Frank Axmacher: International anerkannte „Pfeifenexzellenz“ made in Solingen

In Deutschland gibt es zahlreiche sehr gute Pfeifenmacher. Viele davon haben sich mittlerweile einen gewissen Ruf erarbeitet und Pfeifenraucher von ihrer Arbeit überzeugen können. Es gibt allerdings wenige, die ein internationales Standing haben, und als „High Grader“ gelten. Rainer Barbi war so jemand, Karl-Heinz Joura ebenfalls, heutzutage Cornelius Mänz und Dirk Heinemann. Und natürlich Frank Axmacher. Seine wenigen Pfeifen sind in Japan, China, den USA oder Italien heiß begehrt.

Der Solinger ist 1963 geboren und geht damit zwar nicht mehr als „Jungspund“ durch, doch gilt er bei vielen noch immer als „neuer“ Pfeifenmacher. Er machte zunächst in den 80er Jahren eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Steinmetz. Außerdem beschäftigte er sich schon während seiner Schulzeit mit Zeichnen und Kalligraphie. Das I-Tüpfelchen in Bezug auf Vorbildung ist der Umstand, dass Frank Axmacher sich in den 90er Jahren zum Holzbildhauer ausbilden ließ. Bei all dem Wissen und Können scheint es daher nur noch eine Frage der Zeit gewesen zu sein, bis er den Weg zum Pfeifenbau fand.

So kam es dann Anfang der 2000er Jahre dazu, zunächst als Autodidakt. Und da Frank Axmacher gerne alles von Grund auf kennenlernt und Bildung schließlich noch nie geschadet hat, schlossen sich Lehrgänge bei Bertram Safferling, Rainer Barbi und Tom Eltang an. Zwischenzeitlich hatte er sich schon eine Reputation erarbeitet. Ich erinnere mich ebenfalls, dass Franx Axmacher in den antiken Social-Media-Vorläufern namens „Newsgroups“ schon eine gewichtige Rolle spielte. Seine Pfeifen wurden sehr positiv rezipiert, und man prophezeite ihm eine große Zukunft in der Pfeifenmacherei. Man konnte ihn auf einigen Pfeifenmessen und Treffen häufig im Schlepptau mit seinem „Sparringspartner“ und Freund Jürgen Moritz antreffen. Dies ist im übrigen auch heute noch so.

Zwischenzeitlich waren seine Pfeifen überwiegend im Fachhandel zu finden. Achim Frank oder Pfeifen Schilde in Essen gehörten zu den dankbarsten Abnehmern. Mitte der 2010er  Jahre folgte aufgrund von Problemen mit dem Werkstattstandort und anderen beruflichen Projekten eine Schaffenspause. Nachdem er eine neue Werkstatt bezogen hatte, war es aber im letzten Jahr soweit, dass er wieder mit dem Pfeifenbau begann. Auf der Pfeifenmesse in Stuttgart war es dann endlich so weit, dass wir seine Pfeifen in Augenschein nehmen konnten und ziemlich begeistert waren. Vor allem mein Kollege Janez Valada, der ein Freund eleganter Pfeifen ist und die alten dänischen Meister sehr gut kennt, kam aus dem Schwärmen kaum noch heraus.

Frank Axmachers Pfeifen sind in der Tat elegant. Sie haben aber auch einen künstlerischen Anspruch und Wert, der kaum woanders zu finden ist. Seine Bewunderung für den japanischen Pfeifenmacher Kei ‚Ichi Gotoh findet sich so auch in seinem Shaping wieder. Manchmal ist seine Linienführung geradlinig und straight, oft aber eher fließend und elegant. Die Shapes dürfen dabei auch etwas ausgefallener sein, und er schreckt auch nicht vor Formen zurück, die sehr, sehr viel Feingefühl und Ausdauer benötigen. Als Dekoration nutzt Frank Axmacher am liebsten Bambus, aber auch Horn, Zierhölzer und andere Naturmaterialien.

Wir freuen uns, dass seine Pfeifen nun bei uns zu finden sind. Häufig gilt der Prophet im eigenen Land wenig. Mit Frank Axmacher ist es aber ganz sicher anders!

 

Reiner Thilo Bindschädel: Kunst kommt von Können

Reiner Thilo Bindschädel, geboren 1961, ist seit Ende der 80er Jahre Pfeifenraucher. Zunächst schenkte ihm seine Frau die erste Pfeife, damit er den lästigen Zigarettenkonsum an den Nagel hängt. Auch wenn das nur teilweise geklappt hat, war er seit dieser Zeit interessiert am Thema Pfeife.

Aber zum Thema Holz kam er schon viel früher. Durch seinen Vater, einen Schneidermeister, der selbst gern mit Holz arbeitete. Nach der Schule erlernte er den Beruf des Metalldrehers, doch wurde er nie so recht „warm“ mit dem kalten Werkstoff Metall. So hängte er noch eine weitere Lehre im Bereich Bau- und Möbelschreinerei dran und konnte nun endlich mit seinem Lieblingswerkstoff arbeiten. Es folgte die Meisterprüfung.

Der Schreinermeister Reiner Thilo Bindschädel brachte also genug Fachkenntnis, Werkzeug und Know-how mit, als er in den 90er Jahren anfing, sich für das Thema Pfeifenbau zu interessieren. Das war zu diesem Zeitpunkt ohne das Internet allerdings noch nicht allzu einfach, denn „Lehrbücher“ dazu gab es nicht, und das Internet eigentlich auch noch nicht.

Erst der Kontakt zum Fachhandel verschaffte ihm die nötigen Kontakte, um Tipps zu bekommen und das nötige Material zu beschaffen. Seine Ausbildung als Dreher war bei der Bedienung der notwendigen Drehmaschine ebenfalls besonders nützlich. Für den örtlichen Fachhändler konnte er fortan Pfeifenreparaturen durchführen, die ihm viele Einsichten zum Thema Pfeifenbau verschafften. Wie bei vielen Pfeifenmachern vor ihm, war der Weg von der Pfeifenreparatur zum Pfeifenbau dann nur noch sehr kurz.

So baute er Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre seine ersten eigenen Pfeifen und gründete 2002 seine Pfeifenmarke „Reiner Thilo„. Seine Philosophie beim Pfeifenbau war von Anfang an, beste Verarbeitung und Präzision mit Ästhetik und Eleganz zu verbinden. Hinzu kam ein kompromißloser Qualitätsanspruch an Material und Werkzeug. Diese Dinge ziehen sich bis heute wie ein roter Faden durch seine Tätigkeit.

Bis vor einigen Jahren wurden seine Pfeifen fast ausschließlich über Kopp Pipes, DEM Pfeifenimporteur schlechthin in Europa, vertrieben. Doch der Freehand-Pfeifenbau und die Vertriebsstrukturen in einem wachsenden Unternehmen passten auf Dauer nicht gut zusammen. So trennte man sich einvernehmlich. Seitdem vertreibt Reiner Thilo Bindschädel seine Pfeifen selbst. Auch auf Pfeifenmessen ist er oft anzutreffen.

Sein Stil ist deutlich dänisch geprägt, zeigt aber auch eine eigene Handschrift. Fließende Formen, auch kleine Komplikationen, sowie scharfe Ecken und Kanten, die den Händen Halt bieten, findet man oft bei seinen Pfeifen. Er verwendet überwiegend Bruyere, aber ebenfalls Mooreiche für den Pfeifenbau. Auch Arbutus (Erdbeerbaum) findet sich bei ihm häufiger als bei anderen Pfeifenmachern. Er schätzt die Struktur des Holzes, das sich besonders gut sandstrahlen lässt. Reiner Thilo verwendet ausschließlich Ebonit und Cumberland für seine Hand-Cut Mundstücke.

Wir freuen uns, das wir nun schon seit einiger Zeit mit Reiner Thilo Bindschädel zusammenarbeiten. Seine Pfeifen gehören für uns zu den schönsten, die in Deutschland gefertigt werden. Sie bieten zudem ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Freunde der Ästhetik und eines hohen handwerklichen Niveaus kommen bei ihm voll uns ganz auf ihre Kosten!

Der Italiener, der Pfeifen wie in Dänemark fertigt: Roberto Franzini aka „Franz Pipes“

Schon immer „Franz“

Hinter Franz Pipes steckt Roberto Franzini, geboren 1982. Er wurde in Domodossola, einer kleinen Stadt im Piemont, geboren und lebt jetzt mit seiner Familie in Saronno, nicht weit entfernt von Mailand. „Franz“ ist sein Spitzname seit seiner Jugend, den er jetzt als Markennamen für seine Pfeifen nutzt.

Sein Zahnarzt, Angelo Fassi

Roberto Franzini begann 2012 mit dem Pfeifenbau, inspiriert durch einen Kollegen, der erwähnte, dass sein Zahnarzt ein begeisterter Pfeifenraucher und -macher ist. Er recherchierte online und lernte aus Videos und anderen Quellen über das Handwerk des Pfeifenbaus. Kurz danach kaufte er seine ersten Bruyère-Ebauchons und Werkzeuge. Der besagte Zahnarzt war Angelo Fassi, dessen Pfeifen ebenfalls bei uns im Sortiment sind und mit dem Roberto eine enge Freundschaft und regelmäßigen Austausch über den Pfeifenbau pflegt.

Hartnäckiger Autodidakt

Als Autodidakt machte Roberto anfangs viele Fehler, doch durch Ausprobieren und Scheitern kam er schließlich dem Ziel näher. Seine Hartnäckigkeit lohnte sich, und er verbesserte seine Technik kontinuierlich. In Norditalien, einer für die Pfeifenherstellung renommierten Region, konnte er andere Pfeifenhersteller besuchen und von ihnen lernen. Teilnahmen an Lehrgängen in den Fabriken von Savinelli und Brebbia erweiterten sein Wissen und Können im Umgang mit dem Rohstoff Bruyère.

Inspiriert von dänischen Meistern

Trotz seines italienischen Hintergrundes weisen Franz Pipes eher dänisches Design und Stilelemente auf. Roberto Franzini schätzt die alten dänischen Meister sehr und strebt danach, selbst in diese Tradition eingeordnet zu werden. Er bewundert dänische Meister wie Lars Ivarsson, Hans ‘Former’ Nielsen, Jess Chonowitsch und Tom Eltang sowie Kazuhiro Fukuda aus Japan.

Bevorzugte Shapes

Seine Shapes zeigen klassische dänische Elemente, wie die „Dänische Billard“-Form, die klassische Formen mit einem leicht verlängerten Lovat-Holm und einem breiteren, rundlichen Kopf kombiniert. Auch das „Dänische Ei“, beeinflusst von Ivarsson und Former, ist ein häufiges Motiv, das er sehr gerne zitiert. Ebenso dänische Bulldogs und Rhodesians, oft mit flachem, breitem Kopf. Die Mehrheit seiner Pfeifen sind glatt und zeigen eine dichte, gleichmäßige Maserung, die stilistisch näher an der italienischen Tradition liegt. Einige seiner Pfeifen sind auch sandgestrahlt.

Nur Ebonit

Roberto arbeitet ausschließlich mit Bruyère und Ebonit, bevorzugt klassische Farbtöne und klare Shapes und verwendet gelegentlich Edelhölzer und Horn für dekorative Akzente am Holm. Im Gegensatz zu vielen italienischen Herstellern, die auf moderne Mundstückmaterialien wie Acryl umgestiegen sind, bleibt Franzini dem Ebonit treu, das komfortabler und weicher für die Zähne des Pfeifenrauchers ist.

Preis-Leistungs-Sieger

Dass seine Pfeifen für die gebotene Qualität nicht besonders teuer sind, dürfte auch einem Laien auffallen. Roberto muss (noch) nicht vom Pfeifenbau leben, und begreift es als Hobby. Dies macht sich positiv beim Preis bemerkbar. So bekommt man top gemaserte, glatte Pfeifen für etwas über 200€, so schnell findet man das nirgendwo sonst. Allerdings baut er nur Pfeifen ohne Filterbohrung.

Von der Skizze zur Pfeife

Er beginnt jede Pfeife mit einer Skizze, entwickelt daraus die Abmessungen und formt das Bruyère entsprechend seiner Vorstellung weiter. Seine Designs zeichnen sich oft durch eine leichte Vorwärtsneigung des Pfeifenkopfs, harmonische und präzise Kurven und mitunter asymmetrische Elemente aus. Variationen der Dublin, der Rhodesian und des Brandy-Shapes sind in Robertos Arbeiten häufig zu sehen und zeigen seine persönliche Interpretation und seinen Geschmack.

Wenig Pfeifen für wenige Händler

Zur Zeit arbeitet Roberto Teilzeit als Pfeifenmacher und produziert 50-60 Franz Pipes pro Jahr, die über italienische Fachhändler und über uns angeboten werden. Obwohl er soziale Medien selten nutzt, hat er eigene Facebook- und Instagram-Seiten.

Angelo Fassi. Pfeifenmacher,Zahnchirurg, Judoka, Funkamateur und Bossanova- Liebhaber

Unsere Begegnung mit Angelo Fassi

Wir hatten das Glück, Angelo Fassi auf der Pfeifenmesse „Pfeiferei“ 2024 in Stuttgart-Vaihingen kennenzulernen. Dort stellte er einige seiner Pfeifen aus. Natürlich mussten wir auch zuschlagen, unsere Auswahl finden Sie jetzt in unserem Sortiment. Angelo Fassi war mit seiner Frau vor Ort und fiel uns durch seine überaus höfliche Art und seinen italienisch-leger-eleganten Kleidungsstil auf.

Judoka und Zahnchirurg

Angelo Fassi ist 1958 geboren und wohnt in Appiano Gentile, Italien. Ursprünglich ist Angelo Fassi ein Wettkampf-Judoka und praktizierender Zahnchirurg. Seine Pfeifenkarriere begann er unter der Anleitung von Bertram Safferling, doch seine Liebe zu Pfeifen begann schon früher, als er mit 14 Jahren eine Savinelli seines Vaters rauchte. Sein Interesse vertiefte sich weiter, als er mit 16 die Produktionsstätte von Caminetto-Pfeifen besuchte.

2008 die ersten Pfeifen von ihm

Erst Jahrzehnte später, nachdem er in Zahnmedizin-Studium abgeschlossen hatte und als Zahnchirurg arbeitete, begann Angelo eigene Pfeifen zu fertigen. Dies wurde durch einen Pfeifenmacherlehrgang im Jahr 2008 verstärkt. Nach dem Kurs kaufte er die notwendige Ausrüstung von einem in Rente gehenden lokalen Pfeifenmacher und baute Kontakte zu italienischen Pfeifenmachern wie Gabriele Dal Fiume und Massimiliano ‚Il Duca‘ Rimensi auf, die ihm wertvolle Ratschläge gaben.

Gut vernetzt mit anderen Pfeifenmachern

Fassi ist Mitglied der Academia della Pipa, einer Akademie für hochwertige italienische Pfeifenherstellung. Er wurde auch von der Arbeit anderer Pfeifenmacher beeinflusst, darunter Maurizio Tombari von Le Nuvole und der verstorbene Paolo Becker. Angelo Fassis Technik und Stil sind durch die dänische Tradition inspiriert, Aber auch der italienische, barocke Stil hat seine Spuren hinterlassen

Wissen weitergeben

Er hat sein Wissen und seine Erfahrung an andere, wie Roberto Franzini von Franz Pipes, weitergegeben und pflegt eine enge Freundschaft und professionelle Beziehung zu ihm. Auf Pfeifenmessen treten Sie häufig im Doppelpack auf, so auch 2024 in Stuttgart.

Aus der Klassik Neues schaffen

Angelo Fassis klassischere Pfeifen sind oft Kombinationen traditioneller Shapes. So kombiniert er beispielsweise den flachen, breiten Kopf einer Pot, mit dem schlanken, langen Holm einer Liverpool. Aus den althergebrachten Shape-Bestandteilen entsteht so etwas völlig neues. Er verwendet hauptsächlich Bruyèreholz für die Pfeifenköpfe und Ebonit für die Mundstücke, als Applikationen verwendet er nur natürliche Materialien, sowie Silber, Edelhölzer und Horn.

Hobbys mit Einfluss auf ihn

Angelo bevorzugt sandgestrahlte und glatte Oberflächen und hört beim Pfeifenmachen oft Musik. Insbesondere der brasilianische Bossa Nova hat es ihm angetan. Er streamt seine Arbeit auf Instagram, wo seine Follower seine Techniken live erleben können. Ein anderes Hobby, das seinen Horizont erheblich erweitert hat, ist der Amateurfunk. Er hat das Rufzeichen I2IVS.

Derzeit noch in Teilzeit

Derzeit stellt Fassi seine Pfeifen in Teilzeit her, plant aber eine Vollzeittätigkeit ab 2026, wenn er mit der Zahnmedizin in den Ruhestand geht. Seine Pfeifen, von denen er jährlich etwa 50 produziert, werden von hauptsächlich bei italienischen und türkischen Fachhändlern angeboten. Und natürlich von uns.

Gold Block Pfeifentabak, in Deutschland exklusiv bei Tabac Benden, endlich erhältlich!

Endlich ist es so weit.

Die Kenner scharrten schon ein paar Wochen mit den Hufen, und Liefertermine mussten verschoben werden.

Doch jetzt ist er da und erhältlich, der Gold Block.

Die international bekannte Marke (zu der es überraschend wenig Informationen gibt) hat vor allem im Vereinigten Königreich und teilweise in den USA eine lange Tradition. Man fand Gold Block Pouches aber auch häufig in Spanien – wo er vorzugsweise von englischen Touristen gekauft wurde und wird.

Wann er auf den Markt kam, ist schwer zu rekonstruieren. Höchstwahrscheinlich noch vor dem ersten Weltkrieg.

Bekannt sind auch die TV und Kino-Werbespots für Gold Block, die man sich heute noch auf YouTube anschauen kann.

Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre war er auch kurzzeitig in Deutschland erhältlich, bis Imperial die Marken- und Produktionsrechte an Mac Baren verkaufte.

So mussten diejenigen deutschen Pfeifenraucher, die unbedingt Gold Block probieren wollten, entweder auf verschlungenen Wegen in den USA bestellen (und hoffen, dass er durch den Zoll kommt) oder sich den Tabak aus Spanien mitbringen.

Diese Zeiten haben jetzt ein Ende, denn wir haben ihn ab sofort bei uns im Sortiment.

An dieser Stelle danken wir ausdrücklich der Firma Mac Baren, die das erste Mal den Mut bewiesen hat, eine Kooperation mit einem deutschen Fachhändler und einer internationalen Handelsmarke einzugehen.

Der Gold Block ist daher deutschlandweit exklusiv bei Tabac Benden und seinen Plattformen (wie z.B. Cigarworld.de) erhältlich.

Bei uns ist er in 100g Dosen abgefüllt, zu 22,80€.

Die Mischung besteht aus verschiedenen Virginias, und etwas Burley, die als relativ feiner Loose Cut geschnitten sind. So ist die Handhabung sehr unkompliziert. Er ist sehr einfach zu stopfen und brennt hervorragend ab.

Angeblich soll ein leichtes Casing vorhanden sein, doch in der Nase dominieren eindeutig natürliche Tabaknoten.

Es ist ein natursüßer, aber dennoch würziger Tabak, der mittelkräftig ist, und vor allem Freunde naturnaher Tabake ohne Latakia im klassischen Stil anspricht.

Wir versuchen, weitere Informationen zu diesem Traditionstabak zu finden, und veröffentlichen wenn genug Material zusammengetragen ist, einen weiteren Beitrag zu dem Thema.

Mac Baren kündigt Limited Edition für Oktober 2024 an: Der Mac Baren Royal Twist

Mac Baren Deutschland geht Wege, die bisher nur von der Vertriebsorganisation in den USA beschritten wurden. So legt der Hersteller eine alte Mischung wieder auf, die es unter diesem Namen und in dieser Form noch nie auf dem deutschen Markt gegeben hat.

Der Royal Twist kam Mitte der 1950er Jahre auf den US- Markt und war ein großer Erfolg. Leider gab es rechtliche Streitigkeiten wegen des Markennamens mit einem US-Tabakhersteller, und so musste das Produkt in den 1960er Jahren vom Markt genommen werden. Ersatz wurde mit dem bekannten Mac Baren Roll Cake gefunden. Allerdings änderte man die Mischung und verzichtete ganz auf den teueren Perique.

So wurden alte Dosen „Royal Twist“ zu einem gefragten Sammlerstück. Mac Baren hatte daher die Idee, die Ursprungsmischung als limitierte Edition im Jahre 2021 wieder auf den US-Markt zu bringen. Die Lancierung hatte großen Erfolg, alle Dosen waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Ab Oktober diesen Jahres wird der Royal Twist nun auch in Deutschland erhältlich sein. Wieviel tatsächlich davon produziert wird, richtet sich maßgeblich nach dem Bedarf und welche Menge von den Fachhändlern vorbestellt wird.

Die Mischung selbst besteht aus Virginias, Dark Fired Kentucky und Perique. So hat der Tabak ein hohes Maß an Würze und richtet sich eher an den Kenner, der so hochwertige Blends zu schätzen weiß.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Schnitt um einen handgefertigten, geschnittenen „Tabakstrang“, kleine „Tabakmünzen“, die vor dem Rauchen etwas aufgelockert werden. Diese traditionelle, aber der Reifung des Tabaks sehr zuträgliche Schnittart wird von Mac Baren seit Beginn gepflegt, und gehört zur „Ur-DNA“ des Unternehmens.

Wir haben unsere Vorbestellung schon getätigt und werden Sie auf dem Laufenden halten, wenn der Tabak tatsächlich bei uns erhältlich ist. Bis zum Herbst dauert es noch ein wenig. So hat der Tabak noch einige Wochen Zeit zu reifen.

Freuen Sie sich auf diesen ganz besonderen Genuß.

 

 

Pfeiferei Stuttgart 2024. Ein Fotobericht.

Wir hatten bereits zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass am 16.03.2024 die „Pfeiferei“ in Stuttgart – eine Pfeifenmesse in erster Linie für Pfeifenraucher – stattfand. Wir waren ebenfalls vor Ort und haben die Veranstaltung dazu genutzt, interessante Pfeifen einzukaufen, neue Pfeifenmacher zu entdecken und Kontakte zu pflegen.

Für uns war die Messe ein voller Erfolg; wir konnten fast alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Leider waren allerdings die Pfeifen, die Nana Ivarsson mitgebracht hatte, schon versprochen, und auch Maduela wie auch Cornelius Mänz hatten keine Pfeifen dabei, die zur freien Verfügung standen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Die Stimmung war gut, und wir konnten vier neue Pfeifenmacher von einer Zusammenarbeit mit uns überzeugen. Welche das sind, werden Sie in den nächsten Wochen und Monaten erfahren.

Wir danken den Veranstaltern für die professionelle Veranstaltung und die großen Anstrengungen, die unternommen wurden, um diese Messe zu einem Erfolg zu machen.

Ebenfalls danken wir den Pfeifenrauchern, Kunden und „gefährlichen Schweizern“, die wir kennenlernen durften. Wir hatten großen Spaß und fuhren mit Bauchmuskelkater vom Lachen nach Hause.

Unten finden Sie noch einige Fotos und Impressionen.

 

Vor dem Gebäude waren Zelte aufgebaut, damit man trotz Regen gemütlich rauchen konnte.

Die Ausstellungsräume im historischen Fachwerkgebäude waren gut gefüllt.

Hier das Gedränge am Tisch von Chris Asteriou, rechts im Hintergrund Frank Axmacher und mein Kollege Janez Valada.

Legenden unter sich: Nana Ivarsson und Manduela aus Dänemark.

Bruno Nuttens und Jürgen Moritz im Fachgespräch. Bruno hatte sehr schöne Bings dabei, die bald bei uns zu finden sind.

Klassischer Svendborg-Stil von Manduela.

Nana Ivarsson, die Enkelin von Sixten Ivarsson, war sehr zugänglich und auskunftsfreudig. Leider konnte man ihre Pfeifen nicht kaufen.

Frank Axmacher hatte nach längerer Schaffenspause wieder unglaublich filligran und präzise gebaute Pfeifen dabei. Für uns ein absolutes Highlight.

Jürgen Moritz mit seinem tollen Sortiment. Seine Pfeifen bieten ein hervorragendes Preis- Leistungs-Verhältnis.

Die Pfeifen von Chris Asteriou. Kaum waren sie da, waren sie auch schon wieder weg.

Chris Asteriou und seine Frau im Fachgespräch mit Cornelius Mänz.

Christophe Wolff.

Der „Erfinder“ der modernen Lesepfeife, Paul Becker, mit seiner schönen, attraktiven Ware.

Tom Richard Mehret mit seinen handfüllenden, top gearbeiteten Pfeifen.

Pfeifenraucher unter sich.

Das Bier „danach“ im Holzkrug in Stuttgart-Vaihingen.

Fotobericht aus Rellingen: Bei Kopp Tobacco wird Pfeifentabak gemacht!

Gestern, am 21.03.24, hatte ich die Gelegenheit, Thomas Nitsche von Kopp Tobacco (ehemals Kohlhase & Kopp) in Rellingen zu besuchen und ihm über die Schulter zu schauen. Thomas Nitsche ist Masterblender und Produktionsleiter sowie das „Aushängeschild“ des Unternehmens in Pfeifenraucherkreisen.

Es war auf jeden Fall eine inspirierende Erfahrung und die neuen Eindrücke verfehlen ihre Wirkung nicht. Weitere Projekte sind in Planung!

Kopp Tobacco stellt derzeit gut 100-120 Tonnen Pfeifentabak im Jahr her und ist massiv auf Erfolgs- und Expansionskurs. Das geht natürlich nicht spurlos an den Lagerhallen vorüber. Die Gebäude platzen wortwörtlich aus allen Nähten.

So musste man in der Nachbarschaft schon einige zusätzliche Lagerhallen anmieten. Langfristig plant man hier allerdings eine dauerhafte Lösung.

Wie viele wissen, ist das Produktionsmodell in der Pfeifentabakherstellung von Kopp einzigartig. Die Tabake werden überwiegend von der Scandinavian Tobacco Group (STG) geliefert. Dies erfolgt in unterschiedlichen Aufarbeitungsgraden. Teilweise wird reiner Rohtabak geliefert, der dann vor Ort weiterverarbeitet wird, teilweise fertige Tabakkomponenten, wie z.B. Ready Rubbed Virginia oder Kentucky. Auch fertige Grundmischungen und komplette Blends werden geliefert, diese sind allerdings in der Minderheit.

Dies hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass Kopp Tobacco in einigen Bereichen  das Image des „Umetikettierers“ hatte. Diese Annahme spiegelt sich allerdings nicht in der Realität wieder und trägt nicht dem Umstand Rechnung, wie viel (Hand-)Arbeit in jeder Mischung steckt.

Dennoch möchte man zukünftig deutlich unabhängiger werden. Die ersten bedeutenden Schritte wurden auch schon gegangen. Dazu gehören eigene Flakepressen. Bisher ist es so, das alle Flakes zu 100% von der STG geliefert werden. Die eigenen Flakepressen werden das Angebot ergänzen und Kopp dazu in die Lage versetzen, feine Spezialitäten, die für einen Großhersteller wie die STG zu speziell sind, selbst herzustellen. Dies heißt allerdings nicht, das man die Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen zurückfährt. Man möchte sich einfach befähigen, spezielles Blattgut selbst zu verarbeiten, das ohnehin für große Lieferanten nicht attraktiv ist, da viel zu wenig davon vorhanden ist.

Die Herstellung des bisher raren Fayyum Kake der erst kürzlich übernommenen Marke HU Tobacco ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass man den eigenen Anspruch auch in echte Produkte umsetzen möchte. Grundsätzlich bewegt man sich wieder hin in Richtung „alles aus einer Hand“, vom Rohtabak bis zum Endprodukt. Man wird in den nächsten Jahren und Monaten weitere Schritte sehen.

Das Tabakmischen ist integraler Bestandteil des Betriebes, und dies schon seit Anfang an. Dazu trägt bei, dass die Produktionshallen einst die Tabakfabrik Wehde beheimateten. Wehde war ein bekannter, norddeutscher Tabakhersteller, der vor allem für seine feinen, englischen Mischungen bekannt war. Wehde war der ursprüngliche Hersteller der Torben Dansk Tabake und der Tabake aus dem Hause Trennt in Kiel.

Schon wenn man das Betriebsgelände betritt, kommt einem der unnachahmliche Geruch nach Pfeifentabak – oder was man klischeemäßig dafür hält – entgegen. Dies setzt sich in den Werkshallen in unterschiedlichen Intensitäten fort. Kein Wunder, denn die Produktion der Mischungen läuft ununterbrochen. Gemischt werden:

  • Mischungen der eigenen Handelsmarken, wie z.B. Rattray’s, Ashton, Robert McConnell, Kopp Tobacco, usw.
  • Private Label Mischungen oder Marken, die nicht in Deutschland vertrieben werden und/oder nicht zu den eigenen Marken zählen.
  • Standardmischungen für Fachhändler, aus denen für Hausmischungen ausgewählt werden kann (auch in kleinerer Menge)
  • Hochindividuelle Mischungen für Fachhändler, die exklusiv und ausschließlich für sie hergestellt werden (z. B. unser „The Eagle“, nur in größerer Menge)

So deckt man die ganze Bandbreite des Bedarfs an Pfeifentabak ab.

Besonders aufwändig und kompliziert sind dabei die unterschiedlichen, länderspezifischen Label und Warnhinweise, die zum Teil auch innerhalb der EU ganz erheblich voneinander abweichen. Ein großer Teil der Produktion entfällt daher auf die Etikettierung, die durch den hohen Individualisierungsgrad nur per Hand durchgeführt werden kann. Grundsätzlich ist die Mechanisierung deshalb auf einem relativ geringen Niveau, und die Handarbeit hat einen hohen, dominanten Stellenwert.

Neben der Herstellung von Pfeifentabak, betätigt man sich schon seit Beginn als Importeur für feine Tabakspezialitäten aus aller Welt. Die Zigarre nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein, viele Lagerräume sind klimatisiert und werden befeuchtet, um die karibischen Tabake fachgerecht zu lagern.

Auch Pfeifentabake spielen beim Import eine große Rolle. So ist man seit einigen Jahren der Importeur von Samuel-Gawith-Tabaken und zukünftig ebenfalls von Gawith & Hoggarth. Dabei spielt allerdings noch immer die Frachtproblematik von Tabakprodukten aus UK eine Rolle. So ist es offenbar so, dass der Spediteur von oder nach Großbritannien mit allen Steuern und Zöllen in Vorleistung gehen muss. Klar, dass sich kaum jemand findet, der dazu in der Lage ist.

Zuletzt spielt allerdings der US-amerikanische Hersteller Cornell & Diehl eine gewichtigere Rolle. Man erhält die fertigen Mischungen aus den USA und verpackt sie selbst vor Ort. Die Ersparnis ist so ganz enorm. Weitere Sorten die auf den deutschen Markt eingeführt werden stehen unmittelbar vor der Markteinführung, und es werden auch gefragte Limited Editions über das Jahr verteilt erhältlich sein.

Gladora Tobacco aus der Türkei ist mit den Pesse Canoe Flakes die letzte Ergänzung des Sortiments. Man ist vom Erfolg der Flakes wirklich überrascht, wenngleich Thomas Nitsche von Anfang an anmerkte, dass er glaubt, dass die drei Produkte in Ihrer Nische im Moment vergleichsweise das absolut beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Man verkauft sie so gut, dass von den drei Regalplätzen zwei schon wieder leer sind. Aber keine Sorge, Nachschub ist auf dem Weg! Thomas Nitsche wird sich außerdem noch in diesem Frühjahr auf den Weg in die Türkei begeben. Mal schauen was er uns mitbringen wird!

Alles in allem war es ein überaus interessanter Besuch, der gezeigt hat, wie viel Arbeit in der Herstellung von so individuellen Tabaken steckt.

Thomas Nitsches Fachkenntnis ist überragend, und das Unternehmen tut gut daran ihm weiterhin den kreativen Spielraum zu geben, den man in diesem Beruf für den Erfolg braucht.

Einen großen Dank an Thomas Nitsche sowie dem gesamten Team von Kopp Tobacco in Rellingen.

 

CIGARWORLD in Honduras und Nicaragua: Rocky Patel Factory Tour 2024

Kürzlich besuchten Christian Ferlemann und Yannick Specht für CIGARWORLD die Produktionsstätten von Rocky Patel Premium Cigars in Mittelamerika. Diese Erfahrung unterstrich einmal mehr, wie unterhaltsam Geschäftsreisen in der Tabakindustrie sein können.

Am 29. Februar 2024 begann die Reise unserer Kollegen von Düsseldorf über Paris nach Miami. Die Stadt ist für ihre ausgeprägte Zigarrenkultur bekannt; allein in Florida leben annähernd eine Million Exil-Kubaner. Während eines Ausflugs in das Viertel Little Havana wurden authentisches karibisches Essen und Zigarren kubanischer Machart probiert.

Während in Europa häufig strikte Rauchverbote herrschen, zeichnet sich Miami, insbesondere der Española Way in South Beach, durch eine raucherfreundliche Atmosphäre aus. Hier können Aficionados ihre Zigarren mit den passenden Speisen und Getränken genießen.

Vorbesprechung und Weiterreise

Am Abend vor der Weiterreise nach Mittelamerika traf sich die CIGARWORLD-Delegation mit Kolja Kukuk, dem Organisator und Leiter der Tour. Kolja verantwortet mit seiner Firma CigarConsult International den Vertrieb und das Marketing von Rocky Patel Premium Cigars außerhalb der USA.

Vom Miami International Airport aus startete am nächsten Tag der Flug nach Comayagua. Bei ihrer Ankunft in Honduras wurde die Gruppe, der sich zwischenzeitlich auch Branchenkollegen aus Norwegen und den USA angeschlossen hatten, herzlich vom Rocky-Patel-Team begrüßt. Ein Shuttlebus brachte die Teilnehmer in die südwestlich gelegene Stadt Danlí. Im Laufe der Reise sollte der Bus noch für einige Überraschungen sorgen – doch dazu später mehr.

Gut versorgt mit Zigarren und kühlen Getränken erreichte die Gruppe in der Abenddämmerung das Gästehaus in Danlí. Das dortige Personal hatte schon alles für ein gemeinsames Essen vorbereitet. Die kürzlich eingeführte Rocky Patel Dark Star erfreute sich großer Beliebtheit und harmonierte mit ihrem vollmundigen Geschmack ausgezeichnet mit den üppigen Gerichten.

Honduras: Fermentation, Rollen, Reifung, Verpackung

Riesige Hallen, hunderte von Rollern und tonnenweise Tabak: Die Ausmaße, in denen Zigarren in Honduras produziert werden, sind für den europäischen Genießer kaum vorstellbar. Rocky Patel produziert in enger Zusammenarbeit mit dem Traditionshaus Plasencia bis zu 40 Millionen Zigarren im Jahr. In großen Haufen, sogenannten Pilones, wird der getrocknete und gebündelte Tabak oft über Monate fermentiert und regelmäßig umgeschichtet.

Rocky Patel Factory Danlí

Nach der Fermentation werden die Tabake sortiert und von der Mittelrippe getrennt. Nach einer erneuten Klassifizierung durchlaufen sie die Endfertigung. In der Fabrik von Rocky Patel arbeiten stets zwei Torcedores an einer Zigarre. Während der eine die Puppe – den Wickel aus Einlagetabaken und Umblatt – bindet, vollendet der andere Roller die Zigarre mit einem Deckblatt. Anschließend wird das Zugverhalten jeder einzelnen Zigarre durch eine spezielle Maschine geprüft.

Die Reiseteilnehmer erhielten die einmalige Chance, ihre eigenen Zigarren zu kreieren. Eine Auswahl verschiedener Tabake konnte probiert werden. Professionelle Roller stellten im Anschluss maßgeschneiderte Testzigarren her, die auf die Wünsche der Teilnehmer abgestimmt wurden.

Christian Ferlemann (l.) und Yannick Specht (r.) bei der Tabakauswahl

Christian Ferlemann (l.) und Yannick Specht (r.) bei der Tabakauswahl

Im Anschluss an die Fabrikbesichtigung setzte die Reisegruppe ihren Weg zu einem Unternehmen fort, das sich auf die Herstellung von Zigarrenkisten spezialisiert hat. Dort wird Naturholz getrocknet, abgeschliffen, verleimt und veredelt. In der Halle breitete sich der vertraute Duft von Zedernholz aus, den Aficionados aus ihren heimischen Humidoren kennen. Der Betrieb stellt ebenso Kisten für viele andere Marken her, die man auf Cigarworld.de finden kann – allerdings sind Einzelheiten dazu streng vertraulich. ;-)

Nach einem kurzen Intermezzo in einer lokalen Zigarrenlounge erwartete die Reisegruppe ein unterhaltsamer Abend im Gästehaus. Für die musikalische Begleitung sorgte eine einheimische Band, während die Teilnehmer die Gelegenheit hatten, am eigens dafür eingerichteten Tisch das Zigarrenrollen selbst auszuprobieren. Der Tag klang mit erstklassigen Zigarren und köstlichem Essen aus.

Nicaragua: Anbau, Ernte und Trocknung

Für Dienstag war ein Besuch der Einrichtungen von Rocky Patel in Nicaragua geplant. Nach langwierigen Grenzkontrollen erhielt die Gruppe schließlich die Erlaubnis, in das Land einzureisen. Estelí, das Herzstück der Zigarrenherstellung in Nicaragua, beherbergt die Produktionsstätten zahlreicher angesehener Marken wie My Father Cigars, A.J. Fernandez und Drew Estate. Je näher die Gruppe Estelí kam, desto üppiger wurde die Vegetation und Tabakfelder erstreckten sich, soweit das Auge reichte.

Zuerst wurde die von Rocky Patel betriebene Tabacalera Tavicusa besichtigt, wo unter anderem die Zigarrenlinien Disciple, Fifty-Five und Sun Grown Maduro produziert werden. Die Atmosphäre in der Tabacalera war familiär, und die Arbeiter schienen sehr vertraut miteinander. Ein besonderes Highlight war die Gelegenheit, die neue Rocky Patel Year of the Dragon noch vor ihrer Markteinführung zu probieren.

Gegen Mittag begab sich die Gruppe zu den Feldern am Stadtrand. Auf der Finca Villa Cuba widmet sich das Team dem Anbau, der Ernte und dem Trocknen von Tabak. In Gewächshäusern werden aus firmeneigenem Saatgut kräftige Jungpflanzen herangezogen. Um die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen, schneiden die Arbeiter sie vor der Umsetzung ins Freiland stark zurück. Die Tabakpflanzen werden unter praller Sonne, Sun Grown, angebaut – dieses Verfahren verspricht eine intensive Aromatik.

Rocky Patel unterteilt Tabakpflanzen in sogenannte Primings, die die Blattebenen von unten aufsteigend nummerieren. Immer zwei dieser Primings werden gleichzeitig geerntet – beginnend mit den untersten Ebenen 1 und 2. Der Pflanze werden zwischen den Ernten Erholungszeiten gewährt.

In den benachbarten Trockenhäusern werden die geernteten Blätter aufgeschnürt und auf Stöcken aufgereiht. Diese Stöcke werden dann von Arbeitern in die Trockengestelle eingesetzt, sodass die Blätter gleichmäßig trocknen können. Die Trockengestelle befinden sich teilweise in mehreren Metern Höhe, und es sind mehrere Arbeiter erforderlich, um diese zu erreichen. Es ist wichtig zu betonen, dass sämtliche Arbeiten von Hand durchgeführt werden! Die Trocknung von Tabak ist grundsätzlich ein komplexer Prozess, der viel Aufmerksamkeit erfordert.

Am Nachmittag trennte sich die Reisegruppe. Während die norwegischen Kollegen in Nicaragua verblieben, traten die übrigen Teilnehmer den Rückweg an. Doch sie kamen nicht weit: Auf halber Strecke zwischen Estelí und der honduranisch-nicaraguanischen Grenze streikte der Bus. Trotz der gemeinsamen Anstrengungen von Fahrer, Anwohnern und Passanten konnte die Kupplung nicht repariert werden. Der Verdacht kam auf, dass diese von den nicaraguanischen Beamten „zu gründlich“ bei der Einreise inspiziert worden sei. Nur durch ein spontan organisiertes Ersatzfahrzeug konnte die Heimreise fortgesetzt werden.

Nach mehr als 15 Stunden endete schließlich der Ausflug, und die Gruppe traf im Gästehaus in Danlí ein. Dort wartete eine angenehme Überraschung auf die Teilnehmer: Jeder erhielt fünf Exemplare seiner am Vortag individuell geblendeten Zigarren, präsentiert in einer edlen Schmuckschachtel.

Verabschiedung und Abreise

In den Morgenstunden, mit ihren eigenen Zigarren im Gepäck und noch beeindruckt von den Eindrücken der vergangenen Tage, machten sich Christian und Yannick zusammen mit ihren amerikanischen Kollegen auf den Heimweg. Kolja blieb für weitere Projekte in Honduras.

Die Rocky Patel Factory Tour ermöglichte nicht nur einen tiefen Einblick in die Geheimnisse der Zigarrenproduktion, sondern bot auch zahlreiche gemütliche Momente und Gelegenheiten, neue Bekanntschaften zu machen. Insgesamt wird die Reise den Teilnehmern noch lange positiv in Erinnerung bleiben.

Die Vauen Frühjahrsneuheiten 2024 sind da!

Social Media war in den letzten Tagen schon voll mit Fotos der Vauen Frühjahrsneuheiten 2024. Dieses Mal sind sicher auch ein paar neue Pfeifen und Konzepte dabei, die über das übliche Maß an Neuerung und Experimentierfreude hinaus gehen, dazu später mehr.

Kommen wir zunächst zur neuen Vauen Jahrespfeife 2024. Sie überzeugt mit ihrer schlichten, wenn auch sehr eleganten Formgebung. Sie atmet den Geist dänischer Klassik, und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass ein Former oder Eltang der Macher dieses Shapes wäre.

Einzig das „überlappende“ Mundstück, das mit einer Wulst am Holmübergang aufwartet, stört unserer Meinung nach den harmonischen Gesamteindruck. Leider hat man bei Vauen immer wieder das Gefühl, dass man sich durch vermeintlich innovative Ansätze die schönsten Entwürfe selbst beschädigt.

Positiv sind in jedem Fall die interessanten Farbtöne zu werten. Denn es gibt wieder eine dunkelgrüne Variante (die in den letzten Jahren besonders erfolgreich war), eine Variante in dunkelbrauner Kontrastbeizung (sehr gelungen!) sowie eine blau lackierte Variante, die an die Vauen Azzuro erinnert. Neben einer sandgestrahlten Variante wird jetzt auch wieder eine rustizierte Jahrespfeife angeboten. Back to the 90s!

Die eigentliche Sensation ist dieses Jahr allerdings die Vauen Jucan, die unter gewissen politischen Vorzeichen zu sehen ist. Durch die anstehende Cannabis-Legalisierung hofft man bei dieser Pfeife ganz offensichtlich auf neue Käuferschichten.

Dabei ist diese Pfeife durchaus sehr hochwertig gemacht, und das gesamte Konzept überzeugt bis ins Detail. Trennt man das Mundstück, hat man in zwei zusätzlichen Bohrungen Platz für den eigens konstruierten und mitgelieferten Pfeifenstopfer, sowie für einen Ersatzfilter mit 6mm Durchmesser.

Der Metalldeckel am „Kopf“ ist abnehmbar und bietet Platz für eine weitere Portion Tabak – oder „was-auch-immer“ man dort unterbringen möchte.

Geliefert wird die Vauen Jucan in einer zylindrischen Verpackung aus gefrästem Aluminium, die nicht nur wasser-, sondern auch geruchsdicht sein soll. Wir sind gespannt!

Die diesjährige „Designerpfeife“ von Vauen nennt sich Vauen Felix. Das Produkt wurde gestaltet von Felix Hoffmann, der als freier Industriedesigner tätig ist. Die Pfeife zeichnet sich aus durch klare Linien, Standfähigkeit und einen feinen Silberring. Die weiß lackierte Variante hat dieses Mal kein schwarzes, sondern ein dunkelblaues Acrylmundstück. Geliefert werden die Pfeifen wieder in einer aufwändigen Geschenkverpackung, die sich als Display nutzen lässt.

Beim Thema „Designpfeife“ stellen wir uns auch dieses Jahr wieder die Frage, warum Vauen auf externe Kräfte zurückgreift, und nicht auf einen der zweifellos sehr begabten deutschen Pfeifenmacher herantritt und eine Kooperation eingeht? Wir haben so viele Talente in der deutschen Pfeifenwelt, die von Deutschlands größter Pfeifenmanufaktur leider komplett ignoriert werden.

Die Serie Vauen Jay ist weitaus konventioneller und klassischer. Sechs Shapes, jeweils in glatt mit mattschwarzer Lackierung sowie dunkelbraun sandgestrahlt. Das besondere bei dieser Serie ist das gravierte Messingband, das Designanleihen an die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zeigt.

Auch die Vauen Dante ist eher konventionell unterwegs. Dunkelbraune, kontrastgebeizte, sandgestrahlte Oberfläche in Kombination mit einem cappuchinobraunen, melierten Acrylmundstück. Dieses ist zur Abwechslung nicht auf hochglanz poliert, sondern matt, was der Serie einen besonderen Charakter verleiht.

Last but not least möchten wir auf die Serie Vauen Lessing eingehen, die in Hinblick auf das gesamte Vauen-Sortiment und der Geschichte des Unternehmens eine absolute Ausnahmeerscheinung ist. Denn es ist eine der sehr, sehr seltenen Serien von Vauen, die komplett ohne Filterbohrung auskommen! Selbst 6mm-Filter passen nicht!

Als Pfeifenhänder die den Bereich filterlose Pfeifen pflegen, begrüßen wir diese Entwicklung ganz besonders. Denn die Pfeifenraucher, die in Deutschland ohne Filter Pfeife rauchen, wurden oft ignoriert und vergessen. Erfahrungsgemäß sind es allerdings gar nicht so wenige. Tendenziell sind es in den letzten Jahren sogar mehr geworden.

Allerdings fehlt uns das Verständnis dafür, warum Vauen diese Serie nicht klassischer gestaltet und stattdessen auf ein quietschgelbes Acrylmundstück in Kunstbernsteinoptik zurückgreift. Freunde filterloser Pfeifen sind für gewöhnlich große Anhänger der Klassik. So kann man sich nicht dem Eindruck erwehren, dsas Vauen auch hier wieder Opfer des eigenen „Innivationstriebes“ ist, der auf Vieles zielt, aber an der eigentlichen Zielgruppe vorbeischießt.

Dennoch bleibt ein positiver Gesamteindruck. Denn eins ist klar, über die Neuheiten wird in der Pfeifenwelt gesprochen, die Aufmerksamkeit liegt ganz klar bei Vauen. Schön, dass wir im eigenen Land einen Pfeifenhersteller haben, der so starke Impulse setzt.