Die Vauen Frühjahrsneuheiten 2024 sind da!

Social Media war in den letzten Tagen schon voll mit Fotos der Vauen Frühjahrsneuheiten 2024. Dieses Mal sind sicher auch ein paar neue Pfeifen und Konzepte dabei, die über das übliche Maß an Neuerung und Experimentierfreude hinaus gehen, dazu später mehr.

Kommen wir zunächst zur neuen Vauen Jahrespfeife 2024. Sie überzeugt mit ihrer schlichten, wenn auch sehr eleganten Formgebung. Sie atmet den Geist dänischer Klassik, und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass ein Former oder Eltang der Macher dieses Shapes wäre.

Einzig das „überlappende“ Mundstück, das mit einer Wulst am Holmübergang aufwartet, stört unserer Meinung nach den harmonischen Gesamteindruck. Leider hat man bei Vauen immer wieder das Gefühl, dass man sich durch vermeintlich innovative Ansätze die schönsten Entwürfe selbst beschädigt.

Positiv sind in jedem Fall die interessanten Farbtöne zu werten. Denn es gibt wieder eine dunkelgrüne Variante (die in den letzten Jahren besonders erfolgreich war), eine Variante in dunkelbrauner Kontrastbeizung (sehr gelungen!) sowie eine blau lackierte Variante, die an die Vauen Azzuro erinnert. Neben einer sandgestrahlten Variante wird jetzt auch wieder eine rustizierte Jahrespfeife angeboten. Back to the 90s!

Die eigentliche Sensation ist dieses Jahr allerdings die Vauen Jucan, die unter gewissen politischen Vorzeichen zu sehen ist. Durch die anstehende Cannabis-Legalisierung hofft man bei dieser Pfeife ganz offensichtlich auf neue Käuferschichten.

Dabei ist diese Pfeife durchaus sehr hochwertig gemacht, und das gesamte Konzept überzeugt bis ins Detail. Trennt man das Mundstück, hat man in zwei zusätzlichen Bohrungen Platz für den eigens konstruierten und mitgelieferten Pfeifenstopfer, sowie für einen Ersatzfilter mit 6mm Durchmesser.

Der Metalldeckel am „Kopf“ ist abnehmbar und bietet Platz für eine weitere Portion Tabak – oder „was-auch-immer“ man dort unterbringen möchte.

Geliefert wird die Vauen Jucan in einer zylindrischen Verpackung aus gefrästem Aluminium, die nicht nur wasser-, sondern auch geruchsdicht sein soll. Wir sind gespannt!

Die diesjährige „Designerpfeife“ von Vauen nennt sich Vauen Felix. Das Produkt wurde gestaltet von Felix Hoffmann, der als freier Industriedesigner tätig ist. Die Pfeife zeichnet sich aus durch klare Linien, Standfähigkeit und einen feinen Silberring. Die weiß lackierte Variante hat dieses Mal kein schwarzes, sondern ein dunkelblaues Acrylmundstück. Geliefert werden die Pfeifen wieder in einer aufwändigen Geschenkverpackung, die sich als Display nutzen lässt.

Beim Thema „Designpfeife“ stellen wir uns auch dieses Jahr wieder die Frage, warum Vauen auf externe Kräfte zurückgreift, und nicht auf einen der zweifellos sehr begabten deutschen Pfeifenmacher herantritt und eine Kooperation eingeht? Wir haben so viele Talente in der deutschen Pfeifenwelt, die von Deutschlands größter Pfeifenmanufaktur leider komplett ignoriert werden.

Die Serie Vauen Jay ist weitaus konventioneller und klassischer. Sechs Shapes, jeweils in glatt mit mattschwarzer Lackierung sowie dunkelbraun sandgestrahlt. Das besondere bei dieser Serie ist das gravierte Messingband, das Designanleihen an die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zeigt.

Auch die Vauen Dante ist eher konventionell unterwegs. Dunkelbraune, kontrastgebeizte, sandgestrahlte Oberfläche in Kombination mit einem cappuchinobraunen, melierten Acrylmundstück. Dieses ist zur Abwechslung nicht auf hochglanz poliert, sondern matt, was der Serie einen besonderen Charakter verleiht.

Last but not least möchten wir auf die Serie Vauen Lessing eingehen, die in Hinblick auf das gesamte Vauen-Sortiment und der Geschichte des Unternehmens eine absolute Ausnahmeerscheinung ist. Denn es ist eine der sehr, sehr seltenen Serien von Vauen, die komplett ohne Filterbohrung auskommen! Selbst 6mm-Filter passen nicht!

Als Pfeifenhänder die den Bereich filterlose Pfeifen pflegen, begrüßen wir diese Entwicklung ganz besonders. Denn die Pfeifenraucher, die in Deutschland ohne Filter Pfeife rauchen, wurden oft ignoriert und vergessen. Erfahrungsgemäß sind es allerdings gar nicht so wenige. Tendenziell sind es in den letzten Jahren sogar mehr geworden.

Allerdings fehlt uns das Verständnis dafür, warum Vauen diese Serie nicht klassischer gestaltet und stattdessen auf ein quietschgelbes Acrylmundstück in Kunstbernsteinoptik zurückgreift. Freunde filterloser Pfeifen sind für gewöhnlich große Anhänger der Klassik. So kann man sich nicht dem Eindruck erwehren, dsas Vauen auch hier wieder Opfer des eigenen „Innivationstriebes“ ist, der auf Vieles zielt, aber an der eigentlichen Zielgruppe vorbeischießt.

Dennoch bleibt ein positiver Gesamteindruck. Denn eins ist klar, über die Neuheiten wird in der Pfeifenwelt gesprochen, die Aufmerksamkeit liegt ganz klar bei Vauen. Schön, dass wir im eigenen Land einen Pfeifenhersteller haben, der so starke Impulse setzt.

 

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