Pfeifen reinigen – was muss man beachten?

Für viele Pfeifenraucher gehört das Reinigen der Pfeife zum „Ritual“ dazu. Andere schieben es vor sich her, aber irgendwann „muss“ es dann sein.

Dann gibt es noch die Dreckspatzen, die ihre Pfeifen langsam, aber sicher so sehr verdrecken, dass sie nicht mehr rauchbar sind. Es gibt aber auch die Pfeifenraucher, die ihre Pfeifen augenscheinlich mehr reinigen und pflegen, als sie zu rauchen.

Gerade Anfänger fragen sich: Wie reinige ich meine Pfeifen? Was muss ich beachten und wie oft muss ich das tun?

Um es vorweg zu nehmen: Auch hier muss man keine Wissenschaft daraus machen. Pfeifen sind Rauchwerkzeuge, die – wie das Besteck nach dem Essen – nach dem Rauchen gereinigt werden.

Dazu reicht es vollkommen, die Asche umzurühren, die Pfeife ein paar Minuten auskühlen zu lassen, und erst einmal (falls vorhanden) den Filter zu entsorgen.


Kommen Sie nicht auf die Idee, Aktivkohlefilter mehrmals zu verwenden. Der Filter ist nach einer Pfeifenfüllung so gesättigt, dass er sich seine Entsorgung verdient hat. Und wer sich den Filter nach dem Rauchen schon einmal näher angeschaut hat, weiß: Man sollte hier nicht sparen.

Dann nehmen Sie einen Pfeifenreiniger und schieben diesen 1- bis 2-mal durch den Rauchkanal des Mundstücks. Wenn Sie ihn abknicken, können Sie mit ihm auch noch den Filterzapfen reinigen. Mit einem zweiten Pfeifenreiniger reinigen Sie den Rauchkanal der Pfeife sowie die Zapfenbohrung. Wichtig ist es, auch diese Bohrung zu reinigen, sonst sitzt der Zapfen irgendwann zu fest, und das Mundstück lässt sich nicht mehr von der Pfeife drehen.

Bei Bedarf kann man noch Aschereste aus der Rauchkammer entfernen.

Und das war’s!

Gönnen Sie Ihrer Pfeife ausreichend Luft, damit Feuchtigkeitsreste entweichen können.

Sie werden feststellen, dass bei so einer Pflege, die nach jedem Rauchvorgang durchzuführen ist, die Pfeife über die Jahre immer besser schmecken wird.

Natürlich halten verschiedene Hersteller geeignete Reiniger für Sie bereit, um Sie dabei zu unterstützen. Es gibt Reiniger mit kräftigerer Bürste, wie zum Beispiel von Vauen oder Big Ben. Aber auch Reiniger mit weichem Baumwollgewebe, die sich vornehmlich zum aufsaugen von Feuchtigkeit eignen. Des Weiteren sind auch lange Pfeifenreiniger erhältlich, die für Lesepfeifen gedacht sind.

Wenn Ihre Pfeifen über Jahrzehnte geraucht wurden, kann man den Stücken auch mal eine „Rosskur“ zumuten.


Dabei wird der Pfeifenkopf mit Salz gefüllt und mit 70-prozentigem Isopropanol aus der Apotheke getränkt. Man will so bezwecken, dass Kondensate sich durch den Alkohol lösen und vom Salz absorbiert werden. Außerdem desinfiziert Isopropanol.

Bitte vergewissern sie sich, nur Isopropanol in einer 70-prozentigen Lösung zu verwenden. Reines Isopropanol hat eine deutlich geringere Reinigungswirkung, und desinfiziert nicht.

An dieser Stelle sei aber ganz klar darauf hingewiesen, das diese „Salz-Alk-Methode“ wirklich nur bei den „harten Fällen“ anzuwenden ist

Führen Sie dieses Verfahren übermäßig oft durch, schaden Sie der Pfeife und beeinflussen Rauchqualität und individuellen Geschmack.

Außerdem bringen Sie sich um die Erkenntnis, wie gut eine Pfeife über die Jahre hinweg schmecken kann.

Um die Kohleschicht der Pfeife zu reduzieren, gibt es verschiedene Instrumente. Wirklich empfehlenswert ist das Pip Net Pfeifenräumsystem, das den Pfeifenkopf auch bis zum Boden auskratzen kann.


Auch hier gilt: Weniger ist mehr! Räumen Sie Ihren Pfeifenkopf nur dann, wenn die Kohleschicht merklich zu dick geworden ist.

Abschließend ist zu bemerken, dass es natürlich noch weitere Methoden gibt, um Mundstücke zu polieren, Pfeifen wieder zum glänzen zu bringen und einfache Reparaturen selbst durchzuführen. Darauf weiter einzugehen würde allerdings den Rahmen sprengen.

Reinigen Sie Ihre Pfeife also regelmäßig, aber übertreiben Sie es nicht. Ihre Pfeifen werden es Ihnen danken!

 

Vielen Dank an Damian Dabrowski für die Erlaubnis, das Foto der zu reinigenden Pfeifen zu zeigen.

 

Schreibe einen Kommentar