Understatement, Tradition, Klassik. Warum wir Dunhill Pfeifen (trotzdem) lieben

Wenn man sich als Pfeifenraucherin oder Pfeifenraucher mit dem Thema eingehender beschäftigt, stößt man wahrscheinlich zwangsläufig auf die Frage, was am Thema „Dunhill“ eigentlich dran ist. Besonders im Social-Media-Bereich tauchen immer wieder Fragen auf wie:

„Warum kostet eine dusselige, sandgestrahlte Billard mit Ebonitmundstück, und dann noch nicht mal mit Filter, so viel Geld?“

Oder auch:

„Rauchen sich Dunhill Pfeifen irgendwie besser als der Rest?“

„Ich finde Dunhill Pfeifen irgendwie langweilig, gibt’s die auch in bunt?“

Und als Fachmann muss man meistens weit ausholen, um diese Fragen einigermaßen befriedigend zu beantworten. Manche Fragen sind auch gar nicht zu beantworten, denn die Faszination für diese Marke ist wohl eher eine Gefühlsfrage als rational zu fassen.

Viel Faszination, die von der Marke ausgeht, liegt vor allem in der langen Tradition, die man mit ihr verbindet. Und wie sehr man als Pfeifenraucher für sie empfänglich ist. Natürlich schadet es auch nicht, wenn man etwas Anglophilie mitbringt.

Viel dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch dieses Zitat des Firmengründers, Alfred Dunhill, der die Philosophie seiner Marke hiermit beschrieb:

It must be useful. It must work dependably. It must be beautiful. It must last. It must be the best of its kind.“

Es gibt jedenfalls heute kein anderes Unternehmen in der Pfeifenbranche, dessen Geschichte sich über einen so langen Zeitraum nachverfolgen lassen kann. Dazu trägt sicherlich bei, dass man aufgrund der auf der Pfeife aufgebrachten Stempelungen sehr gut nachvollziehen kann, wann die Pfeife gebaut wurde. Wenn Sie also eine Pfeife Ihres Geburtsjahrganges suchen, werden sie mit Sicherheit bei Dunhill fündig.

Und die Geschichte dieses Unternehmens ist reichhaltig und wechselhaft. Sandgestrahlte Pfeifen, wie auch Ebonit als Mundstückmaterial, sind maßgebliche Erfindungen dieses Herstellers. Auch wenn Dunhill-Pfeifen aus markenrechtlichen Gründen heutzutage nur noch „The White Spot“ heißen dürfen, steht die heutige Firma in der Tradition des englischen Firmengründers von 1915.

Auch heute noch werden die Pfeifen in London hergestellt und eine überraschend hohe Stückzahl der Pfeifen mit dem weißen Punkt auf dem Mundstück verlässt die Werkshallen in alle Welt.

Dunhill Pfeifen sind in verschiedenen Oberflächen und Größen erhältlich. Dabei unterschiedet man zwischen sandgestrahlten und glatten Pfeifen. Alle Mundstücke sind aus Ebonit oder Cumberland.

Sandgestrahlt sind folgende Serien:

Shell Briar: Schwarz-sandgestrahlt mit schwarzem Mundstück

Ring Grain: Schwarz-sandgestrahlt mit besonders ausdrucksstarker Maserung und schwarzem Mundstück

Cumberland: Rötlich-braun-marmorierter Farbton, mit farblich passendem Mundstück

Shilling: Rötlich-braun-marmorierter Farbton, mit farblich passendem Mundstück und besonders guter Maserung

Ruby Bark: Kräftig roter Farbton mit schwarzem Mundstück

County: Mittelbrauner Farbton mit hellen Akzenten und marmoriertem Mundstück

Tanshell: Heller, nur geölter Farbton mit schwarzem Mundstück und ausgezeichneter Holzqualität. Selten!

Glatt sind diese Serien:

Bruyère: Klassisch rötlicher Farbton mit schwarzem Mundstück (die Urvariante)

Chestnut: Rötlich-braun mit marmoriertem Mundstück

Dress: Tiefschwarz mit 6mm Silberband und schwarzem Mundstück

Black Briar: Tiefschwarz mit breiterem Silberband oder anderen Applikationen und schwarzem Mundstück

Amber Root: Mittelbraun, warmer Farbton mit schwarzem Mundstück

Root Briar: Sehr heller, honigfarbener Farbton mit schwarzem Mundstück und ausgezeichneter Holzqualität.

Daneben gibt es selbstverständlich immer wieder Limited Editions oder Jahrgangspfeifen, die diesem System nicht immer entsprechen.

Dunhill teilt die Größen seiner Pfeifen in Gruppen ein, mit wenigen Ausnahmen von 1 bis 6. Dabei ist Gruppe 1 winzig klein und Gruppe 6 riesengroß.

Man kann an dem Stempel, der sich auf der Pfeife befindet, die Gruppierung herausfinden.

Außerdem trennt Dunhill bei den Formen. Jede Pfeifenform hat eine eigene Nummer.

Als Beispiel:

Eine Dunhill Shell Briar mit der Markierung „4103“. Er sagt uns, dass es eine schwarze, sandgestrahlte Pfeife ist, in der „mittleren“ Größe 4, mit der Shape Nummer 103 – was einer klassischen, geraden Billardform entspricht.

Hinter dem „Made in England“-Schriftzug befindet sich ebenfalls, wenn auch nur sehr klein, eine Markierung. Diese gibt Aufschluss über das Herstellungsjahr. Befindet sich dort also eine „15“, wissen wir, dass diese Pfeife 2015 hergestellt wurde, sieht man dort eine „09“, ist sie von 2009. Diese Einteilung gilt zumindest für neuere Pfeifen, früher wurde ein etwas anderes System verwendet.

Alle „The White Spot“-Pfeifen haben einen weißen Punkt auf dem Mundstück, der anzeigt, wo oben und unten ist. Kenner werden jetzt sagen, dass auch Vauen einen weißen Punkt verwendet. Dies ist korrekt, beide Hersteller haben sich schon im zwanzigsten Jahrhundert rechtlich darauf geeinigt, dies weiterhin zu tun, wobei der Punkt einer Vauen für den Export-Markt einen etwas gräulicheren Farbton hat.

Was die Holzqualität angeht, gibt es bei Dunhill keine Kompromisse. Zwar sind nicht alle Pfeifen aus dieser Manufaktur wahre Augenweiden, was die Maserung betrifft, aber das Holz ist sauber, frei von Einschlüssen oder Kitt sowie alt und trocken. Dies macht sich positiv beim Rauchverhalten bemerkbar.

Als Mundstückmaterial wird ausschließlich Ebonit verwendet, das zwar mit der Zeit oxidiert, aber einen wunderbar weichen Biss bietet. Das marmorierte „Cumberland“, das mittlerweile auch von anderen Herstellern verwendet wird, war übrigens eine Erfindung des Hauses Alfred Dunhill und auch Namensgeber des Materials. Nur Anfang der 2000er Jahre experimentierte man  tatsächlich auf dem deutschen Markt – mit Acryl als Mundstückmaterial. Mit dem Endergebnis, das diese Pfeifen häufig heute noch bei den Händlern als Ladenhüter liegen.

In der Regel sind Dunhill-Pfeifen ohne Filterbohrung. Dies weniger aus Überzeugung oder weil eine bestimmte Philosophie dahinter steckt. Der globale Markt erwartet dies einfach. Diese werden nach wie vor übrigens mit dem „Inner Tube“, einem Aluminiumröhrchen im Holm ausgeliefert. Dieses war vor der Erfindung des Pfeifenreinigers tatsächlich dazu gedacht, dass sich die Pfeife nicht mit Teerablagerungen zusetzt und somit unrauchbar wird. Einen rationalen Grund, warum dies heute noch beibehalten wird, gibt es also nicht. Es wird trotzdem als Tradition fortgeführt. Aber natürlich fertigt Dunhill auch 9mm Filterpfeifen, sie sind aber aufgrund der weltweiten geringeren Nachfrage seltener zu finden. Wir haben Dunhill-Filterpfeifen im Sortiment, wenn auch nicht viele.

Die Oberflächen sind nicht lackiert oder anderweitig mit Chemikalien behandelt, sondern nur mit Carnaubawachs poliert. Dies ist insofern eine Besonderheit, da selbst die schwarzen „Dress“-Pfeifen keinen Lackauftrag haben. Bei anderen Herstellern ist das üblich. Zwar wird die Oberfläche einer solchen Pfeife im Laufe der Jahre durchscheinend, doch dies nimmt man hin, weil man das Rauchverhalten nicht negativ beeinflussen will.

All das atmet den Geist britischen Understatements und Taditionsbewusstseins. Auch wenn Dunhill-Pfeifen nicht jedem gefallen oder nicht jeder so viel Geld in eine Pfeife investieren möchte. Doch die Marke hat ihre Anhänger, sogar echte Fans und Sammler. Für kaum eine andere singuläre Marke interessieren sich Pfeifenraucher mehr, investieren Zeit und nicht unerheblich viel Geld.

An der von einigen flüchtigen Beobachtern bemerkten „schlechteren“ Qualität können wir übrigens nichts feststellen. Was diese Beobachter möglicherweise nicht wissen, ist, dass Dunhill-Pfeifen dem Fachhandel immer als Einzelstücke angeboten werden. Für gewöhnlich bringt der Außendienstler seine Pfeifenkoffer in das Geschäft (Anm.: Heutzutage ersatzweise auch gerne per Videotelefonat), und der Händler sucht die Pfeifen aus. Er nimmt sie aus den Schatullen, und die Pfeifen verbleiben direkt im Geschäft. So sieht der Händler direkt, was er kauft, und kann eventuell nicht ganz so perfekte Exemplare direkt aussortieren.

Dunhill-Pfeifen, die Qualitätskontrollen nicht passieren, landen nicht im Verkauf. Sie bekommen einen „C“- und/oder „Not for Sale“- Stempel und werden an die Pfeife rauchende Mitarbeiterschaft verschenkt. Distributeure oder Fachhändler freuen sich auch über diese Pfeifen, denn sie sind einwandfrei rauchbar. Ausgerechnet diese Pfeifen sind kurioserweise bei Sammlern besonders begehrt.

Wenn Sie also ein Herz für Tradition und alte Techniken, eine Vorliebe für Dinge haben, die Generationen überstehen und weitergegeben werden, Sie möglicherweise eher zur mechanischen Uhr als zur Smartwatch greifen und sich mit Tweedsakkos und Wachsjacken eigentlich immer gut angezogen fühlen, dann haben Sie gute Chancen der Dunhill-Leidenschaft zu verfallen. Wir hätten da Inspirationen für Sie.

Virginia. Ohne ihn geht’s nicht.

Was sich im Titel relativ platt anhört hat mehrere Dimensionen. Denn ohne Virginia als Tabaksorte wäre heutiger Pfeifentabak kaum denkbar. Und auf der anderen Seite stammen im wesentlichen alle Tabaksorten von virginischen Urahnen (Nicotiana Tabacum) ab. Ohne Virginia hätte sich kein kleinblättriger Orient und kein Burley ausgebildet, und Zubereitsungsformen wie Perique, Cavendish oder Latakia wären kaum denkbar.

Einzig und allein der Nicotiana Rustica stellt eine eigene Gattung dar, und unterscheidet sich genetisch maßgeblich vom virginischen Nicotiana Tabacum. Wer dies einmal live ausprobieren möchte, muss sich unbedingt den Mac Baren HH Rustica zu Gemüte führen.

Der Tabak fand den Weg über die Spanier ins osmanische Reich. Die Bauern in Mazedonien, Thrakien, Bulgarien, Griechenland pflanzten die Tabake vor Ort an, und langsam begann ein Anpassungsprozess der Pflanzen. Die Blätter wurden kleiner, bildeten einen wachsartigen Schutzfilm aus, und ihre Zahl an der Pflanze wuchs. Eine neue Tabaksorte war geboren. Der Orienttabak- oder wie man im englischen Sprachraum sagt: „Turkish Tobacco“.

Auch Cavendish- in seinen unterschiedlichen Ausprägungen besteht im wesentlichen aus Virginia. Bei der „holländischen Methode“ Cavendish herzustellen, wird Virginia zusammen mit Burley und Orient lange gereift, gepresst und zerteilt. Für „englischen“ Black Cavendish wird ebenfalls Virginia solange mit Dampf erhitzt, bis er seine schwarze Färbung bekommen hat. In den USA wird dafür überwiegend Burley benutzt, deshalb unterscheiden sich europäische wie amerikanische Black Cavendish Tabake häufig geschmacklich ganz erheblich.

Kurzum, Pfeifentabak ist ohne Virginia nicht vorstellbar.

Doch was macht ihn aus, wie schmeckt Virginia, was sind seine Eigenschaften?

Grundsätzlich muss man festhalten, das Virginia heutzutage auf der ganzen Welt angebaut wird. Natürlich in den USA, aber auch in Kanada, in Argentinien, Brasilien, Zambia, Tanzania, Zimbabwe. Auf dem asiatischen Kontinent in Indonesien, Bangladesch, in Indien und natürlich in China, das der größte Virginiaproduzent der Welt geworden ist.

Und alle Virginia- Provenienzen finden auch in Pfeifentabaken Verwendung. Dabei tun sich vor allem die Indischen Virginiasorten hervor, die für ihre hohen Zuckergehalte geschätzt werden. Diese führen dazu, das Virginia langsam geraucht relativ süß schmecken kann. Zu hastig und heiß geraucht führt dieser zuckerreiche Virginia aber dazu, das man Zungenbrand bekommt, und die Tabake anfangen bitter und brandig zu schmecken

Afrikanische Virginias aus Zimbabwe oder Tanzania haben sich ebenfalls an die lokalen Gegebenheiten angepasst. So sind Tabakblätter aus diesen Regionen ebenfalls kleiner, ledriger, und sondern ein schützendes Öl ab. Diese Öle machen den Tabak deutlich aromatischer und kräftiger, je nach Zubereitungsart auch richtig stark. Englische Flakes sind ohne afrikanische Virginias kaum denkbar.

Die Hochwertigsten und teuersten Virginias kommen aus den USA, überwiegend aus dem Bundesstaat  Virginia. Amerikanische Virginias sind gewissermaßen der „Tausendsassa“ unter den Virginias, und bilden eine optimale Balance zwischen Würze, Süße und Rauchfülle sowie Glimmfähigkeit. Aber die Bodenbeschaffenheit spielt eine große Rolle bei der Aromatik. Vor allem ob der Boden nährstoffarm- oder Reich ist. Helle Virginias gedeihen auf nährstoffarmen Boden besonders gut, dunklere Sorten auf nährstoffreichen Böden.

Die Farbe des Virginia wird aber vor allem dadurch beeinflusst auf welche Art und weise der Tabak gedörrt wird. Geschieht dies über einem offenen Holzfeuer, wird der Tabak dunkel. Wird der Tabak über einem Kohlefeuer oder einem elektrischen Erhitzer gedörrt, wird der Tabak hell.

Virginia ist durch den hohen Zuckergehalt dabei besonders geeignet für das nachreifen, also das so genannte „Ageing“ von Tabaken. Er verändert sich über die Jahre also besonders vorteilhaft, wird milder, runder und harmonischer.

Der Pfeifenraucher blickt dabei auf ein absolut unübersichtliches Sortiment an Tabaken die Virginia enthalten. Und es wird wohl kaum einen Pfeifentabak geben (uns ist tatsächlich nur ein einziger bekannt), der keinen Virginia enthält. Jeder X- Beliebige aromatisierte Tabak besteht zumindest aus Virginia und Black Cavendish. Oder Virginia und Burley.

Daher möchten wir hier besonders die Pfeifentabake herausstellen, bei denen Virginias die Hauptrolle spielen. Also Reine Virginias, Virginia- Perique Blends, Virginia- Kentuckys, Flakes, Plugs und Twists, Cavendish und Ready Rubbed,

Besonders mit Flakes kann man den Charakter von Virginia besonders gut erkunden. Hier sei zum Beispiel der Mac Baren HH Pure Virginia genannt, der ausschließlich aus Virginia besteht, und der nicht nur gepresst, sondern heißgepresst ist. Dafür werden die Flakepressen mit dampf erhitzt. Der Tabak macht auf diese Weise eine „Nachreifung in Zeitraffer durch“, wird dabei mild, rund und er verliert seine Bissgkeit.

Ein besonders empfehlenswerter Virginia- Perique- Blend ist unser Pipe Republic St. Peter’s Flake, der mit gut 10% Perique schön würzig daherkommt. Ein sehr typischer, leicht pfeffriger Vertreter seiner Gattung, und relativ natursüß.

Abschließend sei noch unser Tasting Bundle „Virginia Explorer“ erwähnt, das einen hervorragenden einstieg in dieses Themenfeld bietet, und drei repräsentative Tabake dieses Genres enthält.

Wir wünschen viel Spaß beim entdecken!

 

Neu bei Cigarworld: „Tasting Bundles“ für Pfeifentabak

Es ist schon erstaunlich, wie viele neue Pfeifenraucher in den letzten Monaten zur Pfeife gefunden haben- und immer noch finden! Anscheinend haben Frauen wie Männer in der gegenwärtigen Lage Lust, das Pfeiferauchen auszuprobieren. Wir freuen uns natürlich über so viel Zulauf und tun unser Bestes, um keinen Neu-Pfeifenraucher im Regen stehen zu lassen.

Ein Mittel dazu ist zum Beispiel den Kunden vorsortierte Pfeifen-Anfängersets anzubieten, die es mittlerweile eigentlich von allen größeren Herstellern gibt. Aus diesem Grunde haben wir die neue Kategorie Startersets eingerichtet, in der alle Sets sauber aufgelistet sind und in der unsere Kunden je nach Belieben und Brieftasche auswählen können.

Und auch wenn einige „alte Hasen“ über diese Sets die Nase rümpfen, bieten diese Zusammenstellungen doch alles, was man benötigt, um das Pfeiferauchen zumindest einmal auszuprobieren.

Aber beim Thema Tabak mussten sich die Einsteiger bisher noch immer in einem wahren Dschungel zurechtfinden. Das haben wir nun geändert – vorsortierten Sets in der neuen Kategorie „Pfeifentabak Tasting Bundle„, mit denen man sich von einer bestimmten Geschmacksrichtung oder Stilistik ein eigenes Bild machen kann:

Erhältlich sind folgende Sets:

  • Edition English Explorer. Drei Tabake mit Latakia, aber sanft und mild. Ideal für den Einstieg in diese Richtung.
  • Edition Fruchtige Tabake. Sie lieben es süß und fruchtig, finden sich aber in der Auswahl nicht zurecht? Wir haben drei leckere Tabake für Sie!
  • Edition Oldschool. Vier Klassiker, weder zu süß noch zu würzig. Seit Jahrzehnten bewährt, ein toller Einstieg.
  • Edition Vanille. Hier ist der Name Programm. Drei Tabake, die schmecken wie sie riechen: warm, rund und süß.
  • Edition Virginia Explorer. Drei Tabake, die einen idealen Einstieg in die sehr komplexe und vielschichtige Welt der Virginia-Tabake bieten.

Wir sind der Meinung, dass die ausgewählten Tabake jeweils einen guten und repräsentativen Einstieg in die jeweilige Richtung bieten. Natürlich ist unsere Auswahl subjektiv, dessen sind wir uns bewusst. Dennoch glauben wir, dass diese Auswahl vielen Pfeifenrauchern helfen wird, sich im „Dickicht“ der unterschiedlichen Mischungen zurechtzufinden.

Wird ausgebaut und fortgesetzt!

Viel Spaß beim Probieren!

Grundwissen: Ausblühungen und Deckblattverfärbungen

Ölig, glänzend, dunkel und makellos – bei dem Anblick eines solchen Deckblattes dürfte wohl jeder Aficionada und jedem Aficionado das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Makellose Deckblätter

Doch da es sich bei Zigarren um Naturprodukte handelt, ist die absolute Perfektion doch eher die Ausnahme. Insbesondere für Zigarrenneulinge stellen sich beim Anblick eines rustikaleren oder fleckigen Deckblatt regelmäßig einige Fragen. Wir wollen diesen Blogeintrag nutzen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

 

1. Zigarrenblüte

Da bestellt man sich seine erste Kiste, Kleinpackung oder Zigarren in Tuben und die Genußvorfreude weicht einem Schrecken: Flaum auf dem Deckblatt!

Tabakblüte

Häufig erreichen uns Anrufe oder Mails besorgter Einsteiger mit der Frage, ob Ihre Zigarren verschimmelt sein. In beinahe allen Fällen kann Entwarnung gegeben werden, denn bei den Ausblühungen handelt es sich überwiegend um die sogenannte Zigarrenblüte.

Unterscheiden lassen sich bedenklicher Schimmel und die unbedenkliche Zigarrenblüte anhand der Farbe, Struktur und der Position. Unerwünschter Schimmel ist grün-gräulich und frisst sich in die Zigarre rein, er ist meist nur schwer und nicht ohne Rückstände zu entfernen. Regelmäßig tritt Schimmel am Fuß, dem Brandende der Zigarre zuerst auf und frisst sich von dort aus in die Zigarre rein. Auch geht dies typischerweise mit dem schimmeleigenen unangenehmen Geruch einher.

Sollten Sie Schimmelbefall feststellen, so sollten Sie die Zigarre – auch wenn im Netz einige „Rettungsanleitungen“ zu finden sind – entsorgen.

Die weiß bis beige Zigarrenblüte hingegen findet sich überwiegend am Kopf der Zigarre oder verteilt auf dem Deckblatt. Sie hat keinen klaren „Startpunkt“ von wo aus sie sich ausbreitet. Diese Ausblühungen lassen sich ohne großen Aufwand entfernen und verschwinden rückstandslos, es reicht ein vorsichtiges Abreiben. Auswirkungen auf das Abbrandverhalten oder den Geschmack haben die Ausblühungen nicht. Zigarrenblüte tritt gehäuft bei Tubos und kleineren Kartonagepackungen auf.

Der häufigste Grund für das Entstehen der Tabakblüte ist recht simpel erklärt: Durch das Sinken der relativen Luftfeuchte und einem höheren Wasseranteil in der Zigarre gegenüber der Umgebungsluft gibt diese ihre Feuchtigkeit nach außen hin ab. Hierbei verbleiben Salze und Mineralien auf dem Deckblatt zurück und lagern sich ab.

 

2. Deckblattflecken

Häufiger als Ausblühungen auf dem Deckblatt sind vielmehr Verfärbungen desselben.

Grüne Verfärbungen

Grüne Deckblattflecken

Grüne Verfärbungen sind vergleichsweise häufig anzutreffen und auch hier schrillen bei einigen Neulingen die Alarmglocken: Schimmel!

Aber auch hier gibt es Entwarnung, denn die grünen Stellen sind nichts weiteres als Chlorophyllansammlungen. Erfolgt der Trocknungsprozess der Tabakblätter aufgrund zu geringer Luftfeuchte und zu hohen Temperaturen zu schnell, wird das Chlorophyll nicht vollständig abgebaut. Es kommt zu teilweise grünen Verfärbungen der Deckblätter. 

Eine negative Auswirkung auf das Abbrandverhalten oder gar den Geschmack kann man nicht feststellen.

 

Gelbe Verfärbungen

Gelbe Deckblattflecken

Erfolgt die Tabaktrocknung bei zu geringer Feuchtigkeit, kommt es an einigen Stellen zu einer Verdickung gelber Pigmente und einer auch die Fermentation überdauernde Verfärbung des Deckblatts.

 

Schwarze Verfärbungen

Trocknen die Tabakblätter unter zu hoher Luftfeuchtigkeit, wird der in den Blättern enthaltene Zucker nicht gänzlich abgebaut und die Stelle verfärbt sich dunkel. In der Regel haben auch diese Verfärbungen keine geschmacklichen Auswirkungen, bei einer sehr hohen Zuckerkonzentration kann eine solche allerdings wahrgenommen werden.

Schwarzer Deckblattfleck

Deckblattverfärbungen und Zigarrenblüte sind keine gravierende Mängel, sondern vielmehr kleine optische Makel, die das Rauchvergnügen nicht schmälern.

 

Genussvolle Grüße aus Düsseldorf,

Ihr Cigarworld Team

Eine Marke mit sehr langer Geschichte: Amphora Pfeifentabak

Unter den vielen Pfeifentabak-Marken, die wir heute auf dem deutschen Markt haben, gehört Amphora zu den Marken mit der längsten Geschichte. Ursprünglich war die Marke in den Niederlanden, bei der Firma Douwe Egberts, beheimatet. Manch einer kennt diesen Namen auch in Zusammenhang mit Kaffee. Dies kommt nicht von Ungefähr, denn Douwe Egberts (später mit Nachnamen de Jong) gründete schon im Jahre 1753 ein Geschäft für Tabak, Tee und Kaffee im friesischen Joure. Das Geschäft florierte und man errichtete dort nach und nach eine eigene Produktion für Kaffee und Tabak.

  

Da man sich bestens auf die Vermarktung der eigenen Produkte verstand, wurde auch schnell das Ausland aufmerksam auf die Tabake aus Friesland, wie dieses Dokument aus dem Jahre 1956 zeigt.

 

Dieses Dokument beweist im Übrigen auch, dass es einst einen Amphora Flake gab (lies gut mit, Per Georg Jensen), sowie einen Amphora Rubbed Cut Flake. Dieser Sachverhalt wurde lange, auch unter niederländischen Pfeifenrauchern, kontrovers diskutiert.

Bei Douwe Egberts feierte man 1953  200-jähriges Firmenjubiläum, und der Fiirma wurde von der niederländische Krone das Recht übertragen, den Namenszusatz „koninklijke“ also „königlich“ zu führen.

Zu den Tabakmarken gehörten auch Van Nelle und Drum, die vielen Zigaretten-Drehern ein Begriff sein dürften.

Natürlich war die Firma immer sehr aktiv auf dem europäischen Markt. Aber schon früh zeigte sich, dass sich die USA zu dem größten einzelnen Absatzmarkt entwickeln würden.

Das abgebildete Dokument stammt aus den 60er Jahren und zeigt die von Douwe Egberts in die USA exportierten Tabakmarken.

In den 80er Jahren folgt eine Diversifizierung, das heißt, man erweitert das Sortiment um weitere Varianten der Marke Amphora:

Dies kam vor allem dem Bedürfnis der Pfeifenraucher nach milderen und süßeren Tabaken in dieser Zeit entgegen. Aus dieser Zeit dürfte auch dieses Pouch stammen:

 

Mit dem Begriff „Cavendish“ wurde schon früh geworben. Und die Marke machte schon bald klar, wofür dieser Begriff steht. Denn offenbar war dieser Begriff schon damals Anlass zu Diskussionen:

Das, was einen Cavendish im holländischen Stil von einem Cavendish im amerikanischen Stil unterscheidet, ist also die Zeit, die in die Reifung des Endproduktes gesteckt wird. Dies hat man – wie oben zu sehen – offensiv herausgestellt.

In den 70er Jahren wurden, eher als „Merchandise-Artikel“, auch Pfeifen für Amphora von der Firma Gubbels (Big Ben) in den Niederlanden produziert. Teilweise hatten diese ein regulierbares „Zuluft-System“, um so den Zug zu steuern.

Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen erfolgte der Export nach Japan übrigens über den Umweg über die USA, wie diese Export-Liste naheliegt. Man beachte auch die anderen Pfeifentabak-Marken, sowie die exportierten Mengen:

Das Geschäft mit den USA florierte, und man bewarb den Umstand, dass man die No.1 unter den importierten Pfeifentabaken in den USA war:

Die Geschichte von Douwe Egberts und Amphora hätte noch lange so weitergehen können. Allerdings trennte man sich im Jahre 1998 komplett vom Tabakgeschäft und verkaufte die Marken und Produktionsstätten an Imperial Tobacco. Aus damit zusammenhängenden, rechtlichen Gründen war damit der Export in die USA von diesem Zeitpunkt an nicht mehr möglich. Notgedrungen befasste man sich nun mit anderen Märkten, vor allem in Europa. Aus dieser Zeit stammen die folgenden Dokumente, die dafür bestimmt waren, den Imperial-Mitarbeitern die Marke Amphora näher zu bringen:

Mit diesem Sortiment wurde 1998 bei Imperial gestartet. Viele dieser „Gesichter“ kennt man auch heute noch sehr gut:

Die Hauptmarke blieb aber nach wie vor Amphora Full, der wie folgt charakterisiert wurde:

Wir finden, dass die Beschreibung des Amphora Full auch heute noch zutreffend ist. Im Gegensatz zu den anderen Varianten ist hier Orient enthalten, der ihm seine leicht fruchtig-blumige Note gibt.

2006 trennte sich auch Imperial komplett von der Herstellung von Pfeifentabak. Die Fabrik im friesischen Joure produziert ab diesem Zeitpunkt nur noch Zigaretten und Feinschnitt, dies auch heute noch. Aber der nächste „Player“ kam schon ins Spiel. Mac Baren in Dänemark wird Lohnhersteller für Imperial und fertigt ab September 2006 die Imperial- Sorten für den Weltmarkt.

Ab dem Jahr 2015 zieht sich Imperial komplett aus diesem Geschäftsbereich zurück. Mac Baren erhält somit die Gelegenheit, die Marken zu kaufen und Herstellung sowie Vertrieb zukünftig selbst in die Hand zu nehmen.

Für die Marke Amphora war dies ein Glücksfall, denn nun hatte man endlich wieder die Gelegenheit den amerikanischen Markt zu beliefern, was von vielen Pfeifenrauchern dort wahrlich gefeiert wurde. Anfangs hat man noch mit einem etwas angeschlagenen Image zu kämpfen, denn Tabake die im Pouch verkauft werden, werden in den USA eigenartigerweise als „billig“ wahrgenommen.

Aber spätestens als man mit dem neuen Amphora Virginia auf den Markt kam, wurde die Skepsis besiegt. Bei diesem Tabak hat Mac Baren eine Technik eingesetzt, die erst erlernt werden musste, als man in die Produktion des St. Bruno Flake im Jahr 2006 einstieg. Nämlich das Heißpressen. Die Flakepressen werden dabei zusätzlich mit Dampf beheizt. Dies führt zu einem „Reifungsprozess im Zeitraffer“, was den Tabak deutlich runder und harmonischer macht.

Als weitere Ergänzung des Sortiments folgte der Amphora Burley sowie im letzten Jahr der sehr aromatische Amphora Kentucky, die beide ebenfalls heißgepresst sind. Freunde der aromatisierten Tabake hatten mit dem Amphora Special Reserve No.2 und dem Special Reserve No.8 ihre wahre Freude. Diese beiden Sorten kamen ziemlich zeitgleich mit dem Amphora Burley auf den Markt.

Abzuwarten bleibt es, wie die Entwicklung der Marke weitergeht. Zahlreiche Sorten wie der Rich Aroma, Mellow Blend, Original und Black Cavendish sind noch gar nicht auf dem deutschen Markt lanciert. Abgesehen davon birgt zum Beispiel der italienische Markt noch den Amphora English Blend, der noch nicht hierzulande angekommen ist. Nicht zuletzt haben wir auch herausgearbeitet, dass es einst einen Amphora Flake gab. Wenn das nicht nach einer Wiederauflage schreit, liebe Flakespezialisten von Mac Baren…

Abschließend möchten wir Sie einladen, in die Tabakwelt von Amphora einzutauchen. Mit ein bisschen Hintergrundwissen raucht es sich doch umso besser!

Vielen Dank an Arno van Goor, Scott Thile, Willi Albrecht für das Zur-Verfügung-Stellen einiger Fotos und Dokumente, sowie die Erlaubnis, sie zu zeigen.

In eigener Sache: Zahlreiche Pfeifen-Neuheiten bei Cigarworld!

Da die üblichen Fachmessen, zum Beispiel die „Intertabac“ im September letzten Jahres, abgesagt wurden, kommen die Hersteller nun kontinuierlich mit Neuheiten und überraschen den Fachhandel mit neuen und interessanten Ideen. Dies ist einer der Gründe, warum wir gerade in letzter Zeit eine wahre Flut von neuen Artikeln bei uns im Shop haben. Der andere Grund sind lang angebahnte Projekte, die nun endlich Früchte tragen. Dazu aber später mehr. Wir wollen ihnen hier einen kurzen Einblick geben, welche Pfeifen sie schon jetzt oder in naher Zukunft bei uns im Shop finden und welche besonders Beachtung finden sollten.

CPW Meerschaumpfeifen aus der Türkei

Meerschaumpfeifen fristen seit einigen Jahren geradezu ein Schattendasein im deutschen Fachhandel. Wir haben uns vorgenommen, dies zu ändern, und mussten uns durch ein wahres Dickicht an Machern, Händlern, Vertriebswegen und Sprachbarrieren kämpfen. Aber wir sind fündig geworden! Zunächst möchten wir Ihren Zuspruch testen und schauen, wie die türkischen Blockmeerschaumpfeifen aus dem Hause CPW ankommen. Sollten sie sich größerer Beliebtheit erfreuen, werden wir das Sortiment ausbauen.

Meerschaum ist ein poröses, feuerfestes Mineral, das in der besten Qualitätsstufe nur in Anatolien abgebaut werden kann. Durch ein Exportverbot des Rohstoffes sind fast ausnahmslos alle Meerschaum-Pfeifenschnitzer vor Ort, in der Türkei. CPW verwendet nur die besten Qualitäten. Anders als Bruyère, kann man Meerschaum nur in Handarbeit bearbeiten. So ist jede Meerschaumpfeife tatsächlich eine Freehand. Die Mundstücke sind aus Acryl und ebenfalls handgemacht. Unsere Pfeifen sind mit 9mm-Bohrung. Sie sind es wahrscheinlich gewohnt, das der Filterzapfen im Mundstück sitzt. Hier ist es aus Stabilitätsgründen umgekehrt. Der Zapfen ist in den Pfeifenholm eingedreht, das Mundstück wird aufgesetzt. Der Zapfen wird nicht verklebt, um eine Beeinflussung bei der Durchfärbung und geschmackliche Einbußen zu vermeiden. Viel Spaß beim Entdecken der „Weißen Göttin“!

Peterson St. Patrick’s Day 2021

Jedes Jahr bringt der irische Pfeifenhersteller zum irischen Nationalfeiertag am 17. März eine kleine, limitierte Pfeifenserie auf den Markt, die irische Akzente setzt. Dieses Jahr ist dieser Akzent etwas kräftiger ausgefallen, denn die Mundstücke dieser Pfeifen strahlen im kräftigen Minzgrün! Kontrastiert wird das Mundstück durch sehr klassische Pfeifenköpfe und das traditionelle Nickelband. Die Oberfläche ist kräftig rustiziert. Greifen Sie zu, solange diese Pfeifen erhältlich sind!

Vauen Neuheiten Frühjahr 2021

  

Ab nächster Mitte nächster Woche finden Sie bei uns zahlreiche neue Pfeifen und auch einen neuen Tabak von Vauen. Die Jahrespfeife 2021 wird ebenfalls veröffentlicht. Dabei sind zum Beispiel eine neue, kleine Pausenpfeife sowie Pfeifen mit Meerschaumeinsatz. Der neue Vauen-Tabak „Tradition No.1“ ist limitiert, und wird Freunde von naturbelassenen Mischungen begeistern. Schauen Sie bei uns in den Shop!

Poul Winslow und seine Zweitmarke Crown

Poul Winslow Freehands sowie seine Zweitmarke Crown sind an sich zwar keine Neuheiten, aber wir haben eine ganze Menge neuer Pfeifen dem Shop hinzugefügt. Und wenn man das mittlerweile etwas fortgeschrittenere Alter des Meisters betrachtet, werden sich für ein so großes Update wahrscheinlich nicht mehr allzu viele Möglichkeiten bieten. Deshalb: Greifen Sie zu, solange es möglich ist. Sowohl die Poul Winslows als auch die Crowns gehören für uns zu den emfehlenswertesten Pfeifen überhaupt. Viel Spaß beim Aussuchen!

Charles Rattray: „All good Mixtures are dry“. Eine kurze Geschichte der Rattray’s Pfeifentabake

Die Geschichte von Rattray’s beginnt im Jahr 1911, als der junge Charles Rattray einen gut etablierten Tabak- und Pfeifenladen im schottischen Perth übernimmt. Lang hat er davon geträumt, seine Ideen für eigene Tabakmischungen umzusetzen, denn Tabak ist für ihn kein unbeschriebenes Blatt. In den Jahren zuvor ist er bereits bei größeren Tabakherstellern tätig, von denen es zu dieser Zeit in Schottland noch einige gibt.
Mit diesem Vorwissen ist der Grundstein für seinen Plan gelegt, vor Ort, in seinem Laden, eigene Tabakmischungen zu kreieren. Das nun „House of Rattray“ genannte Geschäft erwirbt sich einen ausgezeichneten Ruf für seine eigenen Mischungen und erlangt bald einen bis nach Übersee reichenden, fast legendären Ruf.
Charles Rattray hat dabei eine etwas andere Methode und Philosophie, Tabake abzupacken, zu lagern und zu reifen. Er hält zum Beispiel nicht von luftdichten, vakuumverpackten Dosen. Zitat: “ Tobacco is a vegetable that lives and breathes: It does not improve by being imprisoned in an air-tight compartment“
Und auch zum Thema Feuchtigkeit in Tabakmischungen hat er seine eigene Meinung. Zitat: „ If moisture is added – a familiar practice – the seasoning tobaccos are denued of their delicacy. All good mixtures are dry.“
Diese Herangehensweise setzt er konsequent um, unmittelbar nachzuvollziehen an den auch heute noch neun erhältlichen, originalen Mischungen, die Weltruhm erlangen:
Rattray unterscheidet übrigens zwischen „Scottish Mixtures“, nämlich jenen die syrischen Latakia und Mahalla Dubec Orienttabake enthalten und „All Virginian Tobaccos“. Keine dieser Tabake war in irgendeiner Art und Weise zusätzlich aromatisiert.
Diese Mischungen sind auch heute noch in 100g-Hochdosen erhältlich, die zwar fest verschlossen, aber nicht unter Vakuum verpackt werden. Dies gewährleistet eine optimale Reifung des Tabaks.
Charles Rattray stirbt 1964. Sein Sohn übernimmt das Geschäft, bis er Mitte der 80er Jahre die Türen schließen muss. Er war ein rühriger Geschäftsmann, der das Sortiment mit Fremdmarken und einem Zigarrenangebot ausbaut. Sein Sohn fügte dem Portfolio noch folgende beliebte Mischungen im selben Geiste hinzu:
Die beliebteste Mischung des ursprünglichen Sortiments ist der 7th Reserve. Im Firmenprospekt wird vor allem hervorgehoben, dass dies der richtige Tabak für diejenigen ist, die den ganzen Tag über Pfeife rauchen.
Rattray’s ist nie selbst ein Pfeifenproduzent. Aber es gab eine ganze Reihe „private Label“ Pfeifen, die in englischen Manufakturen für Rattray’s produziert wurden.
Heutzutage werden Rattray’s Pfeifen unter der Ägide des Markeninhabers Kopp Pipes bei renommierten Pfeifenmanufakturen in Frankreich und Italien hergestellt.
Es ist 1980, als der Laden in Perth schließt. Zuvor werden schon die Rattray’s Tabake bei Robert McConnell gefertigt, der eine kleine aber feine Tabakfabrik in London unterhält. So bleiben vorerst auch Rattray’s-Tabake, und zwar „Made in UK“, dem internationalen Publikum zugänglich. 1989 wird McConnell schließlich von der deutschen Firma Kohlhase & Kopp übernommen und die Produktion auf britischem Boden eingestellt. Zukünftig kommen die Mischungen aus dem norddeutschen Rellingen.
Alle Mischungen und Rattray’s-Tabake, die bisher nicht aufgezählt wurden, wie zum Beispiel die „Aromatic Line“, oder „Flake Collection“, gibt es erst seit wenigen Jahren und sind Werke der Firma Kohlhase & Kopp. Sie gehen damit deutlich mehr auf die aktuellen Nachfrage vieler Pfeifenraucher an süßen, aromatisierten Tabaken ein.
Zuletzt haben sich die Rattray’s Limited Edition Tabake als besonders beliebt herausgestellt, die jedes Jahr zur entsprechenden Jahreszeit in ansehnlichen Schmuckdosen erscheinen.
Diese sind häufig sehr schnell ausverkauft und bei vielen Pfeifenrauchern sehr begehrt.
Vielen Dank an Geir Arne Håløyger für das schöne, alte Rattray’s-Booklet und die Genehmigung, es hier zu verwenden.
Und an Scott Thile, der die Fotos des alten Rattray-Laden auf pipedia.org hochgeladen und genehmigt hat, sie hier zu verwenden.

Französische Pfeifentradition mit Freehand-Seele: Bruno Nuttens. Neu bei Cigarworld

Wenn man an französische Pfeifen denkt, fallen einem häufig die „üblichen Verdächtigen“ ein. Butz Choquin (Fabrik leider geschlossen) und Chacom, natürlich in Saint Claude. Serienpfeifen, aus dem wahrscheinlich berühmtesten „Pfeifenort“ der Welt. Aber kennen Sie Freehand-Pfeifenmacher? In diesem Bereich ist es in Frankreich eher ruhig. Mit einer mittlerweile international sehr wahrgenommenen Ausnahme: Bruno Nuttens!

Dabei muss man erwähnen, dass Bruno eigentlich Belgier ist, aber er lebt und arbeitet schon seit einigen Jahren in Frankreich. Angefangen hat es mit dem Thema Pfeife bei ihm so richtig, als er 2012 ein riesiges Konvolut alter, gerauchter Pfeifen aufgekauft hat. Diese mussten natürlich aufgearbeitet werden. So schaffte er sich nach und nach Ausrüstung und Maschinen an. Einen Teil der Pfeifen behielt er, einen anderen verkaufte er über bekannte Internet-Portale.

Durch einen Besuch in St. Claude lernte er Pierre Morel kennen, ebenfalls Pfeifenmacher der alten Schule. Bei ihm konnte er eine Woche arbeiten, um die Prozesse der Pfeifenfertigung kennenzulernen. Nun war es um ihn geschehen, er war Feuer und Flamme für das Thema. Seit 2013 ist Bruno nun im ständigen Austausch mit Pierre Morel. Er vermittelte ihm auch zahlreiche, oft geradezu antike Maschinen für die Pfeifenherstellung, die man in St. Claude häufig in alten Werkstätten und Fabrikgebäuden finden kann. 2016 war es soweit, er konnte seine eigenen, komplett selbst gefertigten Pfeifen herstellen.

Einen weiteren Meilenstein in seiner Entwicklung stellte ein einwöchiges Praktikum bei Tom Eltang in Dänemark dar. Es war für Ihn sehr lehrreich, eine komplett andere Pfeifentradition kennenzulernen, und damit auch andere Fertigungstechniken. Als wichtigste Erkenntnis nahm er mit, dass man nie ausgelernt hat und immer das Bestreben haben muss, sich zu verbessern. Dazu ist auch eine eigene Handschrift erforderlich.

Bruno Nuttens ist nun seit einigen Jahren selbstständiger Pfeifenmacher. Seit zwei Jahren sogar in Vollzeit. Denn er ist mittlerweile ein echter Begriff in der Welt der Pfeifenraucher geworden. Vor allem dank Social Media. Wer seine Pfeifen sieht, bemerkt Thematische Anleihen an Paolo Becker. Vor allem die dünnen „Bleistiftholme“ haben es ihm angetan.

Seinen Kunden präsentiert Bruno drei verschiedene Pfeifenlinien, die zum Teil unterschiedlich hergestellt werden:

  1. Hand Made Pipes: Komplett und frei von der Hand geformte Pfeifen mit Hand Cut Mundstück. Gerne auch ausgefallenere Formen.
  2. Heritage Serie: Pfeifen aus 30-60 Jahre alten, vorgedrehten Köpfen, die in einem alten Lagerhaus in St. Claude entdeckt wurden. Er kaufte alle auf. Sehr klassische Formen. For allem seine langen Billards, die „Bings“ sind hier seine Spezialität.
  3. Vintage Serie: Ebenfalls Pfeifen aus alten, vorgedrehten Köpfen. Besonders gute Holzqualität, vor allem kleine Prince oder Poker mit uralten, aufwändig gefertigten Silberapplikationen.

Wie schon erwähnt, baut er sehr elegante „Bings“, die ihm förmlich aus den Händen gerissen werden. Als Mundstückmaterial kommt eigentlich alles in Frage, was seine Berechtigung hat. Acryl, Ebonit, Cumberlandarten, sogar Horn findet Verwendung. Zwar haben ein Großteil seiner Pfeifen aufgrund des favorisierten Stils keine Filterbohrung, doch fertigt er auch immer wieder 9mm-Pfeifen. Er hat sogar die 6mm-Bohrung so perfektioniert, das auch die 6mm Gizeh- Aktivkohlefilter hineinpassen. Und das ohne Nacharbeit!

Eines haben all seine Pfeifen gemeinsam, und dies steht für die Quintessenz der französischen Pfeifenkultur: Bei allen Pfeifen steht der einwandfreie Tabakgenuß im Vordergrund. Funktion VOR Design. Es sind perfektionierte Werkzeuge genau zu diesem Zwecke. Natürlich entscheidet auch die Ästhetik, aber erst in zweiter Linie. Außerdem sind seine Pfeifen erschwinglich. Eine Freehand kostet selbst in bester Maserung keine 500€, die Heritage und Vintage-Pipes selten über 160€. Damit ist Bruno Nuttens erfrischend „auf dem Boden geblieben“.

Bruno Nuttens selbst ist übrigens leidenschaftlicher Virginia-Genießer. Er raucht überwiegend Straight Virginias, aber auch Virginia-Perique-Blends. Gerne als Flake oder Curly. Seltener Tabake mit Latakia, und gar keine aromatisierten Sorten.

An Pfeifen bevorzugt er ganz klar klassische Pfeifen, überwiegend gerade und nicht größer als Dunhill Größe 2-3.

Wir freuen uns, nun auch die wunderbar klassischen Pfeifen von Bruno Nuttens anbieten zu können, und wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken des Sortiments!

 

Grundwissen: Anschneiden oder Bohren

Häufig stellen wir in unserem Blog heiß ersehnte Zigarrenlinien oder auch neue Marken vor. In diesem Blogbeitrag soll es nun aber einmal um ein grundsätzliche Thema gehen, dem Anschneiden und Bohren der Zigarre.

Zigarren Schneidewerkzeuge

Cutter

Das wohl häufigste verwendete Werkzeug zum Öffnen der Zigarre ist der Cutter. Sein Vorteil gegenüber allen anderen Varianten des Anschneidens ist, dass er für sämtliche Formate genutzt werden kann, von der schlanken Panatela bis zum aufwendigen Pyramiden- oder Perfecto-Format, mit einem Cutter sind Sie hier am flexibelsten aufgestellt.

Guillotinencutter

Cutter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Funktionsweisen. Die allererste Zigarre haben wohl die meisten Aficionados mit einem sogenannten Guillotinencutter angeschnitten. Bei einem Guillotinencutter wird die Zigarre mit einer scharfen angeschrägten Klinge angeschnitten. Heute stellen diese Cutter meist die günstigste Möglichkeit des Anschneidens dar und sind bereits für kleines Geld erhältlich. Der Grund hierfür ist wohl ein Nachteil des Funktionsprinzips: Die Handhabung des Cutters ist vergleichsweise umständlich und birgt das Risiko, dass durch die Quetschung der Zigarre in der Öffnung des Cutters das Deckblatt über den Anschnitt hinaus beschädigt wird.

Zigarren Guillotinencutter

Das Risiko der Deckblattbeschädigung ist umso geringer, je hochwertiger und schärfer die verwendete Klinge ausgeführt ist.

Doppelklingencutter

An diesem Problem setzt die wohl am häufigsten zu findende Variante des Abschneiders – der Doppelklingencutter – an. Wie beim Guillotinencutter werden die Klingen geradlinig geführt und bieten einen glatten und sauberen Schnitt. Durch die Verwendung zweier Klingen bleibt der Schnitt auch dauerhaft präzise und ist mit deutlich weniger Kraftaufwand zu erreichen.  

Zigarren Doppelklingencutter

Brauchbare Doppelklingencutter sind bereits für wenige Euro erhältlich (z.B. hier oder hier), je nach verwendeten Materialien und Ausführungen ist die Preisskala nach oben hin offen (z.B. Colibri Cut, Xikar Xi3, Davidoff Doppleklingencutter,S.T. Dupont Maxijet Cutter)

Ein hochwertiger Doppelklingencutter ist auch regelmäßig unsere Empfehlung an jeden Aficionado, der auf der Suche nach einem robusten Schneidewerkzeug ist.

Für Liebhaber besonders großer Ringmaße werden entsprechende Cutter angeboten.

Für Anfänger eignen sich zudem besonders Doppelklingencutter in einer Easy-Cut-Ausführung. Diese Cutter sind nur einseitig geöffnet und verhindern somit ein zu „großzügiges“ Abschneiden des Zigarrenkopfes. Allerdings sind diese Cutter auf den Anschnitt Zigarren mit flachem Kopf beschränkt.

Easy Cut Cutter

V-Schnitt-Cutter

Anschneiden wie zu Großvaters Zeiten – dies traf bis von kurzem für den sogenannten V-Cut zu. Bei diesem Ein-Klingen-Cutter ist diese – wie der Name es erahnen lässt – in V-Form ausgeführt. 

V-Schnitt Cutter

Den Vorteil des Cutters stellt die im Vergleich zum Flachschnitt größere Oberfläche der Anschnittsfläche dar. Durch die V-förmige Öffnung des Zigarrenkopfes bietet sich dieses Verfahren insbesondere auch für Aficionados an, die ihre Zigarren „feuchter“ rauchen an, da hier die Schnittfläche nicht so schnell durchnässt.

Wie auch beim Guillotinencutter ist die Qualität der Klinge von überragender Bedeutung, stumpfe Klingen können zum Ausfransen des Zigarrenkopfes führen. 

Aufgrund der Anschnittsform ist der V-Schnitt nur für Formate mit flachem Zigarrenkopf empfehlenswert.

Und da alle Trends bekanntlich irgendwann einmal wiederkommen, hat auch der V-Schnitt in den letzten Jahren – zumindest bei unseren Kunden – ein gewisses Revival erlebt.

 

Weitere Anschnittsformen

Neben den verschiedenen Formen des Cutters gibt es noch zwei weitere gängige Anschneidewerkzeuge, die Zigarrenschere sowie das Zigarrenmesser.

Zigarrenschere

Die Ursprünge der Zigarrenschere gehen auf die Firma Davidoff zurück, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es sich hierbei meist um besonders hochwertige und stilvolle Instrumente handelt.

Zigarrenscheren

Durch die Verwendung hochwertiger Klingen und der Klingenführung durch die Schneidebewegung zeichnen sich Zigarrenscheren durch äußerst präzise und saubere Schnitte aus. Für viele erfahrene Aficionados stellt die Schere das beste Werkzeug zum Öffnen einer Zigarre dar, und ist auch für Anfänger ideal geeignet.

Mit Ausnahme des Xikar MTX-Multitools ist die Zigarrenschere allerdings mehr für den stilvollen Anschnitt daheim und weniger für unterwegs geeignet.

Zigarrenmesser

Mit der Marke Les Fines Lames erlebten die zuvor in Vergessenheit geratenen Zigarrenmesser erst kürzlich eine Wiederbelebung.

Zigarrenmesser

Hier wird der Zigarrenkopf an eine Einkerbung des Messerkorpus gelegt und mit einer scharfen Klinge einseitig abgeschnitten. Auch hier ist wie bei anderen einklingigen Anschneiden die Qualität und Schärfe der Klinge von entscheidender Bedeutung. Das Cutten selbst benötigt zunächst ein wenig Übung, geht aber danach „locker von der Hand“.

Eine stilvolle und elegante Art des Anschneidens stellen Zigarrenmesser definitiv dar.

 

Zigarrenbohrer

Mit dem Trend zu immer größeren Ringmaßen verbreitete sich auch hierzulande das Anbohren der Zigarre.

Zigarrenbohrer

Hierbei wird durch eine scharfe Rundklinge eine Runde Öffnung in den Zigarrenkopf gestanzt, sodass die verbreiteten Alternativbezeichnungen Punch oder Rundcutter eigentlich zutreffender sind. 

Der große Vorteil des Anbohrens ist die saubere Öffnung der Zigarre ohne Ausfransen des Kopfes. Die durch das Bohren entstehende verhältnismäßig kleine Öffnung kann sich auf das Zugverhalten der Zigarre auswirken.

Grundsätzlich sollte die Größe der Klinge des Punchs nach dem bevorzugten Zigarrenformat ausgewählt werden. Hierbei gilt: Je größer das Ringmaß umso größer sollte der Durchmesser des Punchs sein.

Wie auch bei den Abschneidern ist das Angebot an Bohrern vielfältig. Neben den unterschiedlichen Ausführungen sind auch Bohrer mit mehreren Klingen erhältlich oder solche, die praktisch am Schlüsselbund jederzeit mitgeführt werden können. Auch führen einige Zubehörhersteller mittlerweile Feuerzeuge mit integrierten Bohrern im Sortiment (z.B. Xikar Forte, Colibri Slide II).

Feuerzeuge mit integriertem Bohrer

Bohren oder Anschneiden? Flachschnitt, Messer, Punch? Am Ende gibt es auch hier – wie in so vielen Fragen rund um das Thema Zigarre – nicht die einzige Wahrheit, sondern ist vielmehr eine Frage der persönlichen Vorliebe.

 

Rauchige Grüße aus der Cigarworld Lounge,

Ihr Cigarworld Team

Savinelli. Tradition seit 1876

Wer den Pfeifenmarkt beobachtet wird feststellen, dass es wenig Kontinuität gibt. Vertriebswege ändern sich, Fabriken werden geschlossen, Werkstätten woanders aufgebaut, Serien gestrichen. Manche Hersteller schließen für immer ihre Pforten. Eine große Ausnahme stellt hierbei Savinelli dar. Die italienische Manufaktur liefert seit Jahrzehnten solide, beständige Qualität, und überrascht regelmäßig mit Neuheiten.

Das kommt auch nicht von ungefähr, denn seit 1876 ist das Familienunternehmen bereits im Geschäft. Das sogar im wörtlichen Sinne, denn angefangen hat es mit einem der ersten Tabakwaren (Fach)- Geschäfte in Italien, das von Achille Savinelli Sr.  in Milano gegründet wurde. Dieser Laden wurde schnell zum Treffpunkt der Tabakgenießer und Pfeifenraucher. Zu dieser Zeit waren Pfeifen aus Meerschaum und Ton marktbeherrschend und Pfeifen aus Bruyereholz noch eine exotische Besonderheit.

Doch Achille sr. erkannte früh, dass Bruyere einen Siegeszug antreten wird und setzte auf dieses Pferd. Er gestaltete die Modelle selbst und ließ diese auf dem Land, in Holzwerkstätten fertigen. Diese Pfeifen trugen noch das alte „ASM“- Logo ( A chille S avinelli M ilano ), die bei Sammlern weltweit heiß begehrt sind. Diese Pfeifen verkauften sich ganz hervorragend in seinem Laden. Zum Erfolg beigetragen hat die Tatsache, dass seine Pfeifen auch auf Messen anklang fanden.

Achille sr. übergab bald das Zepter an seinen Sohn Carlo, der das Ladengeschäft die nächsten 50 Jahre weiterführte und den intensiven Kundenkontakt kultivierte. Mit der Hilfe von Carlo, erlang Savinelli in Milano den legendären Ruf, der bis heute noch anhält.

Der Sohn von Carlo, nach seinem Großvater ebenfalls Achille genannt, wuchs wortwörtlich zwischen Pfeifen und Tabakwaren im Geschäft auf. Er entwickelte früh eine Begeisterung für das Thema Pfeife, und im hintersten Teil des Geschäfts richtete man ihm eine Werkstatt ein. Hier tüftelte Achille jr. an neuen Shapes, neuen Ideen und Oberflächen. Tatsächlich entstanden so die allerersten „echten“ Savinelli- Pfeifen. Der zweite Weltkrieg unterbrach jäh diese Entwicklung, als Achille jr. zum Militärdienst einberufen wurde. Doch glücklicherweise führte der Militärdienst dazu, dass er andere Länder und damit auch andere Pfeifenkulturen kennenlernen konnte. Ihm wurde aber auch bewußt, dass italienische Pfeifen im Ausland zu diesem Zeitpunkt kein besonders hohes Ansehen hatten und als billige Konsumartikel galten. Er wollte etwas daran ändern, und beschloß nicht zurück in den Einzelhandel zu gehen, sondern eine eigene Pfeifenproduktion aufzubauen.

1948 baute er mit einigen Freunden (u.a. Enea Buzzi, der später Brebbia gründete) in Barasso eine eigene Manufaktur aufzubauen. Bald umfasste das Team schon mehr als 15 Mitarbeiter, und sie fingen an die Pfeifen zu exportieren. Wie es oft bei neuen Marken und Produkten ist, stellte sich nicht ein sofortiger Erfolg ein. Die Kunden waren noch skeptisch. So teure Pfeifen aus Italien? Nicht aus England oder Frankreich? Doch Achille hatte Vertrauen zu seinen Produkten, und blieb standhaft. Nach und nach meldeten sich immer mehr Distributeure, und Savinelli- Pfeifen waren bald weltweit ein Begriff. Achille übergab im höheren Alter die Geschäftsführung an seinen Sohn Giancarlo, der sie auch heute noch inne hat.

Bei Pfeifenrauchern ist Savinelli besonders dafür bekannt, hohen Wert auf Handarbeit und die Wertschätzung auf künstlerisches Schaffen zu legen. Dies machte sich besonders in der Linie „Autograph“ und „Linea Artisan“ deutlich, die komplett Handgefertigt ist, und eigentlich keine Pfeife wie die andere ist. Diese Pfeifen waren besonders in den 70er Jahren erfolgreich, und sie Begründen das hohe Ansehen, das Savinelli heute in den USA hat.

Eine weiterer Meilenstein, besonders am Anfang der Markengeschichte war die Einführung der Serien „Punto Oro“ und „Gubilieo d’Oro“. Sie waren als Konkurrenz zu berühmten englischen Pfeifen mit Punkt konzipiert, und wurden offensiv auch so beworben. Klassisch in der Gestaltung, perfekt in der Verarbeitung, und deutlich besser gemasert als der Mitbewerber sollten Sie sein. Man wollte nicht nur gleichwertig, sondern tatsächlich besser sein.

Die Handschrift und Ästhetik von Savinelli ist eine ganz besondere. Eine sehr individuelle. bei bestimmten Modellen erkennt der Kenner sofort auch aus der Entfernung, das es eine Savinelli sein muss. Zwar gibt es auch die überall vertretenen Klassiker wie Billard, Bent, Bulldog. Aber mit Savinelli verbindet man vor allem so archetypischen Shapes wie die bauchige Diplomat, das Modell 320, oder die Elegante Prince, das Modell 315.

Auch was die Kreativität betrifft, hat Savinelli einiges zu bieten. So hat der Hersteller in Letzter Zeit viel mit bunten Mundstücken experimentiert. Mal überbordend- verspielt, mal zurückhaltend- geschmackvoll.

Als Fachhändler können wir außerdem noch einen interessanten Fakt wiedergeben: Unter allen Pfeifenmarken die wir führen, gibt es immer mal wieder Reklamationen, Defekte, Rückläufer und Reparaturen. Bei Savinelli- Pfeifen ist diese Quote aber mit Abstand am geringsten!

Die Pfeifen werden in Deutschland übrigens von der Firma Kopp Pipes vertrieben, die dem Fachhandel seit „Urzeiten“ als Partner und zeitgemäßer Lieferant zur Seite steht.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihrer Savinelli und laden Sie ein, Savinelli- Pfeifen in unserem Shop zu entdecken.

Fotos mit Freundlicher Genehmigung der Firma Kopp Pipes und Savinelli S.r.l.