„Pipe Club“-Magazin für Tabakgenießer aus den 90er Jahren. Informationsquelle VOR dem Internet.

Wie schnell die Zeit vergeht, wird einem immer wieder klar, wenn man zurückblickt.

Beim Autor sind es die 90er Jahre, als er anfing sich mit dem Thema Pfeife und Tabak auseinanderzusetzen. Als angehender Abiturient, mit wenig Geld und deutlich weniger Informationsmöglichkeiten als heute.

Dafür gab es aber noch eine ganze Reihe anderer Informationsquellen – nämlich Zeitschriften! Hier wurde relativ aktuell auf Neuheiten hingewiesen, und Hersteller konnten Ihre Produkte vorstellen oder sogar aktiv bewerben. Oft hatten diese Zeitschriften ganz offensichtlichen Werbecharakter, und es gab sie kostenlos beim Fachhändler vor Ort.

In so eine Publikation möchte ich heute einmal einen Einblick gewähren. Um zum einen zu zeigen, wie Pfeifenraucher sich vor der Nutzung des Internets informierten, oder aber um in „alten Zeiten“ zu schwelgen.

Gute Unterhaltung!

Die Titelbilder sollten sich vor allem an ein jungen Publikum wenden. Die Pfeife kämpfte also schon in den 90er Jahren gegen das alte, überkommene Image. Außerdem war natürlich Platz für den Händlerstempel.

Und ja, pfeiferauchende Jugendgruppen! :-)

Wer „bewegte Bilder“ zum Thema haben wollte, musste stolze 65 DM investieren, um sich ein VHS-Video anschauen zu können. Neu: Bestellung per Fax!

Hier war Platz für Neuheiten aus dem Themenbereich. Neue Pfeifenfeuerzeuge oder auch zwei neue Shapes von Stanwell. Diese Seiten wurden häufig von Fachhändlern betreut, die Neuheiten von den Außendienstlern gezeigt bekamen. Der Pfeifendrechsler und Geschäftsinhaber Otto Pollner in Bünde wirkte hier fleißig mit.

Hier wurde der „Neue“ Stanwell Aktivkohlefilter beworben und seine Vorzüge herausgestellt.

Die Antwort kam direkt in der nächsten Ausgabe.

Neue Tabakhersteller eroberten schüchtern den Markt…

…und Branchengrößen inserierten direkt seitenweise.

Themen, die heute noch immer in Pfeifengruppen und Formen diskutiert werden, waren auch damals schon aktuell. Allerdings sah man in den 90er Jahren tatsächlich ein Abklingen der Freude an dänisch-verspielten Formen, die seit den 60er Jahren die Pfeifenwelt geradezu revolutionierten. Das war einen Bericht wert!

Und auch hier wundert man sich, warum genau dieselben Fragen seit Dekaden gestellt werden. „Muss ich meine Meerschaumpfeife mit Handschuhen anfassen?“ Haben wir nicht erst letzte Woche eine ähnlich lautende Frage in entsprechenden Pfeifengruppen gelesen?

Ähnlich wie heute auch, erteilte man sich gegenseitig Tipps und Ratschläge. Nur weniger interaktiv.

Auch Pfeifenmacher wurden portraitiert. Da man natürlich kaum auf bereits vorhandene Quellen und Informationen zurückgreifen konnte, fuhr der Autor Stan Hill (!) tatsächlich nach Dänemark um Poul Ilsted zu besuchen.

Neue Tabake fanden ebenfalls Erwähnung. Allerdings beschränkte man sich bei der Beschreibung häufig auf die blumigen Ausführungen der Hersteller, die ein wenig inhaltsleer und nichtssagend wirkten.

Auch die Politik hatte noch keinerlei Berührungsängste, mit dem Thema Tabak in Verbindung gebracht zu werden. Auch nicht in den „neuen Bundesländern“.

Wie es sich für ein „Herrenmagazin“ gehört, gab es auch den innenliegenden Poster-Teil. Ein fragwürdiges Vergnügen.

Wir hoffen, Ihnen haben diese Eindrücke gefallen!

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