Traditionsreiche Tonpfeifen aus dem Westerwald. Ein Verkaufsschlager in den USA. Jetzt auch bei uns!

Schon lange bevor Meerschaum oder Bruyère in der Pfeifenherstellung genutzt wurde, war Ton das vorherrschende Material für die Pfeifenherstellung. Denn als der Tabak aus der „Neuen Welt“ kam, war er ein teures Luxusprodukt, das sich nur sehr wohlhabende Adelige oder Kaufleute leisten konnten. Als der Bedarf an Tabak stieg, wuchsen auch die Begehrlichkeiten der „arbeitenden Bevölkerung“, sich diesem neuen Genußmittel zuzuwenden. Ton schien für Pfeifen das beste Material zu sein, denn es war fast überall verfügbar und es war sehr preisgünstig.

Da der Tabak von England aus seinen europäischen Siegeszug einläutete, waren auch die ersten Tonpfeifenhersteller in England ansässig. Auf dem Kontinent waren es Tonpfeifenbäcker aus den Niederlanden, meist um die Stadt Gouda, die diese Pfeifen kopierten. Die Hersteller benötigten natürlich den Rohstoff, Ton, der in bester Qualität und gar nicht weit entfernt aus dem Westerwald kam. Der Westerwald war im 16/17. Jh. auch unter dem Namen „Kannenbäckerland“ bekannt, denn die Verarbeitung von Ton zu Trinkgefäßen und Geschirr hatte hier eine lange Tradition. So wundert es nicht, dass die Menschen, die Ton in die Niederlande verkauften, sich bald selbst an der Herstellung von Tonpfeifen versuchten. Mitte des 17.Jh. gab es bereits so viele Tonpfeifenbäcker im Westerwald, dass diese politisch gezwungen wurden, sich in einer Gilde zu organisieren. Dies war nicht unproblematisch, denn durch eine Handelsorganisation waren bald die Pfeifen aus dem Westerwald bis nach Amerika bekannt, doch die Händler drückten stark die Preise der Produzenten. So wurde der Beruf des Tonpfeifenbäckers zunehmend unattraktiv und bis in die 1870er Jahre hatten sehr viele ihren Beruf bereits an den Nagel gehängt.

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Nichts desto trotz gab es einige Hersteller die Ihre Nische fanden, und den Betreib aufrechterhalten konnten. Dazu gehörte auch die Familie von Markus Fohr, der uns seit neustem mit Tonpfeifen beliefert. Seine Familie war seit 1816 in der Tonpfeifenherstellung tätig, und dies als Haupterwerbsquelle bis 1978.

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Markus Fohr hat die Produktion seit nun fast 20 Jahren wieder aufgenommen. Mit alten Maschinen und altem Werkzeug, das teilweise zwischen 100 und 200 Jahre alt ist. einige Produktionsgänge wurden aber auch mechanisiert, um wirtschaftlicher arbeiten zu können. Die Formen, die verwendet werden, um den Ton zu pressen sind entweder aus Eisen oder Messing. Dies ermöglicht sehr genaues arbeiten, und eine filigranere Gestaltung der Pfeifen. Viele der heute noch tätigen Tonpfeifenhersteller verwenden hingegen Formen aus Gips.

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Die Herstellung an sich benötigt einige Fingerfertigkeit und Kenntnis der Brenntemperaturen (tatsächlich über 1000 Grad, über mehrere Stunden), der Zusammensetzung des Tons und vieler anderer Dinge. Vieles ist aber Handarbeit, wie zum Beispiel das Durchstechen des Rauchkanals mit Hilfe eines langen Metalldorns. Der Ton selbst wird auch heute noch im Westerwald abgebaut, und überwiegend für technische Keramik genutzt. Er ist bekannt für seine feine, weiße Struktur. Die Tonvorkommen sind über 420-360 Millionen Jahre alt.

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Wenn man über die Struktur des Tons schreibt, sollte man natürlich auch etwas zu den Raucheigenschaften von Tonpfeifen aus dem Westerwald erwähnen. Denn diese sind ganz ausgezeichnet. Was die Raucheigenschaften so ausgezeichnet macht, sind die ganz hervorragenden Saugeigenschaften. Flüssigkeit, Tabaksäfte, Kondensate werden sehr gut vom Ton absorbiert. So sind Lesepfeifen (Churchwardens) aus Ton besonders sinnvoll. Denn im Gegensatz zu den Lesepfeifen aus Bruyere sottern sie nicht. Außerdem hat der Ton aufgrund seiner Struktur einen Kühleffekt. Wenn Sie also Lesepfeifen mögen, sollten sie unbedingt einmal eine Tonpfeife ausprobieren. Natürlich fasst man Tonpfeifen während des Rauchens nicht am Kopf, sondern am Holm an.

Tonpfeifen werden allerdings nicht im klassischen Sinne mit Pfeifenreiniger gereinigt. Dies gilt zumindest für die Pfeifen, die aus einem Stück bestehen. Man legt sie vielmehr mitten in ein Kamin- oder Lagerfeuer, und lässt sie „mitbrennen“. Keine Sorge, die Pfeife an sich nimmt keinen Schaden, aber sämtliche Rückstände verbrennen, und aus dem Feuer kommt eine vollkommen weiße Pfeife.

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Markus Fohr beging mit seiner Marke „Old German Clay Pipes“ aber auch etwas weniger ausgetretene Pfade und stellt auch Tonpfeifen mit Ebonitmundstücken oder Hornspitzen her. Diese auch in „herkömmlicher Länge“, die man auch z.B. völlig pProblemlos beim Schreiben am Rechner oder beim Spazierengehen rauchen kann. Der Tabak schmeckt übrigens besonders pur und unverfälscht, mit keinerlei Nebengeschmack. Besonders Virginias oder Orient-Mischungen gefallen mir persönlich gut aus Tonpfeifen.

Den Namen „Old German Clay Pipes“ hat Markus Fohr übrigens durch seine enge Zusammenarbeit mit Händlern in den USA geprägt, ausgehend von einigen Ausstellungen auf der Chicago Pipe Show. Seine Pfeifen sind dort – anders als hierzulande – fast jedem Pfeifenraucher ein Begriff. In Deutschland hat er keine Fachhändler, die seine Pfeifen im Sortiment haben. Abgesehen von RBA-Großhändler die hin und wieder ein Modell bei ihm bestellen. So verwundert es nicht, dass es tatsächlich einige Pfeifenfreunde gab, die seine Pfeifen in den USA bestellten. Obwohl sie eigentlich 20km von Montabaur wohnten. Dennoch scheint es in den USA viele Pfeifenraucher zu geben, die traditionsreiche deutsche Handwerkskunst schätzen.

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Wer sich das Sortiment bei unseren „Old German Clay Pipes“ anschaut, wird bemerken, das sich darunter zwei „Antik“-Pfeifen befinden, die dunkel gefärbt sind. Und auf Facebook kamen schon Mutmaßungen auf, das es sich doch nur um eine Namensgebung handeln könne. Doch diese Pfeifen sind tatsächlich „antik“, denn sie stammen tatsächlich aus dem Zeitraum zwischen 1880-1890. Dies lässt sich so genau eingrenzen, da die Pfeifen u.A. mit Zeitungspapier eingeschlagen wurden, auf denen sich die Erscheinungsdaten finden. Die Pfeifen wurden gefunden, als ein bislang unbekannter Bereich des Kellers entdeckt wurde. In dem war Brennholz gelagert. Nachdem das Brennholz nach und nach aufgebraucht wurde, fand Markus Fohr vernagelte Kisten mit eben erwähnten enthaltenen Pfeifen. So hat man als Pfeifenraucher heutzutage tatsächlich noch die Chance, über hundert Jahre alte Pfeifen neu zu kaufen.

Sie finden die Pfeifen bei uns im Shop: Old German Clay Pipes

Wenn Sie sich die Namensgebung der Pfeifen anschauen, werden Sie feststellen, das sie allesamt nach Städten und Ortschaften sowie Stadtteilen in und um Montabaur benannt sind. Wir finden, besser können wir die traditionsreiche Herkunft dieser Pfeifen nicht würdigen.

Auch wenn uns das „Versand-Handling“ und die Logistik von Tonpfeifen vor Herausforderungen gestellt haben, freuen wir uns sehr, dass wir als einziger deutscher Händler „Old German Clay Pipes“ im Sortiment haben. Wenn auch Sie ein Gespür für Tradition, „Antennen“ für authentische Produkte haben und Tabak nach alter Väter Sitte probieren möchten, versuchen Sie eine Tonpfeife. Es ist ein wahrer Genuß!

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Geschenke für den Pfeifenraucher zur Advents- und Weihnachtszeit

Zur Advents- und Weihnachtszeit stellt sich immer wieder die Frage nach geeigneten Weihnachtsgeschenken für Pfeifenraucher. Vielleicht möchte man sich auch selbst einmal beschenken.

Deswegen möchten wir Ihnen in diesem Beitrag ein paar Ideen und Inspirationen mit auf den Weg geben, denn die Hersteller haben sich dieses Jahr wieder einiges einfallen lassen. Und auch wir haben uns etwas einfallen lassen. 2021 stellen wir das erste Mal unseren selbst zusammengestellten Pfeifen-Adventskalender vor, der aus vielen interessanten Tabaken, Raucherbedarfsartikeln, geistigen Getränken und sogar einer Pfeife besteht. Außerdem liefern wir Ihnen 24 Naturbeutel mit, damit ab dem 01.12. jeden Tag ein weiterer Beutel geöffnet werden kann. Der Adventskalender für Pfeifenraucher ist hier zu finden: Cigarworld Adventskalender für Pfeifenraucher

Weihnachtspfeifen sind eine weitere Möglichkeit, diese Jahreszeit ganz besonders zu begehen. Bei einigen Herstellern haben die beliebten Weihnachtspfeifen schon eine lange Tradition und eine treue Anhängerschaft. Dazu gehört ganz gewiss der irische Hersteller Peterson. Er überrascht uns dieses Jahr mit den beliebten „Sherlock Holmes“-Modellen wie zum Beispiel „Deerstalkaler“ oder „Squire“. Die Pfeifen sind verziert mit einem polierten Kupferband, und sie sind in dunkel-glatt sowie sandgestrahlt lieferbar. Sherlock- Holmes-Modelle sind sonst deutlich hochpreisiger. Insofern ein echter Preis-Leistungs-Hit. Die Pfeifen finden Sie hier, allerdings nur solange der Vorrat reicht: Peterson Christmas Edition Pfeifen 

Savinelli hat im klassischen Sinne zwar keine Weihnachtspfeife, dennoch wird die Savinelli St. Nicholas 2021 genau zum richtigen Zeitpunkt angeboten. Die diesjährigen Farben gehen eher ins Tannengrüne und bieten so eine schöne Abwechslung zu den Vorjahresmodellen. Auch hier, wieder nur solange der Vorrat reicht: Savinelli St. Nicholas

Auch Chacom hat drei verschiedene Modelle für diesen Anlass gestaltet. Diesmal in bordeauxrot, mit hellen Akzenten. Die Pfeifen werden in einer wunderschönen Holzschachtel geliefert, die sich perfekt zum Verschenken eignet. Auch hier sind die Stückzahlen begrenzt, daher schnell zugreifen: Chacom Weihnachtspfeifen.

Auch beim Thema Tabak sind das Feld weit und die Auswahl reichhaltig. Allen Weihnachtstabaken ist allerdings gemein, dass die Stückzahlen begrenzt sind. Wenn Sie also unter den aufgeführten Pfeifentabaken Ihren Liebling finden, decken Sie sich rechtzeitig ein. Die Dosen sind natürlich auch wieder ein echter „Hingucker“.

Der Unitas Weihnachtstabak 2021 verwöhnt den Pfeifenraucher mit Orangenlikör, Zimt- und Nussnoten, die Tabakbasis ist ausgewogen und die Mischung sehr gut umgesetzt. Schauen Sie bitte hier: Unitas Anno Weihnachtstabak 2021

Ein besonderes Highlight ist jedes Jahr die Limited Edition von Davidoff. Dieses Jahr sind besonders hochwertige Rohtabake enthalten, und bei der Mischung geht man weniger ausgetretenen Pfade. Burley, Latakia und Virginia wurden mit einer feinen Moschusnote verfeinert. Der Davidoff Limited Edition 2021 „Year of the Tger“ ist sehr individuell, sehr mutig. Das passende Geschenk für Pfeifenraucher mit Sinn für das Besondere: Davidoff Limited Edition 2021

Wer fruchtige, intensiv-süße Tabake bevorzugt, ist beim Rattray’s Limited Winter Edition 2021 gut aufgehoben. Reife Maraschino-Kirsche verfeinert eine Tabakbasis, die neben Black Cavendish auch aus Flake-Bestandteilen besteht. Auch hier ist die Dose besonders gut gelungen: Rattray’s Limited Winter Edition 2021

Wir hoffen, dass wir Ihnen dabei helfen können, das eine oder andere für Ihre Lieben zu finden oder sich selbst zu beschenken.

Sollten Sie sich unsicher sein oder weitere Beratung benötigen, scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren. Sei es telefonisch, per Mail oder über unsere Social Media Kanäle. Wir finden bestimmt das passende Geschenk.

Und eins noch: Der Link zu diesem Beitrag lässt sich auch wunderbar teilen! :-)

 

 

 

 

 

Hochwertige Elektronik, Autos, Kameras und Pfeifen? Ja, Tsuge aus Japan baut Pfeifen für die Welt.

Japan gehört nicht unbedingt zu den meist genannten Ländern, wenn es darum geht, wo Pfeifen herkommen. Vielleicht ist unsere Sicht dafür etwas zu eurozentrisch. Doch in Japan wurden Pfeifen schon seit dem 19 Jh. gebaut.

Aber eins nach dem anderen, fangen wir an mit Kyoichiro Tsuge, der Gründer der Firma war. Kyochiro stammt aus einer hochangesehenen Schwertschmied-Familie, die sich durch die Öffnung nach Westen und den damit einhergehenden Wandel und Verlust von Privilegien ein neues Tätigkeitsfeld suchen musste. Er fand es, als er bei einem Herrn Umibata eine Anstellung fand, der eine Fabrik für  Zigarettenspitzen aus Elfenbein betrieb. 1936 war Kyochiro 26 Jahre alt und bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Er gründete sein eigenes Unternehmen und fertigte Zigarettenspitzen nun selbst. Ende der 30er, Anfang der 40er Jahre waren Zigaretten in Japan sehr populär, und überwiegend wurde aus Spitzen geraucht.

Dann kam 1941, und der gesamte Bestand an Zigarettenspitzen und luxurösen Materialien wurde vom Staat konfisziert. Die Maschinen wurden künftig für Herstellung von Teilen für Gewehre requiriert. Kyochiro selbst wurde für den Kriegsdienst verpflichtet. Er überlebte den 2. Weltkrieg und kam 1945 in seine Werkshallen, um wieder die Produktion von Zigarettenspitzen zu beginnen. Doch Material war rar, Geld war noch rarer. Elefenbein war mittlerweile zu einem sehr stark regulierten Artikel geworden. Aber er hatte eine Idee: Wenn es ihm gelänge, seine einst konfiszierten fertigen Zigarettenspitzen zurückzubekommen, könnte er sie verkaufen und mit dem frischen Kapital von vorne anfangen. Tatsächlich sollte er recht behalten. Ihm wurden seine Waren aus den Händen gerissen, denn Zigarettenspitzen waren nach dem Krieg Mangelware. Der erzielte Gewinn war um ein vielfaches höher als vermutet, einem Neustart stand nun nichts mehr im Wege.

Doch, die Materialknappheit! Denn sie zog sich noch weiter hin und erstreckte sich auf viele Bereiche. Natürlich auf Elfenbein, aber auch auf Artikel des täglichen Bedarfs, zum Beispiel Papier. Insbesondere Zigarettenpapier. Tabak war hingegen in großen Mengen verfügbar. Was lag also näher, als die Produktion auf Pfeifen zu verlegen? Außerdem gewann das Pfeiferauchen in Japan ganz erheblich an Popularität, als sich die amerikanischen Besatzungssoldaten mit Pfeife zeigten. Prominentester Vertreter war hier General MacArthur, der mit seiner riesigen „Corn Cob“ ungewollt für das Pfeiferauchen warb.

So stellte sich langsam die Produktion auf Pfeifen in Krischenholz um. Als in den 1950er Jahren Bruyèreholz wieder importiert werden kann, beginnt Tsuge auch Pfeifen aus diesem Material herzustellen. In dieser Zeit werden viele figurative Pfeifen geschnitzt, die als Souvenir an amerikanische Soldaten verkauft werden. Der Vietnamkonflikt und weitere militärische Konflikte begünstigen den Bedarf an Bruyèrepfeifen in dieser Region. Sehr viele günstige Kirschholzpfeifen werden nach Saigon exportiert und sind bei amerikanischen GI’s begehrte Mitbringsel.

Als durch Währungsschwankungen in den 1970 Jahren der Export in andere asiatische Länder zunehmend erschwert wird, sucht man nach Möglichkeiten, das Geschäft mehr und mehr in die USA und nach Europa zu verlagern. Dazu werden die besten sechs Pfeifenmacher nach Dänemark und Italien ausgeschickt, um u.a. bei Sixten Ivarsson das Freehand-Pfeifenmachen zu erlernen. Oft sprechen diese Pfeifenmacher weder englisch noch eine andere Fremdsprache, und man verständigt sich sprichwörtlich mit Händen und Füßen…
Diese Pfeifenmacher begründen den Stil, für den Tsuge auch heute noch bekannt ist. Vor allem die begehrten „Ikebana“-Freehands sind vielen Pfeifenrauchern ein Begriff. Es wird oft mit Bambusholmen gearbeitet, die perfekt zur asiatischen Aura der Pfeifen passen. Tsuge ist auch noch heute ein bedeutender Serienpfeifenhersteller, der immer wieder mit experimentellen Ideen und Systempfeifen Aufsehen erregt. Die begehrten „Ikebanas“ sind aufgrund der hohen Nachfrage in den USA leider selten auf dem deutschen Markt. Aber wir arbeiten da schon an „Verstärkung“ in diesem Bereich.
Die „herkömmlichen“ Tsuge-Pfeifen haben alle gemeinsam, dass die Verarbeitung unglaublich gut ist, und die Formensprache harmonisch und fließend. Vieles erinnert in Machart wie Design an dänische Pfeifenmanufakturen, die heute leider nicht mehr existieren.
Die Systempfeifen stehen für einen unbändigen Drang nach Innovation und Experimentierfreude. Dabei werden immer wieder neue Materialien verwendet, neue Ansätze der Filtertechnik erprobt und nach den besten Lösungen geforscht.
Wenn Ihnen also Vauen, Stanwell, Peterson, Savinelli oder Dunhill ein Begriff ist, sollte es Tsuge auch sein. Das Unternehmen hat seinen Platz redlich verdient. Falls Sie noch keine Tsuge in Ihrer Sammlung haben, sollten Sie das dringend ändern! Hier zu finden!

St. Bruno Ready Rubbed wieder erhältlich! Und: Tabakneuheit von Bentley Tobacco

Die Aufregung war groß, als in diesem Frühjahr der Importeur Arnold Andre damit überraschte, dass der beliebte St. Bruno Ready Rubbed auch auf dem deutschen Markt angeboten wird. Dieser Tabak ist sonst ein beliebtes Mitbringsel von Spanien-Urlaubern, und Fans, die sich sehr auf diesen Tabak „eingegrooved“ hatten, zogen ernsthaft in Betracht, einen Zweitwohnsitz in Spanien anzumelden ;-)

Dies schien mit der Einführung auf dem deutschen Markt hinfällig zu sein. Aber die Ernüchterung war groß, als bekannt wurde, dass der Importeur diesen Tabak nur als Limited Edition plante. So dauerte es in unserem Shop auch nicht lange, bis die letzten Mengen des St. Bruno Ready Rubbed ausverkauft waren.

„Uneingeweihte“ fragen sich vielleicht, warum diese Fans dann nicht einfach auf den problemlos erhältlichen Flake ausweichen können. Der Grund ist einfach: Die Tabake schmecken ziemlich unterschiedlich. Der Flake ist heiß gepresst, und er wird dadurch deutlich weicher und milder. Der Ready Rubbed ist herkömmlich kalt gepresst und deshalb würziger und kentuckylastiger.

Umso schöner ist es, dass der Importeur sich entschlossen hat, noch einmal 3900 Pouches nachzulegen. 700 davon sind ab sofort bei uns im Shop zu finden. Mal schauen wie lange der Vorrat diesmal reicht.

Es bleibt aber abzuwarten, ob es bei dem Gastspiel dieses Kultkrautes bleibt. Der Vertrieb wechselt Mitte nächsten Jahres von Arnold Andre zu Unitas. Dann werden die Karten neu gemischt!

Die andere Neuheit, die wir besonders herausstellen möchten, ist die Pipemaster-Serie von Bentley Tobacco.

Denn hier scheint es wirklich, dass sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, welche Nischen im Tabakmarkt noch nicht besetzt sind. Dabei ist nämlich der Pipemaster Red, eine Orient-Virginia-Mischung OHNE Latakia, wo der Orient die Hauptrolle spielt. Diese Geschmacksrichtung war einst in Deutschland weit verbreitet, erst nach dem Krieg wurden andere, virginia- und burleylastigere Tabake beliebter. Viele dürften auch noch die einst sehr beliebten, ovalen Orientzigaretten wie „Finas“ oder „Nil“ kennen. Bis in die 90er Jahre gab es noch den „Dobies Four Square Blue“, von Planta noch den „Akropolis“. Doch nach dem Wegfall dieser Sorte gab es keine Mischung mehr in dieser Richtung.

Danach hatten meisten Orient-Virginia’s noch eine Zugabe von Latakia oder Kentucky, was den Charakter natürlich vollkommen verändert. Orient-dominante Tabake sind eher subtil und leicht blumig bis kräutertönig. Würztabake übertönen diese eher leichteren Aromen aber.

Wenn Sie also eine „historische“ Geschmacksrichtung probieren möchten, die in Deutschland auf eine lange Tradition zurückblicken kann, sollten Sie den Pipemaster Red Scottish Pipe Tobacco probieren.

Auch die restlichen Sorten der Linie sind eine Erwähnung Wert. Der „Gold“ ist ein klassischer Däne. Wenn wir von „klassisch“ schreiben, meinen wir nicht, das der Tabak mit Frucht- oder Vanillearomen überfrachtet ist. Vielmehr gehört zu einem klassischen Dänen, das die Aromen nur zur Unterstützung dienen. Dies trifft beim „Gold“ in jedem Fall zu.

Auch der „Blue“ English Pipe Tobacco wird seine Freunde finden. Hier bekommt man die volle „Latakiadröhnung“.

Hergestellt werden die Tabake übrigens bei einer feinen norddeutschen Tabakmanufaktur an der Elbe, die für ihre Spezialitäten bekannt ist. Sie wissen wahrscheinlich, wen wir meinen…

Also gibt es wieder interessante Neuheiten auf dem Pfeifentabakmarkt, die lohnen probiert zu werden. Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen!

Durchbrenner vorbeugen. Oder: Auch wenn man schon 30 Jahre Pfeife raucht kann es passieren!

Anfänger wie auch fortgeschrittene Pfeifenraucher haben entweder davon gehört, oder selbst schon die Erfahrung gemacht: Eine Bruyerepfeife kann durchbrennen. Das heißt, ein Loch entsteht oftmals durch zu starke Hitze im Inneren des Pfeifenkopfs.

Dabei ist es gar nicht so einfach, dass eine Bruyerepfeife durchbrennt, denn das Holz ist sehr hitzeresistent. Die Natur hat es so eingerichtet. Denn aus den Knollen des Bruyerestrauchs sprießen neue Triebe, wenn der Busch durch einen der am Mittelmeer häufigen Waldbrände weggebrannt ist. Die Knolle ist also deutlich feuerfester als der Rest der Pflanze. Dies hat Menschen überhaupt erst auf die Idee gebracht, Pfeifen aus diesem Material zu fertigen.

Dennoch ist es möglich Bruyereknollen zu verbrennen, aber die Temperatur muss sehr hoch sein. Sei es, weil man zu stark zieht, weil man zu häufig zieht, ein Jetflame- Feuerzeug benutzt (bitte vermeiden Sie das unbedingt!), beim Fahrradfahren oder beim Segeln Pfeife raucht oder eine Pfeife für das eigene Rauchverhalten einfach zu dünnwandig ist. Auch das Verharren der Flamme auf einer Stelle ist nicht anzuraten.

Unser Geschäftspartner Kopp Pipes schreibt zu diesem Thema übrigens folgendes:

„Durchbrenner schmecken und riechen unangenehm und sind darüber hinaus sichtbar. Wenn Sie Brandschäden im Pfeifenkopfe wahrnehmen, rauchen Sie auf keinen Fall weiter, Sie provozieren sonst einen Totalschaden, der nur in ca. 5% der Fälle als Materialfehler anerkannt wird.  Geben Sie die Pfeife bei Ihrem Händler ab, der diese an einen Reparaturservice sendet. Brandschäden im Anfangsstadium können mühelos und dauerhaft durch das Ausstreichen mit einer Schutzschicht behoben werden.“

Wie man einen außerdem einen beginnenden Durchbrenner oder zumindest zu heißes Rauchen wahrnehmen kann, ist der Umstand, dass die Pfeife, während man nicht daran zieht, ständig aus dem Pfeifenkopf qualmt. Dies sollte sie maximal kurz nach dem Anzünden, keinesfalls aber immer wieder während des Rauchens. Dann Zugfrequenz reduzieren, bis dies nicht mehr auftritt.

Außerdem ist der Holzgeschmack bei einer durchbrennenden Pfeife schon ganz erheblich. Man nimmt es wahr, es schmeckt tatsächlich nicht mehr nach Tabak! Nicht zu verwechseln mit dem leichten Holzgeschmack einer frisch einzurauchenden Pfeife.

Wir als Fachhändler haben mit dem Thema natürlich immer wieder aus dem Blickwinkel der Reklamation zu betrachten. Kurz und gut: Wenn man sieht, dass Sie die „Pfeife geraucht haben und nicht den Tabak“, dann ist es kein Materialfehler. Auch wenn man außen, an den Pfeifenköpfen dunkle Verfärbungen sieht, ist es schon fast zu spät.

Kopp Pipes schreibt dazu folgendes:

“Durchbrenner werden aus den oben genannten Gründen von Pfeifenproduzenten nur dann anerkannt, wenn sie den sogenannten Punktbrand aufweisen. Dieser ist daran zu erkennen, dass das Holz nur an einer kleinen Stelle trichterförmig durchgebrannt ist, was auf Fehler im Holz, z.B. einem eingewachsenen Stein oder einer Kaverne, zurückzuführen ist.

(Beispiel: Sandkorneinschluß, der zum beginnenden Durchbrenner führte)

 

Auch wenn die Rauchkammer einer Handmade Pfeife zu tief gebohrt wurde, also zu dünnwandig ist, kann eine berechtigte Reklamation vorliegen. Andere Durchbrenner, bei denen Flächen von einem Quadratzentimeter und mehr beschädigt sind, noch dazu die typische großflächige Rissbildung aufweisen, sind in 95% der Fälle durch zu heißes Rauchen verursacht. Die meisten Durchbrenner befinden sich dabei in der Nähe des Zuglochs, da dort durch zu starkes Ziehen die Tabakglut zu “feuern” beginnt. Auch der Boden wurde ab Werk selten so dünn geliefert, wie er dann später reklamiert wird, schließlich haben die Hersteller von Serienpfeifen hiervon schon einige tausend Stück produziert. Auch wenn keine Serienpfeife der anderen gleicht, die Bodenstärke bleibt dennoch stets die gleiche. Ist die Pfeife noch warm und sumpfig, ist das Holz allerdings besonders anfällig für aggressive Tabakräumaktionen.“

Quelle: https://www.kopp-pipes.com/de/wissenswertes/durchbrennern-vorbeugen

Das Thema ist bei international operierenden Pfeifenherstellern übrigens im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland am ausgeprägtesten. Warum? Weil der Zugwiderstand von Aktivkohlefiltern zu höheren Verbrennungstemperaturen führt.

Um Durchbrenner vorzubeugen seinen Sie also „lieb“ zu ihren Pfeifen. Pflegen Sie sie in einem vernünftigen Maß und benutzen sie einen Pfeifendeckel, wenn sie bei Wind mit der Pfeife spazieren gehen.

Neue Pfeifen rauchen Sie am besten nicht mit unaufgeriebenem Flake ein, weil sonst Glutnester entstehen können, die zu heiß werden.

Reduzieren sie regelmäßig die Kohlekruste. Aber Achtung! Bitte nur vorsichtig, und keinesfalls bis aufs blanke Holz. Eine dünne Kohleschicht fungiert unter anderem als Isolator, und schützt das Holz zusätzlich. Versuchen Sie nicht krampfhaft, den letzten Krümel in der Tabakkammer zu verbrennen. Wenn die Pfeife „nicht mehr will“, sollte man das respektieren, umrühren, auskühlen und die Pfeife entleeren.

 

Und jetzt noch eine persönliche Beobachtung: Pfeifen mit unregelmäßiger Wandung (unten dünn, oben dick z.B.) scheinen anfälliger für Durchbrenner zu sein als Pfeifen mit gleichmäßiger Wandung (z.B. eine Billard). Wenn man also vorhat, mit seiner Pfeife z.B. spazieren zu gehen, kann man das berücksichtigen.

Sie sehen also, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, seine Pfeife in die „ewigen Tabakfelder“ zu schicken. Davor schützt auch nicht, dass man schon 30 Jahre Pfeifenraucher ist. Ganz im Gegenteil sogar. Es scheint, je älter der Pfeifenraucher, desto unvorsichtiger.

Auf der anderen Seite sollen Sie Ihre Pfeife natürlich auch nicht wie ein „rohes Ei“ anfassen oder sie in ständiger Gefahr wähnen. Das ist nicht nötig. Wer seine Pfeifen pflegt und unter normalen Bedingungen Pfeife raucht, muss sich keine Sorgen machen.

Neu bei Cigarworld: Pfeifen von Henryk und Mateusz Worobiec

Sie kennen Przemysl? Die Stadt mit ungefähr 65.000 Einwohnern in der Woiwodschaft Karpatenvorland, im äußersten Südosten Polens am Fluss San? Nein? Dann wird es aber Zeit, denn das Städtchen ist ungefähr so etwas wie das „Saint Claude Osteuropas“ mit mehreren aktiven Pfeifen- und Raucherbedarfsartikelherstellern in diesem Ort. Einer der größten Pfeifenhersteller der Welt ist ebenfalls dort ansässig.

Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl

Nun, die kleine Manufaktur von Henryk und Matys Worobiec gehört gewiss nicht zu den größten Herstellern. Der Zwei-Mann-Betrieb (Vater und Sohn) ist sogar ziemlich klein und übersichtlich. Doch was die Werkstatt als Endprodukt verlässt, braucht sich auch nicht hinter „großen“ Namen verstecken.

Seit 1954 gibt es den Betrieb, der vom Großvater Pawel gegründet wurde. Der Betrieb war auch in sozialistischen Zeiten schon immer in privater Hand. Zu dieser Zeit hatte der Betrieb einige Angestellte und fertigte Pfeifen überwiegend aus Birnenholz. Erst seit Anfang der 80er Jahre wird auch Bruyère aus Albanien importiert. Ein kostbares Gut damals! Seit 1979 führt nun Henryk den Betrieb, und er gibt die Zügel nun nach und nach an Matys ab. Matys ist Mitte 30 und kümmert sich auch um die Social Media Auftritte auf Facebook und Instagram. Außerdem ist er bestens vernetzt mit der polnischen Pfeifenrauchergemeinde, und nimmt regelmäßig an Pfeifenmessen sowie den überraschend beliebten Langsamrauch-Wettbewerben teil. Die polnische Pfeifenraucherszene macht im Übrigen einen sehr lebendigen und geselligen Eindruck.

Die Pfeifen werden – was für osteuropäische Pfeifen nicht unbedingt selbstverständlich ist – ausschließlich in Bruyère in guter bis ausgezeichneter Qualität gefertigt. Besonders hervorzuheben ist die Arbeitsweise. Jede Pfeife ist tatsächlich handgemacht. Kopierfräsen gibt es nicht. Zwar gibt es Drehmaschinen, doch sie dienen nur der groben Formgebung. Alle weiteren Arbeitsschritte werden ausschließlich in Handarbeit ausgeführt. So erhält man als Kunde zwar keine „echte“ Freehand, aber eine „Handmade“ ist es dennoch.

Es gibt ein festes Repertoire an Shapes, an denen man sich bei der Fertigung orientiert. So bekommt man also eine „handgemachte Serienpfeife“. Diese gliedern sich in „Standard-Serie“ und „500er-Serie“.

Die Standard-Serie ist gefertigt aus gutem Bruyère und einem Mundstück aus einem neuartigen Kunststoff-Material, das einige von Markenpfeifen aus tschechischer Herstellung kennen. Ähnlich wie Ebonit ist es deutlich weicher im Biss als Acryl, aber hat den Vorteil, dass es nicht oxidiert und dass es sich nicht verfärbt. Die Pfeifen werden entweder glatt belassen, gebeizt und wachspoliert. Oder sie werden von Hand rustiziert, was ein recht zeitaufwändiger Prozeß ist. Diese Pfeifen sind unglaublich preiswert, ein echter Geheimtipp!

Die 500er Serie verwendet allerbestes Bruyere, hat tolle Maserungen, und Applikationen aus Sterlingsilber. Die meisten Pfeifen sind gut handfüllend. Außerdem besteht hier das Mundstück aus Acryl, und sie werden in einer aufwändigen Geschenkverpackung geliefert.

Vorerst bieten wir nicht das komplette Sortiment an. Außerdem haben wir uns erst einmal auf 9mm-Pfeifen beschränkt. Doch wenn unsere Worobiec-Pfeifen gut bei Ihnen ankommen, werden wir das Sortiment weiter ausbauen.

Meine eigene Worobiec-Billard raucht sich jedenfalls hervorragend. Das Mundstückmaterial ist in der Tat interessant, weil man die Pfeife wegen des weicheren Bisses auch für längere Zeit (z.B. jetzt, beim Schreiben) zwischen den Zähnen halten kann. Außerdem kann ich keine Kittstellen festellen, wohl aber zwei kleinere Spots.

Wenn sie also Gefallen an den Pfeifen der Worobiec-Familie gefunden haben, schauen Sie in unseren Shop! Wir sind jedenfalls überrascht von der hohen Qualität. Für uns derzeit echte Preis-Leistungs-Sieger!

Gruppen-, Club- und Forums-Pfeifen von Cigarworld

Pfeifenraucher sind gesellige Menschen. Auch wenn das Klischee den Pfeifenraucher eher allein im Ohrensessel vor dem Kaminfeuer mit Cognacglas und Flanelldecke sieht. Sie gehen sehr gern auf Pfeifenmessen, treffen sich zu Stammtischen, finden sich im Internet und in Social Media zu Gruppen, Clubs und Interessengemeinschaften zusammen.

Oft kommt so der Wunsch auf, eine eigene Pfeife für diese Gruppe auf die Beine zu stellen. Mit eigenem „Clubstempel“. Als Erinnerungsstück und um die Gemeinschaft hervorzuheben. Natürlich gibt es bei diesen Gruppen Kontakte zu Pfeifenmachern, die gefragt werden, ob sie diese Pfeifen herstellen können oder möchten.

Bei einigen Pfeifenmachern ist es aber so, dass sie sich mit der Herstellung ein und desselben Modells in größerer Stückzahl schwertun. Oder dass es Finanzierungsschwierigkeiten für so ein Projekt gibt. Auch die Frage, wer in so einer Gemeinschaft die Organisation übernimmt, stellt sich. Wer kümmert sich um die Bezahlung des Pfeifenmachers, wer bringt die unterschiedlichen Interessen und Vorstellungen über so eine Pfeife unter einen Hut?

Die Antwort kann lauten: Das machen gerne Wir!

Wir haben beste Kontakte zu Pfeifenmachern weltweit und vor der Haustüre, haben gute Drähte zu Serienpfeifenherstellern und kennen die Abläufe. Wir haben das Know-how, so etwas auf die Beine zu stellen. Dabei müssen die Stückzahlen gar nicht so exorbitant hoch sein, wie man es sich möglicherweise vorstellt. Oft lassen sich durch die größeren Mengen auch interessantere Preise als bei einer Einzelbestellung realisieren. Sprechen Sie uns an, fragen kostet nichts.

Wieso wir das so explizit darstellen?

Weil das Gruppenpfeifenprojekt der Facebook-Pfeifengruppe „Facebooks Pfeifenfreunde“ sehr bald seinen Abschluss findet und die Pfeifen dann bei Ihren zukünftigen Besitzern eintreffen werden.

Hergestellt wurden die Pfeifen vom belgisch-französischen Pfeifenmacher Bruno Nuttens, der mehr als ausreichend Material sowie die passenden Maschinen besitzt, um so ein Projekt zu stemmen. Dabei wurde während des Fertigungsprozess regelmäßig über Fortschritte informiert, damit die Mitglieder dabei zusehen können, wie, im wörtlichen Sinne, die Sache Form annimmt.

Über Shape, Finish, die Fragen welches Mundstückmaterial, ob mit oder ohne Filter wurde im Vorfeld in der Gruppe abgestimmt. Ebenfalls darüber, welche Pfeifenmacher überhaupt in Frage kommen können. Prototypen und Entwürfe der verschiedenen Hersteller wurden diskutiert, und schließlich wurde ein Hersteller ausgewählt.

 

Den Abwicklung übernahmen wir über unseren Shop, jedes Mitglied konnte so seine Pfeife anzahlen. Als zweiten Schritt wird es zeitnah die Möglichkeit geben, die Restzahlung für die Pfeife zu leisten, damit sie umgehend dem Kunden zugeschickt wird.

Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen alle Ihre Pfeife erhalten werden, damit die Gruppenpfeifen virtuell, aber doch gemeinschaftlich ihrer Bestimmung zugeführt werden können.

Wenn Sie also eine Idee diesbezüglich für Ihre Gruppe, Ihren Club, Ihren Stammtisch oder Ihr Pfeifenraucher-Forum haben, sprechen Sie mit uns!

 

Alles andere als klassisch. Daniel Mustran und seine Freehand- Pfeifen.

Wenn man für den Einkauf von Pfeifen für den Fachhandel verantwortlich ist und sich selbst als „pfeifenverrückt“ bezeichnet, braucht es hin und wieder gehörig Disziplin und die Fähigkeit, eine andere Perspektive einzunehmen. Einmal, um nicht alle Pfeifen selbst rauchen zu wollen, aber auch die Pfeifen einzukaufen, die nicht unbedingt dem persönlichen Geschmack entsprechen. Von denen man aber annimmt, dass sie anderen Gefallen werden. Und die, nach allen fachlichen Maßstäben, „gut gemacht“ sind.

Dies trifft in diesem Fall zu 100% auf die Pfeifen von Daniel Mustran zu. Sie entsprechen nicht unbedingt meinem persönlichen Geschmack, aber sie sind einfach umwerfend umgesetzt. So umwerfend, dass wir sie unbedingt ins Sortiment aufnehmen mussten.

Dabei kommt man nicht so leicht an Pfeifen des Kroaten, der 1975 in Deutschland geboren ist. Denn die Warteliste ist lang. So lang, das Daniel auch mal Aufträge ablehnen muss. Ein gutes Jahr hatten wir „gebohrt“, bis es endlich so weit war, dass er zusagte, uns ein Einstiegssortiment herzustellen. Wir sind nun mit dem Endergebnis sehr zufrieden und hoffen natürlich, dass seine Pfeifen auch bei Ihnen gut ankommen werden.

Dass wir überhaupt in den Genuss dieser wahren „Kunstwerke“ kommen, ist der Faszination zuzuschreiben, die Daniel schon immer dafür hatte, welche Ruhe, Frieden und Gelassenheit Pfeifenraucher ausstrahlen. Seit 2010 ist er der Pfeifenszene verbunden und quasi direkt von Anfang an auch mit der Herstellung von Pfeifen beschäftigt.

Dieser Ansatz kommt nicht von ungefähr, denn Daniel hat einen Abschluss als Elektronik- Ingenieur, und ist so das Konstruieren und das „selbst Machen“ gewohnt. Sein Hobby ist  seit Jahren die HiFi-Elektronik, insbesondere der Aufbau von Röhrenverstärkern und Audiobauteilen. Wenn er sich für einen Themenbereich wirklich interessiert, muss er dort schöpferisch tätig sein.

So kam er auch in Kontakt mit ganz „großen Namen“ seines Fachs und konnte von Ihnen lernen. Zu nennen wäre hier zum Beispiel Kai Nielsen, Joao Reis, Manduela, Eder Mathias. Und wer diese Namen einzuschätzen weiss, bemerkt die Einflüsse auf das Design seiner Pfeifen.

Das Design seiner Pfeifen sowie die verwendeten Materialien sind der wahrer „Star“ seines Schaffens. Sein Holz bezieht er übrigens von keinem geringeren als „Mimmo“ Romeo Domenico – was in jedem Fall sehr für die Qualität spricht. Auch bei Mundstückmaterialien setzt er auf Qualität und kauft überwiegend Ebonit beim deutschen Hersteller S.E.M. Außerdem ist er sehr überzeugt von einem neuartigen Mundstückmaterial, das gewissermaßen die Vorteile von Acryl und Ebonit verbindet. Es nennt sich „Chris Kelly Resin“ und wird meistens in bunten Farben hergestellt. Es ist deutlich weicher als Acryl, dadurch sehr bißfreundlich. Aber es hat den großen Vorteil, dass es nicht oxidiert und dass es so geschmacksneutral und farbecht bleibt. So hat man die Bissqualität von Ebonit mit der Farbstabilität von Acryl. Wir haben einige Pfeifen mit Mundstücken aus diesem Material im Sortiment!

Der Stil von Daniel Mustran ist nur schwer zu beschreiben. Muss man gesehen haben! Fließende Formen, die immer wieder durch Flächen abgewechselt werden. Hier und dort eine Kante, ein Bruch, ein Kiel hier und eine Facette dort. Fürs Auge wie fürs Handgefühl wird viel geboten. Langweilig gibt’s nicht! Anzumerken bleibt ebenfalls, das Daniel Mustran kein Problem mit Filterpfeifen hat. So können 9mm-Filterraucher bei Daniel Mustran auch fündig werden.

Was ihn von vielen Unterscheidet, die ebenfalls „verrückte Formen“ bauen, ist die handwerkliche Perfektion. Die Gestaltung wird nicht dazu mißbraucht, handwerkliche Mängel zu kaschieren. Die Bohrungen passen, die Mundstücke sind gut aufgefächert, die Kanten sind scharf, und jeder Schliff sitzt da, wo er sein soll. Gestümpert wird nicht! Absolutes High-End-Fertigungsniveau! Auch die Rauchqualitäten dürfen nicht leiden. So wird zum Beispiel auf die Verwendung von Lack verzichtet, weil es die Rauchqualität negativ beeinflussen könnte.

Er ist besonders erfolgreich und bekannt in den USA, wo er in einem Atemzug mit Werner Mummert oder anderen „Dänischen Namen“ genannt wird. Dies hatte bisher auch Einfluss auf seine eigenen Tabakvorlieben, die leider durch eine verschärfte EU- Gesetzgebung einen herben Dämpfer verkraften musste. Denn seine Pfeifentabaklieferungen von Herstellern aus den USA kommen nicht mehr so mir nichts, dir nichts über den Zoll.

Daniel mag am liebsten leichtere Virginia-Perique Flakes und Mixtures. Aber auch Straight Virginias und vollmundige Latakiablends. Aromatisierte Tabake sind nicht sein Geschmack. Er raucht (wen wundert’s?) am liebsten seine eigenen Pfeifen, und für Spaziergänge nimmt er sehr gerne eine Missouri Meerschaum zwischen die Zähne. Von diesen Maiskolbenpfeifen aus den USA hat er immer ein paar in Reserve, die er gerne Gästen anbietet, oder Freunden gibt, die das Pfeiferauchen ausprobieren möchten.

Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Daniel Mustran, und hoffen, dass die Pfeifen von ihm so gut bei Ihnen ankommen werden, wie wir es uns erhoffen! Hier geht es zu seinen Pfeifen: Daniel Mustran Freehands

Zigarren aus renommiertem Hause

Eine edle Zigarre verspricht stets einen wahren Hochgenuss. Besonders dann, wenn diese aus der Tabacalera eines renommierten Herstellers wie Joya de Nicaragua oder A.J. Fernandez stammt.

Zigarren

Weniger bekannt ist allerdings, dass in diesen renommierten Tabacaleras nicht nur Zigarren für die eigenen Serien produziert werden, sondern ein Großteil der Produktion unter anderen bekannten oder bisher noch weniger bekannten Labels auf den Markt kommt.

In diesem Blogbeitrag wollen wir uns diesem Thema widmen.

 

Joya de Nicaragua

Joya de Nicaragua

1968 gegründet, ist Joya de Nicaragua heute die älteste Zigarrenmanufaktur Nicaraguas. Unter dem eigenen Label produziert man überwiegend kräftige, typisch nicaraguanische Longfiller, die trotz ihrer hochwertigen Verarbeitung auch preislich zu überzeugen wissen. Die erst kürzlich eingeführte Clasico Medio Siglo stellte dies wieder einmal unter Beweis.

made by Joya de Nicaragua

Auf die Fertigkeiten und Erfahrung der ältesten Zigarrenmanufaktur Nicaraguas vertrauen aber auch Größen wie Steve Saka für seine Linie Dunbarton, Omar de Frias für Fratello oder auch die La Sagrada Familia wird in Esteli gefertigt.

made by Joya de Nicaragua II

 

Don Pepin/ My Father Cigars

Auch wenn die 2009 gegründete Manufaktur My Father Cigars mit Sitz in Esteli, Nicaragua noch recht jung ist, gilt Don Jose „Pepin“ Garcia als eine wahre Legende.

My Father Cigars

In den 1980er und 1990er Jahren war Jose Garcia einer der herausragendsten Roller und Masterblender Kubas, kreierte Blends für Partagas, Montecristo und Cohiba. Trotzdem emigrierte er mit seiner Familie 2001 in die USA und legte dort den Grundstein für sein eigenes „Business“, das 2009 in der Einweihung der Tabacalera My Father Cigars gipfelte.

Pepin Garcias Kreationen wurden vielfach prämiert und ausgezeichnet, landen regelmäßig auf den vorderen Plätzen bei der Wahl der Zigarre des Jahres durch die renommierten Magazine Cigar Aficionado und Cigar Journal. Und auch viele Aficionados hierzulande zählen Zigarren aus dem Hause „My Father“ zu ihren absoluten Lieblingen.

made by My Father

So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Robert Levin, der Eigentümer der Marke Ashton, für seine beliebten Serien La Aroma del Caribe sowie Paradiso auf die Fertigkeiten der Tabacalera vertraut und dies auf der Unterseite der Kisten auch stolz verkündet.

Ashton made by My Father

Aber nicht nur Robert Levin vertraut auf die Garcias, auch die Jungs von Crown Heads lassen ihre grandiose Jericho Hill bei My Father in Esteli fertigen

 

A.J. Fernández 

A.J. Fernández gehört derzeit wohl zu den angesagtesten Namen im Zigarren-Business. A.J., 1979 in Kuba geboren, startete bereits in jungen Jahren seine eigene Produktion in Nicaragua. Damals noch mit sechs Tabakrollern in einer kleinen Wellblechhütte. Wenige Jahre später folgten die ersten eigenen Felder und es wurden überwiegend Zigarren in Auftragsarbeit gefertigt. Mit der Eröffnung seiner eigenen großen Tabacalera 2013 in Esteli begann er überwiegend unter eigenem Label zu produzieren. Für seinen kometenhaften Aufstieg hat A.J. eine eigene, simple Erklärung: Leidenschaft, Disziplin und großartiger Tabak!

A.J. Fernandez

Großartiger Tabak ist definitiv einer der Eckpfeiler des Erfolges. A.J. verwendet ausschließlich Tabak, der von seinen selbst bewirtschafteten Feldern stammt und von Hand – nach allerhöchsten Ansprüchen – selektiert wird. Die Qualität des Tabaks war auch der Grund, weshalb Ernesto Padilla 2020 dazu veranlasste, die Produktion seiner „Finest Hour“ aus Honduras nach Esteli, Nicaragua zu verlegen. Sicherlich keine schlechte Entscheidung.

Padilla Finest Hour

Und auch das „Mastermind“ Didier Houvenaghel, Kosmopolit und einer der wenigen nicht aus Mittelamerika stammenden Tabakexperten, vertraut für seine spektakulären Blends (Nicarao, La Ley, Furia/früher Pitbull, Preferida) seit jeher auf die Tabake und Handwerkskünste A.J. Fernandez’.

 

Plasencia

Die Familie Plasencia kann wohl auf eine der längsten Traditionen im Tabakanbau zurückblicken. 1865 auf Kuba beginnend, flieht die Familie 1963 nach Nicaragua, um kurze Zeit später erneut nach Honduras zu fliehen. Hier beginnt man neben dem Kerngeschäft des Tabakanbaus auch mit der Produktion von Zigarren, die man, nach Ende des Bürgerkriegs nach Nicaragua zurückgekehrt, ausweitet. Heute sind in den Fabriken und auf den Feldern der Familie Plasencia mehrere Tausend Mitarbeiter angestellt, die jährlich über 40 Millionen Zigarren produzieren. Zunächst – der ursprünglichen Produktionsarbeit folgend – in Auftragsarbeit, erst seit 2015 auch unter eigenen Namen.

Plasencia

Bei einer derartigen Tradition und Erfahrung wundert es nicht, dass Plasencias hochpreisige „Alma“-Serien (Alma Fuerte, Alma des Campo, Alma del Fuego) zum Besten überhaupt zählt und vielen Aficionados bereits beeindruckte. 

Plasencia Alma del Campo

Aber auch die ursprüngliche Auftragsarbeit spielt immer noch eine wichtige Rolle: So lassen beispielsweise Marken wir Regius oder die den Idealen der Freimaurerei verpflichtete Hiram & Solomon ihre Zigarren bei Plasencia fertigen.

Plasencia & Regius

 

E.P.C. – Ernest Perez Carillo

Ging es bisher um Nicaragua, so möchten wir am Ende des Blogbeitrages Richtung Dominikanische Republik blicken, genauer gesagt zu Ernesto Perez Carillo.

Ernesto Perez Carillo

Ernesto Perez Carillo gelangte in den 1990er-Jahren zu Berühmtheit, als er die dominikanische La Gloria Cubana blendete, die sich zu einem Reisenerfolg in den USA entwickeln sollte. Als El Credito fand die Zigarre Ihren Weg zeitweise auch nach Deutschland.

Dass Ernesto ein Händchen für vorzügliche Blends hat, hat er bereits mehrfach unter Beweis gestellt: So wurde die Encore Majestic im Jahre 2018 und die Pleadge Prequel  2020 durch das Fachmagazin Cigar Aficionado zur Zigarre des Jahres gewählt. (Info: Aufgrund der immensen Nachfrage in den Vereinigten Staaten erreichte den Importeur Kohlhase & Kopp bisher nur eine recht überschaubare Vorablieferung; sobald der Hersteller größere Mengen für den Export bereitstellen kann, wird die EPC Pleadge auch wieder verfügbar sein.)

CH Four Kicks

Aber nicht nur die eigenen Marken verlassen die Tabacalera La Alianza in Santiago de los Caballeros. Das „In-Label“ Crowned Heads, 2011 von vier ehemaligen Mitarbeitern von CAO bzw. der Scandinavian Tobacco Group gegründet und bereits drei Jahre später durch das bekannte Zigarrenblog „Halfwheel“ zur Company of the Year ernannt, vertraut bei seinen exklusiven Small Batch-Produktionen aus der Dominikanischen Republik ausschließlich auf die Tabacalera La Alianza, wie zum Beispiel bei der Four Kicks.

Die Liste ist selbstverständlich nicht vollständig und abschließend, sondern könnte um noch viele Punkte erweitert werden.

Viel Freude beim Genießen!

 

Beste Grüße aus der Cigarworld Lounge,

Ihr Cigarworld Team

 

Besuch bei Roland Kirsch. Pfeifenmacher aus Mecklenburg.

Wer durch Mecklenburg fährt, kommt leicht ins Schwärmen. Die weite Fläche, der Horizont immer sichtbar, die leicht hüglige Landschaft, die versprengten Orte, die urigen Dörfer, die See vor der Haustür. Kein Wunder, dass man hier auf „dumme“ Gedanken kommt und daran denkt Pfeifen zu machen. Aber auch bei Roland Kirsch führte der Weg nicht direkt zur Pfeifenmacherei. Das wäre auch zu langweilig. Denn bisher hat sich noch immer bewahrheitet, dass Handwerkern, die etwas in ihrem Leben erlebt haben, so schnell nicht die Ideen ausgehen.

Ursprünglich ist Roland Kirsch gar kein Mecklenburger, sondern Thüringer. Auch wenn er ganz wunderbar in diese Landschaft passt, war es sein Armeedienst, der ihn in dieses Land führte. Und er blieb, wurde sesshaft und arbeitete mit Holz. Nein, noch war es für Bruyèrestaub längst nicht so weit.

Roland wurde Tischlermeister und leitete eine große Tischlerei mit einigen Angestellten. Insofern hat er das saubere Konstruieren, das planhafte und ordentliche Vorgehen von der Pike auf gelernt. Dies ist eines der Eigenschaften, die man auch noch bis heute an ihm und seinen Pfeifen spürt. Hier hat alles „Hand und Fuß“, ist solide und sehr präzise gearbeitet.

Zur Pfeife gefunden hat er erst verhältnismäßig spät, was seiner Leidenschaft für das Thema aber ganz und gar keinen Abbruch tut. So war er im Jahr 2000 für das damals noch existente Tabakunternehmen Planta als Messebauer auf der Intertabac tätig. Nach getaner Arbeit schenkte ihm der Marketingchef eine Pfeife (eine Design Berlin) und ein Pouch Cellini- Tabak. Roland fand gefallen und war schnell auf der Suche nach neuen, schöneren Pfeifen. Seine Leidenschaft führte ihn vor allem zu dänischen Pfeifen. Allen voran Pfeifen von Poul Winslow und Stanwell. Hiervon hat er heute noch eine große Sammlung und raucht diese Pfeifen regelmäßig. Diese Jahre als ausschließlicher Pfeifenraucher und Sammler waren für ihn prägend und beeinflussen ihn bis heute. Sein Tabakgeschmack ist eher der aromatisierten Richtung zuzuordnen. Er hat aber auch keine Angst vor „Experimenten“.

Roland musste noch bis 2013 warten, bevor er seine ersten Gehversuche im Bereich Pfeifenbau machte. Seine Kenntnisse vom Holzbau sowie eine solide ausgestattete Werkstatt waren natürlich sehr hilfreich. Auch ein Pfeifenbau-Workshop, den er in seiner alten Heimat Thüringen besuchte, waren für Roland sehr ermutigend. So fing es an, Stück für Stück. Bis nach unzähligen Versuchen und etlichen „Werkstattpfeifen“ zum selbst Rauchen er das Gefühl hatte, seine Pfeifen auch anderen ans Herz zu legen.

Er bot seine fertigen Stücke mit wechselndem Erfolg dem umliegenden Fachhandel an. Auch war und ist Roland Kirsch ein absoluter „Messegänger“. Er war fortan mit seinen Pfeifen auf etlichen Ausstellungen und Pfeifenmessen zu sehen. Seine Frau Sabine begleitete ihn häufig dabei.

Seinen Durchbruch hatte er aber vor allem, als der Blogger- und YouTube-Pfeifenvideo-„Papst“ Ralf Dings auf ihn aufmerksam wurde. Besser gesagt: von seinen Zuschauern mit der Nase auf ihn gestoßen wurde. Das war für ihn ein Schlüsselmoment, hier stand er auf einmal im Rampenlicht und konnte sich nach der Veröffentlichung eines Videos über ihn kaum noch vor Anfragen retten. Ab jetzt sah und hörte man ihn!

Später kamen eine eigene Homepage und ein Social Media Auftritt dazu. Betreut wird dieser Bereich von seiner überaus netten und charmanten Frau Sabine. Sie kümmert sich auch um Fotos und den Versand.

Wer von Roland Kirschs Pfeifen erzählt, kommt nicht umhin, davon zu berichten, mit was für einer Leidenschaft er für das Thema brennt. Im Allgemeinen, für das Thema Pfeife & Tabak, aber insbesondere für seine Pfeifen und den Pfeifenbau. Dabei ist Roland Kirsch offen, kommunikativ und ehrlich. Er braucht den Austausch über seine Arbeit. Dies ist auch einer der Gründe, warum er sehr gerne auf Messen geht und auf Pfeifenrauchertreffen (auch bei mir in Lübeck) ein gerngesehener Gast ist. Hier bekommt er Feedback und Inspiration. Das er dabei immer dabei ist seine Pfeifen zu verbessern, hört sich vielleicht abgedroschen an, ist aber tatsächlich so. Wer seine Pfeifen sieht, glaubt das aber gern.

Dieser Austausch funktioniert nicht nur mit seinen Kunden und anderen Pfeifenrauchern, sondern auch auf professioneller Ebene. Und das ist eine absolute Ausnahme. Beispiel: Fragen sie mal einen Pfeifenmacher, welches Strahlgut er zum Sandstrahlen benutzt. Oder welche Körnung das Sandpapier für den „letzten Schliff“ haben muss. In den meisten Fällen bekommen Sie ein Schweigen als Antwort, mit viel Glück höflich-ausweichende Antworten mit dänischem Akzent. Nicht so bei Roland Kirsch. Offenheit gehört bei ihm zum guten Ton. Und er erwartet sie auch von seinem Gegenüber.

Werden wir konkret, schauen wir auf Roland Kirschs Pfeifen!

Wer seine Pfeifen betrachtet, wird einen dänischen Einfluss nicht von der Hand weisen können. Auch in Machart und Konstruktion gibt es durchaus Anleihen am dänischen Serienpfeifenbau vergangener Tage. So kann man in der Regel davon ausgehen, das seine Pfeifen mit 9mm Bohrung sind und eher etwas „fleischiger“ und volmuniöser im Auftritt. Dies ist bei ihm kein Marktzugeständnis – denn dieser Machart ist beliebt und populär -, vielmehr reflektiert es seinen eigenen Geschmack und ist Ausdruck für sein eigenes Verständnis von Ästhetik bei Pfeifen. Dies heißt übrigens nicht, dass er nicht auch leichte, zierliche Pfeifen ohne Filter baut. Ich spreche aus Erfahrung. Solche Pfeifen sind jedenfalls nicht immer auf „seinem Radar“.

Dabei verwendet er vor allem Acryl für seine Mundstücke. Und tut damit der absoluten Mehrheit der Pfeifenraucher einen echten Gefallen, die vor allem die Pflegeleichtigkeit schätzen. Puristen rümpfen darüber vielleicht die Nase, aber keine Sorge – besondere Stücke bekommen ein feines Handcut SEM-Cumberland-Mundstück! Daraus, dass er auch vorgefertigte Acryl-Rohlinge für Mundstücke verwendet, macht er kein Geheimnis. „Christian, darüber kannst du ruhig berichten.“ – Wow! Roland Kirsch meint es ernst mit seiner Transparenz. Es gibt allerdings einige Mundstückarten, die man nur aus dem vollen Stangenmaterial drehen kann. Dafür hat er seine Drehmaschine! Und auch sonst ist seine Werkstatt beneidenswert gut ausgestattet. Er legt Wert auf gutes Werkzeug, gute Maschinen, beste Materialien.

Als Applikationen kommen gerne Edelholzarten zum Einsatz. Aber auch Acryl, das er sich nach eigenen Vorstellungen selbst anfertigt. Haben Sie zum Beispiel schon einmal blaues Acryl mit eingegossenen Fichtenzapfen gesehen? Auch Sterling Silber oder antike Metallringe finden Verwendung.

Roland mag glatte Pfeifen am liebsten. Hier sieht er die Maserung und das lebendige Stück Holz am besten. Nichtsdestotrotz hat er ein eigenes Sandstrahlkabinett von dem andere, möglicherweise renommiertere Pfeifenmacher träumen. Es gibt auch sandgestrahlte Pfeifen von Roland, aber diese sind bisher noch recht selten. „Ich lass‘ sie, wenn es geht, einfach lieber glatt,“ sagt er. Dann muss der Kunde zwar hin und wieder mit Spots und Sandkorneinschlüssen leben, aber er findet es so besser. Ich hoffe dennoch, dass Roland zukünftig mehr sandstrahlt, denn die Ergebnisse sind unglaublich gut!

Auch vor anderen Holzarten hat Roland Kirsch keine „Angst“. Mooreiche, Teak, Palisander, Olivenholz und natürlich Bruyère findet man in seiner Werkstatt. Dabei sind die Vorräte an unglaublich gut gemasertem, trockenen Bruyère bemerkenswert! Er schätzt seinen Vorrat auf ungefähr 3000 Kanteln von Mimmo, Rainer Barbi und anderen Quellen und hofft, dass es noch eine Weile reicht. Denn Roland Kirsch ist fleißig. Er ist eigentlich kaum aus seiner Werkstatt herauszulocken, die in einem Anbau an seinem Wohnhaus untergebracht ist. Wenn nicht gerade seine Enkelkinder zu Besuch sind oder er im Auftrag von Pfeife & Tabak unterwegs ist, ist er hier anzutreffen. Gut, dass er nicht mehr „muss“ – er macht Pfeifen zu seinem Vergnügen, offiziell ist er schon einige Zeit im beruflichen Ruhestand.

Das schmälert seinen Ehrgeiz aber in keinster Weise. Roland Kirsch macht, tut, will.

Umso mehr freuen wir uns, bald Pfeifen von ihm in unserem Shop anzubieten. Noch ist es nicht so weit, denn die Post benötigt Ihre Zeit. Aber in den nächsten Wochen sollten Sie davon hören!

Dabei wird ihnen auffallen, das seine Pfeifen ein ganz hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Außergewöhnlich gut sogar. Auch hier „kann er nicht anders“. Er findet, seine Pfeifen sollten sich alle Pfeifenraucher leisten können. Natürlich kostet eine Straight Grain mehr als eine rustizierte Pfeife. Aber in Dänemark würde man für so eine Straight Grain wahrscheinlich das Doppelte, Drei- oder Vierfache ausgeben müssen. Dabei ist – wie schon angedeutet- das Fertigungsniveau sehr hoch einzuschätzen. Und Meilenweit davon entfernt, was Hobby-Pfeifenmacher bei Facebook & Co. zeigen. Bei Roland Kirsch passt alles. Die Kanten sind sauber, die Symmetrie perfekt umgesetzt, die Mundstücke sauber verschachtelt.

Freuen Sie sich daher auf eine Pfeife von Roland Kirsch. Dem Thüringer Original aus Mecklenburg, das für die Pfeife brennt!