischen Metall und Holz

Wolfram Benz, geboren 1975 in Pforzheim, lebt und arbeitet heute im elsässischen Wintzenbach – einem kleinen Ort, der Kennern auch als Heimat von Willi Überall alias Willi von Wintzenbach ein Begriff ist. Bevor Benz jedoch zur Welt der Pfeifen fand, prägte ihn über Jahrzehnte ein ganz anderer Werkstoff: Metall.

Als gelernter Industriemechaniker arbeitete er rund 30 Jahre lang als WIG-Schweißer und Schlosser, bevor er sich mit einer eigenen kleinen Schlosserei selbstständig machte. Der Weg zum Pfeifenbau war also weder vorgezeichnet noch geplant – und gerade deshalb so spannend.

Einstieg über Umwege: Vom Raucher zum Macher

Der erste Kontakt zur Pfeife kam über den eigenen Tabakgenuss. Die Entscheidung, von Zigaretten auf Pfeife umzusteigen, war zunächst rein praktischer Natur. Doch schnell merkte Benz: Eine Pfeife allein genügt nicht. Also kaufte er alte Pfeifen in Konvoluten, bereitete sie auf – und entdeckte dabei seine Faszination für Form, Material und Funktion.

Ein vorgebohrter Hobbyblock wurde zum Ausgangspunkt. Es folgten Holzrohlinge, erste Werkzeuge, und vor allem: stundenlanges Selbststudium. YouTube wurde zur Werkstattbibliothek. Was fehlte, fertigte er selbst. Was nicht funktionierte, wurde überdacht. Und was gelang, wurde gefeiert – mit Neugier und Bescheidenheit.

Screenshot

Der Messe-Moment: Worth 2022

Etwa vier Jahre nach dem ersten Hobbyblock sammelten sich bei Benz rund 30 selbstgefertigte Pfeifen an. Und dann kam der entscheidende Impuls – von seiner Frau. Sie meldete ihn kurzerhand zur Messe in Worth an, wo er 2022 erstmals seine Werke öffentlich zeigte.

Mit einfachen Mitteln, aber großer Leidenschaft ausgestattet, präsentierte er sich – und verkaufte prompt sechs Pfeifen. Die Reaktionen reichten von freundlichem Interesse bis hin zu echtem Lob für Formgefühl und Verarbeitung. Der Messeerlös reichte für eine kleine Drehbank. Damit kamen die ersten handgeschnittenen Mundstücke ins Programm – zunächst noch aus buntem Acryl, passend zu Benz’ Vorliebe für farbige Akzente.

Handarbeit mit Haltung: Feilen statt Fräsen

Auch wenn das Werkstattinventar nach und nach erweitert wurde – in einem Punkt ist sich Wolfram Benz bis heute treu geblieben: Seine Pfeifen entstehen vollständig in Handarbeit. Ohne Drechselbank. Ohne Bandschleifer. Ohne elektrische Schleifmaschinen. Stattdessen mit Geduld, Gefühl – und viel Feilenarbeit.

Dabei steht stets das Holz im Mittelpunkt. Die Maserung bestimmt die Form. Nicht umgekehrt. Es geht nicht um klassische Shapes, sondern um organische Entwicklung – vom Material zur Pfeife.

Alte Hölzer, neue Wege

Besonderes Augenmerk legt Wolfram Benz auf das Ausgangsmaterial. Frisches Bruyère interessiert ihn wenig – er sucht gezielt nach altem Holz, gerne aus Nachlässen oder vergessenen Beständen. Derzeit verarbeitet er unter anderem Holz von R. Barbi und Design Berlin – zwei Namen, die Kennern wohl vertraut sein dürften.

Beruf und Berufung

Seit rund eineinhalb Jahren nimmt der Pfeifenbau den Großteil seiner beruflichen Tätigkeit ein – und das mit wachsender Leidenschaft. Was als Hobby begann, wurde zur Profession. Und wenn es nach Wolfram Benz geht, bleibt das auch so.

Seine Pfeifen sind geprägt von Charakter, Materialtreue und einem ungeschönten Blick auf das Handwerk. Kein Hochglanz, kein Massendruck – sondern Einzelstücke, die genau so entstehen, wie das Holz es vorgibt.

Wenn Sie mehr über Wolfram Benz und seine Arbeiten erfahren möchten, lohnt sich ein Blick auf die nächste Messe oder ein Besuch in seiner kleinen Werkstatt im Elsass – dort, wo das Pfeifenhandwerk noch echte Handarbeit ist

Uwe Jopp, handgemachte Pfeifen nicht nur mit Bogenbohrung

Aus dem Erzgebirge in die Welt der Pfeifen

Uwe Jopp lebt und arbeitet im sächsischen Dorfhain, zwischen Freiberg und Dresden. Geboren 1958, begann er relativ spät mit dem Pfeifenbau – doch genau darin liegt vielleicht eine seiner Stärken: Jopp ging seinen eigenen Weg, fernab konventioneller Lehrpfade. Seit Anfang der 2000er Jahre fertigt er in seiner kleinen Werkstatt Pfeifen in reiner Handarbeit. Heute zählt er zu den renommiertesten Pfeifenmachern Deutschlands – seine Werke sind international gefragt, vor allem in den USA und Asien.

Präzision und Perfektion als Markenzeichen

Was die Pfeifen von Uwe Jopp auszeichnet, ist ihre makellose Verarbeitung. Jede Pfeife entsteht aus hochwertigem Bruyèreholz, das er mit außergewöhnlicher Sorgfalt auswählt. Jopp legt größten Wert auf technische Perfektion: Bohrung, Passform und Gewichtsverteilung folgen bei ihm einer nahezu wissenschaftlichen Präzision. Dabei verzichtet er bewusst auf aufwendige Applikationen oder Zierelemente – bei Jopp spricht die Formensprache für sich selbst.

Seine Pfeifen sind oft von klassischer Eleganz, zeigen aber stets eine persönliche Handschrift. Linienführung, Proportion und Haptik wirken durchdacht und in sich geschlossen. Das Mundstück, meist aus handgearbeitetem Ebonit oder Cumberland, passt sich perfekt dem Kopf an. Viele Sammler schätzen genau diese Reduktion auf das Wesentliche: Bei Jopp steht das Rauchgerät selbst im Mittelpunkt – nicht das Ornament.

Die Bogenbohrung: Sein Markenzeichen

Uwe Jopps Markenzeichen ist die so genannte Bogenbohrung geworden, die er seit 2006 bei seinen Pfeifen anwendet. Dabei folgt der Rauchkanal der Biegung des Holmes, und muss nicht in gerader Linie gebohrt werden. Dies führt zu ganz neuen Möglichkeiten und Gestaltungsspielräumen was die Proportionen und Eleganz verschiedener, gebogener Pfeifenshapes betrifft. Der rauchtechnische Vorteil einer solchen Bohrung ist der längere Weg, den der Rauch zurücklegen muss. Damit verbunden ist kühlerer, trockenerer Rauch. Die Möglichkeit Pfeifen mit Bogenbohrungen zu bauen, haben nur sehr wenige Pfeifenmacher, und der Herstellungsprozess ist ein sorgfältiges Geheimnis derjenigen, die es kennen.

Quelle: Pipedia

Kleinserien statt Massenproduktion

Jopp fertigt im Jahr lediglich rund 100 Pfeifen. Diese Limitierung ist keine Marketingstrategie, sondern Ausdruck seines kompromisslosen Qualitätsanspruchs. Maschinen sucht man in seiner Werkstatt vergeblich – fast alle Arbeitsschritte erfolgen manuell. Vom Grobschliff bis zum Polieren arbeitet Jopp mit minimalem technischen Aufwand, dafür mit maximalem Fingerspitzengefühl. Das Resultat sind langlebige Pfeifen mit Charakter und Seele.

Internationale Anerkennung – ohne große Bühne

Obwohl Jopp nur selten auf Ausstellungen oder Messen präsent ist, hat sich sein Name weltweit etabliert. Besonders in den USA gilt er als Geheimtipp unter Kennern. Seine Pfeifen finden den Weg zu Sammlern über ausgewählte Händler oder direkte Kontakte. Dass er sich dem Markttrubel entzieht, trägt zur Aura seiner Marke bei – sie bleibt exklusiv und unabhängig.

Der stille Meister

Uwe Jopp ist kein Pfeifenmacher, der im Rampenlicht steht. Er arbeitet leise, präzise und konsequent – und genau das macht ihn so besonders. Wer eine Jopp-Pfeife besitzt, weiß um die Kunstfertigkeit, die in ihr steckt: ein Ausdruck von Ruhe, Geduld und handwerklicher Integrität. In einer Branche, in der vieles von Image und Design lebt, bleibt Jopp ein Verfechter der reinen Form. Und das macht ihn zu einem der spannendsten Pfeifenmacher unserer Zeit. In den letzten Jahren hat er noch einmal weniger Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nichtsdestotrotz hat er seine Arbeit fortgesetzt und seine handwerklichen Fähigkeiten in der Zwischenzeit verbessert.

Screenshot Quelle https://www.instagram.com/jopp.pipes/

Aktuelle Arbeit

Viele kennen seine frühen Arbeiten, die er vor allem bei einem Kölner Pfeifenfachhändler angeboten hatte. Diese Pfeifen zeigten prominent die Besonderheit seiner Arbeit- die Fähigkeit, Pfeifen mit Bogenbohrung herzustellen. Dabei blieben in den Augen vieler Kunden allerdings wichtige Parameter, wie die langanhaltende Qualität des Finish, etwas zurück. Seine heutige Arbeit hat diese Mängel ausgeglichen. Das Finish ist wesentlich besser und auf demselben Niveau wie bei anderen renommierten Pfeifenmachern. Auch die Bogenbohrungen spielen nicht mehr die dominierende Rolle, was der Harmonie und der Eleganz in der Pfeifengestatung sehr entgegen kommt.

Screenshot Quelle: https://www.instagram.com/jopp.pipes/

Aroma trifft auf Orientblattgut: Die neuen Flakes von Pesse Canoe

Der türkische Hersteller Gladora Tobacco mausert sich mittlerweile zum echten Flake- Spezialisten. So hat das Sortiment für den deutschen Markt mit drei neuen Flakes Zuwachs bekommen, die die „Nische in der Nische“, nämlich aromatisierte Flakes bedienen. Wie schon von den drei bisherigen Mischungen gewohnt, spielt der hochwertige Orienttabak, der teilweise auf firmeneigenen Feldern wächst, die Hauptrolle. Beim Purple Pearl sogar die alleinige. Hinzu kommt der ebenfalls hervorragende türkische Virginia, der mit viel Geschmack und Struktur aufwartet. Bei zwei neuen Mischungen, nämlich beim Blue Pearl und beim Neon Pearl kommt noch Burley hinzu, der aus Polen stammt. Manche werden jetzt fragen warum Polen? Diese Herkunftsregion ist gar nicht so ungewöhnlich, vor allem Virginia und Burley aus Polen haben eine sehr hohe Qualität und eine gute Glimmfähigkeit, was den Abbrand fördert. Hersteller wie Mac Baren und Samuel Gawith greifen ebenfalls auf diese Tabakprovinienz zurück.

Wenn man „aromatisiert“ hört, denkt man vielleicht, dass die Mischungen zuckersüß und pappig daherkommen, dem ist aber nicht so. Die Aromen sind gut in die Tabakstruktur eingebunden, und die Tabake schmecken nicht zu süß. Vom Aromatisierungsgrad geht es eher in Richtung „klassisch dänisch“ als in Richtung „deutscher Hocharomat“.

Der Blue Pearl deckt dabei das schokoladig-nussige Spektrum ab, der Purple Pearl das fruchtige und der Neon Pearl den vanillig-trockenfruchtigen Bereich. Dabei haben alle drei was die Aromatisierung betrifft eine „eigene Note“. So fühlt man sich glücklicherweise nicht an bestehende Mischungen erinnert.

Alle drei sind wieder wunderbar geschmackvoll dargereicht in den kleinen 50g Klappdeckeldosen, sauber verpackt in eingefärbtem Ölpapier. Die Flakescheiben sind einzeln entnehmbar und haften kaum aneinander.

Erste Test meinerseits offenbaren ein erstaunliches Geschmacksspektrum. Vor allem die Mischungen mit Burleyanteil haben spürbar mehr „Pfiff“ als die Mischungen mit überwiegend Orient.

Es fällt auf, dass die Mischungen trotz relativ hohem Feuchtigkeitsanteil und recht dickem Schnitt der Flakescheiben gut und problemlos abbrennen. Man muss sich nicht die Mühe machen und den Tabak fein aufreiben – grobes Zerteilen reicht vollkommen. So sind das Nachfeuern und Stopfen kaum notwendig. Dies ist sicherlich der lockeren Struktur zuzuschreiben, denn die Flakescheiben sind deutlich weniger verdichtet als beispielsweise bei dänischen Herstellern. Übrig bleibt helle, trockene Asche.

Allgemein lässt sich feststellen, dass die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr hoch ist. Höher als bei vielen anderen Herstellern.

Für 15,90 erhält man ein klasse Produkt, das in vielen renommierten Herstellern aufzeigt, dass man für die Schnittart Flake keine Abstriche und Kompromisse, was Präsentation, Tabakqualität und Schnitt betrifft, machen muss.

Daher meine volle Kauf- und Probierempfehlung!

Abschließend lassen wir hier noch den Importeur Kopp Tobacco zu Wort kommen, der diese drei Tabakbonbons nun im deutschen Fachhandel vermarktet:

Blue Pearl – Der Dessertmoment für Genießer

Blue Pearl verführt mit einer warmen, herzlichen Aromatik, die an frisch gebackene Schokoladenkekse erinnert. Die Kombination aus samtiger Schokolade und nussigen Walnussnoten entfaltet sich auf einer Basis aus Virginia-, Burley- und Orienttabaken, die durch traditionelle Flake-Pressung zu einem harmonischen Rauchgenuss geformt wurden. Die sanfte Stärke und die ausgewogene Süße machen Blue Pearl zu einem idealen Begleiter für entspannte Abende – wohlig, rund und köstlich wie ein Dessert.

Aroma: Schokolade | Walnuss
Tabaktyp: Oriental Aromatic
Schnittart: Flake
Stärke: 2 von 5
Aromatisierung: 3 von 5
Raumnote: 4 von 5

 

Purple Pearl – Fruchtige Leichtigkeit mit Tiefe

Purple Pearl bringt fruchtige Leichtigkeit in die Welt der Aromaten. Feine Noten roter Beeren, umhüllt von einem Hauch keksartiger Süße, ergeben ein lebendiges und ausgewogenes Geschmackserlebnis. Die orientalische Tabakbasis sorgt für eine dezente Würze, während der Flake-Schnitt ein kühles und gleichmäßiges Abbrennen unterstützt. Ideal für Liebhaber fruchtiger Aromen mit feiner Balance – verspielt, aber niemals aufdringlich.

Aroma: Rote Früchte
Tabaktyp: Oriental Aromatic
Schnittart: Flake
Stärke: 2 von 5
Aromatisierung: 3 von 5
Raumnote: 4 von 5

Neon Pearl – Cremige Verführung mit Vanille & Feige

Neon Pearl ist ein geschmeidig-weicher Tabak mit einer verführerischen Süße. Sanfte Vanille trifft auf die fruchtige Tiefe reifer Feigen – ein Duft wie aus einer warmen Patisserie. Die Mischung aus sorgfältig ausgewählten Virginia-, Burley- und Orienttabaken entfaltet eine cremige Rauchtextur mit einem fast sahnigen Charakter. Die hohe Aromaintensität sorgt für ein geschmacklich intensives, aber dennoch mildes Raucherlebnis mit einer angenehmen Raumnote.

Aroma: Vanille | Feige
Tabaktyp: Oriental Aromatic
Schnittart: Flake
Stärke: 2 von 5
Aromatisierung: 4 von 5
Raumnote: 4 von 5

Dunhill Shapes, Mundstückformen, Gruppierungen, Finishes und Datierungscodes

Mein Kollege Janez Valada hat ein Dokument erstellt, das dabei hilft, die unterschiedlichen Shapes und Mundstückformen von Dunhill-Pfeifen zu verstehen, indem es erklärt, wie man die vielen Zahlen und Stempel auf den Pfeifen entschlüsseln kann.

Zunächst war es nur als Arbeitsgrundlage für unsere Kollegen in der Artikelanlage für den Shop gedacht, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch einige Pfeifenraucher interessieren wird.

Zudem erhalten wir diesbezüglich immer wieder Kundenanfragen.

Dunhill Shapes erklärt

Obiges Beispielbild: Eine Dunhill 5128. Kopfgroße 5 (groß), Mundstückform 1 (Standard, ohne Sattel), Shape 28 (Diplomat). Finish: Shell Briar (schwarz sandgestrahlt)

Ein shape 01 wäre somit also eine Apple, eine 07 eine Prince usw.

Dunhill teilt die Größen seiner Pfeifen in Gruppen ein, mit wenigen Ausnahmen von 1 bis 6. Dabei ist Gruppe 1 winzig klein und Gruppe 6 riesengroß.

Gr.1 Winzig klein

Gr.2 Klein

Gr.3 Mittel

Gr. 4 Mittel-groß (am häufigsten)

Gr.5 Groß

Gr.6 Sehr Groß

Zusätzlich möchte ich noch einmal auf die unterschiedlichen Dunhill Oberflächenfinishes eingehen:

Shell Briar: Schwarz-sandgestrahlt mit schwarzem Mundstück (meistens)

Ring Grain: Schwarz-sandgestrahlt mit besonders ausdrucksstarker Maserung und schwarzem Mundstück

Cumberland: Rötlich-braun-marmorierter Farbton, mit farblich passendem Cumberland (!)-Mundstück

Shilling: Rötlich-braun-marmorierter Farbton, mit farblich passendem Mundstück und besonders guter Maserung oder besonders großem Kopf. Sehr selten.

Ruby Bark: Kräftig roter Farbton mit schwarzem Mundstück. Ehemals Red Bark

County: Mittelbrauner Farbton mit hellen Akzenten und marmoriertem Cumberland-Mundstück

Tanshell: Heller, nur geölter Farbton mit schwarzem Mundstück und ausgezeichneter Holzqualität. Selten!

Bruyère: Klassisch rötlicher Farbton mit schwarzem Mundstück (die Urvariante)

Chestnut: Rötlich-braun mit marmoriertem Cumberland- Mundstück

Dress: Tiefschwarz mit 6mm Silberband und schwarzem Mundstück

Black Briar: Tiefschwarz mit breiterem Silberband oder anderen Applikationen (z.B. Horn) und schwarzem Mundstück

Amber Root: Mittelbraun, warmer Farbton mit schwarzem Mundstück. Auch Amber-Flames.

Root Briar: Sehr heller, honigfarbener Farbton mit schwarzem Mundstück und ausgezeichneter Holzqualität. Auch Sternepfeiefen.

Russet: Wohl das einzige Dunhill-Finish, das nicht weitergeführt wurde.1980 Jahre. Mittelbraun, glatt.

Zur Datierung:

Hier die Erklärung wie man aktuelle Dunhill-Pfeifen, ab dem Jahr 2000 datiert: Hinter dem „Made in England“-Schriftzug befindet sich ebenfalls, wenn auch nur sehr klein, eine Markierung. Diese gibt Aufschluss über das Herstellungsjahr.

Befindet sich dort also eine „15“, wissen wir, dass diese Pfeife 2015 hergestellt wurde, sieht man dort eine „09“, ist sie von 2009.

Beispielbild: Hier eine Pfeife aus 2007, da „07“ hinter „England“.

Und hier eine Pfeife aus dem Jahr 2012.

Für Pfeifen ab dem Baujahr 1960- 1999, die man sehr häufig auf dem Gebrauchtpfeifenmarkt findet, gilt folgendes:

1960 + die kleine Ziffer hinter „England“ = Baujahr.

Steht hinter „England“ also eine „5“ ist die Pfeife von 1965,

Diese Pfeifen haben noch den alten Dunhill-Schriftzug, und nicht das ovale Dunhill-Logo.

Hier ein Beispielbild. Eine Dunhill Tanshell aus dem Jahr 1979, weil eine „19“ hinter „England“.

Dunhills aus früheren Baujahren, also vor 1960 zu datieren, ist fast eine Kunst für sich. Auf Pipedia finden sich hierzu genaue Angaben:

Dunhill Dating 1907-1921

Dating Dunhill Patent Pipes 1915-1959

Grundsätzlich ist der Dunhill-Artikel mit seinen zahlreichen Unterbereichen auf Pipedia auf jeden Fall einen Blick wert.

Auch der bekannte Pfeifeninfluencer Ralf Dings hat sich eingehend zum Thema Dunhill auf seinem Blog geäußert.

Piero Vitale: Neuer Name, aber einzigartiger Stil

Piero Vitale – Der Weg des italienischen Pfeifenmachers

Piero Vitale, Jahrgang 1979, stammt aus der Lombardei. Auch wenn er erst spät zum Pfeifenbau fand, begleitet ihn der Werkstoff Holz bereits sein ganzes Leben. In der Schreinerwerkstatt seines Großvaters kam er früh in Kontakt mit Material und Werkzeugen. Auch sein musisches Talent zeigte sich früh: Kunst, Musik und vor allem Holzskulpturen hatten es ihm angetan. Was wären wohl bessere Voraussetzungen für sein späteres Schaffen als Pfeifenmacher?

Vom Pfeifenraucher zum Pfeifenmacher: Wie Vitale seine Berufung fand

Im Jahr 2014 wurde er durch einen befreundeten Pfeifenraucher auf die Faszination der Pfeifenkultur aufmerksam. Was als Alternative zum Zigarettenrauchen begann, entwickelte sich schnell zur Berufung – bereits wenige Monate später schnitzte er seine ersten eigenen Pfeifen und verliebte sich sofort in dieses Handwerk. Er studierte Lehrvideos, experimentierte in der Werkstatt und suchte den Austausch mit erfahrenen Meistern, um seine Fähigkeiten zu verfeinern.

Ein autodidaktischer Werdegang

Einen direkten Lehrmeister hatte der Autodidakt zwar nicht, doch dienten ihm zahlreiche renommierte Pfeifenmacher als Vorbilder und Inspirationsquelle. Zu den Namen, die ihn prägten, zählen unter anderem Victor Yashtylov, Kent Rasmussen, Tom Eltang, Eder Mathias und Gian Maria Gamboni – zeitgenössische Künstler, an deren Werken Vitale erkannte, dass Pfeifenmachen mehr sein kann als reine Handwerksarbeit. Im Dialog mit diesen Vorbildern entwickelte er nach und nach seinen eigenen Stil. Die ersten Jahre betrieb er den Pfeifenbau noch nebenberuflich – ursprünglich arbeitete Vitale im Hotelgewerbe – doch mit wachsendem Erfolg verlagerte sich sein Schwerpunkt immer mehr auf die Herstellung von Pfeifen.

Vitale Pfeifen: Freehands und klassische Pfeifenformen

Piero Vitale fertigt heute rund 200 Pfeifen im Jahr, jedes Stück in präziser Handarbeit. Vom Zuschnitt bis zum Finish entsteht jedes Exemplar ohne Fließbandarbeit und meist ohne den Einsatz einer Drehbank, was Vitales Verständnis von echter Handwerkskunst widerspiegelt. Als Material dient ihm ausschließlich erstklassiges Bruyère. Er verwendet vorwiegend Plateau, die vor der Verarbeitung etwa zwei Jahre lang an der Luft reifen dürfen. Sein Bruyère bezieht Vitale hauptsächlich von namhaften italienischen Holzhändlern wie Manno und Mimmo Romeo.

Für die Mundstücke kommt deutsches Ebonit vom Hersteller SEM zum Einsatz, das Vitale von Hand verarbeitet und anpasst. Viele seiner Pfeifen stattet er zudem mit dekorativen Applikationen aus edlen Materialien aus – häufig verwendet er helle und dunkle Holzarten (etwa Olive, Cocobolo, Zebrano oder Palisander) oder auch Büffelhorn als Zierband am Übergang zwischen Holm und Mundstück.

Glatte Pfeifen im Fokus

Was die Formen angeht, bewegt sich Vitales Schaffen zwischen Klassik und freier Gestaltung. Er beherrscht traditionelle Pfeifenformen wie gerade Billiards, geschwungene Rhodesians oder klassische Dublins und bringt sie in eleganter Weise zum Ausdruck. Ebenso gern entwirft er jedoch freie Formen im Geiste der dänischen Freehand-Schule. Oft interpretiert er vertraute Silhouetten neu, indem er Proportionen verschiebt oder Details kreativ variiert. Seine bevorzugten Oberflächenfinishs sind lange Zeit glatt polierte Pfeifen gewesen – denn gerade eine glatte Oberfläche, so Vitale, zeigt die Maserung des Bruyère-Holzes in ihrer schönsten Form. Ergänzend hat er in den letzten Jahren vermehrt sandgestrahlte Ausführungen in sein Schaffen aufgenommen, um unterschiedliche haptische Reize und optische Effekte zu erzielen.

Charakteristisches Pfeifendesign: Vitale’s Handschrift erkennen

Auffällig an Vitales Pfeifen ist ein unverwechselbares Design, das Kenner auf den ersten Blick als seine Signatur erkennen. Oft sind die Pfeifenköpfe etwas voluminöser dimensioniert, was dem Tabak mehr Raum gibt und dem Auge eine fließende Kurvenlinie bietet. Demgegenüber stehen schlanke, teils extrem schlanke Holme, die den Pfeifen eine leichte, gestreckte Eleganz verleihen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „Spaghettiholmen“. Zur zusätzlichen Stabilisierung werden diese Holme mit einem Edelstahl- oder Carbonröhrchen verstärkt. Die Bohrungen sind großzügig bemessen, sodass ein offener, kühler Zug gewährleistet ist. Insgesamt wirken Vitales Kreationen harmonisch und organisch, häufig inspiriert von natürlichen Formen. Viele seiner Entwürfe greifen bestimmte Grundformen immer wieder auf, die er variantenreich abwandelt und weiterentwickelt.

Dazu gehören beispielsweise asymmetrische Freiformen mit offener Borke, die an die dänische Schule erinnern, oder klassisch inspirierte Shapes mit moderner Linienführung. Trotz der Einflüsse aus verschiedenen Stilrichtungen – italienische Eleganz, dänische Experimentierfreude und englische Klassik – bleiben seine Pfeifen in der Gesamtschau eigenständig; sie verbinden diese Elemente zu einem persönlichen Stil, der sowohl Ästhetik als auch Funktion vereint.

Kreative Philosophie

In seiner Arbeitsphilosophie betont Piero Vitale stets den Spagat zwischen Kunst und Gebrauchsgegenstand. Eine Pfeife soll ihm zufolge nicht nur ein Rauchinstrument sein, sondern gleichermaßen als kleines Kunstwerk Bestand haben. Diese Überzeugung entwickelte er, als er die Werke großer Pipenmacher studierte und erkannte, welch kreatives Potential im Pfeifenbau steckt. Entsprechend hoch ist sein gestalterischer Anspruch: Vitale entwirft viele Modelle zunächst auf dem Zeichenbrett, um die Proportionen auszuloten und ein stimmiges Konzept zu haben, bevor er zum Werkzeug greift. Bei der Umsetzung legt er großen Wert darauf, die natürliche Schönheit des Bruyère herauszuarbeiten – etwa indem er die Faserverläufe des Holzes berücksichtigt und in geschwungene Formen übersetzt, die das Maserungsbild optimal zur Geltung bringen.

Handwerklich arbeitet er mit großer Sorgfalt und traditionellen Methoden. Jede Pfeife entsteht in reiner Handarbeit: Ist der Rohling ausgewählt, zeichnet Vitale die Kontur direkt auf das Holz und setzt zunächst die Bohrungen, dann wird die endgültige Form mit Säge, Raspel, Feile, Schleifpapier und Dremel herausgearbeitet – eine Drehbank verwendet er allenfalls für Hilfsarbeiten oder gar nicht. Erst wenn die Form perfekt stimmig ist und eventuelle Zierringe eingefügt sind, wählt er den finalen Farbton für die Beize, um die Holzstruktur bestmöglich zu betonen. Dieser handschriftliche Prozess garantiert Unikate mit eigener Persönlichkeit. Gleichzeitig ist Vitale bestrebt, sich kontinuierlich zu verbessern: Er fokussiert sich darauf, seinen Stil immer weiter zu schärfen und die handwerkliche Präzision zu perfektionieren. Im Austausch und in Kooperation mit anderen Pfeifenmachern – sei es auf Messen, in Online-Foren oder im persönlichen Gespräch – holt er sich neue Anregungen und verfeinert stetig seine Techniken.

Italienische Pfeifen sind gefragt: Der Erfolg von Piero Vitale

Innerhalb nur eines Jahrzehnts hat Piero Vitale sich in der internationalen Pfeifenszene einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Seine Werke werden mittlerweile von namhaften Spezialisten gehandelt, etwa vom Danish Pipeshop in Kopenhagen, und geschätzt von Sammlern auf der ganzen Welt. Fachleute loben besonders die eigenständige Eleganz und Qualität seiner Pfeifen: So wurde Vitale in einem Messebericht bereits als „die Pfeifenmacher-Entdeckung des Jahres 2025“ bezeichnet. Diese Anerkennung unterstreicht, welchen Stellenwert er sich durch Kreativität und konsequentes Qualitätsstreben erarbeitet hat. Piero Vitale gilt heute als einer der vielversprechendsten Vertreter der neuen Generation italienischer Pfeifenmacher – ein Kunsthandwerker, der Tradition und Innovation raffiniert in Einklang bringt und dessen Pfeifen sowohl Rauchgenuss als auch ästhetische Freude bereiten.

Antonio Lancelotti – Junger Pfeifenmacher mit erstaunlicher Reife

Handwerk aus dem Süden Italiens

Antonio Lancelotti wurde 1992 in der süditalienischen Region Basilicata geboren. Heute lebt und arbeitet er im kleinen Ort Oppido Lucano, eingebettet in die Hügellandschaft der Provinz Potenza. In seiner dortigen Werkstatt entstehen Pfeifen, die durch handwerkliche Präzision, stilistische Eigenständigkeit und spürbare Leidenschaft überzeugen – und das, obwohl Lancelotti erst seit 2021 im Pfeifenbau tätig ist.

Vom Neuling zum gefragten Handwerker

Dass ein so junger Pfeifenmacher innerhalb kürzester Zeit ein solches Niveau erreicht, ist selten. Lancelottis Pfeifen wirken nicht wie Erstlingswerke, sondern wie ausgereifte Unikate mit klarer Handschrift. Er baut nicht einfach Pfeifen – er lebt das Handwerk mit großem Ernst und einem bemerkenswerten Gespür für Details.

Begegnung auf der Stuttgarter Pfeifenmesse 2025

Auf der Stuttgarter Pfeifenmesse 2025 haben wir Antonio Lancelotti persönlich kennengelernt – und seine Pfeifen sprechen lassen. Die handwerkliche Qualität, das Formgefühl und die saubere Ausführung seiner Stücke haben uns sofort überzeugt. Wir haben alle Pfeifen, die er an seinem Stand dabei hatte, direkt aufgekauft – ein klares Zeichen für das Vertrauen, das seine Arbeit weckt.

Screenshot

Mitglied der Accademia della Pipa – und gefördert von Meistern

Lancelotti ist Mitglied der Accademia della Pipa, einer Vereinigung italienischer Pfeifenmacher, die sich der handwerklichen Exzellenz verschrieben hat. Besonders prägend war für ihn die Zusammenarbeit mit dem deutschen Pfeifenmacher Cornelius Mänz, in dessen Werkstatt er viele Stunden verbrachte. Dort lernte er technische Raffinesse, gestalterische Klarheit und einen kompromisslosen Blick für Qualität. Enge freundschaftliche Verbindungen pflegt er auch zu Angelo Fassi, dessen Pfeifen ebenfalls Teil unseres Sortiments sind.

Gestalterisch dänisch, mit italienischem Fundament

Sein Stil ist von der dänischen Schule inspiriert – mit ihren weichen Linien, harmonischen Übergängen und reduzierten Formen. Gleichzeitig finden sich Anleihen bei italienischen Größen wie Castello und Radice, etwa in der Betonung bestimmter Kopfformen oder der subtilen Robustheit seiner Designs. Dieses Zusammenspiel verleiht seinen Pfeifen einen eigenständigen, internationalen Charakter.

Material mit Charakter

Für seine Arbeiten verwendet Lancelotti ausschließlich erlesenes Bruyèreholz – meist aus Ligurien oder der Toskana. Er prüft jedes Stück auf Struktur, Dichte und Ausdruck, bevor es verarbeitet wird. Auch die Mundstücke entstehen in Handarbeit, bevorzugt aus Ebonit oder Cumberland – perfekt angepasst, technisch durchdacht und stilistisch auf die jeweilige Pfeife abgestimmt.

Rauchkultur aus eigener Überzeugung

Antonio Lancelotti ist nicht nur Pfeifenmacher, sondern auch leidenschaftlicher Pfeifenraucher. Seine bevorzugten Tabake sind Virginia-Mischungen, die er wegen ihrer Klarheit und natürlichen Süße schätzt. Diese persönliche Nähe zur Pfeife fließt spürbar in seine Arbeit ein – er weiß aus eigener Erfahrung, worauf es beim Genuss ankommt.

Kreativität auch abseits der Werkbank

Neben seiner Tätigkeit als Pfeifenmacher und Pfeifenraucher hat Lancelotti noch eine weitere Leidenschaft: Musik. Er spielt Bassgitarre in einer Band – ein kreatives Gegengewicht zur konzentrierten, stillen Arbeit in der Werkstatt. Auch hier zeigt sich sein feines Gespür für Rhythmus, Harmonie und handwerkliche Präzision.

Ein stiller Aufsteiger mit feiner Handschrift

Antonio Lancelotti vereint handwerkliche Ernsthaftigkeit, gestalterische Klarheit und persönliche Leidenschaft in einer Weise, die man selten findet – besonders bei einem so jungen Namen. Geprägt durch erfahrene Mentoren, verwurzelt in der italienischen Handwerkstradition, inspiriert von der dänischen Ästhetik und getragen von echter Freude am Pfeiferauchen. Seine Pfeifen sind keine schnellen Hingucker – sondern langfristige Begleiter, die mit jedem Zug an Tiefe gewinnen. Wir freuen uns, seine Arbeiten im Sortiment führen zu dürfen.


Manduela Riger-Kusk: Pfeifen wie Juwelen

Frühe Jahre und der Weg zur Pfeifenmacherin

Manduela Riger-Kusk wurde 1967 in Deutschland geboren und im Alter von vier Jahren von einer dänischen Familie adoptiert. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Jütland, lernte sie bereits früh, mit landwirtschaftlichen Maschinen umzugehen, und entwickelte eine Leidenschaft für Musik, insbesondere das Bassspielen.

Nach der Schulzeit zog sie in eine Wohngemeinschaft, wo sie begann, Pfeife zu rauchen. Da hochwertige Pfeifen für sie unerschwinglich waren, entstand der Wunsch, selbst Pfeifen herzustellen. Während ihrer Arbeit in einem Museum in Svendborg entdeckte sie, dass der renommierte Pfeifenmacher Poul Ilsted in derselben Stadt lebte. Entschlossen suchte sie ihn auf und überzeugte ihn, sie in die Kunst des Pfeifenmachens einzuführen. So begann ihre Ausbildung bei Ilsted, die den Grundstein für ihre spätere Karriere legte.

Zusammenarbeit mit Poul Ilsted

Die Zusammenarbeit mit Poul Ilsted war für Manduela prägend. Ilsted, bekannt für seine facettierten Pfeifen und innovativen Designs, vermittelte ihr nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis für Ästhetik und Qualität. Unter seiner Anleitung entwickelte Manduela ihren eigenen Stil, der sich durch kleine, kunstvoll gestaltete Pfeifen auszeichnete. Ihre Werke nähern sich in Qualität und Design den Meisterstücken Ilsteds an und zeigen ihre Fähigkeit, traditionelle Techniken mit persönlicher Kreativität zu verbinden.

Ein vielseitiges Berufsleben

Neben ihrer Tätigkeit als Pfeifenmacherin ist Manduela auch in der Film- und Fernsehbranche aktiv, wo sie als Requisiteurin arbeitet. Trotz dieser beruflichen Vielfalt bleibt sie ihrer Leidenschaft für das Pfeifenmachen treu. In ihrer Wohnung in Svendborg fertigt sie zwischen Filmprojekten Pfeifen und Skulpturen an und pflegt weiterhin den Kontakt zu Poul Ilsted. Diese Balance zwischen verschiedenen kreativen Tätigkeiten unterstreicht ihre Vielseitigkeit und ihr Engagement für das Handwerk.

Stellung in der dänischen Pfeifenwelt

Manduela Riger-Kusk hat sich einen festen Platz in der dänischen Pfeifenmacher-Szene erarbeitet. Ihre einzigartigen, oft kleinen Pfeifen sind bei Sammlern und Liebhabern begehrt. Sie gehört zu den wenigen Frauen in diesem traditionellen Handwerk und bringt eine frische Perspektive in die Szene ein. Ihre Werke zeichnen sich durch Präzision, Kreativität und eine tiefe Verbindung zur dänischen Pfeifenmacherkunst aus. Durch ihre kontinuierliche Arbeit und ihre besondere Handschrift hat sie sich als bedeutende Künstlerin etabliert.

Manduela Riger-Kusk ist eine inspirierende Persönlichkeit in der Welt des Pfeifenmachens. Ihre Kombination aus handwerklichem Können, kreativer Vielfalt und Engagement für das traditionelle Handwerk macht sie zu einer herausragenden Vertreterin der dänischen Pfeifenkunst. Wir hatten das Vergnügen, Sie auf der Stuttgarter Pfeifenmesse kennenzulernen. Hier ist es uns auch gelungen, ein paar Pfeifen von Ihr zu ergattern, was gewiss nicht einfach war und im Vorfeld einiges an Überzeugungsarbeit bedeutete.

Manduelas Pfeifen sind heutzutage international gefragt wie nie. Sie steht damit in derselben Tradition wie andere dänische Pfeifengrößen, die heute noch tätig sind, wie z.B. Kurt Balleby, Nana Ivarsson, Jess Chomowitsch oder Tao.

Ihre Pfeifen sind entsprechend kostbar und selten!

Michele Sottocasa und seine Pfeifenmarke „La Biota“

Michele Sottocasa, geboren 1983, ist ein italienischer Pfeifenmacher, der unter dem Markennamen „La Biota“ handgefertigte Pfeifen in hoher Qualität herstellt. Er lebt in Turin und hat seinen beruflichen Hintergrund in Grafikdesign und Fotografie. Seine Leidenschaft für das Pfeifenmachen entwickelte sich zwischen 2010 und 2012, inspiriert durch die Pfeifen seines Großvaters. Seit 2013 widmet er sich vollständig dem Handwerk und ist Mitglied der renommierten „Accademia della Pipa.​

Die Philosophie hinter „La Biota“

Der Name „La Biota“ stammt aus dem lombardischen Dialekt und bedeutet „nackt“. Für Sottocasa symbolisiert dies die Idee, dass eine Pfeife keine Geheimnisse verbergen sollte, sondern die absolute Wahrheit verkörpern muss. Sie soll ein Objekt sein, das für sich selbst spricht und keiner Erklärung bedarf .

Handwerk und Materialien

Sottocasa verwendet ausschließlich italienisches Bruyère-Holz für seine Pfeifen. Er ergänzt diese oft mit Applikationen aus Horn, Rehgeweih oder anderen natürlichen Materialien. Jede Pfeife wird vollständig von Hand gefertigt, ohne den Einsatz von Drehmaschinen. Für die Beizung nutzt er nur natürliche Farben und poliert die Pfeifen ausschließlich mit Carnaubawachs.

Stilistische Einflüsse und Design

Obwohl Sottocasa italienische Wurzeln hat, sind seine Pfeifen stark von der dänischen Pfeifenmacherkunst beeinflusst. Sie zeichnen sich durch klare Linien und eine schlichte Eleganz aus, ohne das oft barocke und überladene Design traditioneller italienischer Pfeifen. Seine Designs spiegeln eine tiefe Verbindung zur Natur wider, inspiriert durch seine Herkunft und die Landschaften Norditaliens.

Die Marke „La Biota“ heute

La Biota“ hat sich als Marke etabliert, die für handgefertigte Pfeifen von hoher Qualität steht. Sottocasa produziert jährlich eine begrenzte Anzahl von Pfeifen, die sowohl klassische als auch moderne Designs umfassen. Seine Pfeifen sind bei Sammlern und Pfeifenrauchern gleichermaßen geschätzt und werden international vertrieben.

Unser Treffen mit Michele Sottocasa

Wir haben Michele 2025 auf der Stuttgarter Pfeifenmesse kennengelernt. Er hat uns von Anfang an mit seinem individuellen Stil und sehr eigenen Ansatz begeistert. Auch der Umstand, dass er an deutsche Kunden denkt, die 9mm Filterpfeifen bevorzugen, hat uns imponiert, und das damit einhergehende Marktpotenzial fiel uns ins Auge. Deshalb freut es uns besonders, seine Pfeifen jetzt im Sortiment zu haben.

Positionierung auf dem Markt

La Biota Freehand-Pfeifen bieten ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders seine etwas einfacher gestalteten Pfeifen mit „faux-sandblast-Rustizierung“ sind echte Schnäppchen, die im übrigen wie alle anderen seiner Pfeifen zu 100% handgemacht sind. Allerdings ist das verwendete Holz nicht so schön gemasert, was der Rauchqualität natürlich überhaupt nicht schadet.

Sebastian Heck und die Erkenntnis, warum Pfeifenwerkstatt und Kanzel kein Widerspruch sind

Pfeifenbau mit Seele – wir treffen Pastor und Pfeifenmacher Sebastian Heck

Es gibt Menschen, die mehr als nur einem Beruf folgen. Sebastian Heck ist so jemand. In Heidelberg steht er auf der Kanzel – und an der Werkbank. Denn neben seiner Tätigkeit als evangelischer Pastor fertigt er handgemachte Pfeifen. Und zwar mit einer Präzision und Haltung, die man sonst nur bei echten Altmeistern findet. Wir hatten das Vergnügen Ihn und seine Frau auf der Stuttgarter Pfeifenmesse zu treffen. Und wir hatten das Gefühl, dass der sympathische Mann seine Sache ernst meint.

Screenshot

Von der Theologie zur Pfeife – eine ungewöhnliche Kombination?

Eigentlich wirkt es gar nicht so widersprüchlich: Wer sich intensiv mit Sprache, Glauben und Menschen beschäftigt, entwickelt oft ein feines Gespür für Formen, Materialien und Details. Bei Sebastian Heck hat sich dieses Gespür irgendwann auch handwerklich Bahn gebrochen – genauer gesagt in Form von Bruyère, Ebonit und feinem Schleifpapier.

Die ersten Pfeifen entstanden eher aus Neugier. Doch schnell wurde klar: Hier ist jemand am Werk, der nicht einfach nur bastelt. Heck entwickelte seinen Stil, lernte von anderen Pfeifenbauern, experimentierte mit Proportionen – und blieb dabei stets eigenständig.

Handarbeit mit Haltung

Heute baut Sebastian Heck Pfeifen in kleiner Stückzahl – jede einzelne in reiner Handarbeit. Keine CNC-Fräse, keine industrielle Vorfertigung. Stattdessen: Werkzeuge, die teilweise Jahrzehnte alt sind, ein aufmerksamer Blick für Maserungen im Holz und das Streben nach einer Form, die schlicht und zeitlos ist.

Sein bevorzugtes Material: ausgesuchtes Bruyère mediterraner Herkunft. Ab und zu Mooreiche. Dazu klassische oder leicht modern interpretierte Shapes – nie verspielt, immer klar in der Linie. Besonders auffällig ist die saubere Verarbeitung der Mundstücke: leicht, dünn gearbeitet und dennoch robust genug für den Alltag.

Zwei Welten – eine Haltung

Wer mit Sebastian Heck über Pfeifen spricht, merkt schnell: Hier geht es nicht um Produkte, sondern um Prozesse. Der Pfeifenbau ist für ihn keine Flucht aus dem Alltag, sondern Teil davon. Ein Gegenpol, der ihn erdet und zugleich inspiriert.

Als Pastor hat er viel mit Menschen zu tun. Mit Fragen, mit Gesprächen, mit Momenten, die man nicht planen kann. Das Handwerk dagegen folgt einem anderen Rhythmus. Ruhiger, kontrollierter – aber nicht weniger anspruchsvoll.

Kleinserie statt Massenware

Die Werkstatt von Heck ist kein Ort der großen Stückzahlen. Jährlich verlassen nur wenige Dutzend Pfeifen seinen Tisch – jede mit individuellem Charakter. Wer eine Heck-Pfeife kauft, bekommt kein Serienprodukt, sondern ein bewusst gestaltetes Einzelstück.

Auch wenn der Name „SH Pipes“ auf dem Pfeifenmarkt (noch) eher ein Geheimtipp ist – unter Kennern hat sich herumgesprochen, dass hier jemand mit echter Hingabe arbeitet. Entsprechend finden seine Pfeifen inzwischen auch international Liebhaber.

Ruhe, Form, Substanz

Sebastian Heck ist kein Pfeifenmacher im klassischen Sinn – und genau das macht seinen Zugang so spannend. Seine Pfeifen sind Ausdruck einer Haltung, die nicht laut sein muss, um aufzufallen. Sie sind klar, durchdacht und unaufgeregt. Und vielleicht genau deshalb so besonders. Deshalb freuen wir uns ganz besonders, sie jetzt bei uns im Sortiment zu haben.

Neuheit auf dem Tabakmarkt: Doctor Pipe aus Brasilien. Nur bei uns.

Nun zeigt sich, dass der europäische Pfeifentabakmarkt alles andere als ein abgeschlossenes Konstrukt ist, das am Ende von ein paar Monopolisten unter sich aufgeteilt wird. Denn der brasilianische Tabakhersteller Tobacco Way wagt mit seiner Marke Doctor Pipe den Schritt auf den deutschen Markt. Derzeit ist die Marke innerhalb der EU nur noch in Spanien erhältlich. Die anderen Märkte sollen folgen.

Es ist uns daher eine besondere Freude, Ihnen acht neue Mischungen für den deutschen Markt präsentieren zu können, die exklusiv bei Tabac Benden erhältlich sind.

Die Mischungen zeichnen sich aus durch interessante Aromen, hochwertige Rohtabake und den Mut, Dinge anders anzugehen. Die Tabake stehen deutlich im Vordergrund, weniger die zugesetzten Aromen. Der Geschmack ist trotzdem anders als das, was man aus europäischer Produktion kennt und ist definitiv einen Versuch wert.

Das Unternehmen Tobacco Way steckt hinter der Marke Doctor Pipe, das ursprünglich aus dem Tabakgroßhandel kommt. Vielen Pfeifenrauchern hierzulande ist wahrscheinlich nicht bekannt, dass Brasilien einer der weltweit größten Hersteller von Virginia und Burley ist. Die Rohstoffe wachsen also direkt vor Ort.

Die ersten acht Sorten sind für uns ein „Testballon“. Wenn der Verkauf so erfolgreich wird, wie wir es uns erhoffen, werden weitere Produkte folgen. Besonders interessant dürften die Flakes aus eigener Produktion sein. Diese befinden sich gerade in der Zulassung. Auch traditionelle, brasilianische Strangtabake gehören zum Portfolio. Diese sollen zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt kommen.

Der deutsche „Pfeifen-Influencer“ Ralf Dings ist bei den ersten Kostproben recht positiv. Seine Reise durch das Sortiment kann man bei Facebook verfolgen.

Screenshot