Hintergründe zur aktuellen Lieferproblematik von Pfeifenreinigern

Jeder Pfeifenraucher braucht sie. Ob mit oder ohne Filter, aromatisiert oder naturbelassen, gebogen oder gerade, Bulldog oder Blowfish. Pfeifenreiniger sind ein unerlässliches Zubehör und ein absolutes „Muss“ um die Pfeifen sauber zu halten. Dabei war es für uns jahrelang völlig selbstverständlich immer und überall eine beliebige Menge dieser Baumwoll- Drähte erwerben zu können.

Nun, das hat sich in letzter Zeit geändert. Wir hören von kleineren Lottogeschäften in denen man gar keine Pfeifenreiniger mehr kaufen kann. Und auch in unserem Sortiment bemerken wir, dass wir nun schon seit einiger Zeit keine Reiniger mehr von Blitz und zunehmend auch von Vauen anbieten können. Keine Sorge, wir haben genug Alternativen, damit Sie Ihre Pfeifen nach wie vor sauber bekommen. Vielleicht nicht von Ihrer bevorzugten Marke, aber unsere Alternativen erfüllen in jedem Fall den Zweck.

Dennoch ist nicht absehbar wann diese Situation sich wieder verbessert. Die Hersteller arbeiten jedenfalls mit Hochdruck an einer Lösung.

Den Anfang nahm diese Problematik, als die Firma Denicotea vor einiger Zeit an den Zigarettenpapier- und Raucherbedarfsartikel- Hersteller Gizeh verkauft wurde. Denicotea war Hersteller der beliebten Blitz- Reiniger. Der neue Besitzer wollte sich mit dem „lästigen“ und in der Produktion sehr aufwändigem Thema Pfeifenreiniger nicht weiter beschäftigen und verkaufte die 14 Fertigungsmaschinen an den niederländischen Hersteller Gubbels (Big Ben etc.). Hier liefen die Maschinen aber nicht zufriedenstellend, hinzu kamen Zahlungsschwierigkeiten. Einige Pfeifenraucher werden sich an die extrem schwankende Qualität vor nicht allzu langer Zeit erinnern können. Die Maschinen stehen aktuell bei Gubbels still, bis sichergestellt ist, dass die Produkte in der gewohnt hohen Qualität wieder ausgeliefert werden können. Hier soll man sich derzeit auf der Zielgeraden befinden, aber noch gibt es keine neuen Lieferungen.

Weil die bekannten Blitz- Reiniger nicht geliefert werden konnten, wichen die meisten Pfeifenraucher auf das Produkt von Vauen aus. Hervorragender Ruf, deutsches Unternehmen, solide Qualität. Leider war man hier nicht auf den „Nachfrageansturm“ eingestellt. Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass der Hersteller der Vauen Pfeifenreiniger sein Unternehmen an den Konkurrenten der Firma Vauen verkaufte, der Importeur und Inhaber von Marken wie White Elephant, Rattray’s. Das Unternehmen Otto & Kopp. Der neue Besitzer kann bis dato nicht auf die gestiegene Nachfrage angemessen reagieren. Natürlich ist die Nachfrage bei den eigenen (White Elephant) Produkten ebenfalls gestiegen. So bleiben nur minimale  Kapazitäten um den erhöhten  Bedarf an Vauen- Pfeifenreinigern zu decken. Im übrigen sind es auch hier nur sieben Maschinen, die nun vorwiegend White Elephant Reiniger fertigen. Bei dieser Marke ist der Nachschub gesichert und die Qualität ist ebenfalls einwandfrei.

Bei Vauen wird jedenfalls schon fieberhaft an einer Lösung gearbeitet. Der Hersteller ist bekannt dafür Dinge auch schon mal „selbst in die Hand zu nehmen“.

Nach wie vor lieferbar sind die Pfeifenreiniger von Jean Claude, die das Produkt eines süddeutschen Lieferanten für Raucherbedarfsartikel sind. Wo diese produziert werden, ist allerdings unklar.

Peterson hat auch Pfeifenreiniger im Sortiment, die aber in England hergestellt werden. Diese sind deutlich dünner, aber bestehen aus sehr saugfähiger, flauschiger Baumwolle.

Alle Hersteller planen übrigens aufgrund der anstehenden Investitionen und Modernisierungen des Maschinenparks Preiserhöhungen um bis zu 30%.

Sobald sich an der Gesamtsituation etwas ändert, werden Sie auf unseren Social- Media- Kanälen davon erfahren.

Basteln Sie dieses Jahr also keinen Weihnachtsbaumschmuck aus Pfeifenreinigern, sondern sein Sie sparsam mit dem „kostbaren Gut“ ;-)

Informationen zum diesjährigen Weihnachtsversand

Alle Jahre wieder …. und doch ist dieses Jahr vieles anders.

Weihnachtsbaum

An dieser Stelle erfahren Sie von uns jedes Jahr, bis wann Ihr Paket versendet werden muss, damit es rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum liegt. So auch dieses Jahr, jedoch sind die Angaben unserer Partner in diesem Jahr nicht als eine Art Versprechen, sondern mehr als eine Einschätzung unter Vorbehalt zu verstehen.

DHL Logo

 

Unser Partner DHL gibt derzeit an, dass Pakete, die allerspätestens bis Samstag, 19.12.2020 um 12 Uhr mittags eingeliefert werden, nach derzeitigem Stand (Einschätzung Ende November) voraussichtlich pünktlich bis Heiligabend zugestellt werden.

Ein solcher Abgabezeitpunkt für UPS-Pakete existiert nicht, hier sei jedoch angemerkt, dass UPS am Samstag, 19.12., und am Heiligabend selbst bis ca. 14.30 Uhr nur Expresspakete, jedoch keine regulären Sendungen zustellt. Im Falle des UPS-Expressversands sollte – nach derzeitigem Stand – ein Paket, das unser Haus noch am 22.12. verlässt (Achtung: Bestellungseingang bis 22.12., 12 Uhr mittags), rechtzeitig bis Heiligabend zugestellt werden.

UPS Weihnachten

Aufgrund der eigenen Erfahrungen hinsichtlich Laufzeitverzögerungen in diesem Jahre, bedingt durch die Corona-Pandemie und der immensen zu bewegenden Paketmengen, lautet unsere Empfehlung für Weihnachten 2020: Den Einkauf ein wenig vorziehen, so gibt es auch keine langen Gesichter unter dem Weihnachtsbaum ;-)

 

Vorweihnachtliche Grüße und bleiben Sie gesund,

Ihr

Cigarworld- Team

Torben Dansk Mischungen. Die übersehenen Tabakjuwelen.

Es gibt Tabake von denen man glaubt, dass man sie kennt. Torben Dansk Tabake von DTM gehören einfach dazu. Man sieht die Dosen und denkt schnell: „Ja, kenne ich, habe ich schon mal geraucht!“ Aber sind Sie sich sicher, dass es wirklich die Torben Dansk Tabake waren ? Und wenn ja,  kennen Sie schon alle Sorten?

Das Dosendesign der „klassischen“ Torben Dansk Tabake trägt nicht besonders dazu bei, dass sie auffallen. Geschweige denn, dass man sie voneinander unterscheiden könnte. Aber über solche Dinge hat sich sich im Hause Dan Tobacco noch nie jemand viele Gedanken gemacht.  Kreativität und Ideen flossen eigentlich schon immer in den Tabak, also in das Produkt selbst. Hier ist mehr „Sein“ als „Schein“.

Der Name „Torben Dansk“ ist übrigens eine eigene Marke des Herstellers. Diese Marke war Ursprünglich nur als Markenname für Hauseigenen Pfeifen gedacht. Der dazugehörige Tabak kam erst später dazu. Namensgeber war jedenfalls Torben Hettler, seines Zeichens Pfeifenmacher. Er fertigte sogar in recht hohen Stückzahlen, darunter auch einige „Fast-Serienpfeifen“. Er war der Macher der ersten Torben-Dansk Pfeifen und da Torben Däne war, war ein Name für die Pfeifen schnell gefunden. „Torben Dansk“! Die Marke war geboren, es war 1974. Torben Hettler hängte übrigens irgendwann die eigene Pfeifenproduktion an den Nagel und arbeitete bei Stanwell in Borup. Er war derjenige, der für das Sandstrahlen der Pfeifen verantwortlich war. Er machte seine Sache so gut, dass bald Pfeifenmacher wie Ulf Noltensmeier und Per Hansen von S.Bang bei ihm anklopften, ob er nicht ihre Pfeifen sandstrahlen möge. Viele andere „Hochkaräter“ taten es ihnen nach.

Der nächste Schritt zum „Torben Dansk“ Tabak war jedenfalls nicht weit. Wobei man heutzutage gerne vergisst, dass die Dan Tobacco Manufaktur eher aus der Not geboren wurde, als dass es von Anfang an ein Plan war eine eigene Tabakmanufaktur zu gründen. Zunächst war Danske Pibe ein Handelsunternehmen, das mit der Idee auf den Markt kam, ein Versandgeschäft für dänische Pfeifen und Accessoires zu etablieren. In den 70er Jahren ein geradezu revolutionäres Unterfangen. Es kamen dann später auch eigene Tabak-Hausmarken hinzu, die man in der Hamburg-Altonaer Tabakfabrik Walter Wehde herstellen ließ. Diese Firma hatte einen hervorragenden Ruf und war besonders bekannt für ihre raffinierten englischen Mischungen. Hier wurden wahrscheinlich seit 1975 die ersten Torben Dansk Pfeifentabake hergestellt und sie waren von Anfang an ein voller Erfolg! Leider hat Wehde in den 80er Jahren den Betrieb eingestellt und die Geschäfte und Marken gingen an das im Hamburger Speckgürtel befindliche Unternehmen Kohlhase & Kopp über. So kamen auch die Torben Dansk Tabake nun von dieser Firma. Dies ging lange gut, bis man sich wegen Marken- u. Namensstreitigkeiten Anfang der Neunziger trennte. Zwischenzeitlich waren bei Dan Pipe, wie das Unternehmen nun hieß, noch einige Eigenmarken hinzugekommen und das Volumen hatte eine Menge erreicht, bei dem es sich lohnte über eine eigene Produktion nachzudenken. 1991 wagte man den Schritt und gründete die DTM-Dan Tobacco Manufaktur. Erst seit dem wurden die Torben Dansk Tabake also im eigenen Haus produziert. Und dies bis heute!

Zum „stillen“ Erfolg der Marke sei also noch einmal festgehalten, dass es die Tabake nun seit mehr als 45 Jahren gibt. Sie sind noch immer gefragt, und profitabel. Es gibt wenige kleinere Marken, die dies ebenfalls für sich behaupten können.

Kommen wir nun zu den aktuellen Tabaken. Die klassischen und ursprünglichen Torben Dansk Tabake sind die der „Nummern-Reihe“.  Es gibt zum Beispiel den Torben Dansk No.6 „English Special“, der für diejenigen Pfeifenraucher geschaffen wurde, die gerne einen naturbelassenen Tabak rauchen, aber so ihre Probleme mit Latakia haben. Er besteht im wesentlichen aus Virginia und Maryland und verzichtet komplett auf Aromenzusätze. Würzig, aber ohne Schwere.

Der Torben Dansk No.7 ist ähnlich, aber doch ganz anders. Er ist ebenfalls völlig naturbelassen, aber hat satte 40% Latakia! Der rauchig-intensive Tabak ist voluminös, dabei aber sanft und überhaupt nicht stark.

Später hinzugekommen sind die Mischungen, die durch ein anderes Dosendesign, oder eine andere Namensgebung auffallen. Hier ist zum Beispiel der Torben Dansk No.17 zu nennen, der sich mal „Pride’n Joy“ nannte und durch seine rote Dose auffällt. Er hat eine intensive Waldbeerenaromatisierung, die neuere Tabake dieser Richtung förmlich verblassen lässt. Ein wahres Fest für Freunde süßer, fruchtiger Tabake.

Und auch die Flakefreunde kommen auf ihre Kosten. Auch hier möchten wir einen Flake besonders hervorheben, nämlich den Torben Dansk No.15, „Sailors Flake“. Ein reiner Virginiaflake mit Tabaken aus den USA und Indien. Er wird lange gereift, was zu seiner dunkleren Färbung beiträgt. Auch dieser Tabak kommt vollkommen ohne Aromenzusätze aus. Es wird sogar auf das Hinzufügen von Gummi Arabicum verzichtet, was vielen Flakes zur Stabilisierung zugesetzt wird. Wer als Flakeliebhaber diesen Torben Dansk noch nicht probiert hat, sollte es unbedingt tun!

Torben Dansk Tabake bieten jedenfalls ein breites Spektrum an Geschmacksrichtungen und Schnittarten. Vor allem Freunde von süßen, aromatisierten Mischungen sollten hier einmal genauer hinschauen! Es lohnt sich sehr!

Suchfunktionen bei Tabak & Pfeife auf cigarworld.de

Nachdem wir die letzten Blogbeiträge dazu genutzt haben, näher auf unsere Freehand- Pfeifenmacher und Tabaklegenden einzugehen, wollen wir dieses mal die Gelegenheit nutzen, um auf Suchfunktionen in unserem Shop hinzuweisen.

Starten wir:

Wenn Sie unsere Webseite in den Browser eingeben, danach auf „Pfeife & Tabak“ klicken, findet sich der Reiter „Pfeifen“ auf der Navigationsleiste, mit einigen Auswahlmöglichkeiten. Hier der Link: https://www.cigarworld.de/pfeifen

Hier können Sie Ihre Pfeifensuche individualisieren, zunächst sind die Pfeifen nach „Relevanz“ sortiert. Die Relevanz richtet sich nach Suchbegriffen, Häufigkeit der Suche, Verkaufszahlen etc. Sie können aber auch „Artikelname“ wählen, dann werden die Serien alphabetisch sortiert, oder bei Wunsch, in einem auf- oder absteigendem Preis.

Interessant wird es aber erst im nächsten Schritt. Für viele ist die Oberfläche der Pfeife ein ausschlaggebendes Merkmal. Ob sandgestrahlt, glatt- gewachst, glatt- lackiert oder rustiziert können Sie in der oben benannten Navigationsleiste filtern um Ihre Suche zu präzisieren. Auch Mehrfachauswahl ist dabei möglich.

Auch nach Mundstückmaterialien wie Acryl, Ebonit oder Cumberland kann separat gefiltert werden. Selbst Acryl- Cumberland steht als Auswahlvariante zur Verfügung.

Des Weiteren dürfte es für viele nützlich sein, sich Pfeifen nach Herstellern zu sortieren. Nutzen Sie den Weg über die Navigationsleiste hier kommen Sie schneller zum Ziel, als über die Suchfunktion.

Wer in Deutschland Pfeifen ohne Filter bevorzugt, muss sich in vielen Shops sich sehr mühsam zurechtfinden, oder sich durch lange Artikelbeschreibungen lesen. Bei uns ist die Auswahl nur einen Klick entfernt! Umgekehrt kann man sich so natürlich auch nur 9mm- Pfeifen anzeigen lassen. Sogar Pfeifen mit 6mm Bohrung!

Auch hier sind Kombinationen und Mehrfachauswahlen möglich, um die Pfeifensuche ganz individuell auf Ihre Vorlieben auszurichten.

Allerdings bitten wir Sie hier und da noch um ein wenig Nachsicht, denn möglicherweise sind einige Pfeifen noch nicht immer mit dem korrekten Merkmal versehen. Besonders wenn es um lackiert oder poliert aber auch Mundstückmaterialen geht. Wir arbeiten aktuell auf Hochtouren daran!

Beim Thema Tabak gibt es aktuell auch schon einige Auswahlmöglichkeiten, aber auch hier arbeiten wir noch an weiteren Optionen. Die Wichtigsten Features stehen bereits jetzt zur Verfügung.

Hier dürfte die Suche nach Herstellern mit Sicherheit die beste Herangehensweise sein. Denn wenn man einfach nur auf der Pfeifentabak- Hauptseite surft, werden alle Serien gemischt angezeigt. Wollen Sie aber z.B. alle HU- Tobacco Serien angezeigt bekommen ist die Auswahl nach „Marke“ sehr sinnvoll.

Auch hier haben Sie bitte Geduld, falls die Schnittart noch nicht den Tatsachen entspricht. Wir überarbeiten dies ebenfalls aktuell.

Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Suchfunktionen einmal kritisch ausprobieren und sind dankbar für Ihr Feedback!

St. Bruno. 124 Jahre „Flavourful Smoke“

Lange Zeit durften wir in Deutschland nicht an diesem Tabakphänomen teilhaben, das die Pfeifenwelt- und zwar vorwiegend in den englischsprachigen Ländern, nun seit 124 Jahren in Atem hält.

Doch dankenswerter Weise konnten wir im Jahre 2018 die Markteinführung des St. Bruno Flake auf dem deutschen Markt erleben. Dieses Jahr (2020) kam der St. Bruno Ready Rubbed hinzu, der zwar vorläufig nur Limitiert auf 3000 Päckchen ist, aber wir hoffen, dass der Importeur Arnold Andre durch Ihre Käufe dazu angehalten ist die Limitierung zu überdenken.

Dass St. Bruno nun bei uns zu bekommen ist, kann man dem Umstand zurechnen, dass Mac Baren im Jahr 2015 die Rechte an allen ehemaligen Imperial- Tobacco Pfeifentabakmarken erwarb. Im Falle des St. Bruno, war Mac Baren sogar schon seit dem Jahre 2006 Lohnhersteller, denn in diesem Jahr hatte Imperial Tobacco sein letztes Werk für die Pfeifentabakproduktion geschlossen.

Für die Produktion von St. Bruno Flake musste Mac Baren ein wichtiges Detail an den Flakepressen ändern. Sie mussten beheizbar gemacht werden, wie es bei Ogden’s Gang und Gäbe war. Das Heißpressen von Flakes, ist dadurch wieder bei Mac Baren eingezogen- und der Pfeifenraucher profitiert auch bei anderen Blends (Amphora, Mac Baren HH) davon.

Dennoch ging 2006 leider ein Kapitel zu Ende, das 1896 in Liverpool bei Ogden’s seinen Anfang nahm.Wie auch heute noch auf den St. Bruno- Packungen vermerkt ist, war „Ogden’s of Liverpool“ der ursprüngliche Hersteller dieses Tabaks.

Thomas Ogden war zunächst ein Einzelhändler, der seit 1860 ein kleines Geschäft auf der Park Lane in Liverpool betrieb. Innerhalb von sechs Jahren konnte Ogden die erste Tabakfabrik gründen und schaffte es in den nächsten 20 Jahren auf insgesamt 20 Niederlassungen in der Stadt. 1899 begannen die Arbeiten an den großen Gebäuden an der Boundary Lane, die heute auch noch erhalten sind. Hier wurde alles zusammengefasst. Schon in diesem Jahr war St. Bruno die wichtigste Marke Ogden’s und um diese Position auszubauen, investierte man 25 % der Nettoerlöse in Werbemaßnahmen. Hier ging man für die damalige Zeit revolutionäre Wege, denn man warb nicht nur mit einem einfachen Logo, sondern gleich auch mit einem Slogan: „Ogden’s St. Bruno- The Tobacco That Won’t Be Hurried“.

Im Jahr 1902 wurde Ogden’s Teil von Imperial Tobacco, blieb aber wie alle Mitglieder dieses Verbund eigenständig. Interessanterweise ist Imperial Tobacco ursprünglich nur mit dem Ziel gegründet worden, sich aggressiver Aufkaufversuche der ATC (American Tobacco Company) zu erwehren. Schlüsselfigur dieser Gesellschaft war James Buchanan Duke, Geschäftsführer der ATC, der zur Überraschung diverser britischer Tabakfabrikanten in die Fabriken hineinmarschierte und rief: „Hallo Jungs, ich bin Duke aus New York, und bin gekommen um euer Geschäft zu übernehmen.“ Ihm wurde überall auf britisch- höfliche Art die Tür gezeigt. Später einigte man sich aber und das Resultat war die Gründung der British- American Tobacco Company Limited (BAT).

In diesem Verbund von Tabakproduzenten konnte Ogden’s in den folgenden Jahren florieren. Auch weil man mittlerweile auf eigene Rohtabak- Ankauforganisationen verfügte. 1927 wurden die ersten Werbespots von St. Bruno bei Radio Luxemburg gebracht. Werbung wurde selbst auf Londoner Bustickets gedruckt!

1924 kam die Ready Rubbed Variante auf den Markt und trug zum kontinuierlichen Wachstum erheblich bei. Der zweite Weltkrieg stoppte das Wachstum allerdings jäh. Man musste nun zusehen, dass die Produktion aufrecht erhalten werden konnte und den Bedarf zu decken. St. Bruno war bei Soldaten sehr beliebt, was seiner „männlichen Aura“ sehr zu Gute kam. Der Slogan nach der Kriegszeit klang so: „You’ll like St. Bruno- it’s a man’s Tobacco!“

Der Tabak war und ist noch immer mit Abstand der meisterverkaufte Tabak im Vereinigten Königreich. Klar, dass es schwierig wird hier präzise Angaben zur Mischung oder zum verwendeten Flavour zu machen. Aber es lässt sich festhalten, dass die Mischung schon immer bis zum heutigen Tag aus verschiedenen Virginias Und Kentucky bestand. Die Werbung sprach von zwölf verschiedenen Rohtabaken und 50 verschiedenen Aromatisierungs- Essenzen. Es war immer ein dunkler Flake, der besonders duftete. Allerdings waren die Flakescheiben bis in die 90er Jahre deutlich dünner als heutzutage. Es gibt tatsächlich dazu eine EU- Vorgabe, die eine Mindestdicke von 1,5mm vorschreibt. Dadurch werden frühere Versionen des Flakes deutlich einfacher in der Handhabung gewesen sein.

Wenn man über einen so „britischen“ Tabak, wie den St. Bruno schreibt, muss man wohl auch auf die britische  Aromatiserungs- Gesetzgebung eingehen, die sich von der in Kontinetaleuropa und den USA erheblich unterscheid. Es durfte nur verwendet werden, was von einer Kommission genehmigt worden war. Dabei wurden nur genehmigt, was natürlichen Ursprungs war. Und zwar in Form von Gewürzen, in Ölessenzen, oder Alkohollösungen. Dies ist auch der Grund, warum es keine beliebte ursprünglich- englische Mischung gibt, die nach Kirsche, Vanille, Gummibärchen oder Schwarzwälder Kirschtorte duftet. In dem unten stehenden Dokument lassen sich „Flavourings“ sehen die genehmigt worden sind. Dazu zählt Zimt, Nelken, Cumin, Tonkabohne, Kardamon usw.

St. Bruno war zwischen den 40er und 80er Jahren der beliebteste Tabak in UK. Vor allem die arbeitende, männliche Bevölkerung rauchte diesen Tabak mit Vorliebe. Der klassische „Labour Party Voter“ rauchte wohl St. Bruno Flake in seiner Falcon- Pfeife. Der Fabrikbesitzer oder Prokurist vielleicht Mixtures wie Dunhill oder Simmons aus feineren Charatan oder Dunhill- Pfeifen. Man konnte St. Bruno an jeder Straßenecke kaufen. Ob Kiosks, Supermarkt, Tabakfachgeschäften, oder beim Zeitungsverkäufer. So haftet dem St. Bruno auch heute noch etwas „geerdetes“ und authentisches an, im besten Sinne natürlich.

Die Frage, ob sich der Tabak über die Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte geändert hat, ist klar mit „Ja“ zu beantworten. Zum einen hat sich die Auswahl der Rohtabaksorten natürlich eingeschränkt. Aber auch schon in den 60er Jahren wurde eine Änderung der Mischung vollzogen, als Tabak aus Zimbabwe, damals noch „Rhodesien“ aufgrund eines Embargos nicht mehr eingekauft werden durfte. Ersetzt wurde dieser Tabak mit Blattgut aus Malawi. Der Unterschied muss wohl erheblich gewesen sein, denn Stammraucher wendeten sich mit Protestschreiben an Ogden’s. Hier kann man erkennen, welchen Stellenwert afrikanische Virginias schon immer in englischen Flakes hatten. Durch die große Hitze und harschen Umwelteinflüsse sowie starke Sonneneinstrahlung , haben afrikanische Tabake ein besonders starken Eigengeschmack und Nikotingehalt. Diese Nikotinreichen Tabake sind heutzutage fast nicht mehr erhältlich. Sicherlich auch der Gesetzgebung geschuldet, die Obergrenzen für den Nikotingehalt reglementiert.

Des Weiteren konnte bis Anfang der 2000er Jahre noch Cumarin verwendet werden. Cumarin ist ein natürlich vorkommender aromatischer sekundärer Pflanzenstoff, der z.B. aus Tonkabohne, Zimt oder Waldmeister extrahiert wird. Er hat einen sehr eigentümlich süß- würzigen Duft und gilt heutzutage als Gesundheitsgefährdend, sogar Gefahrgut. Seit 1981 ist dieser Stoff in Tabaken und Lebensmitteln in Deutschland verboten. Cumarin ist also der Grund, wieso es St. Bruno so lange nicht in Deutschland geben konnte, denn St. Bruno hatte eine gehörige Dosis dieses Stoffes:

Wie man sich denken kann, ist dieser Stoff heutzutage nicht mehr im St. Bruno enthalten. Genauso wie einige der Nikotinreichen Tabake. Der Autor dieses Beitrages hatte das Vergnügen einige Füllungen St. Bruno aus den 50er Jahren zu rauchen und kann bestätigen, dass der Tabak zu dieser Zeit wahrhaftig eine potente Kraft hatte. Dabei aber etwas vanillig duftete. Diese alte Mischung würde von uns heutzutage wahrscheinlich nicht als „naturnah“ eingestuft werden. Mal ganz davon abgesehen, dass man von ihm einen schönen „Nikotin- Rundflug“ bekommt.

Dennoch ist die heutige Mischung nicht allzu weit entfernt von der damaligen Variante. Wohl aber deutlich milder, natürlicher und verträglicher. Welche Aromatisierungen heutzutage in St. Bruno enthalten sind, ist natürlich das Betriebsgeheimnis von Mac Baren. Was damals zu Imperial- Zeiten enthalten war, lassen diese Dokumente erahnen:

Leider ist nicht überliefert, was „BRUNSAN“ oder „KARMOS“ oder „BRUNBAC“ für eine Flavour- Komposition ist, aber auch heutzutage wären die Tabakhersteller sicher daran interessiert dies herauszufinden.

Uns bleibt  diesen Tabak heute mit ein wenig Geschichtsbewusstsein zu genießen, vielleicht während man sich ein paar St. Bruno- Werbespots aus den 60- 80er Jahren auf YouTube anschaut. Pfeife zu rauchen war anders als heute, eine völlig alltägliche, selbstverständliche Tätigkeit. Es hab Millionen von Pfeifenrauchern. Es liegt an uns, diese Tradition ein Stück weit zu bewahren.

Vielen Dank an Per Georg Jensen von Mac Baren für die Zugänglichkeit einiger Informationen. Ebenfalls Dank an Carsten Andersen, der ebenfalls an einem Artikel über St. Bruno für die dänische Zeitschrift „Piber & Tobak“ arbeitete. Danke auch an Terry Carpenter für die sensationellen St. Bruno Werbebooklets, sowie an Arno van Goor für das posten einiger, öffentlich zugänglicher Links über Tabakzusätze. Ein besonderer Dank an Leander Hirthe für die Tabakprobe des alten St. Bruno!

Endlich rauchen „im Büro!“ Pfeife und Tabak im Homeoffice

Spätestens seit November sind nun wieder Zeiten angebrochen, in denen viele Mitarbeiter der Firmen nach Möglichkeit von Zuhause aus arbeiten.

Dies bietet bei Einigen, nicht Allen, „ungeahnte Möglichkeiten“- nämlich das Rauchen im Büro- dem Homeoffice!

Zwar ist das Thema Rauchgeruch, und seine Beseitigung bzw. seine Verminderung auch bei vielen ein wichtiger Punkt, aber in vielen heimischen Büroräumen wird geraucht! Und was liegt da Näher sich die stimulierende Wirkung von Nicotiana Tabacum zu Nutze zu machen?

Zum Thema Rauchgeruch- Verminderung gibt es zahlreiche Empfehlungen, die von Lüften, bis Luftreiniger und katalytische Lampen reichen. Zumindest bei den katalytischen Lampen können wir ihnen die überraschend effektiven Lampen von Wunderlampe aus dem Hause Otto & Kopp empfehlen. Sie funktionieren überzeugend einfach und tolle Düfte für jeden Geschmack sind erhältlich. Die Luft wird tatsächlich durch einen katalytischen Prozess gereinigt, der gute Duft ist nur sekundär.

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema. Was soll man rauchen? Welche Tabake und Pfeifen eignen sich vor allem im Homeoffice? Grundsätzlich sollten Sie natürlich das rauchen, was Ihnen sonst auch gefällt. Aber es gibt mit Sicherheit mehr oder weniger geeignete Sorten. Der Tabak muss sich einfach und unproblematisch rauchen lassen, ohne dass er viel Aufmerksamkeit benötigt. Die Pfeifen sollten ausgewogen und bequem im Mund zu tragen sein, da man als Homeoffice- Mitarbeiter überwiegend am Monitor arbeitet. Da ist es von Vorteil, wenn die Hände frei sind.

An dieser Stelle wollen wir Ihnen daher Tabak- und Pfeifenempfehlungen an die Hand geben, die zu Ihrer „Inspiration am Arbeitsplatz“ beitragen können.

Tabak:

  1. W.Ø. Larsen Lotus. Wenn Sie im Homeoffice auf andere Bewohner Rücksicht nehmen müssen, oder gar einen guten Geruch verbreiten wollen, gibt es nach unserem Geschmack wohl kaum einen Tabak der angenehmer aus der Pfeife riecht, wie der Lotus. Natürlich muss man süße Tabake mögen, aber wer das tut, macht sich selbst und anderen eine wirklich Freude beim rauchen dieses Tabaks.
  2. R & M (ehemals Rum & Maple). Ja, Sie lesen richtig. Was bei vielen Jahrelang als „Rauchpappe“ verschrieen war, hat sich zu einem sehr angenehmen Allrounder entwickelt, der gemütlich „vor sich hintuckert“. Pfeife an, und rauchen. Er benötigt so gut wie keine Aufmerksamkeit und belohnt mit einem süßlich- würzigen Geschmack. 
  3. Sie möchten sich einmal die Pfeife stopfen und dann für ein paar Stunden vor sich hinrauchen? Kein Problem, der W.Ø. Larsen 32 ist der richtige Begleiter. Der Curly- Flake ist sehr ergiebig, und die Aromenstruktur bleibt interessant. Würzig, zitronig, karamellig. „Biste bei der Arbeit, biste fleißig, rauchste Larsen Zweiundreißig“ 
  4. Amphora Virginia. Er ist übrigens der Lieblingstabak vom Mac Baren Masterblender Per Georg Jensen- und er arbeitet überwiegend aus dem Homeoffice! Muss man dazu noch mehr sagen? Der würzig- aromatische Virginia ist ein vielschichtiger Smoke, der niemals langweilig wird. Geht immer!                                        
  5. Robert McConnell Oriental. Für die Freunde der Latakiablends kann man an dieser Stelle mal einen wenig zitierten klassischen Balkanblend mit viel Orient hervorheben. Der Oriental hat ein rauchig- cremiges Aroma und eine Spur Buttrigkeit. Toller, trockender Abbrand. Voll und würzig- rauchig im Geruch.

Pfeifen:

  1. Vauen Paris. Leichte Pfeifen, mit etwas längerem Mundstück und trotz der eleganten Erscheinung eine 9mm- Bohrung. Sehr gute Balance und angenehm im Mund zu tragen.                                              
  2. Missouri Meerschaum Devil Cutty. Echte, amerikanische Corn Cob, super leicht, super saugfähig und super robust. Sehr angenehm zischen den Zähnen zu halten. Besonders gut geeignet, wenn man nicht so viel Zeit zu rauchen hat. 
  3. Sie haben besonders viel Zeit eine Pfeife zu genießen? Der Text, den Sie schreiben müssen, hat ein paar zehntausend Wörter? Wir haben die passende Pfeife. Die Chacom Monster hat ein riesiges Füllvolumen und trotzdem ist sie gut ausbalanciert. 
  4. Die Stanwell Featherweight sind- wie der Name sagt- federleicht und auch sonst sehr angenehm zu rauchen. Verschiedene Modelle mit und ohne Filter. 
  5. Wenn die Pfeife entsprechen kurz ist, kann gar kein unangenehmer Hebeleffekt entstehen, wenn man die Pfeife zwischen den Zähnen hält. Dafür ist die Rattray’s Short Fellow perfekt geeignet. Verschiedene Modelle mit 9mm Bohrung. 

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim ausprobieren. Bleiben Sie bitte gesund!

Belmore & Dominican Santiago Selection Factory Overruns

Corona – Die Pandemie und Ihre Auswirkungen sind das alles bestimmende Thema in diesem Jahr.

Während die Situation hierzulande allgegenwärtig und jene bei unseren europäischen Nachbarn durch die Medien bekannt ist, so weiß man um die Situation auf anderen Kontinenten eher wenig.

Auch in der Dominikanischen Republik bestimmt das Virus das öffentliche und wirtschaftliche Leben – und hat folglich auch immense Auswirkungen auf die Tabakverarbeitung, einer der bedeutendsten Industriezweige des Landes.

Tabakfeld in der Dominikanischen Republik

Durch Martina und Klaus Kleinlagel wurde uns die Situation in der Tabacalera Charles Fairmorn/Von Eicken bekannt: Hier, wo sonst die Zigarren der beliebten Marken Dominican Santiago Selection und Belmore gefertigt werden, musste die Produktion für mehrere Wochen gänzlich eingestellt werden, und läuft derzeit nur im begrenzten Umfang.

Belmore & Dominican Santiago Factory Overruns

Für alle Beteiligten stellte sich die Frage, ob und wie man in dieser schwierigen Situation helfen kann, und so kam eine „Coronahilfe“ zustande, die nicht nur der Tabacalera und den dort Beschäftigten in der Dominikanischen Republik hilft, sondern dem Aficionado hierzulande sogar Freude bereitet! Wir bekamen die einmalige Möglichkeit, die gesamten lagernden Seconds-Bestände zu erwerben und diese unter unserem Factory Overrun Label anzubieten. 

Dominican Santiago Selection Factory Overruns

Die beiden Serien der Dominican Santiago Selection konnten wir jeweils um drei Formate ergänzen, die in den meisten Fällen bisher nicht im Standardsortiment verfügbar waren.

Dominican Santiago Factory Overruns

Bei Belmore fällt der „Zuwachs“ gar noch größer aus und umfasst hier in vielen Fällen sogar Formate der regulären Serien, die vielleicht den ein oder anderen „Schönheitsfehler“ aufweisen, qualitativ jedoch absolut Spitze sind! Und dies auch noch zu einem unschlagbaren Preis.

Belmore Factory Overruns

Wie bei allen Factory Overruns gilt auch hier: Solange der Vorrat reicht! Also schnell zugreifen!

Viel Freude beim Genießen und bleiben Sie gesund!

 

Rauchige Grüße aus Düsseldorf,

Ihr Cigarworld Team

Big in America: Werner Mummert Freehands

Wie heißt es so schön? „Der Prophet gilt im eigenen Land nichts.“

Mit Einschränkungen gilt es auch für Werner Mummert. Denn bevor man seine Pfeifen irgendwo in Deutschland kaufen konnte, war er quasi schon ein Pfeifen- Superstar in den USA.

Aber beginnen wir von vorn. Als der 64- jährige Elektrotechniker sich vor 32 Jahren ein Haus baute, richtete er sich nach und nach eine Werkstatt im Keller ein. Er war zuvor schon jahrelang Pfeifenraucher und sammelte mit Leidenschaft Freehand- Pfeifen. Doch wie so oft, spielte bei den schönsten Exemplaren häufig der eigene Geldbeutel nicht mit. Also entstand der Vorsatz, sich mit dem Pfeifenbauen auseinanderzusetzen.

Er besuchte Messen und tauschte sich häufig mit anderen Pfeifenmachern aus. Dabei fiel ihm auf, dass viele Pfeifenmacher einen geradezu archaisch- simplen Werkzeugpark haben mit dem sie improvisieren, so gut sie können.

Hier erkannte er ein Potenzial. Wenn er sein Geld klug in moderne Maschinen und Werkzeug investierte, könnte er Pfeifen von bisher nie gekannter Präzision fertigen. Letzten Endes behielt er damit Recht, auch wenn die Maschinen natürlich nicht alle zu selben Zeit in seiner Werkstatt auftauchten.

Heutzutage hat Werner einen Maschinenpark der seines Gleichen sucht. Selbst eine moderne CNC- Maschine hat er. Damit produziert er Pfeifen, die so exakt gearbeitet wie sonst kaum andere sind. Die Kanten seiner Beliebten Bulldog- Interpretationen sind Messerscharf, und alle Bestandteile passen perfekt zusammen. Lichtspalten wird man vergeblich suchen.

Es ist wahrscheinlich die Freude an der Technik und am Experimentieren, die Ihn dazu verleitet immer wieder neue Formen auszuprobieren, neue Texturen, neue Farben und Materialien.

Dabei macht er keine Kompromisse in der Qualität seiner Hölzer und des Ebonits, das er hauptsächlich für seine Mundstücke verwendet. Deswegen war er auch schon mehrfach vor Ort in Italien oder Marokko, wo sein Bruyere herkommt. Hier hat man die allerbeste Auswahl. Werner verwendet aber auch Morta- und Olivenholz. Seine Mundstücke sind übrigens alle Hand Cut und aus dem vollen gefräst.

Zu seiner Werkstatt gehört auch ein professionelles Sandstrahlkabinett, das ihm seine unglaublich tiefen, und ausdrucksstarken Reliefs erlaubt.

Dabei ist Werner Mummert noch immer leidenschaftlicher Pfeifenraucher geblieben, der dem Genuß nicht abgeneigt ist. Was ist wohl sein Lieblingsgetränk?

Wieso seine Pfeifen aber zuerst in den USA so großen Anklang fanden, lässt sich schwer ausmachen. Vielleicht ist die Bereitschaft hier größer, sich auf „neues“ einzulassen? Die Freude an deutscher Präzision und Genauigkeit?

Wir freuen uns jedenfalls, einer der wenigen Händler weltweit zu sein, der seine Pfeifen anbietet. Sie finden unsere Auswahl hier: Werner Mummert Freehands.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Werner Mummert

Holmer Knudsen. Mit Umweg zum Pfeifenbau.

Holmer Knudsen ist seit Jahren fester Bestandteil der Pfeifenszene.

Dabei war sein Lebensweg längst nicht darauf ausgerichtet, irgendwann einmal Pfeifenmacher zu werden. Holmer, dessen Name „Knudsen“ übrigens auf dänische Vorfahren hindeutet, war ursprünglich Verfahrenstechniker. Er war beschäftigt bei einem Großbetrieb der pflanzliche Stoffe extrahierte. Als dieser betriebsbedingt kündigte, musste sich Holmer zunächst einmal umschauen, wie es weiterging. Ein Freund machte ihn darauf aufmerksam das die Firma Dan Pipe in Lauenburg/ Elbe jemanden suchte, der sich um das Reparieren von Pfeifen kümmerte.

So kam das Eine zum Anderen. Holmer lernte schnell, und er lernte viel. Und es dauerte nicht lang, da baute er eigene Pfeifen. Als ein Pfeifenmacher in der Nähe von Flensburg seine Werkstatt schloss, griff er zu, und hatte auf einmal das Haus voller Maschinen und Werkzeug.

Was seinen Stil und seine Arbeitsweise aber maßgeblich beeinflusste war das Zusammenarbeiten mit Rainer Barbi, der jahrelang als Deutschlands bekanntester und erfolgreichster Pfeifenmacher galt. Hier hat er die Schritte und Kniffe gelernt, die aus einem Rauchinstrument ein Kunstwerk machen können. Holmer war es dann auch, der sich zusammen mit Rainer Barbis Witwe maßgeblich um den Nachlass gekümmert hat.

Die Zusammenarbeit und das Lernen mit und von anderen Pfeifenmachern, ist ein Thema das Holmer seit jeher begleitet. Denn ihn verbindet mit Hans „Former“ Nielsen eine Freundschaft, die über das übliche Arbeitsniveau hinaus geht. Sie teilen sich zum Beispiel einen Stand auf der Tabakwaren- Fachmesse „Intertabac“, wobei Formers Pfeifen nach zehn Minuten verkauft sind. Holmers Pfeifen brauchen zwar etwas länger bis sie verkauft sind, aber qualitätsmäßig stehen sie denen von Former in nichts nach.

Dabei gibt es sinnbildlich gesprochen eigentlich zwei Pfeifenmacher unter dem Namen Holmer Knudsen. Der eine, der nach Perfektion strebt, die beste Maserung, das beste Finish, und den perfektesten Biß. Das harmonischste Shaping und das fehlerfreiste Holz.

Der andere Holmer weiß um die wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Und baute schon tausende Serienpfeifen für eine Marke dessen Name an englische Autos erinnert. Auch kleinere Serien für Fachgeschäfte, Einkaufsverbände, oder seinen alten Arbeitgeber: Dan Pipe. So sind einige Pfeifenraucher vielleicht schon Besitzer einer Holmer Knudsen ohne es zu wissen.

Seine Werkstatt ist übrigens aktuell in dem selben Gebäude wie Dan Pipe/ Dan Tobacco untergebracht. Sogar ganz genau ein Stockwerk unter dem Ladengeschäft. Ziemlich idyllisch gelegen, direkt an der Elbe in einem alten Malzspeicher.

Aber abgesehen von den naheliegensten Abnahmequellen sind seine Pfeifen auch sehr beliebt in China, wo ein Großteil seiner Freehands verkauft wird. Dabei wird von seiner chinesischen Kundschaft immer wieder bemängelt, das nicht „Made in Germany“ auf den Pfeifen steht. „H Knudsen Handarbeit“ muss da aber genügen.

Holmer verwendet hervorragendes Bruyere, das er aus der Mittelmeerregion bezieht. Seine Pfeifen gibt es sowohl mit Acryl- wie auch mit Ebonitmundstück, ganz nach Kundenwunsch. Und auch ob eine Pfeife Platz für einen Filter haben soll ist für ihn zweitrangig.

In seiner Werkstatt kann Holmer alle Arbeitsgänge selbst ausführen, die zum bauen einer Pfeife nötig sind. Auch das sandstrahlen macht er selbst. So ist er außerdem unabhängig, abgesehen natürlich von seinen Holzlieferanten.

Durch seine „zwei Arbeitsarten“ ist Holmer allerdings nur schwer stilistisch zu charakterisieren. Seine „Halb- Serienware“ ist an klassischen Formen orientiert, gern robust und handfest, und darauf ausgelegt ein hervorragend gestaltetes Rauchinstrument herzustellen. Seine Freehands sind das krasse Gegenteil. Sie sind harmonisch und fließend organisch gestaltet, manchmal sogar grazil, und eifern den „Alten Meistern“ nach.Tolle Grains, absolute Spitzenpfeifen, echte „High Grades“. Der Vorteil dabei ist natürlich, das er Pfeifen für fast jeden Geschmack, und eigentlich für jede Brieftasche anbieten kann.

Dabei schaut er optimistisch in die Zukunft, und bleibt seiner Linie der Kooperation und des Lernens treu. Diesmal aber umgekehrt, denn der deutlich jüngere Henrik Kroll schaut ihm des öfteren über die Schulter. Was nicht heißt, das Holmer jedem Hobbybastler die Betriebsgeheimnisse auf die Nase bindet. Ein bisschen selbst arbeiten darf der Nachwuchs ja schon…

Wir freuen uns ein paar schöne Holmer Knudsen Freehands bei uns im Shop zu haben. Wir können sie Ihnen nur wärmstens empfehlen!

Übrigens, Holmer hat auch seine eigenen Tabakmischungen!

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Holmer Knudsen

 

Zu Besuch bei unserem „Pfeifendoc“ Christian Oehme Interview Teil 2

Das Format eines Interviews hatten wir in dieser Form hier noch nicht. Deswegen kurz zur Erklärung: Das Gespräch fand am 20.10.20 in der Werkstatt von Christian Oehme in Reinbek statt. Es wurde geführt von Christian Probst (Cigarworld), der Treibstoff war Kaffee aus der Kanne, sowie Latakia in der Pfeife.

Wir teilen das Interview in zwei Teile, weil es sonst einfach zu umfangreich wird. Der 1. Teil wurde am 23.10.20 veröffentlicht.

Der zweite Teil

Cigarworld: Sehr geehrter Herr Oehme, könnten Sie mir einmal einen neuen Filter einsetzen?.“ Gibt es solche Anfragen auch?“

Christian Oehme: (Lacht) „Ja, genau. Manchmal bekomme ich auch Pfeifen, wo noch immer der erste Filter drin steckt! Aber auf der anderen Seite bekommt man dann wieder Pfeifen zugeschickt, wo man sich fragt was überhaupt gemacht werden soll. Äußerlich vollkommen in Ordnung. Da hat man dann das Gefühl, die Leute würden die Pfeifen nochmal ordentlich säubern, bevor sie die Pfeife hier herschicken. Das sind dann die Aufträge, wo ich mich frage was der Kunde erwartet, wenn er die Pfeifen wiederkriegt. Da wird man dann unsicher. Die durchlaufen einen normalen Reinigungsprozess. Räumen, sauber machen, polieren. Das sind dann ausnahmsweise die Pfeifen, mit denen man auch schneller fertig wird. Es gibt aber durchaus auch Pfeifen wo ich eigentlich einen Aufschlag berechnen müsste, weil sie so dreckig sind“.

Cigarworld: „Bemerkst du, dass Pfeifenraucher Handmades oder Freehands besser behandeln, oder wird da kein Unterschied gemacht?“.

Christian Oehme: „Nein, die meisten machen da keinen Unterschied. Mir bricht da immer wieder das Herz, wenn ich da eine Handmade eines berühmten dänischen Pfeifenmachers bekomme, und man denkt, mein lieber Scholli, die war mal richtig teuer und wurde kaum gepflegt. Aber die bekomme ich dann auch wieder hin.

Cigarworld: „Wenn ein Endkunde oder Fachhändler dir eine Pfeife zum Aufarbeiten schickt, welche Infos und Hinweise wünschst du dir?

Christian Oehme: „Für uns ist es total wichtig, dass ein Formular oder ein Zettel  bei der Pfeife beiliegt. Viele schreiben eine Email, oder rufen an. Aber so kommt man durcheinander, oder es geht viel Zeit dafür drauf, die Infos wieder zusammen zu bringen. Ein Zettel mit Anschrift, Email-Adresse, Telefonnummer. Das brauchen wir unbedingt. Da hilft mir meine Frau- und ohne Sie wäre ich da echt aufgeschmissen. Sie kümmert sich auch um den Versand, die Logistik und die Abwicklung. Die Zahlungsmoral der Kunden ist übrigens sehr gut!“.

Cigarworld: „Bekommst du mehr Einsendungen von Privatleuten oder aus dem Fachhandel?“.

Christian Oehme: „Ich würde vermuten, der Anteil liegt in etwas bei 80% Privat und 20% Fachhandel. Also im Bereich Fachhandel ist durchaus noch Potenzial“.

Cigarworld: „Du bist ja von Hause aus Tischler, hast das Handwerk gelernt. Hast du denn auch schon Pfeifen gebaut?“

Christian Oehme: (holt halbfertige Pfeifen) „Ja, ich habe das mal probiert, aber mir fehlt da echt die künstlerische Ader, wenn ich ganz viel Zeit habe probiere ich das nochmal. Ich bin da eher Handwerker. Auch dieses Oberflächen- Gedöns…es muss nicht jeder Pfeifenbauer werden (lacht).

Cigarworld: „Wie lange hast du bei dem Spezialbetrieb für die Pfeifenreparatur gelernt?“

Christian Oehme: „Ungefähr zwei Jahre. Aber ich beschäftige mich nur mit dem Bereich Pfeife. Feuerzeuge ist da nochmal ein ganz anderes Thema, das ist echt hochspeziell. Was man da an Ersatzteile und Material bereithalten muss, das ist irre! Ganze Wandschränke voll mit einzelnen Fächern und Schubladen mit Schräubchen, Ventilchen, Dichtungen. Auch das Fachwissen was dafür benötigt wird, unglaublich“.

Cigarworld: „Hauptberuflich bist du ja im Rettungsdienst tätig, wie verträgt sich das mit deiner Tätigkeit hier?“.

Christian Oehme: „Zeit ist natürlich ein Problem, aber die Pfeifenreparatur ist für mich auch Ausgleich. Man kann sich zurückziehen, man kann für sich wurschteln. Aber teilweise macht es natürlich auch ein bisschen Druck, wenn größere Posten reinkommen“.

Cigarworld: „Kommen wir zu einer Frage die viele interessieren dürfte. Du bist ja selbst Pfeifenraucher, was rauchst du selbst gerne?“

Christian Oehme: „Ja, ich rauche zwar wenig, aber wenn, dann muss es was mit Latakia sein. Early Morning Pipe mag ich sehr gern. Ich habe mir von Kohlhase auf einem Event mal einen Beutel Latakia pur geben lassen. Wenn man daran riecht- das ist so geil! Germain’s Special Latakia Flake ist so der Standard auf den ich gerne immer wieder zurückkomme, der muss sein“.

Cigarworld: „Und was für Pfeifenshapes magst du am liebsten?“.

Christian Oehme: „Am liebsten Hörnchen! Am Anfang hat man natürlich alles gekauft, was einem annähernd irgendwie gefallen hat, aber mittlerweile kaufe ich eigentlich nur noch Pfeifen von Machern, die ich kenne. Und natürlich die Stanwell 145, da habe ich mittlerweile eine schöne Sammlung 145er, wenn ich da was sehe, werde ich schnell schwach. Da hatte ich neulich einen Kunden, der schickte eine 145 zum aufarbeiten. Und eigentlich macht man es ja nicht, aber ich fragte den Kunden ob er die Pfeife nicht in Zahlung geben möchte. Nach langem Hin und Her hat er sie dann hergegeben (lacht)“.

Cigarworld: „Gibt es Macher die du besonders schätzt?“.

Christian Oehme: „Ja, das ist für mich im Moment ganz klar CO Pipes. Was die Jungs abliefern, ist für mich ganz großes Tennis, und „State of the Art„. Besser gehts eigentlich nicht. Und Bibi Bischoff“.

Cigarworld: „Gibt es Pfeifenshapes die du als besonders robust erachtest, oder weniger robust?“.

Christian Oehme: „Ja, Hörnchen und Dublins sind da auf jeden Fall eher gefährdet durchzubrennen. Grundsätzlich Pfeifen mit unterschiedlicher Wandstärke sind eher nichts für Draußenraucher oder Autofahrer (holt ein Muster einer durchgebrannten Pfeife). Und hier sieht man auch was passiert, wenn man die Pfeife mit Jetflame- Feuerzeugen anzündet. Selbst neue Pfeifen brennen bei diesen Bunsenbrennern ganz schnell durch. Das Frage ich immer erst ab; „Was für ein Feuerzeug benutzen Sie“ Also wenn du mir ganz viele Kunden beschaffen willst, musst du das Feuern mit Jetflame- Feuerzeugen propagieren (lacht). Auch das Rauchen bis zum letzten Krümel ist nicht grade förderlich“.

Cigarworld: „Was hältst du von diesen „Salz- Alkohol- Methoden“ und anderen Varianten?“.

Christian Oehme: „Salz- Alkohol: Halte ich gar nichts von! Ich habe selbst alle Möglichen Methoden ausprobiert. Salz- Alkohol, Backofen, „Pipe- Retort“- mit dem verdampften von Alkohol- finde ich aus Sicherheitsaspekten hochgefährlich, am besten mit Feuerlöscher neben der Pfeife! Also bitte um Gottes willen diese Sachen sein lassen. Habe ich alles versucht. Bei Salz- Alkohol wird alles versaut, und man hat das Gefühl, das Kondensat noch tiefer eindringt. Bei dem erhitzen im Backofen passen dann nachher die Mundstücke nicht mehr, oder Applikationen lösen sich. Da ist die Ozonkammer einfach die beste, effektivste und sicherste Methode um üble Gerüche und Geschmäcker aus der Pfeife zu bekommen.“

Cigarworld: Vielen dank für den interessanten Einblick in deine Werkstatt!