Französische Pfeifen aus den 30er und 40er Jahren: Brulor von Bruno Nuttens

Brulor Pfeifen finden Sie hier->  Brulor by Bruno Nuttens

Pfeifenraucher sind oft Menschen, die einen Sinn für Geschichte und Tradition haben. Altes wird wertgeschätzt und es weckt Begehrlichkeiten.

So war es auch im Jahr 2016, als Bruno Nuttens, der bekannte französische Pfeifenmacher, eher beiläufig auf eine Anzeige im Internet stieß. „Neue Pfeifen zu verkaufen, Dachbodenfund, nur wenig Zeit“. Er schaute nach und sah, dass der Artikelstandort nicht weit von ihm entfernt war. Er nahm Kontakt mit dem Verkäufer auf und machte sich kurze Zeit später auf dem Weg, sich den „Dachbodenfund“ anzuschauen.

Es stellte sich heraus, dass der Verkäufer der bereits 65-jährige Enkel von Monsieur Brulois war. Sein Großvater war einst ein angesehener Großhändler für Pfeifen und Raucherbedarfsartikel in Frankreich. Seit den 30er bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war seine Firma in diesem Bereich tätig und im Pariser Umfeld ansässig.

Der Verkäufer und Bruno gingen auf den Dachboden, wo sich zahlreiche Pappkisten stapelten, die alle mit Pfeifen gefüllt waren. Es stellte sich heraus, dass das Haus verkauft war und einer der letzten Dinge, die „weg mussten“, die Pfeifen waren, die seit 60 oder gar 70 Jahren auf dem Dachboden lagerten. Der Verkäufer machte kurzerhand ein Angebot, das Bruno nicht ablehnen konnte, und verkaufte ihm alle Pfeifen. Der Verkäufer war froh darüber, den „Ballast“ endlich los zu sein, und Bruno freute sich über so viele Pfeifen.

Brulor als Marke wird den meisten nichts sagen. Kein Wunder, die Marke war nie außerhalb Frankreichs aktiv. Dabei handelt es sich wie heutzutage zum Beispiel „Saint Claude“ oder „Passatore“ um eine Handelsmarke, die bei verschiedenen Herstellern gefertigt wurde. Bruno Nuttens Recherche machte vor allem Ropp als Hersteller dieser Pfeifen aus. Es fanden sich Lieferscheine in den Pappkartons. Außerdem noch Jeantet, ebenfalls eine bekannte Saint Clauder Manufaktur. Was Charles Hecht betrifft, sind die Quellen widersprüchlich. Doch es scheint so zu sein, dass dies keine Manufaktur ist, sondern dass es sich dabei ebenfalls um einen weiteren Großhändler handelt.

Bei wem diese Pfeifen also tatsächlich gefertigt wurden, ist kaum noch zu rekonstruieren. Sicher ist nur, das sie aus Saint Claude stammen.

Was diese Pfeifen aber besonders attraktiv für Pfeifenraucher macht, ist, dass sie aus gutem, abgelagertem, altem Bruyere gefertigt sind. So kann ich zumindest aus eigener Erfahrung sagen, dass die Raucheigenschaften ganz hervorragend sind. Sie haben unterschiedliche Stempelungen. Zum Beispiel „Brulor“, „Junior“ (besonders kleine Pfeifen), „Hecht Optime“, „Page“ oder „Röki“ um nur einige zu nennen. Allesamt sind solide gefertigt, sauber gebohrt, ohne Filterbohrung, und mit Ebonit- oder Hornmundstück.

Eigentümlich ist, dass der Biss nicht aufgefächert ist, am Ende des Mundstücks befindet sich nur das Zugloch. Bruno Nuttens wertet das als Indiz dafür, dass diese Pfeifen sehr wahrscheinlich in den 30-40er Jahren gefertigt wurden.

Dafür spricht außerdem, dass die Mundstücke etwas metallisch schimmern, wenn man genau hinsieht. Dies wurde durch eine Beimischung von Metallstaub in das Ebonit erzielt. Man wollte so die Stabilität verstärken und das Mundstück etwas bissfester machen. Außerdem wurde Ebonit in Frankreich zu dieser Zeit nach Gewicht verkauft. Und Metall ist nunmal schwerer als vulkanisiertes Gummi. Nach dem Krieg war mit dieser Methode laut Bruno Nuttens Auskunft aber Schluss.

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen mitteilen, dass diese Mundstücke sich im Mund nicht von anderen Unterscheiden. Ganz im Gegenteil, sind sie sogar sehr angenehm zwischen den Zähnen zu halten.

Manche Pfeifen haben Kittstellen, manche Pfeifen sind lackiert. Dies tut der Rauchqualität allerdings keinen Abbruch.

Aufgrund der kleineren Größe und relativ flachen Köpfe eigenen sich einige Pfeifen ganz besonders als Flakepfanne oder Shagpfeife für zwischendurch.

Diese Pfeifen wurden definitiv für den französischen Massenmarkt gefertigt. Wenn man dies in Betracht zieht, ist die Qualität sogar sehr gut.

Sehr gut ist jedenfalls auch der Preis, für die wir Ihnen Brulor Pfeifen anbieten können. Schlanke 19,95 oder 24,95 Euro für etwas bessere Varianten schlagen zu Buche. Das sollte einem dieses nostalgische Vergnügen in jedem Fall wert sein. Bisher ist der Zuspruch sehr gut, und Bruno Nuttens hat noch ein paar Kartons auf Lager.

Natürlich hoffen wir auch das diese Pfeifen endlich ihrer Bestimmung zugeführt werden. Sie mussten schließlich 70 Jahre darauf warten!

 

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