Brebbia: 75 Jahre im Zeichen der Pfeife

Wenn man etwas zur Geschichte der italienischen Pfeifenmanufaktur Brebbia schreibt, stößt man unweigerlich auf die gemeinsamen Anfänge mit Achille Savinelli. Es war 1947, erst kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich Enea Buzzi und Achille Savinelli zusammen mit drei Facharbeitern und dem Startkapital von Onkel Bernardo anschickten, eine Pfeifenproduktion aufzubauen. Unglücklicherweise merkten die beiden recht schnell, dass ihre Ansichten in vielen geschäftlichen Belangen nicht immer zusammenpassten. 1956 gingen die beiden dann getrennte Wege, und Savinelli bezog eigene Räumlichkeiten in Molina di Barasso.
Frühe Brebbia-Pfeifen trugen das „MPB-Logo“ (Manifattura Pipe Brebbia), doch man stellte fest, dass dieser Name nicht wirklich verfing. Als 1968 Wettbewerbe im „Pfeife langsam Rauchen“ zunächst in Italien, dann auch international populär wurden, änderte man das Logo schlicht in „Brebbia“ und fügte die heute bekannte Raute hinzu.
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Enea Buzzi und seine Fabrikmitarbeiter gründeten ein eigenes Langsamrauch-Team, das erfolgreich an mehreren Wettbewerben teilnahm und erheblich zur Bekanntheit des Markennamens beitrug. Zwischenzeitlich entwickelte sich das Unternehmen prächtig, 1977 schloss Eneas Sohn Luciano sein Architekturstudium ab und trat in das Unternehmen ein.
Als Luciano langsam mehr Aufgaben übernahm, reiste er durch ganz Europa mit dem Ziel, das Auslandsgeschäft wiederzubeleben. Er kam mit zahlreichen Eindrücken zurück. Er hatte bemerkt, dass die Pfeifenraucher in ganz Europa offenbar die Pfeife vermehrt als Accessoire wahrnahmen, das etwas über sie aussagt, und weniger als reines Rauchinstrument. Die erste von Luciano gestaltete Serie, ging 1979 vor allem auf den deutschen Markt ein, auf dem der 9mm Aktivkohlefilter zu seinem Siegeszug ansetzte. Diese und auch spätere Serien in den 80er Jahren waren besonders erfolgreich, da die Pfeifen zwar eine 9mm Bohrung hatten, aber von schlanker und eleganter Erscheinung waren. Dies machte Brebbia in Deutschland sehr bekannt.
Zunächst wurde 1992 ein großes Pfeifenmuseum gegründet, das zahlreiche Exponate aus Eneas eigenem Besitz beheimatet. Es ist auch heute noch nach vorheriger Anmeldung zu besuchen. Inzwischen sind die Produktionsanlagen die traditionellsten unter den Pfeifenherstellern Italiens.
Brebbia ist bekannt für markentypisches, individuelles Design, wie auch für hervorragende Rauchbarkeit.
So hat Brebbia über die Jahre einige Modelle entwickelt, die die Marke unverwechselbar machen. Die typische Calabash, die „Duo Filter“, eine Pfeife für zwei Aktivkohlefilter, oder auch die „Oom Paul“ sind so nur bei Brebbia zu finden.
Die geographische Lage der Manufaktur sowie der Standort der Lagerräume für Bruyèreholz leisten ihren Beitrag dazu, dass Tanninsäuren und Harze im Bruyère aktiv abgebaut werden können. So schmecken Brebbia-Pfeifen schon in den ersten Rauchgängen ungewöhnlich gut.
Kommenden Sonntag, am 05.06.22, feiert man das Jubiläum mit einer großen Feier am Firmensitz. Brebbia ist also „alive and kickin'“.
Wir wünschen Brebbia weitere 75 Jahre und freuen uns auf spannende Pfeifen!

Pipe Republic Blends jetzt auch in 50g lieferbar! Und: Neuheiten im Anmarsch.

Wir wurden von unseren Kunden immer wieder darauf angesprochen: Warum gibt es eure Pipe Republic Blends eigentlich nicht in der 50g Dose?

Gute Frage, irgendwo mussten wir vor einigen Jahren anfangen, und wir haben uns für die 100g-Dose entschieden. Aber die Vorteile, (auch) eine 50g Dose im Sortiment zu haben, liegen auf der Hand:

  • kleinere Menge
  • so wird eher probiert
  • günstigerer Preis
  • handlichere Abmessungen

Also haben wir uns mit unserem Hersteller, der Firma Dan Tobacco, verständigt, die meisten Sorten auch in 50g Dosen abzupacken. Dann fing allerdings das Warten an. Denn bis die Steuermarken für die neuen Packungsgrößen endlich eingetroffen waren verging fast ein halbes Jahr.

Deswegen freuen wir uns umso mehr, nun folgende Sorten auch in 50g anbieten zu können:

Wer sich also bisher scheute, direkt in 100g-Dosen zu „investieren“, sollte jetzt zugreifen!

Als Besonderheit gibt es übrigens unseren meisterverkauften Pipe Republic Tabak, den Ashford, auch im 250g Pack!

Außerdem können wir bald „Nachwuchs“ unserer Pipe Republic Blends verkünden! Ein neuer Blend befindet sich sozusagen auf der Zielgeraden!

Der Isle of Thanet wird die Latakia-Fraktion stärken. Auch er wird in 100 und 50g erhältlich sein. Der „Coup“ bei der Mischung ist, dass wir gewissermaßen zu den Ursprüngen zurückkehren, was man heutzutage unter „englischer Mischung“ versteht. Er besteht zu einem großen Teil aus Orienttabaken, die kräftig mit Latakia und etwas Virginia angereichert werden.

Damit enthält er eigentlich die „Quintessenz“ dessen was man gemeinhin unter englischen Tabaken versteht. Absichtlich wurde nichts hinzugefügt, was ihn möglicherweise abmildert oder „verwässert“, aber es wurde auch nichts hinzugefügt was ihn noch würziger erscheinen lässt. Wir finden also weder Black Cavendish, noch Burley, oder Perique und Kentucky in der Mischung. Und natürlich auch kein zugesetztes Aroma.

Freuen Sie sich auf diesen neuen, recht fein geschnittenen, sehr ursprünglichen Engländer made in Norddeutschland.

Bei dem Isle of Thanet haben wir übrigens das erste Mal mit der Firma Kohlhase & Kopp und dem Tabakmischer Herrn Nitsche zusammengearbeitet. Wir sind positiv überrascht von der Flexibilität und der Fähigkeit, auf Kundenwünsche einzugehen.

Und eins ist sicher: Es war nicht der Letzte, bleiben Sie also gespannt!

 

 

Exoten aus den USA auf dem europäischen Markt: BriarWorks Pfeifen bei Cigarworld!

Manchmal kommt man zu Pfeifen wie die Jungfrau zum Kinde. Aus einem Geschäft mit einem karibischen Zigarrenhersteller ist uns eine größere Anzahl Pfeifen von BriarWorks aus Nashville, Tennessee, gewissermaßen „ins Netz“ gegangen, und wie es scheint, macht uns dieser „Beifang“ zum einzigen europäischen Händler der US-amerikanischen Marke.

Da macht es natürlich Sinn, hier im Blog einmal explizit darauf hinzuweisen, denn wer sucht schon aktiv nach dieser Marke auf unserer Seite?

BriarWorks ist ein US-amerikanischer Hersteller von Serienpfeifen, der seit 2013 in Nashville, Tennessee, den Betrieb aufgenommen hat und Pfeifen mit einem hohen Anteil von Handarbeit herstellt. Die Pfeifenmacher Todd Johnson und Pete Prevost wollten sich der Frage widmen, wie Serienpfeifen heutzutage neu gedacht werden können. Dies unter der Voraussetzung von hoher Qualität und eines trotzdem erschwinglichen Preises.

Pete Prevost, der „Hauptkopf“ hinter der Marke

Der Hersteller bietet eine ganze Reihe von verschiedenen Serien an, die sich zum Teil sehr an traditionelle Pfeifenshapes orientieren, teilweise aber auch deutliche Einflüsse von Freehand-Pfeifenmachern aufweisen. Außerdem ist man aktiv in der Herstellung von „Private-Label“-Pfeifen für verschiedene Marken und Händler in den USA. „Moonshine Pipes“ ist ein weiterer Ableger von BriarWorks.

Nach und nach wirkten mehr Pfeifenmacher in dem Team mit und bekannte Namen der Freehand-Szene wie Bill Shalosky, Micah Redmond und Sam Adebayo wurden ebenfalls Teil des Unternehmens. Diese Pfeifenmacher fertigen auch die „Handmade“-Linie des Hauses, deren Modelle immer schnell vergriffen sind.

Die Pfeifen sind gut gemacht, allesamt ohne Filter und mit Acrylmundstück. Die sandgestrahlten Pfeifen haben ein unglaublich tiefes Relief und sind aus Erdbeerstrauch (Arbutus) gefertigt. Das Material hat dieselben Eigenschaften wie Bruyere, ist aber noch etwas leichter.

Die Oberflächen der „CS-Modelle“ sind naturbelassen und tragen so zum hervorragenden Rauchverhalten bei. Hin und wieder findet sich allerdings ein unbehandelter Spot. Aber keinerlei Kitt!

Die „N5“ Modelle sind unglaublich gut gearbeitet, haben ein tolles Finish und sind wachspoliert.

Wir freuen uns, dass wir einer der wenigen Händler außerhalb der USA sind, der diese Pfeifen anbietet. Viel Spaß beim Entdecken!

 

„Pipe Club“-Magazin für Tabakgenießer aus den 90er Jahren. Informationsquelle VOR dem Internet.

Wie schnell die Zeit vergeht, wird einem immer wieder klar, wenn man zurückblickt.

Beim Autor sind es die 90er Jahre, als er anfing sich mit dem Thema Pfeife und Tabak auseinanderzusetzen. Als angehender Abiturient, mit wenig Geld und deutlich weniger Informationsmöglichkeiten als heute.

Dafür gab es aber noch eine ganze Reihe anderer Informationsquellen – nämlich Zeitschriften! Hier wurde relativ aktuell auf Neuheiten hingewiesen, und Hersteller konnten Ihre Produkte vorstellen oder sogar aktiv bewerben. Oft hatten diese Zeitschriften ganz offensichtlichen Werbecharakter, und es gab sie kostenlos beim Fachhändler vor Ort.

In so eine Publikation möchte ich heute einmal einen Einblick gewähren. Um zum einen zu zeigen, wie Pfeifenraucher sich vor der Nutzung des Internets informierten, oder aber um in „alten Zeiten“ zu schwelgen.

Gute Unterhaltung!

Die Titelbilder sollten sich vor allem an ein jungen Publikum wenden. Die Pfeife kämpfte also schon in den 90er Jahren gegen das alte, überkommene Image. Außerdem war natürlich Platz für den Händlerstempel.

Und ja, pfeiferauchende Jugendgruppen! :-)

Wer „bewegte Bilder“ zum Thema haben wollte, musste stolze 65 DM investieren, um sich ein VHS-Video anschauen zu können. Neu: Bestellung per Fax!

Hier war Platz für Neuheiten aus dem Themenbereich. Neue Pfeifenfeuerzeuge oder auch zwei neue Shapes von Stanwell. Diese Seiten wurden häufig von Fachhändlern betreut, die Neuheiten von den Außendienstlern gezeigt bekamen. Der Pfeifendrechsler und Geschäftsinhaber Otto Pollner in Bünde wirkte hier fleißig mit.

Hier wurde der „Neue“ Stanwell Aktivkohlefilter beworben und seine Vorzüge herausgestellt.

Die Antwort kam direkt in der nächsten Ausgabe.

Neue Tabakhersteller eroberten schüchtern den Markt…

…und Branchengrößen inserierten direkt seitenweise.

Themen, die heute noch immer in Pfeifengruppen und Formen diskutiert werden, waren auch damals schon aktuell. Allerdings sah man in den 90er Jahren tatsächlich ein Abklingen der Freude an dänisch-verspielten Formen, die seit den 60er Jahren die Pfeifenwelt geradezu revolutionierten. Das war einen Bericht wert!

Und auch hier wundert man sich, warum genau dieselben Fragen seit Dekaden gestellt werden. „Muss ich meine Meerschaumpfeife mit Handschuhen anfassen?“ Haben wir nicht erst letzte Woche eine ähnlich lautende Frage in entsprechenden Pfeifengruppen gelesen?

Ähnlich wie heute auch, erteilte man sich gegenseitig Tipps und Ratschläge. Nur weniger interaktiv.

Auch Pfeifenmacher wurden portraitiert. Da man natürlich kaum auf bereits vorhandene Quellen und Informationen zurückgreifen konnte, fuhr der Autor Stan Hill (!) tatsächlich nach Dänemark um Poul Ilsted zu besuchen.

Neue Tabake fanden ebenfalls Erwähnung. Allerdings beschränkte man sich bei der Beschreibung häufig auf die blumigen Ausführungen der Hersteller, die ein wenig inhaltsleer und nichtssagend wirkten.

Auch die Politik hatte noch keinerlei Berührungsängste, mit dem Thema Tabak in Verbindung gebracht zu werden. Auch nicht in den „neuen Bundesländern“.

Wie es sich für ein „Herrenmagazin“ gehört, gab es auch den innenliegenden Poster-Teil. Ein fragwürdiges Vergnügen.

Wir hoffen, Ihnen haben diese Eindrücke gefallen!

Bei Anton Pipes in der Ukraine geht die Arbeit weiter!

Sie alle kennen die Schlagzeilen seit dem 24.02.22, deshalb muss ich wahrscheinlich nicht weit zu den Hintergründen dieses kurzen Postings ausholen.

Bei Anton Pipes (Ivan und Alexander Antonenko sowie ihrer Werkstattmannschaft) gab es zum Anfang des Krieges einen gewissen Schockmoment, in dem die Arbeit ruhte. Doch schon bald stellte sich heraus, dass der Standort Lwiw, nahe an der polnischen Grenze im Westen der Ukraine, weniger stark vom Kriegsgeschehen beeinflusst werden würde. Jedenfalls soweit man das beurteilen konnte.

Also nahm man den Betrieb mit den verbliebenen Mitarbeitern (überwiegend ältere Jahrgänge) wieder auf. Unglücklicherweise brach der größte Absatzmarkt für Ahorn- und Bruyerepfeifen ein. In Russland waren bisher die größten Kunden des Herstellers. Nun liefert man nicht mehr dorthin.

Deshalb ist Anton Pipes auch auf der Suche nach weiteren Vertriebspartnern im europäischen Ausland sowie auf dem nordamerikanischen Kontinent (man ist für Tipps dankbar).

In der Zwischenzeit sind wir jedenfalls wieder mit einer größeren Lieferung beglückt worden, so dass wir fast alle Pfeifen wieder liefern können, schauen Sie hier: Anton Pipes. Märkte wie der Deutsche sind jetzt natürlich für das kleine Unternehmen deutlich wichtiger geworden. Man freut sich jedenfalls über gute Absätze, was aber nicht heißt, dass diese nicht noch besser werden können, liebe Kunden! ;-)

In naher Zukunft wird man das Sortiment an Pfeifenständern größerer Bauart und Tabakbrettchen ausbauen, und auch weitere Pfeifenshapes sind geplant.

Kurz und gut, unserem Lieferanten Anton Pipes geht es des Umständen entsprechend gut, und die Produktion läuft auf Hochtouren!

Genod, die traditionelle Pfeifenmarke aus St.Claude, in Deutschland kaum bekannt.

Zu unserem neuen Genod-Pfeifensortiment geht es hier: Genod Pfeifen

Das Örtchen St. Claude im französischem Juragebirge dürfte mittlerweile jedem Pfeifenraucher ein Begriff sein. Seit Jahrhunderten werden hier Bruyerepfeifen gefertigt, und es gilt als „Wiege“ der modernen Pfeifenfertigung aus Bruyere.

Anfang des 20. Jahrhunderts sprossen hier die Pfeifenfabriken förmlich aus dem Boden. Doch Namen wie La Bruyere, Lacroix oder EWA sind fast vergessen. Lediglich Chacom, und bis vor einigen Jahren Butz Choquin, hielten „die Fahne hoch“.

Doch da gibt es noch einen Hersteller, der hierzulande kaum bekannt ist: Genod!

Dabei blickt Genod auf eine lange Tradition, denn seit 1865 werden in der Manufaktur Pfeifen produziert. Zunächst allerdings unter dem Label G.V.G. das für den Namen Georges Vincent Genod steht, der Genod 1923 von Comoy-David übernahm. Georges Vincent arbeitete zusammen mit seinem Schwiegersohn John Crean in der Fabrik. 1959 nahm der Sohn von John, Jaques Crean, die Geschicke der Firma in die Hand, der sie wiederum im Jahr 1970 an seinen Sohn Jacky Crean übertrug. Seit diesem Jahr werden die Pfeifen aus dieser Manufaktur nur noch mit „Genod“ gestempelt.

1977 ist die Manufaktur an den heutigen Standort, mitten in Saint Claude gezogen. Jacky Crean machte die Fabrik auch für Touristen zugänglich und eröffnete ebenfalls ein Ladengeschäft. Das Geschäft florierte und erfreute sich großer Beliebtheit.

2006 war Jacky auf der Suche nach Verstärkung für seine Werkstatt, und er fand den damals noch sehr jungen Sebastien Beaud. Er war sehr talentiert, nicht nur handwerklich, sondern auch was das Geschäft betraf. Bald übernahm er die Manufaktur und Marke. Er knüpfte erste Kontakte zu großen Pfeifenhändlern in den USA, wo seine Pfeifen schnell ein positives Echo fanden.

Man kann auch heute noch das Ladengeschäft und die Werkstatt von Genod in St. Claude besuchen. Am besten mit Voranmeldung. Schauen Sie doch mal rein!

Die Pfeifen von Genod zeichnen sich durch eine sehr traditionelle und solide Machart aus. Typisch für den französischen Stil wird deutlich mehr Gewicht auf einwandfreie Funktion und gute Rauchqualitäten gelegt als auf eine ausgefallene, übermäßig kreative Erscheinung.

Dabei kommt dem Sebastien Beaud sehr entgegen, dass er auf einen sehr großen, teilweise Jahrhunderte alten Bestand von Bruyere zurückgreifen kann. Dies macht sich dann auch positiv bei den trockenen Raucheigenschaften seiner Pfeifen bemerkbar.

Die Shapes sprechen eine sehr klassische Sprache, hin und wieder sind auch typische französische Klassiker wie sehr flache Kugeln, „Chateleine“ – sogenannte „Milchkannen“, oder fleischige Bulldog- und Rhodesian-Variationen dabei.

Alle Mundstücke sind aus Ebonit handgeschnitzt. Die meisten Pfeifen in unserem Sortiment sind mit 9mm-Bohrung, aber grundsätzlich nehmen filterlose Pfeifen den größten Raum in Genods Sortiment ein.

Auf Lack wird komplett verzichtet, die Pfeifen werden nur mit Carnauba gewachst.

Das Maß an Handarbeit ist sehr hoch. Und so sind Genod-Pfeifen mit Sicherheit keine „Freehands“, aber in jedem Fall „Handmade“.

Alles in allem bekommt man äußerst solide Rauchinstrumente bei Genod, die ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Natürlich darf man keine Maserungswunder oder innovative Machart erwarten.

Doch wer ein Herz für sehr traditionelles Handwerk hat und eine nostalgische Ader mitbringt, wird mit einer neuen Genod-Pfeife viel Freude haben. Wir freuen uns, Genod Pfeifen nun anbieten zu können!

 

Der japanische Weg Pfeife zu rauchen, die Kiseru.

Wenn wir auf das Pfeiferauchen und dessen Geschichte schauen, ist der Blick oft von einer eurozentrischen Blickweise geprägt. Der Weg über Christoph Columbus, Sir Walter Raleigh, Tonpfeifen, Meerschaumpfeifen und schließlich Bruyere ist aber nicht der einzige Weg, den das Pfeiferauchen auf der Welt ging.

Auch Japan kam schon recht früh in den Genuß von Tabak. Höchstwahrscheinlich durch portugiesische Kaufleute und deren Weg nach Laos, die in Japan damit Aufsehen erregten, dass „diese Barbaren Feuer in ihrem Bauch beherbergen“.

So war es bereits im siebzehnten Jahrhundert, in der Edo-Periode (1603-1868), dass auch der Tabak in Japan populär wurde. Wie so oft war Tabak anfangs sehr teuer und sein Konsum Adeligen und reichen Kaufleuten vorbehalten. Es entwickelte sich analog zu Tee- Zeremonien eine Tabak-Zeremonie, oder auch „Der Weg des Tabaks“ genannt (tabakodō 烟草道)

Geraucht wurde sehr fein geschnittener Tabak („Kizami“), aus Pfeifen, die speziell für diese Art von Tabak gemacht wurden. Kleine, metallene Köpfe mit unterschiedlichen Holmen aus natürlichen Materialien (oft Holz) und einem Mundstück aus Metall. Da der Rauchgenuss ungleich kürzer war im Vergleich zur europäischen Pfeife und Hygiene eine große Rolle spielte, war Metall das bevorzugte Material. Denn es lässt sich leicht reinigen.

Hier ein kurzer Einblick in die Regeln der Tabak-Zeremonie:

1 – Wenn man einen Gast hat, bereitet man zuerst den Tabako-Bon („Tabakschale“) vor.

2 – Der Gast darf nicht vor der Ankunft des Eigentümers mit dem Rauchen beginnen.

3 – Der Hausherr fragt bei seiner Ankunft zuerst: „Möchten Sie etwas Tabak rauchen?“

4 – Der Gast lehnt das Angebot höflich ab und sagt: „Ich würde es nicht wagen, der Meister sollte zuerst rauchen.“ [Punkt drei und vier wurden der Höflichkeit halber ein paar mal wiederholt]

5 – Der Hausherr nimmt ein Papiertuch, mit dem er das Kiseru sorgfältig säubert, und gibt die Pfeife seinem Gast mit den Worten: „Bitte versuchen Sie es. ‚

6 – Der Gast kann endlich anfangen zu rauchen und darf nicht vergessen, ein Kompliment für den guten Geschmack des Tabaks zu machen…

Wie in anderen Bereichen der japanischen Kultur spielt auch hier kultivierte Höflichkeit eine große Rolle.

Als sich Japan während der Meiji-Restauration (1868-1926) zunehmend dem Westen öffnete, wurden Zigaretten populär. Doch die Kiseru konnte dennoch ihren festen Platz in der japanischen Gesellschaft behaupten. Vor allen bei denjenigen, die sich dem Schutz der japanischen Kultur verpflichtet fühlten.

Thomas Stevens, ein amerikanischer Abenteurer und Autor, der als erster Mensch die Welt auf einem Fahrrad umrundete (1884-1886) schrieb über die Kiseru:

„Everybody in Japan smokes, both men and women. The universal pipe of the country is a small brass tube about six inches long, with the end turned up and widened to form the bowl. This bowl holds the merest pinch of tobacco; a couple of whiffs, a smart rap on the edge of the brazier to knock out the residue, and the pipe is filled again and again, until the smoker feels satisfied. The girls that wait on one at the yadoyas and tea-houses carry their tobacco in the capacious sleeve-pockets of their dress, and their pipes sometimes thrust in the sash or girdle, and sometimes stuck in the back of the hair.“

Diese Rauchkultur hat sich bis zum heutigen Tag überliefert. Sie ist in den letzten Jahren wiederentdeckt worden und erfreut sich großer Popularität. Sogar der Verkauf von Kizami- Tabak, der zuletzt 1979 produziert wurde, ist wieder angelaufen.

Leider ist dieser Tabak bisher in Deutschland nicht erhältlich. Daher müssen wir auf qualitativ gute Feinhschnitt-Tabake verweisen, wie z.B. Amsterdamer.

Diese Tradition wird heute vor allem vom japanischen Hersteller Tsuge hochgehalten, und er hat sie durch seinen deutschen Importeur, Bentley Tobacco, nach Europa getragen.

Tsuge hat für diesen Zweck ein interessantes Dokument gestaltet, das auf die unterschiedlichen Kiseru-Formen sowie das Rauchen und die Handhabung der kleinen Pfeifen eingeht.

Natürlich bieten wir einige Kiseru-Pfeifen in unserem Shop an. Außerdem bietet Tsuge noch eine ganze Reihe von Zubehör für die Kiseru an. So zum Beispiel auch einen speziellen Aschenbecher für Unterwegs, den „Haifuki“. Denn in der japanischen Kultur ist es undenkbar, während man unterwegs ist, den Boden nach dem Rauchen mit der Asche zu beschmutzen. Dafür ist der eigens mitgeführte Aschenbecher aus Bambus da.

Außerdem gibt es noch ein spezielles Stopf- und Reinigungswerkzeug für Kiseru, den „Kiseru Compagion“, sowie Kiseru-Taschen mit dazugehörigem Tabakbeutel und stilechte Kiseru-Ständer für zu Hause.

Abschließend hier die Darstellung von Tsuge, wie man eine Kiseru reinigt und pflegt. Wir hoffen Sie haben Gefallen an der Idee gefunden, in die japanische Kultur einzutauchen, und auch einmal eine Kiseru-Pfeife auszuprobieren.

Quelle zur Geschichte der Kiseru: http://www.kiseru-pipe.com/en/content/9-history-of-kiseru

Cigarworld Basics: Wie stopfe ich eine Pfeife?

Alte Hasen werden jetzt müde lächeln. Eine Beschreibung, wie man eine Pfeife stopft? Muss das wirklich sein? Wir finden schon, denn uns erreichen immer wieder Fragen zu diesem Thema.

Also wollen wir Schritt für Schritt mit Ihnen schauen, wie man unserer Meinung nach am besten eine Pfeife stopft.

Zunächst sollte man als Anfänger darauf achten, was für einen Tabak man rauchen möchte. Die Schnittart ist ein entscheidendes Kriterium. Aufgrund der unterschiedlichen, nicht zu breiten Schnittarten eignet sich ein Loose– oder Wildcut für Anfänger am besten. Dieser ist hier abgebildet. Die Meisten Pfeifentabake sind in dieser Schnittart aufbereitet.

Dann sollte man sich überlegen, mit was für einer Pfeife man seine Pfeifenraucherlaufbahn beginnen möchte. Leicht gebogene oder gerade Pfeifen eignen sich dafür besonders, da sie sich leichter rauchen lassen. Stark gebogene Pfeifen hingegen sind weniger geeignet, da diese etwas mehr Übung brauchen, um sie einwandfrei zu rauchen.

Wenn man sich die Pfeife bereitgelegt hat, entnimmt man etwas Tabak aus der Dose oder dem Pouch und lockert ihn auf. Oft sind Tabakbestandteile sehr stark gepresst in der Dose. Damit er aber gut anglimmt, sollte etwas „Luft“ zwischen die einzelnen Tabakfasern. Außerdem ist es sinnvoll, den Tabak gut 15-20 Minuten „atmen“ zu lassen. Manche Tabake sind sogar so feucht, dass man sie am besten mehrere Stunden trocknen lässt.

Danach nimmt man eine kleine Menge Tabak und lässt ihn recht lose in die Pfeife rieseln bis die Pfeife voll ist.

Als nächstes nimmt man den Zeigefinger und drückt den Tabak in die Pfeife, bis er ungefähr die Hälfte seines Volumens verloren hat. Es ist wichtig, dass Sie für diesen Vorgang nicht (!) den Pfeifenstopfer nehmen, da Sie so ihr Fingerspitzengefühl verlieren und wahrscheinlich zu fest stopfen.

Hier dürfen sie trotzdem etwas mehr Druck aufwenden. Es sollten keine Tabakbestandteile mehr aus der Pfeife herausragen. Diese stopft man entweder in die Pfeife oder entnimmt sie wieder.

Nun ist die Pfeife gestopft, und man kann sich dran machen, die Pfeife in Gang zu bringen. Dafür wird dann auch der Stopfer benötigt.

Während Sie an der Pfeife ziehen (das Zuggefühl ist ungefähr dasselbe, das man kennt, wenn man an einem Getränk mit Strohhalm zieht), führen Sie Streichholz oder Feuerzeug in kreisenden Bewegungen sanft über die Tabakfläche.

Legen Sie das Streichholz oder Feuerzeug weg und glätten Sie mit dem Pfeifenstopfer die Glutfläche. Diese hat sich durch die Hitze aufgebäumt. Verwenden Sie, wenn überhaupt, nur sehr wenig Druck.

Dann zünden Sie den Tabak erneut an, indem Sie das Streichholz über die gesamte Glutfläche streichen lassen. Zeitgleich machen Sie dazu wenige, tiefe Züge. Dabei berührt das Streichholz weder den Tabak noch die Pfeife.

Dies ist dann das Resultat, eine relativ gleichmäßige Glutfläche.

Man stopft übrigens mit sanftem Druck nach, wenn man spürt, dass das Rauchvolumen erheblich nachlässt. Machen Sie sich außerdem keine Sorgen darüber, die Pfeife immer wieder nachzuzünden. Dies ist vollkommen normal und passiert auch einem geübten Pfeifenraucher regelmäßig.

Außerdem sollten Sie sich keine Sorgen machen, wenn Sie die Pfeife nicht bis zum letzten Krümel aufrauchen. Auch das ist normal. Meist brennt der allerletzte Rest nicht gut ab und schmeckt nicht besonders gut.

Andere Schnittarten wie z.B. Flake stopft man übrigens etwas anders. Dazu aber mehr in einem zukünftigen Beitrag.

 

Schon früh seiner Zeit voraus: Paul Becker, der Wiederentdecker der Lesepfeife

Paul Becker, Jahrgang 1947 und aus einer alteingesessenen Pinneberger Tabakhändler- Familie stammend, muss man kennen, wenn man sich mit deutschen Pfeifenmachern beschäftigen möchte.

Warum „Muss“ man das? Weil Paul Becker einen so eigenständigen Stil entwickelt hat, dass man seine Pfeifen schon von weitem erkennen kann. Außerdem hat er einige Entwicklungen in der Pfeifenwelt vorweg genommen, die man heutzutage fast für selbstverständlich hält. Aber eins nach dem anderen.

Als Paul Becker nach der Schule eine Kaufmannsausbildung machte und in den elterlichen Tabakhandel einstieg, schien sein Weg vorgezeichnet. 1970 übernahm er mit seiner Frau das elterliche Geschäft in Pinneberg, in Hamburgs Speckgürtel. Nichtsdestotrotz war er seit seinem 16. Lebensjahr Pfeifenraucher und die jungen, überaus rührigen Dänen mit neuen Formen und Ansichten zum Pfeifenbau begeisterten ihn.

Es musste erst 1982 werden, als er anfing im Keller seines Wohnhauses eine Werkstatt für die Pfeifen- und Mundstückreparatur einzurichten. Der in der Nähe wohnende Rainer Barbi half ihm bei der Beschaffung von Maschinen und gab einiges an Know How weiter. Er war es auch, der ihn auf die Idee brachte, die eine oder andere Pfeife für sich selbst zu fertigen. Dafür durfte Paul Becker in Rainer Barbis Werkstatt mithelfen und ihm über die Schulter schauen.

Von ihm lernte er vieles über Proportionen, aber vor allem, dass präzise Arbeit und Sorgfältigkeit in der Ausführung die Grundbedingung ist, um Pfeifen auf hohem Niveau zu fertigen.

Als Paul Becker eines Tages in seinem Laden mit einer seiner selbstgebauten Pfeifen stand, wurde ein Kunde aufmerksam und bat ihn, auch eine Pfeife für ihn zu fertigen. Der Rest ist Geschichte. Acht Jahre lang verkaufte er nun in seinem Laden überwiegend seine eigenen Exemplare an Kunden, die aus der ganzen Republik zu ihm fuhren.

Es war 1990, als er sich entschied, den Laden zu schließen und sich nur noch auf den Pfeifenbau zu konzentrieren. So besuchte er zahlreiche namhafte Fachgeschäfte in Deutschland und konnte sie bald zu seinen Stammhändlern zählen. Auch Tabac Benden war in den 90er Jahren schon ein Kunde von Paul Becker. Seine Pfeifen waren in den Schadowarkaden an der Düsseldorfer „Kö“ zu bewundern.

Ich selbst kann mich noch daran erinnern, wie ich minutenlang vor einem Essener Fachgeschäft stand und mir die Nase am Schaufenster (das mit Paul Beckers Pfeifen gefüllt war) plattdrückte.

Paul Becker war es, der die Churchwarden, die heutzutage absolut allgegenwärtige Lesepfeife, aus dem Dornröschenschlaf weckte. Denn in den 90er Jahren waren diese Modelle absolute Exoten. Ging man in ein Fachgeschäft und suchte eine Pfeife mit langem Mundstück, wurde man meistens nicht fündig. Außer der Fachhändler war ein Kunde von Paul Becker.

Damals wie heute sind seine Lesepfeifen überaus raffiniert konstruiert. Lesepfeifen haben ein Verlängerungsstück aus verschiedenen Materialien (z.B. Bambus, Bruyere, Horn), auf das ein herkömmliches Mundstück gesetzt wird. Dabei passt das Mundstück auch direkt in den Pfeifenholm. So kann man die Pfeife ganz nach Belieben mit kurzem Mundstück oder mit Verlängerungsstück als Lesepfeife rauchen.

Ein weiterer Punkt, wieso Pfeifen von Paul Becker für viele heutige Pfeifenmacher Inspiration und Vorbild sind, ist die Tatsache, dass er schon früh auf helle Farbtöne und Kontrastbeizung setzte. Dies zu einem Zeitpunkt, als überwiegend Schwarz-, Rot- und Brauntöne in den Auslagen der Pfeifenhändler vorherrschte.

Was die Qualität seiner Hölzer und die Verarbeitung betrifft, gab und gibt es auch nie etwas zu meckern. Natürlich sind alle Pfeifen kitt- und lackfrei. Außerdem schaffte es Paul Becker, ein so makelloses Hochglanzfinish zu erzeugen, dass man denken könnte, die Pfeifen seien lackiert. Sind sie aber ausdrücklich nicht!

Ob mit oder ohne Filter ist bei Paul Beckers Pfeifen übrigens kein großes Thema. Natürlich baut er auch Pfeifen mit Normalbohrung. Doch auch seine 9mm-Pfeifen werden serienmäßig mit einem passgenauen (!), handgemachten Filteradapter ausgeliefert, der nach Belieben herausgenommen werden kann.

Über die Jahre ist sein Händlernetz etwas geschrumpft, aber wir freuen uns, nun wieder Freehand-Pfeifen von Paul Becker im Sortiment zu haben. Er ist sozusagen eine „lebende Pfeifenmacherlegende“, dessen Pfeifen zum Glück noch recht gut zu bekommen sind. Wenn auch nicht viel – ungefähr 100 Stück pro Jahr.

Greifen Sie also zu!

Spezieller Tabak in einer noch spezielleren Darreichungsform: Bouchons von Vincent Manil

Der ein oder andere wird die Bekanntschaft schon mit Semois gemacht haben. Der uralten Burley-Saat, die in den Tälern der Ardennen gedeiht und durch den Boden, das Klima, den Nebel und schließlich durch seine Verfeinerung zu einer ziemlich einzigartigen Tabaksorte geworden ist.

Seit den 1850er Jahren wird dort dieser Tabak angebaut, der nachhaltig den Tabakgeschmack in Belgien und Frankreich geprägt hat. Die kräftige, erdige Note und ein Aroma, das einen rätseln lässt, ob der Tabak nicht vielleicht doch aromatisiert ist (ist er nicht!), hat seinen Einfluss über Jahrhunderte in dieser Region geltend gemacht. Es war eine eine echte Spezialität. Aber über Frankreich und Belgien hinweg war sie kaum bekannt.

Dann wurde 2013 im berühmten New York Times Magazine ein Artikel veröffentlicht, der viele Wellen schlug, vor allem in den USA: Tobacco that is so Brooklyn but made in Belgium

Schlagartig wurde diese Tabakrarität einem größeren Publikum bekannt, und amerikanische Importeure schlugen sich um die Vertriebsrechte. Als man ihn in den USA schließlich im Online-Versand kaufen konnte, wurde er deutschen Pfeifenrauchern geläufig. Viele fragten sich natürlich zurecht, wieso ein solches Tabakleckerchen, das keine 150km entfernt von Düsseldorf hergestellt wird, bei uns nicht erhältlich ist.

Nun, seit letztem Jahr (2021) hat sich dies geändert, denn wir importieren die tollen Tabaksorten von Vincent Manil exklusiv in Deutschland. Dabei haben wir in den letzten Monaten noch etwas Verstärkung bekommen.

Zum einen sind Manil Valroy Zigarren und Zigarillos aus Semois zum Sortiment dazugekommen. Zum anderen sind so genannte „Bouchons“ hinzugekommen. Bouchons? Noch nie gehört? Kein Wunder, denn diese „Pfeifenstumpen“ besetzen quasi eine Nische in der Nische.

Im Grunde genommen sind es sehr kurze, dicke, handgemachte Zigarren, die in den Pfeifenkopf gesteckt werden und zum größten Teil daraus herausragen. Oben löst man mit einem Cutter oder scharfen Messer etwas vom Deckblatt, damit der Tabak besser die Glut annimmt. Man muss den Bouchon recht fest in den Pfeifenkopf stecken, damit beim Ziehen an der Pfeife keine Nebenluft eingesogen wird. Ich musste selbst etwas damit experimentieren. Achtet man nicht auf einen undurchlässigen Sitz, baut sich jedenfalls kaum Rauch auf, und es kommt „wenig rüber“.

Doch sitzt der Bouchon so, wie es sein soll, im Pfeifenkopf, bekommt man ein wahres Geschmacksfeuerwerk auf der Zunge, das an Terroir, Pfeffer, Leder und Rauchigkeit kaum zu überbieten ist. Und ja, hier gibt es nichts zu beschwichtigen, Bouchons sind kräftig, sehr kräftig. Für mich war es eines der stärksten Tabakprodukte, die ich bisher genossen hatte. Bis zum allerletzten Rest sollte man allerdings nicht rauchen, auch wenn das in einer Pfeife sicherlich möglich wäre. Ich bezweifle auch das dies zu schaffen ist.

In den Ardennen waren Bochons übrigens einst sehr beliebt, da man sich das Stopfen der Pfeife sparen konnte. Und auch hierzulande wird man bestimmt noch den einen oder anderen „Onkel“ in Erinnerung haben, der seine Handelsgold in einer Pfeife rauchte.

Wer also Freude daran hat, neues „Altes“ zu probieren, und keine Angst vor starkem Tabak hat, sollte sich einmal etwas mitbestellen. Ein Bouchon zu rauchen, ist ein echtes Erlebnis!