Genod, die traditionelle Pfeifenmarke aus St.Claude, in Deutschland kaum bekannt.

Zu unserem neuen Genod-Pfeifensortiment geht es hier: Genod Pfeifen

Das Örtchen St. Claude im französischem Juragebirge dürfte mittlerweile jedem Pfeifenraucher ein Begriff sein. Seit Jahrhunderten werden hier Bruyerepfeifen gefertigt, und es gilt als „Wiege“ der modernen Pfeifenfertigung aus Bruyere.

Anfang des 20. Jahrhunderts sprossen hier die Pfeifenfabriken förmlich aus dem Boden. Doch Namen wie La Bruyere, Lacroix oder EWA sind fast vergessen. Lediglich Chacom, und bis vor einigen Jahren Butz Choquin, hielten „die Fahne hoch“.

Doch da gibt es noch einen Hersteller, der hierzulande kaum bekannt ist: Genod!

Dabei blickt Genod auf eine lange Tradition, denn seit 1865 werden in der Manufaktur Pfeifen produziert. Zunächst allerdings unter dem Label G.V.G. das für den Namen Georges Vincent Genod steht, der Genod 1923 von Comoy-David übernahm. Georges Vincent arbeitete zusammen mit seinem Schwiegersohn John Crean in der Fabrik. 1959 nahm der Sohn von John, Jaques Crean, die Geschicke der Firma in die Hand, der sie wiederum im Jahr 1970 an seinen Sohn Jacky Crean übertrug. Seit diesem Jahr werden die Pfeifen aus dieser Manufaktur nur noch mit „Genod“ gestempelt.

1977 ist die Manufaktur an den heutigen Standort, mitten in Saint Claude gezogen. Jacky Crean machte die Fabrik auch für Touristen zugänglich und eröffnete ebenfalls ein Ladengeschäft. Das Geschäft florierte und erfreute sich großer Beliebtheit.

2006 war Jacky auf der Suche nach Verstärkung für seine Werkstatt, und er fand den damals noch sehr jungen Sebastien Beaud. Er war sehr talentiert, nicht nur handwerklich, sondern auch was das Geschäft betraf. Bald übernahm er die Manufaktur und Marke. Er knüpfte erste Kontakte zu großen Pfeifenhändlern in den USA, wo seine Pfeifen schnell ein positives Echo fanden.

Man kann auch heute noch das Ladengeschäft und die Werkstatt von Genod in St. Claude besuchen. Am besten mit Voranmeldung. Schauen Sie doch mal rein!

Die Pfeifen von Genod zeichnen sich durch eine sehr traditionelle und solide Machart aus. Typisch für den französischen Stil wird deutlich mehr Gewicht auf einwandfreie Funktion und gute Rauchqualitäten gelegt als auf eine ausgefallene, übermäßig kreative Erscheinung.

Dabei kommt dem Sebastien Beaud sehr entgegen, dass er auf einen sehr großen, teilweise Jahrhunderte alten Bestand von Bruyere zurückgreifen kann. Dies macht sich dann auch positiv bei den trockenen Raucheigenschaften seiner Pfeifen bemerkbar.

Die Shapes sprechen eine sehr klassische Sprache, hin und wieder sind auch typische französische Klassiker wie sehr flache Kugeln, „Chateleine“ – sogenannte „Milchkannen“, oder fleischige Bulldog- und Rhodesian-Variationen dabei.

Alle Mundstücke sind aus Ebonit handgeschnitzt. Die meisten Pfeifen in unserem Sortiment sind mit 9mm-Bohrung, aber grundsätzlich nehmen filterlose Pfeifen den größten Raum in Genods Sortiment ein.

Auf Lack wird komplett verzichtet, die Pfeifen werden nur mit Carnauba gewachst.

Das Maß an Handarbeit ist sehr hoch. Und so sind Genod-Pfeifen mit Sicherheit keine „Freehands“, aber in jedem Fall „Handmade“.

Alles in allem bekommt man äußerst solide Rauchinstrumente bei Genod, die ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Natürlich darf man keine Maserungswunder oder innovative Machart erwarten.

Doch wer ein Herz für sehr traditionelles Handwerk hat und eine nostalgische Ader mitbringt, wird mit einer neuen Genod-Pfeife viel Freude haben. Wir freuen uns, Genod Pfeifen nun anbieten zu können!

 

Der japanische Weg Pfeife zu rauchen, die Kiseru.

Wenn wir auf das Pfeiferauchen und dessen Geschichte schauen, ist der Blick oft von einer eurozentrischen Blickweise geprägt. Der Weg über Christoph Columbus, Sir Walter Raleigh, Tonpfeifen, Meerschaumpfeifen und schließlich Bruyere ist aber nicht der einzige Weg, den das Pfeiferauchen auf der Welt ging.

Auch Japan kam schon recht früh in den Genuß von Tabak. Höchstwahrscheinlich durch portugiesische Kaufleute und deren Weg nach Laos, die in Japan damit Aufsehen erregten, dass „diese Barbaren Feuer in ihrem Bauch beherbergen“.

So war es bereits im siebzehnten Jahrhundert, in der Edo-Periode (1603-1868), dass auch der Tabak in Japan populär wurde. Wie so oft war Tabak anfangs sehr teuer und sein Konsum Adeligen und reichen Kaufleuten vorbehalten. Es entwickelte sich analog zu Tee- Zeremonien eine Tabak-Zeremonie, oder auch „Der Weg des Tabaks“ genannt (tabakodō 烟草道)

Geraucht wurde sehr fein geschnittener Tabak („Kizami“), aus Pfeifen, die speziell für diese Art von Tabak gemacht wurden. Kleine, metallene Köpfe mit unterschiedlichen Holmen aus natürlichen Materialien (oft Holz) und einem Mundstück aus Metall. Da der Rauchgenuss ungleich kürzer war im Vergleich zur europäischen Pfeife und Hygiene eine große Rolle spielte, war Metall das bevorzugte Material. Denn es lässt sich leicht reinigen.

Hier ein kurzer Einblick in die Regeln der Tabak-Zeremonie:

1 – Wenn man einen Gast hat, bereitet man zuerst den Tabako-Bon („Tabakschale“) vor.

2 – Der Gast darf nicht vor der Ankunft des Eigentümers mit dem Rauchen beginnen.

3 – Der Hausherr fragt bei seiner Ankunft zuerst: „Möchten Sie etwas Tabak rauchen?“

4 – Der Gast lehnt das Angebot höflich ab und sagt: „Ich würde es nicht wagen, der Meister sollte zuerst rauchen.“ [Punkt drei und vier wurden der Höflichkeit halber ein paar mal wiederholt]

5 – Der Hausherr nimmt ein Papiertuch, mit dem er das Kiseru sorgfältig säubert, und gibt die Pfeife seinem Gast mit den Worten: „Bitte versuchen Sie es. ‚

6 – Der Gast kann endlich anfangen zu rauchen und darf nicht vergessen, ein Kompliment für den guten Geschmack des Tabaks zu machen…

Wie in anderen Bereichen der japanischen Kultur spielt auch hier kultivierte Höflichkeit eine große Rolle.

Als sich Japan während der Meiji-Restauration (1868-1926) zunehmend dem Westen öffnete, wurden Zigaretten populär. Doch die Kiseru konnte dennoch ihren festen Platz in der japanischen Gesellschaft behaupten. Vor allen bei denjenigen, die sich dem Schutz der japanischen Kultur verpflichtet fühlten.

Thomas Stevens, ein amerikanischer Abenteurer und Autor, der als erster Mensch die Welt auf einem Fahrrad umrundete (1884-1886) schrieb über die Kiseru:

„Everybody in Japan smokes, both men and women. The universal pipe of the country is a small brass tube about six inches long, with the end turned up and widened to form the bowl. This bowl holds the merest pinch of tobacco; a couple of whiffs, a smart rap on the edge of the brazier to knock out the residue, and the pipe is filled again and again, until the smoker feels satisfied. The girls that wait on one at the yadoyas and tea-houses carry their tobacco in the capacious sleeve-pockets of their dress, and their pipes sometimes thrust in the sash or girdle, and sometimes stuck in the back of the hair.“

Diese Rauchkultur hat sich bis zum heutigen Tag überliefert. Sie ist in den letzten Jahren wiederentdeckt worden und erfreut sich großer Popularität. Sogar der Verkauf von Kizami- Tabak, der zuletzt 1979 produziert wurde, ist wieder angelaufen.

Leider ist dieser Tabak bisher in Deutschland nicht erhältlich. Daher müssen wir auf qualitativ gute Feinhschnitt-Tabake verweisen, wie z.B. Amsterdamer.

Diese Tradition wird heute vor allem vom japanischen Hersteller Tsuge hochgehalten, und er hat sie durch seinen deutschen Importeur, Bentley Tobacco, nach Europa getragen.

Tsuge hat für diesen Zweck ein interessantes Dokument gestaltet, das auf die unterschiedlichen Kiseru-Formen sowie das Rauchen und die Handhabung der kleinen Pfeifen eingeht.

Natürlich bieten wir einige Kiseru-Pfeifen in unserem Shop an. Außerdem bietet Tsuge noch eine ganze Reihe von Zubehör für die Kiseru an. So zum Beispiel auch einen speziellen Aschenbecher für Unterwegs, den „Haifuki“. Denn in der japanischen Kultur ist es undenkbar, während man unterwegs ist, den Boden nach dem Rauchen mit der Asche zu beschmutzen. Dafür ist der eigens mitgeführte Aschenbecher aus Bambus da.

Außerdem gibt es noch ein spezielles Stopf- und Reinigungswerkzeug für Kiseru, den „Kiseru Compagion“, sowie Kiseru-Taschen mit dazugehörigem Tabakbeutel und stilechte Kiseru-Ständer für zu Hause.

Abschließend hier die Darstellung von Tsuge, wie man eine Kiseru reinigt und pflegt. Wir hoffen Sie haben Gefallen an der Idee gefunden, in die japanische Kultur einzutauchen, und auch einmal eine Kiseru-Pfeife auszuprobieren.

Quelle zur Geschichte der Kiseru: http://www.kiseru-pipe.com/en/content/9-history-of-kiseru

Cigarworld Basics: Wie stopfe ich eine Pfeife?

Alte Hasen werden jetzt müde lächeln. Eine Beschreibung, wie man eine Pfeife stopft? Muss das wirklich sein? Wir finden schon, denn uns erreichen immer wieder Fragen zu diesem Thema.

Also wollen wir Schritt für Schritt mit Ihnen schauen, wie man unserer Meinung nach am besten eine Pfeife stopft.

Zunächst sollte man als Anfänger darauf achten, was für einen Tabak man rauchen möchte. Die Schnittart ist ein entscheidendes Kriterium. Aufgrund der unterschiedlichen, nicht zu breiten Schnittarten eignet sich ein Loose– oder Wildcut für Anfänger am besten. Dieser ist hier abgebildet. Die Meisten Pfeifentabake sind in dieser Schnittart aufbereitet.

Dann sollte man sich überlegen, mit was für einer Pfeife man seine Pfeifenraucherlaufbahn beginnen möchte. Leicht gebogene oder gerade Pfeifen eignen sich dafür besonders, da sie sich leichter rauchen lassen. Stark gebogene Pfeifen hingegen sind weniger geeignet, da diese etwas mehr Übung brauchen, um sie einwandfrei zu rauchen.

Wenn man sich die Pfeife bereitgelegt hat, entnimmt man etwas Tabak aus der Dose oder dem Pouch und lockert ihn auf. Oft sind Tabakbestandteile sehr stark gepresst in der Dose. Damit er aber gut anglimmt, sollte etwas „Luft“ zwischen die einzelnen Tabakfasern. Außerdem ist es sinnvoll, den Tabak gut 15-20 Minuten „atmen“ zu lassen. Manche Tabake sind sogar so feucht, dass man sie am besten mehrere Stunden trocknen lässt.

Danach nimmt man eine kleine Menge Tabak und lässt ihn recht lose in die Pfeife rieseln bis die Pfeife voll ist.

Als nächstes nimmt man den Zeigefinger und drückt den Tabak in die Pfeife, bis er ungefähr die Hälfte seines Volumens verloren hat. Es ist wichtig, dass Sie für diesen Vorgang nicht (!) den Pfeifenstopfer nehmen, da Sie so ihr Fingerspitzengefühl verlieren und wahrscheinlich zu fest stopfen.

Hier dürfen sie trotzdem etwas mehr Druck aufwenden. Es sollten keine Tabakbestandteile mehr aus der Pfeife herausragen. Diese stopft man entweder in die Pfeife oder entnimmt sie wieder.

Nun ist die Pfeife gestopft, und man kann sich dran machen, die Pfeife in Gang zu bringen. Dafür wird dann auch der Stopfer benötigt.

Während Sie an der Pfeife ziehen (das Zuggefühl ist ungefähr dasselbe, das man kennt, wenn man an einem Getränk mit Strohhalm zieht), führen Sie Streichholz oder Feuerzeug in kreisenden Bewegungen sanft über die Tabakfläche.

Legen Sie das Streichholz oder Feuerzeug weg und glätten Sie mit dem Pfeifenstopfer die Glutfläche. Diese hat sich durch die Hitze aufgebäumt. Verwenden Sie, wenn überhaupt, nur sehr wenig Druck.

Dann zünden Sie den Tabak erneut an, indem Sie das Streichholz über die gesamte Glutfläche streichen lassen. Zeitgleich machen Sie dazu wenige, tiefe Züge. Dabei berührt das Streichholz weder den Tabak noch die Pfeife.

Dies ist dann das Resultat, eine relativ gleichmäßige Glutfläche.

Man stopft übrigens mit sanftem Druck nach, wenn man spürt, dass das Rauchvolumen erheblich nachlässt. Machen Sie sich außerdem keine Sorgen darüber, die Pfeife immer wieder nachzuzünden. Dies ist vollkommen normal und passiert auch einem geübten Pfeifenraucher regelmäßig.

Außerdem sollten Sie sich keine Sorgen machen, wenn Sie die Pfeife nicht bis zum letzten Krümel aufrauchen. Auch das ist normal. Meist brennt der allerletzte Rest nicht gut ab und schmeckt nicht besonders gut.

Andere Schnittarten wie z.B. Flake stopft man übrigens etwas anders. Dazu aber mehr in einem zukünftigen Beitrag.

 

Schon früh seiner Zeit voraus: Paul Becker, der Wiederentdecker der Lesepfeife

Paul Becker, Jahrgang 1947 und aus einer alteingesessenen Pinneberger Tabakhändler- Familie stammend, muss man kennen, wenn man sich mit deutschen Pfeifenmachern beschäftigen möchte.

Warum „Muss“ man das? Weil Paul Becker einen so eigenständigen Stil entwickelt hat, dass man seine Pfeifen schon von weitem erkennen kann. Außerdem hat er einige Entwicklungen in der Pfeifenwelt vorweg genommen, die man heutzutage fast für selbstverständlich hält. Aber eins nach dem anderen.

Als Paul Becker nach der Schule eine Kaufmannsausbildung machte und in den elterlichen Tabakhandel einstieg, schien sein Weg vorgezeichnet. 1970 übernahm er mit seiner Frau das elterliche Geschäft in Pinneberg, in Hamburgs Speckgürtel. Nichtsdestotrotz war er seit seinem 16. Lebensjahr Pfeifenraucher und die jungen, überaus rührigen Dänen mit neuen Formen und Ansichten zum Pfeifenbau begeisterten ihn.

Es musste erst 1982 werden, als er anfing im Keller seines Wohnhauses eine Werkstatt für die Pfeifen- und Mundstückreparatur einzurichten. Der in der Nähe wohnende Rainer Barbi half ihm bei der Beschaffung von Maschinen und gab einiges an Know How weiter. Er war es auch, der ihn auf die Idee brachte, die eine oder andere Pfeife für sich selbst zu fertigen. Dafür durfte Paul Becker in Rainer Barbis Werkstatt mithelfen und ihm über die Schulter schauen.

Von ihm lernte er vieles über Proportionen, aber vor allem, dass präzise Arbeit und Sorgfältigkeit in der Ausführung die Grundbedingung ist, um Pfeifen auf hohem Niveau zu fertigen.

Als Paul Becker eines Tages in seinem Laden mit einer seiner selbstgebauten Pfeifen stand, wurde ein Kunde aufmerksam und bat ihn, auch eine Pfeife für ihn zu fertigen. Der Rest ist Geschichte. Acht Jahre lang verkaufte er nun in seinem Laden überwiegend seine eigenen Exemplare an Kunden, die aus der ganzen Republik zu ihm fuhren.

Es war 1990, als er sich entschied, den Laden zu schließen und sich nur noch auf den Pfeifenbau zu konzentrieren. So besuchte er zahlreiche namhafte Fachgeschäfte in Deutschland und konnte sie bald zu seinen Stammhändlern zählen. Auch Tabac Benden war in den 90er Jahren schon ein Kunde von Paul Becker. Seine Pfeifen waren in den Schadowarkaden an der Düsseldorfer „Kö“ zu bewundern.

Ich selbst kann mich noch daran erinnern, wie ich minutenlang vor einem Essener Fachgeschäft stand und mir die Nase am Schaufenster (das mit Paul Beckers Pfeifen gefüllt war) plattdrückte.

Paul Becker war es, der die Churchwarden, die heutzutage absolut allgegenwärtige Lesepfeife, aus dem Dornröschenschlaf weckte. Denn in den 90er Jahren waren diese Modelle absolute Exoten. Ging man in ein Fachgeschäft und suchte eine Pfeife mit langem Mundstück, wurde man meistens nicht fündig. Außer der Fachhändler war ein Kunde von Paul Becker.

Damals wie heute sind seine Lesepfeifen überaus raffiniert konstruiert. Lesepfeifen haben ein Verlängerungsstück aus verschiedenen Materialien (z.B. Bambus, Bruyere, Horn), auf das ein herkömmliches Mundstück gesetzt wird. Dabei passt das Mundstück auch direkt in den Pfeifenholm. So kann man die Pfeife ganz nach Belieben mit kurzem Mundstück oder mit Verlängerungsstück als Lesepfeife rauchen.

Ein weiterer Punkt, wieso Pfeifen von Paul Becker für viele heutige Pfeifenmacher Inspiration und Vorbild sind, ist die Tatsache, dass er schon früh auf helle Farbtöne und Kontrastbeizung setzte. Dies zu einem Zeitpunkt, als überwiegend Schwarz-, Rot- und Brauntöne in den Auslagen der Pfeifenhändler vorherrschte.

Was die Qualität seiner Hölzer und die Verarbeitung betrifft, gab und gibt es auch nie etwas zu meckern. Natürlich sind alle Pfeifen kitt- und lackfrei. Außerdem schaffte es Paul Becker, ein so makelloses Hochglanzfinish zu erzeugen, dass man denken könnte, die Pfeifen seien lackiert. Sind sie aber ausdrücklich nicht!

Ob mit oder ohne Filter ist bei Paul Beckers Pfeifen übrigens kein großes Thema. Natürlich baut er auch Pfeifen mit Normalbohrung. Doch auch seine 9mm-Pfeifen werden serienmäßig mit einem passgenauen (!), handgemachten Filteradapter ausgeliefert, der nach Belieben herausgenommen werden kann.

Über die Jahre ist sein Händlernetz etwas geschrumpft, aber wir freuen uns, nun wieder Freehand-Pfeifen von Paul Becker im Sortiment zu haben. Er ist sozusagen eine „lebende Pfeifenmacherlegende“, dessen Pfeifen zum Glück noch recht gut zu bekommen sind. Wenn auch nicht viel – ungefähr 100 Stück pro Jahr.

Greifen Sie also zu!

Spezieller Tabak in einer noch spezielleren Darreichungsform: Bouchons von Vincent Manil

Der ein oder andere wird die Bekanntschaft schon mit Semois gemacht haben. Der uralten Burley-Saat, die in den Tälern der Ardennen gedeiht und durch den Boden, das Klima, den Nebel und schließlich durch seine Verfeinerung zu einer ziemlich einzigartigen Tabaksorte geworden ist.

Seit den 1850er Jahren wird dort dieser Tabak angebaut, der nachhaltig den Tabakgeschmack in Belgien und Frankreich geprägt hat. Die kräftige, erdige Note und ein Aroma, das einen rätseln lässt, ob der Tabak nicht vielleicht doch aromatisiert ist (ist er nicht!), hat seinen Einfluss über Jahrhunderte in dieser Region geltend gemacht. Es war eine eine echte Spezialität. Aber über Frankreich und Belgien hinweg war sie kaum bekannt.

Dann wurde 2013 im berühmten New York Times Magazine ein Artikel veröffentlicht, der viele Wellen schlug, vor allem in den USA: Tobacco that is so Brooklyn but made in Belgium

Schlagartig wurde diese Tabakrarität einem größeren Publikum bekannt, und amerikanische Importeure schlugen sich um die Vertriebsrechte. Als man ihn in den USA schließlich im Online-Versand kaufen konnte, wurde er deutschen Pfeifenrauchern geläufig. Viele fragten sich natürlich zurecht, wieso ein solches Tabakleckerchen, das keine 150km entfernt von Düsseldorf hergestellt wird, bei uns nicht erhältlich ist.

Nun, seit letztem Jahr (2021) hat sich dies geändert, denn wir importieren die tollen Tabaksorten von Vincent Manil exklusiv in Deutschland. Dabei haben wir in den letzten Monaten noch etwas Verstärkung bekommen.

Zum einen sind Manil Valroy Zigarren und Zigarillos aus Semois zum Sortiment dazugekommen. Zum anderen sind so genannte „Bouchons“ hinzugekommen. Bouchons? Noch nie gehört? Kein Wunder, denn diese „Pfeifenstumpen“ besetzen quasi eine Nische in der Nische.

Im Grunde genommen sind es sehr kurze, dicke, handgemachte Zigarren, die in den Pfeifenkopf gesteckt werden und zum größten Teil daraus herausragen. Oben löst man mit einem Cutter oder scharfen Messer etwas vom Deckblatt, damit der Tabak besser die Glut annimmt. Man muss den Bouchon recht fest in den Pfeifenkopf stecken, damit beim Ziehen an der Pfeife keine Nebenluft eingesogen wird. Ich musste selbst etwas damit experimentieren. Achtet man nicht auf einen undurchlässigen Sitz, baut sich jedenfalls kaum Rauch auf, und es kommt „wenig rüber“.

Doch sitzt der Bouchon so, wie es sein soll, im Pfeifenkopf, bekommt man ein wahres Geschmacksfeuerwerk auf der Zunge, das an Terroir, Pfeffer, Leder und Rauchigkeit kaum zu überbieten ist. Und ja, hier gibt es nichts zu beschwichtigen, Bouchons sind kräftig, sehr kräftig. Für mich war es eines der stärksten Tabakprodukte, die ich bisher genossen hatte. Bis zum allerletzten Rest sollte man allerdings nicht rauchen, auch wenn das in einer Pfeife sicherlich möglich wäre. Ich bezweifle auch das dies zu schaffen ist.

In den Ardennen waren Bochons übrigens einst sehr beliebt, da man sich das Stopfen der Pfeife sparen konnte. Und auch hierzulande wird man bestimmt noch den einen oder anderen „Onkel“ in Erinnerung haben, der seine Handelsgold in einer Pfeife rauchte.

Wer also Freude daran hat, neues „Altes“ zu probieren, und keine Angst vor starkem Tabak hat, sollte sich einmal etwas mitbestellen. Ein Bouchon zu rauchen, ist ein echtes Erlebnis!

Vauen veröffentlicht Pfeifen-Neuheiten Frühling/Sommer 2022

Der bekannte deutsche Pfeifenhersteller Vauen aus Nürnberg hat seine Neuheiten für das erste Halbjahr 2022 veröffentlicht. Mit dabei sind die Jahrespfeife 2022 sowie einige interessante Serienpfeifen, die das Sortiment bereichern werden.

Allerdings musste der Hersteller gleich zu Beginn schon bekannt geben, dass sich die Auslieferung der Neuheiten wahrscheinlich auf Mitte März verschieben wird. Bis Sie die Neuheiten also bei uns im Shop finden werden, werden Sie sich noch ein wenig gedulden müssen.

Die Jahrespfeife 2022 von Vauen greift das Rezept der geschwungenen Formen auf, die schon in den letzten Jahren immer wieder dazu geführt haben, dass sich die Jahrespfeifen sehr gut und schnell verkauften. Akzente werden gesetzt durch jeweils abgeflachte Seiten des Pfeifenkopfs sowie eine kontrastreiche Metallapplikation an Holm und Mundstück. Erhältlich in vielen verschiedenen Oberflächenvarianten.

Auch bei den Serienpfeifen geht Vauen neue, interessante Wege. So ist die Serie „Patina“ aus Lerchenholz gefertigt, die zusätzlich mit einem Bruyereeinsatz versehen wurde. Die Oberfläche ist sandgestrahlt, was dem ausdrucksvoll gemaserten Holz ein besonders griffiges Aussehen gibt und dazu beiträgt, dass die Pfeife bei Benutzung eine besonders schöne Patina erlangt.

Die Serie „Sola“ nimmt farblich den Frühling vorweg, und erfreut den Pfeifenraucher mit hübschen, rotbraun gebeizten Pfeifenköpfen und goldgelben Acrylmundstücken. Zudem ist die Serie in Standardqualität ausgelegt und damit erstaunlich preiswert.

Eine eher klassische Serie wird Freunde dieses Stils erfreuen. Die Serie „Nana“ wird erhältlich in glatter, brauner Ausführung, sowie in schwarz-sandgestrahltem Finish. Besonders schmückend ist in dieser Serie der eigens entworfene Ring, der mit „Pixeldesign“ aus der Schmuckindustrie aufwartet. So haben diese Pfeifen doch das „gewisse Etwas“ und heben sich trotz der klassischen Anmutung von der Masse ab.

Die Serie „Sina“ hat ein seidenmattes, schwarzes Finish und kommt sehr elegant daher. Hier wird ein breiter Ring aus Ebonit, besser gesagt farbigem Cumberland, als Applikation verwendet, das im Bereich von Freehandpfeifen gerade große Aufmerksamkeit erfährt. Jeder Ring wird individuell von der Stange abgedreht und muss bei jeder Pfeife angepasst werden.

Besonders positiv hervorheben möchten wir, das Vauen im neuen Katalog die Menschen, die diese Pfeifen fertigen, hervorhebt. Dies macht besonders deutlich, wie viel Handarbeit doch in einer Serienpfeife steckt und wie viel Charakter sich in den Pfeifen wiederfindet.

Insgesamt stellen wir fest, dass Vauen sehr innovationsfreudig und mutig voran geht.

Der Pfeifenraucher kann sich auf sehr interessante Pfeifen freuen!

Am 20.02.2022: IPSD (International Pipe Smoking Day) und satte Rabatte bei Cigarworld

Haben Sie bereits davon gehört?

Der IPSD steht an, der „International Pipe Smoking Day“, der seit 2008 jährlich begangen wird. Wieso es ausgerechnet der 20. Februar ist, ist schwer zu rekonstruieren. Doch im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass dieses Datum mit dem Gründungsdatum eines Pfeifenraucher-Internetforums zusammenhängt.

Manch einer mag vielleicht sogar anzweifeln, dass es diesen „Feiertag“ tatsächlich gibt, doch er wird tatsächlich in Verzeichnissen aufgeführt, die sich auf das Sammeln und Auflisten von ungewöhnlichen Feiertagen spezialisiert haben.

Was es mit dem „IPSD“ auf sich hat, ist kurz erklärt. Man möchte das verbindende Element des Pfeifenrauchens über Grenzen hinweg hervorheben und ein wenig mehr Öffentlichkeit für das Thema schaffen. Außerdem war der International Pipe Smoking Day (zumindest in Vor-Pandemie-Zeiten) immer eine schöne Gelegenheit, sich zu treffen und eine Pfeife gemeinsam in der Gruppe zu rauchen.

Der IPSD hat außerdem im Social Media-Feld eine gewisse Relevanz erreicht, wie sich zum Beispiel am Hashtag #IPSD ablesen lässt. Außerdem gibt es zu dem Thema eine spezielle Facebook-Seite, die von dem kanadischen Pfeifenhersteller Brighampipes gestaltet wird.

Auch hier in Deutschland ist der Tag derzeit eher ein Social Media-Event als ein Tag, der tatsächlich begangen wird. Wir hoffen mit Ihnen, dass wir dies nächstes Jahr ändern können. Nichtsdestotrotz hoffen wir den Tag zu etwas Besonderem zu machen. Wir geben Ihnen nämlich die Gelegenheit, mit 15% Rabatt auf all unsere Pfeifen und Pfeifenzubehör auf unserer Seite zu shoppen.

Wenn Sie also schon länger sich immer wieder Fotos einer bestimmten Pfeife, eines Pfeifenfeuerzeuges oder Pfeifentasche anschauen oder Sie sich einen Jahresvorrat Pfeifenreiniger anschaffen wollen, wäre am Samstag und Sonntag die perfekte Gelegenheit, „In den Warenkorb“ zu drücken.

Und auch wenn Sie sich nicht dafür interessieren oder wenig zum Pfeiferauchen kommen, können wir Sie vielleicht dazu motivieren, am Sonntag, den International Pipe Smoking Day, eine Pfeife in Ehren zu rauchen und an die tolle, weltweite Pfeifenraucher-Gemeinschaft zu denken. Denn gemeinsam macht es einfach mehr Spaß.

Quellen: www.kuriose-feiertage.de, www.bimcal.com, IPSD Facebook- Seite

Wie reinige ich eine Pfeife nach dem Rauchen? Cigarworld Basics

Muss man über so etwas Selbstverständliches wie das Säubern der Pfeife nach dem Rauchen berichten? Wenn man die Fragen betrachtet, die wir immer wieder per E-Mail und Social Media-Plattformen bekommen glauben wir schon, dass dies nötig ist.

Außerdem gibt es immer wieder Einsteiger, die sich fragen: „Wie mach‘ ich das mit den Putzdingern?“

Aber auch alteingesessenen Pfeifenrauchern kann dieser Beitrag eine kleine Erinnerung sein. Wer so seine Pfeifen jedes Mal nach dem Rauchen reinigt, muss übrigens nicht zu „härteren Mitteln“ greifen und braucht seine Pfeifen weder mit Alkohol noch mit Ozon zu malträtieren. Diese Reinigung ist vollkommen ausreichend, damit man ein Leben lang Freude an seinen Pfeifen hat.

Zunächst müssen Sie natürlich die Asche und unverbrannte Tabakreste aus der Tabakkammer entfernen. Nehmen Sie dazu den Räumdorn Ihres Pfeifenstopfers, lösen und rühren Sie die Aschereste um und kippen Sie den Pfeifenkopf in einen Aschenbecher. Vermeiden Sie das Ausklopfen, weil Sie sonst den Kopfrand beschädigen.

Dann nehmen Sie sich die Pfeife in beide Hände und drehen das Mundstück sorgfältig vom Holm der Pfeife. Es ist übrigens egal in welcher Richtung Sie das Mundstück drehen, solange Sie es immer in dieselbe Richtung bewegen.

Nun führen Sie einen Pfeifenreiniger ein paar Mal durch den Rauchkanal des Mundstücks. Auch hier spielt es keine Rolle, in welcher Richtung Sie damit anfangen. Achten Sie auch darauf, die Fächerbohrung am Biss zu reinigen, sowie die Vorderseite des Zapfens.

Als weiteren Schritt nehmen Sie sich einen weiteren Pfeifenreiniger und ziehen ihn ein paar Mal durch den Rauchkanal im Pfeifenkopf. Auch hier, bitte nicht mit roher Gewalt. Der Metalldraht könnte die Tabakkammer beschädigen.

Des Weiteren knicken Sie einen Pfeifenreiniger und reinigen damit die Zapfenbohrung im Holm der Pfeife. Dies ist ein Detail das gerne vergessen wird. Vor allem für Filterraucher ist dies ein wichtiger Schritt, da sich bei Filterpfeifen an dieser Stelle besonders viel Kondensat sammelt. Wird dieser Bereich nicht ordentlich gesäubert, kann man die Pfeife irgendwann nicht mehr bündig mit dem Mundstück verbinden und ein Spalt zwischen Holm und Mundstück entsteht.

Einen ähnlichen Arbeitsschritt führen Sie auch im Zapfen am Mundstück aus. Pfeifenreiniger knicken und das Innere des Zapfens reinigen.

Schließlich knickt man einen Pfeifenreiniger und entfernt hängen gebliebene Tabakreste und Asche aus der Tabakkammer. Danach am besten noch einmal Pfeifenkopf ausschütten, Mundstück wieder auf die Pfeife drehen und einmal durchpusten.

Zu guter Letzt noch ein Tipp, wie man den Schmauchrand am Pfeifenkopfrand sauber bekommt bzw. gar nicht erst entstehen lässt. Dazu gibt es verschiedene Methoden, die je nach persönlichem Geschmack angewendet werden können. Die Methode, die am überraschend effektivsten ist, hat man quasi immer dabei. Dafür befeuchtet man einen Pfeifenreiniger mit etwas Speichel und reibt mit dem feuchten Pfeifenreiniger über die verschmutzen Stellen. Speichel enthält Enzyme, die sehr gut reinigen. Wer dies nicht möchte, kann gerne Baby-Feuchttücher ausprobieren (die Paraffinöl enthalten) oder spezielles Reinigungsfuid von Denicotea.

Danach ist der Pfeifenkopf wieder einwandfrei sauber.

Viel Spaß beim Anwenden!

Das Stanwell Jubiläumsset 1942-1992. 50 Jahre Stanwell.

Es wenig gibt einzelne Artikel, die wir hier in aller Ausführlichkeit vorstellen. Dafür muss es wirklich schon etwas Außergewöhnliches oder besonders Seltenes sein. Dies trifft in jedem Fall beides auf diesen wahr gewordenen Traum von Stanwell-Sammlern zu.

Stanwell Jubiläumsset von 1992 50th Anniversary 1942-1992 (6 Pfeifen)

Wir haben die Möglichkeit genutzt und konnten aus Privatbesitz dieses Kleinod der Manufakturpfeifenproduktion in Dänemark ergattern. Ein seltenes Set, bestehend aus sechs Pfeifen mit Schatulle, das zum 50-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1992 in geringer Stückzahl auf den Markt kam.

Uns waren ähnliche Sets bekannt, die man selten auf dem Sammlermarkt sah. Aber entweder hatten die Pfeifen einen anderen Farbton, waren weniger schön gemasert, hatten ein herkömmliches Ebonitmundstück oder waren ohne Filterbohrung.

Das einmalige an diesem Set ist also die äußerst seltene Kombination aus Super Maserung + seltener Farbton + Cumberlandmundstück + 9mm Filterbohrung. Wir sehen das so tatsächlich das allererste Mal. Die Cumberlandmundstücke waren übrigens immer handgeschnitzt bei Stanwell.

Hinzu kommt, dass die Schatulle ebenfalls in ganz hervorragendem Zustand ist. Neben jedem Modell ist vermerkt, wer es für Stanwell designed hat. So sind berühmte Namen von Jess Chonowitsch, Sixten Ivarsson und Anne Julie aufgeführt.

Natürlich haben wir alle Pfeifen noch einmal vom Fachmann polieren lassen, sodass sie nun wieder einen schönen Carnaubaglanz haben.

So ist dieses Set mit Sicherheit nicht nur ein tolles Sammlerstück, sondern jede Pfeife kann – wenn man das möchte – natürlich auch geraucht werden.

Aber auch diejenigen, die dieses außergewöhnliche Stück „nur“ in der Vitrine belassen wollen, können mit Sicherheit damit rechnen, dass dieses Set so schnell kein zweites Mal auf dem Markt auftaucht.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, sollten Sie daher nicht allzu lange warten. Die Gelegenheit ist einmalig.

STG die Zweite: Lieferschwierigkeiten setzen sich fort.

Wir haben in unserem ersten Beitrag über die Scandinavian Tobacco Group und die Pfeifen-Problematik bereits darüber am Rande berichtet.

Abgesehen von nicht mehr verfügbaren Pfeifen gehen die Lieferschwierigkeiten auch auf so beliebte Produkte wie Peterson (ehem. Dunhill) Early Morning Pipe, My Mixture 965, Connoiseur’s Choice, Stanwell Aktivkohlefilter und zahlreiche Zigarillosorten über, die man sonst an jeder Tankstelle oder Lottobude finden konnte.

Auch hier hört man sehr wenig zu der Problematik. Dahinter sollen wohl Rohstoffengpässe bei Verpackungsmaterialien stecken, die man aus Fernost bezieht. Mal fehlt ein Dosenaufkleber, mal eine Einlege-Pappe, dann eine Dose. Zum Glück scheint es aber keinen Engpass bei den Tabakprodukten an sich zu geben.

Dennoch, für die Fachhändler bedeutet dies derzeit teilweise ganz erhebliche Umsatzeinbußen. Der Early Morning Pipe war im Jahr 2021 in unserer Top 10-Liste, das ganze Jahr über auf dem zweiten Platz, was die Verkaufszahlen betrifft. Auf so ein Top- Produkt zu verzichten, muss sich also zwangsläufig bei den Zahlen bemerkbar machen.

Analog dazu müsste man sich mal vorstellen, was im Getränke- und Lebensmitteleinzelhandel los wäre, wenn Cola Light auf einmal wochenlang nicht lieferbar wäre…

Im Februar soll allerdings wieder Nachschub kommen. Ob dies auch wirklich eintritt, wird nur die Zeit zeigen.

Hinzu kommen immer wieder Abkündigungen etablierter Sorten (z.B. Peterson Sherlock Holmes Pfeifentabak oder University Flake), die einen sehr verwundert zurücklassen.

Überspitzt ausgedrückt scheint es, als ob das Unternehmen neben unverschuldeten Problemen sich auch noch selbst Steine in den Weg legt.

Die Lieferproblematik bei den Aktivkohlefiltern hat allerdings andere Gründe. So hat das Unternehmen, das für die Produktion der Filter bisher zuständig war, den Vertrag aus Kapazitätsgründen gekündigt. Also ist man derzeit hektisch auf der Suche nach einem neuen Lieferanten. Ob und wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann ist leider völlig unsicher.

Kurzum: Wir haben im Moment mit der Scandinavian Tobacco Group wenig zu lachen. Auch wenn jeder Mitarbeiter des Unternehmens versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Diese Mitarbeiter haben natürlich auch nicht viel zu lachen. Jedenfalls dürfte bei der Vorlage des Jahresergebnisses klar sein, woher die Umsatzeinbrüche kommen.

Für Sie als Pfeifenraucher bedeutet dies, dass Ihre Geduld vielleicht noch einige Zeit auf die Probe gestellt wird. Bei manchen Sorten wird man sich auch nach Alternativen umschauen müssen. In diesem Fall ist es gut, dass es noch (oft familiengeführte) Unternehmen gibt, mit denen man zuverlässig zusammenarbeiten kann. Diese Zusammenarbeit werden wir zukünftig noch verstärken.