„Jeder Jeck ist anders“ oder: Was für mich eine gute Pfeife ist, muss es für dich noch längst nicht sein.

Was ist eine gute Pfeife? Sind es die handwerklichen Dinge? Ist es die Ästhetik? Die Balance des Shapes? Ist es die Dicke des Mundstücks? Wie die Pfeife in der Hand liegt? Die Gesamtlänge? Die individuelle, besondere Optik? Kann man hier überhaupt allgemeine Aussagen treffen?

Die Antwort darauf ist wahrscheinlich so individuell wie die Pfeifenraucher selbst. Jeder für sich kann diese Fragen beantworten, aber eine Generalisierung hilft nicht weiter. Dabei gibt es aber immer wieder Ansätze in der Pfeifenszene und seitens der Hersteller, diese Fragen auf ein (pseudo-)wissenschaftliches Niveau zu heben und zu verallgemeinern.

Um das Thema auf eine konkrete Ebene zu befördern: Wenn Sie beim Pfeifenkauf um Beratung bitten, versuchen Sie, so spezifisch wie möglich zu sein, und wenn es möglich ist, erzählen Sie etwas über eigene Pfeifenpräferenzen. Was spielt beim Pfeifenkauf für Sie die größte Rolle?

Hier eine kurze Auflistung der Kriterien, die man beispielsweise anwenden könnte, um die Auswahl etwas zu begrenzen:

  • Mit oder ohne Filter
  • Gerade oder gebogen
  • Ein bestimmtes bevorzugtes Shape?
  • Ein Shape, das Sie ausschließen können
  • Bestimmte Oberflächen: sandgestrahlt, rustiziert oder glatt
  • Serienpfeife oder handgemacht?
  • Will ich, dass sich die Pfeife angenehm zwischen den Zähnen tragen lässt?
  • Soll sie gut in der Hand liegen?
  • Bin ich Anfänger oder fortgeschrittener Pfeifenraucher?
  • Welchen Einfluss hat die Optik?

So können wir Ihnen gezielter und besser helfen und müssen keine Empfehlung „ins Blaue hinein“ tätigen.

Natürlich kann man sich diese Punkte im Vorfeld fragen, bevor man sich in dem riesigen Angebot auf unserer Seite „verirrt“, und man kann so die Filterfunktionen effektiver nutzen.

Hier zum Beispiel, auf unserer Pfeifen-Startseite

Nichtsdestotrotz gibt es gewisse Trends, die sich über die Jahre abzeichnen. So sind zum Leidwesen vieler die Dicke und Bissfreundlichkeit des Mundstücks immer weiter in den Hintergrund gerückt, denn das Rauchverhalten der Pfeifenraucher hat sich geändert.

Konnte man früher noch in den Büros und am Arbeitsplatz „nebenher“ Pfeife rauchen, ist dies heutzutage meistens verboten (Gott schütze das Homeoffice). Will ich also die Hände frei haben, muss ich die Pfeife zwischen den Zähnen halten und das Mundstück bekommt eine entscheidende Funktion. Dabei darf es nicht so dick und fest sein, dass es mir schwer fällt, die Pfeife länger im Mund zu halten.

An diese Stelle sind die „Handraucher“ gerückt, die die Pfeife überwiegend in der Hand halten und für die andere Kriterien eine Rolle spielen. Sie sitzen zumeist abends im Sessel oder auf der Terrasse und genießen ihre Pfeife. Dabei muss die Pfeife gut in der Hand liegen, und idealerweise sogar selbstständig auf dem Tisch stehen ohne umzufallen. Das Mundstück bekommt dabei eine untergeordnete Funktion.

Auch die optische Erscheinung einer Pfeife hat an Bedeutung gewonnen und drängt den Aspekt der fehlerfreien Funktion zunehmend in den Hintergrund.

Verwirrend ist dabei für viele Pfeifenraucher das mediale Überangebot an Informationen zum Thema sowie viele Diskussionen in Social Media. Sogenannte Experten mit Profilierungsdrang, widersprüchliche Angaben der Hersteller und interessante Angebote machen die Auswahl nicht einfacher.

So oder so, machen Sie sich doch beim nächsten Pfeifenkauf einfach einmal ein paar Gedanken worauf SIE wert legen. Lassen Sie sich dabei nicht beirren. So ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass die Pfeife, die Sie bestellen, Ihnen auch wirklich zusagt. Sie sparen sich und uns dadurch Kosten, Ressourcen und Nerven.

 

Zum International Pipe Smoking Day: 15% auf alle Pfeifen und Pfeifenzubehör bei Cigarworld

Der heutige Blogbeitrag fällt kurz und bündig aus, hat es aber in sich.

Aus Anlass des internationalen Welt-Pfeifenraucher-Tages (ja, den gibt es wirklich!) erhalten Sie zu diesem Wochenende, vom 18. bis 20.02.2023, 15% auf alle Pfeifen und Pfeifenzubehör. Ausgenommen davon sind bereits reduzierte Artikel.

Und natürlich kann dieser Rabatt nicht auf Tabakwaren gewährt werden, wir hoffen, das versteht sich von selbst.

Wenn Ihnen schon einige Zeit eine gewisse Pfeife nicht mehr aus dem Kopf geht, wäre dieses Wochenende Ihre Gelegenheit.

Der Rabatt ist unabhängig vom Preis einer Pfeife. Er gilt genau so für eine günstige Corn Cob wie für eine hochpreisige Freehand.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Begehen des „International Pipe Smoking Day“ und beim Stöbern in unserem Pfeifenshop: -> Pfeifen bei Cigarworld

Gerne dürfen Sie unser unten stehendes Banner auf Social Media Plattformen teilen.

 

Tom Eltang: Einflussreichster Pfeifenmacher der Gegenwart und lebende Legende

In vielen Blogbeiträgen haben wir ihn schon erwähnt, in etlichen Blogbeiträgen Bezüge zu ihm gezogen. Doch einen eigenen Beitrag zu Tom Eltang hatten wir noch nicht verfasst. Dabei kann man über ihn mit Fug und Recht behaupten, dass er der einflussreichste Pfeifenmacher der Gegenwart ist. Etliche andere Pfeifenmacher beziehen sich auf ihn, haben mit oder für ihn gearbeitet oder zitieren seine Arbeit. Was handwerkliche Perfektion betrifft, ist er für zahlreiche Pfeifenmacher das Maß der Dinge, und viele von ihnen nutzen auf Pfeifenmessen die Gelegenheit, um Tom Eltang Pfeifen von sich selbst zu zeigen, damit er ihre Arbeit beurteilt und konstruktiv kritisiert. Kurzum, es gibt eigentlich kaum jemand anderen, der sich einen eigenen Blogbeitrag mehr verdient hätte.

Dabei ist es wie mit so vielen Pfeifenmachern und Branchengrößen. Die Wege verlaufen sehr, sehr selten geradeaus. So auch bei Tom Eltang. Wobei er schon sehr früh „Feuer und Flamme“ für die Pfeife war.

Tom Eltang Pfeifen hier -> Tom Eltang

Im zarten Alter von sechs Jahren stand er schon vor den Schaufenstern der damals noch verbreiteten Pfeifenläden in Dänemark, und mit elf Jahren baute er schon aus einem vorgebohrtem Kopf seine erste Pfeife. Uns ist niemand bekannt, der früher anfing mit dem Pfeifenbau!

Später, als er begann sich für seine berufliche Laufbahn zu interessieren, konnte er in einer kommunalen Werkstatt erste Erfahrungen im „echten“ Pfeifenbau sammeln. Der damalige Leiter dieser Einrichtung verschaffte ihm sogar ein zweiwöchiges Praktikum in der W.Ø. Larsen Pfeifenmanufaktur. Diese Erfahrung war für ihn sehr wertvoll, da sie ihm zeigte, dass auf Effizienz ausgerichtete Arbeit und seine Liebe zur Pfeife zu dieser Zeit nicht gut zueinander passten.

Doch mit 16 Jahren wurde er Anne Julie vorgestellt, einer weiteren Pfeifenlegende, bei der er insgesamt drei Jahre arbeitete und an der Fertigung zahlreicher Anne-Julie-Pfeifen beteiligt war. Von ihr lernte er, die Harmonie in einem Pfeifenshape besonders hervorzuheben, und das. was für ihn selbst irgendwann einmal sehr charakteristisch wurde, die Golden Contrast Beizung.

Nach diesen drei Jahren arbeitete Tom bei Pipe Dan, dem zu diesem Zeitpunkt wohl berühmtesten Pfeifengeschäft Dänemarks. Er war verantwortlich für die Reparaturabteilung und er lernte sehr viel. Vor allem wo die Schwachstellen an Pfeifen sind und was man möglichst beim Pfeifenbau lassen sollte… Nebenbei stellte er immer wieder seine eigenen Pfeifen her.

Anfang der 80er Jahre wechselte er zu Stanwell. Er tat sehr viel für das Markenimage, denn er war regelmäßig mit mobiler Werkstatt auf Tour, um Kunden in Pfeifengeschäften das Pfeifenmacherhandwerk zu zeigen. Sein hauptsächliches Reisegebiet war Deutschland, dem damals größten Absatzmarkt von Stanwell. Als Tom diese Anstrengende Tätigkeit bei Stanwell an den Nagel hängte, war es übrigens Poul Winslow, der diesen Job übernahm. Tom blieb der Firma allerdings stark verbunden und designte für Stanwell zahlreiche Modelle, die auch heute noch bekannt sind.

Für ihn folgte nun eine Station, die ihn sehr geprägt hat und ihn zahlreiche interessante Menschen treffen ließ. Denn er reiste viel in seiner Funktion als Schreiner und Tischler für dänische Botschaften in aller Welt. Da diese Tätigkeit ziemlich zeitintensiv war, konnte er nur noch wenige Pfeifen herstellen, doch auch diese Station war für ihn nicht von Dauer.

Anfang der 2000er Jahre ließ er sich wieder in Dänemark nieder, um sich voll und ganz dem Pfeifenbau zu widmen. Er bezog eine neue Werkstatt in Charlottenlund und beteiligte sich durch Anteilkauf an Dänemarks wohl bekanntestem Pfeifenladen in Kopenhagen. Diese Anteile hält er auch heute noch.

Tom Eltangs Arbeiten zu kennzeichnen, ist nicht ganz einfach, denn man gerät schnell in Superlative, die so einen Bericht nicht unbedingt glaubwürdiger machen. Doch was er in seiner bisherigen Schaffenszeit für die Pfeife geleistet hat, ist kaum zu unterschätzen und auf ähnlichem Niveau wie die Arbeit von Sixten Ivarsson oder Alfred Dunhill.

Da er einen sehr hohen Qualitätsanspruch hat, ist sein Output an Freehand- Pfeifen allerdings nicht besonders hoch. Dennoch verlassen zahlreiche Pfeifen seine Werkstatt. Um diesen Widerspruch zu erklären, muss man wissen das Tom Eltang mit drei verschiedenen Linien arbeitet.

  1. Tom Eltang Freehands, jede Pfeife von ihm handgefertigt
  2. Sara Eltang Handmades. Handgemachte Pfeifen, die mit der Hilfe seines Teams hergestellt wurden. Dem Team gehört z.B. Mike Bay an, selbst renommierter Pfeifenmacher. Die Linie ist übrigens benannt nach seiner Tochter Sara.
  3. Eltang Basic. Ein essentielles Design. Zylindrischer Kopf, Holm aus Carbon, Mundstück aus Acryl. Handgefinshed und super zu rauchen.

 

So kann man ein Eltang-Produkt in jeder Preislage finden. Von 125€ für die Eltang Basics, zu 300€ für eine Sara Eltang, bis zu 1750€ für eine Tom Eltang „Snail“ Freehand.

Shapes wie der „Eskimo“ sind Tom Eltangs Erfindung und seine Formensprache ist unnachahmlich. Er gehört zu den wenigen Pfeifenmachern, die gelegentlich eine Pfeife mit Blattgold überziehen. Doch im Vordergrund stehen stets harmonische Linienführung, unglaubliche Holzqualität und Maserungen sowie Funktionalität und Freude an präzise gefertigten, hochwertigen Produkten, die Generationen überdauern.

 

 

 

Bruyere-Versorgung spitzt sich weiter zu – Preiserhöhungen

Wir haben in vergangenen Blogbeiträgen immer wieder über die schlechte Versorgungslage mit Bruyereholz berichtet. Diese Lage scheint sich nun zuzuspitzen, wie wir von einem bekannten Markeninhaber und Distributeur von Pfeifen erfahren haben.

Einige renommierte italienische Pfeifenhersteller sind daher zur Zeit nicht in der Lage, größere Pfeifen herzustellen. Das Holz, das noch vorhanden ist, eignet sich nur noch für die Herstellung kleinerer Pfeifenköpfe.

Bei anderen Pfeifenherstellern weiter nord-westlich zeigt sich diese Entwicklung derzeit darin, dass gar keine glatten, bräunlichen Pfeifen mehr ausgeliefert werden können. Die vorhandenen Holzqualitäten eignen sich nur noch für sehr dunkle, glatte Pfeifen oder für rustizierte Modelle. Vorliegende Bestellungen können daher kaum noch bedient werden. Man lebt sozusagen „von der Hand in den Mund“ und versucht mit dem, was man produzieren kann, zu improvisieren. Als Pfeifenraucher kann man daher in naher Zukunft immer wieder mit kleinen „Sonderserien“ rechnen. Dann mit kleinen, rustizierten Pfeifenköpfen.

Dies erschwert natürlich die Planung neuer Serien, und man muss sich etwas einfallen lassen. Teilweise sind die Bruyerekantel so klein, dass man aus ihnen nur noch zierliche, filterlose Pfeifen fertigen kann. Natürlich kann man als Markeninhaber auch ein paar dieser Pfeifen verkaufen, aber den deutschen Massenmarkt erreicht man damit nicht.

Eine Besserung ist nicht in Sicht. Das Personal, das sich durch Covid-19 in andere Branchen verabschiedet hat und maßgeblich für die Beschaffung von Rohmaterial verantwortlich war, wird nun überwiegend besser bezahlt und muss weniger hart körperlich arbeiten. Zwar zahlt man mittlerweile schon höhere Preise für das Holz, aber auf der Arbeitnehmerseite ist dies offenbar noch nicht angekommen.

Wer also eine Vorliebe für größere Köpfe und glatte Oberflächen der wohlbekannten Serienhersteller hat, sollte zugreifen, solange es noch geht.

Uns Händler trifft derzeit zudem noch eine Welle ganz erheblicher Preiserhöhungen, die wir versuchen aufzufangen, so gut es geht. Bei einem Hersteller kaufen wir aus diesem Grund derzeit keine neuen Pfeifen und verkaufen zunächst einen Großteil der Ware ab, bis wir zu einem höheren Preis nachkaufen müssen. Dieser Hersteller hat die empfohlenen KVPs bei einigen Modellen um 50% (!) erhöht.

Ein anderer Hersteller macht auch erhebliche Preissprünge, und dies obwohl seine letzten Pfeifen nicht unbedingt im Ruf standen, ein Paradebeispiel hoher Qualität zu sein. Diese Preise unseren Kunden begründen zu müssen, fällt uns verständlicherweise schwer. Daher haben wir auch bei diesem Hersteller den Einkauf vorerst gestoppt.

Auch oben benannter Markeninhaber und Distributor wird in den nächsten Wochen Preiserhöhungen zwischen 8 und 20% umsetzen müssen. Was in Anbetracht der schon benannten Preiserhöhungen anderer noch moderat erscheint.

Update zur Samuel Gawith Pfeifentabak Verfügbarkeit

Heute gibt es in unserem Blogbeitrag nur ein kurzes Update zur Verfügbarkeit zu Samuel Gawith Tabaken. Denn wie viele feststellen konnten, waren die Tabake, so schnell sie bei uns im Shop erhältlich waren, auch schon wieder ausverkauft.

Kohlhase & Kopp, der Importeur, hat noch etwas Ware am Lager, allerdings erfolgen die Versteuerung und das Anheften der Steueretiketten nur häppchenweise. Schneller geht es seitens der Steuerbehörde leider im Moment nicht.

Wir telefonieren fast täglich mit dem Lieferanten. Mal bekommen wir 30 Dosen Full Virginia Flake, mal ein wenig Cabbie’s Mixture oder Navy Flake, mal etwas anderes. Leider aber keine höheren Stückzahlen.

Deswegen unsere Empfehlung: Falls Sie Interesse daran haben, ein paar Dosen Samuel Gawith Pfeifentabak zu kaufen, schauen Sie täglich in unseren Shop:

Samuel Gawith Pfeifentabak

Derzeit sind übrigens ein paar Sorten gut verfügbar. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Menge pro Sorte und Bestellung auf drei Dosen beschränken.

Leider sind auch die Vorräte von Kolhase & Kopp nicht unendlich, deshalb ist es fraglich, wie lange wir noch vom Lagerbestand profitieren können.

Die nächste Lieferung aus UK nach Rellingen ist für April 2023 avisiert.

Die Probleme sind die hohe Produktionsauslastung des Herstellers sowie die unzuverlässige Versandsituation. Beide Seiten arbeiten an einer Lösung und einer baldigen Verbesserung der Lage.

Was sind eigentlich „Shagpfeifen“? Heibe Shagpfeifen bei Cigarworld.

Als wir kürzlich alte, aber neuwertige kleine Pfeifen aus der geschlossenen Heibe-Pfeifenfabrik in unseren Shop hochgeladen und sie mit „Shagpfeifen“ betitelt hatten, kam umgehend die Rückfrage, was es mit diesem Begriff auf sich habe. Denn alltäglich ist der Begriff heutzutage nicht mehr.

Heibe Shagpfeifen hier: Heibe Pfeifen

Shag ist Feinschnitt, sehr fein geschnittener Tabak, unterhalb von 1,6 mm Schnittbreite. Damit eignet er sich ganz hervorragend zum Drehen von Zigaretten. Klassische Feinschnitte sind z.B. so genannte „Zwaar“- oder „Halfzwaar“-Sorten niederländischer Machart. Shagpfeifen sind also Pfeifen, in denen man Feinschnitt raucht.

Feinschnitt in Pfeifen zu rauchen, hat im deutschsprachigen Raum eine sehr lange Tradition. So sparte man sich das – nach dem Krieg oder in der Wirtschaftskrise – teure Papier für Zigaretten. Eine Holzpfeife war einfach die wirtschaftlichere Alternative. Sie war wiederverwendbar, robust und ging selten kaputt. Wer zudem Tabak selbst anbaute, war vollkommen unabhängig.

Wenn man dennoch Tabak kaufen musste, war Feinschnitt-Tabak die preisgünstigere Alternative zu Zigaretten, da deutlich geringer besteuert. Auch heute noch ist Feinschnitt weniger hoch besteuert als Zigaretten.

Damals gab es vor allem im thüringischen Ruhla, aber auch im oberbergischen Bergneustadt viele Fabriken, die Shagpfeifen oder Mutzpfeifen zu Millionen Stück herstellten. Dass diese nicht modernen Maßstäben an Qualität und Aussehen genügen, dürfte sich von selbst verstehen.

Gemeinsam haben diese Pfeifentypen bulldog- oder princeartige, kleine, flache Köpfe, die häufig facettiert ausgeführt waren. Einfachere Modelle waren aus heimischen Holzarten wie z.B. Nussbaum gefertigt. Bessere Modelle, die ein paar Pfennige mehr kosteten, waren aus Bruyereholz und trugen den „Bruyere Garantie“- Stempel. Damals ein echtes Qualitätsmerkmal.

Natürlich hatten diese Pfeifen Kittstellen, und natürlich waren sie häufig lackiert. Die Mundstücke waren oft aus Nylon oder Horn hergestellt, und es gab so etwas wie einen „Standard“ bei Form und Abmessungen. Es war nicht ungewöhnlich, dass man in einem Fachgeschäft ein Ersatzmundstück für seine Pfeife „von der Stange“ kaufen konnte.

Alles in allem war die Shagpfeife fast ein Jahrhundert in Deutschland ein sehr gewohnter Anblick. Max Mustermann, den man Pfeiferauchend auf der Straße traf, rauchte sehr wahrscheinlich eine Shagpfeife. Natürlich gab es andere Pfeifen. Sei es aus Bruyere, Ton oder Meerschaum. Diese Pfeifen waren allerdings eher für den gemütlichen Genuss zu Hause vorgesehen, und in ihnen rauchte man dann auch „den guten“ Krüllschnitt = Pfeifentabak.

Bis Anfang der 50er Jahre waren helle Orient-Mischungen und Java-Tabake die beliebtesten Tabake im deutschsprachigen Raum. Virginia und Burley setzte sich erst allmählich nach dem Krieg durch. Erheblich dazu beigetragen hat mit Sicherheit die „Ersatzwährung“ Zigaretten – mit so bekannten Marken wie Lucky Strike, Chesterfield oder Camel.

Will man heute noch ein wenig dem einst typisch deutschen Tabakgeschmack nachspüren, sollte man sich mit Sorten wie Hansa Krüll oder Exclusiv Mixture No.1 beschäftigen. Hansa Krüll kann man auch ganz hervorragend in einer Shagpfeife genießen! Doch echte Orient-Feinschnitte, die zum Zigarettendrehen geeignet sind, gibt es heute leider nicht mehr.

Zu den Shagpfeifen, die jetzt bei uns im Shop zu finden sind, gibt es übrigens auch Wissenswertes zu berichten. Sie stammen aus einer geschlossenen Pfeifenfabrik. Die Firma Heibe war in Bergneustadt im Oberbergischen ansässig, und manchen ist der Name noch ein Begriff wegen der Pfeifenfilter, die sie ebenfalls herstellte. Die Pfeifenproduktion wurde allerdings in den 90er Jahren eingestellt. Unzählige Shagpfeifen, halbfertige Fabrikate, Materialien und Hölzer wurden vom findigen und geschäftstüchtigen Markus Fohr (der Mann hinter Old German Clay Pipes aus dem Westerwald) aufgekauft. Er hat uns die Shagpfeifen angeboten, und wir wollten es einmal mit diesem geschichtsträchtigen Klassiker probieren.

Hergestellt wurden die Shagpfeifen in unserem Sortiment vermutlich Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre.

Wer also ein echtes Stück deutsche Tabak- und Pfeifengeschichte sein Eigen nennen möchte, sollte unbedingt eine Shagpfeife besitzen!

Chris Asteriou: Shooting Star der Pfeifenszene und Erbe der dänischen Meister. Jetzt bei Cigarworld!

Zunächst ein gutes neues Jahr 2023 Ihnen allen!

Wenn es so etwas wie einen „Shooting Star“ der Pfeifenszene gibt, dann trifft dieser Titel wohl sehr auf Chris Asteriou zu. Kaum postet er seine Pfeifen auf seinen Social Media Kanälen, sind sie eigentlich schon verkauft. In den darunter folgenden Kommentaren überschlagen sich seine Follower mit Komplimenten.

Chris Asteriou Freehand Pfeifen finden Sie hier bei uns im Shop: Chris Asteriou Freehand Pfeifen

Kein Wunder, seine Popularität kommt nicht von ungefähr. Der 1980 geborene Grieche ist Pfeifenraucher seit 2002 und fing 2007 mit dem Pfeifenbau an. Zunächst nur als Zeitvertreib und Hobby, zudem komplett autodidaktisch.

Ein Gefühl für Formen, Proportionen und Liebe zu Details hatte er sich schon in seinem Berufsleben angeeignet. Nach seinem Architektur-Studium war er lange Zeit für Firmen im Bereich Industriedesign tätig und arbeitete als Architekt.

Seine eigene Liebe für alte englische Pfeifen von Comoy’s und Dunhill schulten seinen Geschmack und prägten seinen Stil, ebenso das Studium ikonischer Shapes und die Arbeitsweise der alten, dänischen Meister. Auch die Pfeifen des Paolo Becker mit den charakteristischen „Spaghetti-Holmen“ übten eine große Faszination auf ihn aus.

Er selbst raucht gerne und oft Pfeife bei seiner Arbeit. Am liebsten Orlik Golden Sliced oder andere Virginia-Perique-Mischungen. Vorzugsweise Flakes.

Nach ersten Erfolgen im Verkauf seiner Pfeifen und dem durchweg positiven Echo seiner Händler fasste er 2014 den Entschluss, sich mit seiner Leidenschaft selbstständig zu machen und Pfeifen im Haupterwerb herzustellen. Ein mutiger Schritt, der sich bis heute sehr bezahlt gemacht hat.

Chris Asteriou verwendet für seine Pfeifen vorzugsweise griechisches Bruyere, dem er die besten Eigenschaften zuschreibt. Als Mundstückmaterial kommen für ihn nur Ebonit und Cumberland aus deutscher Produktion in Frage. Die Zapfen sind aus einem Stück gedreht und oft mit Edelstahl verstärkt.

Derzeit tragen seine Pfeifen eine Handschrift, die sich stark an der dänischen Klassik orientiert. Was die Verarbeitung betrifftm sind sie in jeder Hinsicht makellos, perfekt. Man bemerkt klar das Auge des Architekten, das Imperfektion nicht duldet.

Sandgestrahlte Oberflächen sind ein weiteres wichtiges Merkmal seiner Pfeifen. Man spürt, dass es ihm diese Struktur sehr angetan hat. In der Fertigung verwendet er besonders viel Zeit darauf, das Beste aus der dem Holz beim Sandstrahlen herauszuholen.

Als einer der wenigen Händler weltweit sind wir erfreut und stolz, dass wir Chris Asterious Pfeifen im Sortiment führen dürfen. Leider sind es nicht viele, was bei einer ungefähren Jahresproduktion von 110 Pfeifen nicht verwundert.

Umso schneller sollten Sie zugreifen, seine Pfeifen sind „noch“ relativ erschwinglich. Wer weiß, wie lange noch?

Samuel Gawith Pfeifentabak wieder in Deutschland erhältlich!

Die Ereignisse lassen uns im Moment keine Zeit für längere oder ausführlichere Blogbeiträge. Nichtsdestotrotz dürfte diese Mitteilung sehr viele Pfeifenenthusiasten erfreuen! Samuel Gawith Tabake werden Anfang bis Mitte nächster Woche bei uns eintreffen. Auch wenn die Mengen nicht besonders hoch sind, freuen wir uns doch, dass sich hier wieder etwas tut.

Seit Anfang 2021 sind keine Lieferungen aus UK mehr beim deutschen Importeur Kohlhase & Kopp eingetroffen. Diesmal hatte Kohlhase & Kopp einen LKW nach England geschickt, um den Tabak selbst abzuholen.

Denn nach wie vor gibt es offenbar keine Speditionsunternehmen in England, die Tabak von UK in die EU bringen möchten. Mal ganz davon abgesehen das der Mangel an Berufskraftfahrern in Großbritannien besonders prekär ist.

Es sind weitere Lieferungen geplant, aber noch nicht absehbar, wann es sein wird.

Wir geben auf unseren Social Media Kanälen bekannt, wenn die Tabake bei uns im Shop bestellbar sind. Samuel Gawith Pfeifentabake

Zu den gelieferten Sorten schauen Sie bitte hier;

Cornell & Diehl Pfeifentabak kommt nach Deutschland. Und: Wichtige Investitionen bei Kohlhase & Kopp

Diese News sind eingeschlagen wie eine Bombe. Auf der Instagram-Seite von Kopp-Pipes war die Meldung vor einer Woche schwarz auf weiß nachzulesen. Cornell & Diehl kooperiert mit Kohlhase & Kopp, die sehr beliebten Tabake aus den USA sind ab April 2023 bei uns in Deutschland erhältlich. Die Fans der Marke mit dem eigenen, unverwechselbaren Geschmack haben lange darauf gewartet. Denjenigen, die bisher nicht von diesem Hersteller gehört haben, können wir nur dazu raten, so bald es geht zu probieren.

Es wird zwei verschiedene Produktlinien geben. Zum einen Cornell & Diehl Tabake und zum anderen Tabake unter dem Label G.L. Pease. Gregory Pease ist ein amerikanischer Masterblender, der in weiten Kreisen der internationalen Pfeifenszene Kultstatus genießt. Kenner schätzen seinen eleganten, komplexen Stil.

Grundsätzlich haben Tabake aus der Cornell & Diehl-Tabakmanufaktur in South Carolina vor allem für Freunde naturnaher Mischungen etwas zu bieten. Freunde von Virginia-Perique kommen voll und ganz auf Ihre Kosten, aber ebenso Freunde von Latakia. Wobei im Bereich Latakia vor allem bei den G.L.-Pease-Mischungen auch leise Töne angeschlagen werden. Denn in amerikanischen Mischungen wird Latakia auch gerne als vorsichtiger Mischtabak verwendet und nicht unbedingt „mit der Brechstange“ eingesetzt. Umgekehrt wird Perique durchaus etwas großzügiger dosiert.

In den bekannten Social-Media-Kanälen tauchten schon Listen der Tabake auf, die auf dem deutschen Markt angemeldet wurden.

Freunde von aromatisierten Tabaken kommen auch nicht zu kurz. Aromatisierungen mit Ahornsirup und Rum sind die besondere Spezialität des Hauses. Geschmacklich mit nichts anderem aus Europa vergleichbar. Aber warten Sie es ab!

Außerdem hat Kohlhase & Kopp zwei Wochen zuvor verlautbart, dass sie in ihren Maschinenpark investiert haben und vier eigene Flakepressen auf dem Weg nach Rellingen sind. Dadurch macht sich der Hersteller deutlich unabhängiger von dänischen Lieferanten sowie deutlich flexibler in seiner Sortimentspolitik. Wir dürfen uns in Zukunft sehr auf eigene Flake- (und Plug?) Kreationen aus Schleswig-Holstein freuen. Der Masterblender Thomas Nitsche hat einige Ideen, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben.

Am Ende möchten wir kurz darauf hinweisen, dass der letzte Versandtag für Bestellungen, die Sie unter den Weihnachtsbaum legen möchten, bei uns der 20.12.22 ist. Mit der kostenpflichtigen Option Expressversand können Sie bis zum 22.12. um 12 Uhr bestellen. Bitte bedenken!

Vom Azubi bei Tom Eltang zum gefeierten dänischen Pfeifen-Star: Mike Bay

Der Däne Mike Sebastian Bay ist das erste mal mit dem Thema Pfeifenbau in Kontakt gekommen, als er in Kopenhagen auf der Suche war nach jemandem, der die alten Pfeifen seines Vaters repariert. Es dauerte nicht lang, da fand er sich in der Werkstatt von keinem Geringeren als Tom Eltang ein, und er blickte fasziniert in Holzspäne, Werkzeug und schummriges Licht.

Mike Bay Pfeifen hier: Mike Bay Freehands

Einige Wochen später begann er eine Ausbildung bei der Pfeifenmacherlegende in Teilzeit, dafür aber auf einen sehr langen Zeitraum. Er ist nun seit 2015 Mitglied des Werkstattteams.

Bis heute hat Mike Bay vieles gelernt, sich einiges selbst einfallen lassen, aber auch Dinge von Tom übernommen und für sich modifiziert. Dazu gehört zum Beispiel die eigenartige, aber griffig-strukturierte Rustizierung, die man auch von Eltang-Pfeifen kennt, oder stark kontrastgebeizte Pfeifen.

Seinen eignen Stil erkennt man bei seiner Vorliebe für Shapes mit leicht nach vorn gebeugtem Kopf und des Poker-Shapes mit charakteristischem „Knick“, das fast schon zu seinem Signature-Shape geworden ist.

Mike Bay gilt als einer der neuen, jungen, aufstrebenden Pfeifenstars aus Dänemark. Kenner sehen ihn als direkten Nachfolger von Tom Eltang und sind der Meinung, dass seine Pfeifen bestimmt nicht preisgünstiger werden.

Mike Bay ist selbst leidenschaftlicher Pfeifenraucher. Er mag Pfeifen, die einfach in der Handhabung sind und die sich leicht während der Arbeit im Mund halten lassen. Daher dürfen sie nicht zu schwer sein. Ob gerade oder gebogen spielt für ihn keine Rolle. Eine gute Balance müssen sie haben. Als Tabak bevorzugt er Virginia-Perique Blends wie Rattray’s Marlin Flake oder Orlik Golden Sliced.

Wir sind froh, dass wir auf der Intertabac in diesem Jahr Gelegenheit hatten, Mike Sebastian Bay und seine Pfeifen kennenzulernen. Und natürlich sind wir stolz, dass wir als einer der wenigen Pfeifenhändler weltweit seine Pfeifen im Programm haben.