Mutig, frisch, italienisch: Michele Brentegani und seine Freehand-Pfeifen

Man muss heutzutage schon eine besondere Vision von sich und seiner Arbeit haben, um alles auf eine Karte zu setzen und Pfeifenmacher im Haupterwerb zu werden. Diesen mutigen Schritt hat der junge, 1989 geborene italienische Pfeifenmacher Michele Brentegani getan.

Das hat uns sehr imponiert, und wir mussten feststellen, dass wir und Michele in vielen Dingen ähnlich ticken. Dies war einer der Gründe, warum wir uns dazu entschlossen haben, seine tollen Pfeifen in unser Sortiment aufzunehmen.

Michele stammt aus Verona. Neben der Passion für Musik hat er immer wieder an anderen Holzbau-Projekten gearbeitet. Mal hat er einen Bogen gebaut, mal eine Flöte. Seinen Abschluss hat er in traditioneller chinesischer Medizin und Tutina-Massage erlangt.

Er baut erst seit 2015 Pfeifen, und der Weg zu seiner ersten, selbst gebauten Pfeife verlief nicht schnurgerade. Michele traf einen Freund, der eine Churchwarden-Pfeife rauchte. Der Anblick faszinierte ihn so sehr, dass er sich das nächstbeste Stück Holz schnappte und sich einen Pfeifenkopf schnitzte.

Er bemerkte, dass er nun ein Mundstück benötigte. Nach einer kurzen Internetrecherche rief er beim italienischen Pfeifenhersteller Brebbia an und fragte nach einer Quelle, um ein Mundstück zu kaufen. Man sagte ihm, dass man Mundstücke leider nur ab 1000 Stück verkaufen würde. Kurz vor Ende des ernüchternden Gespräches fragte man ihn aber dennoch nach seiner Adresse. Und siehe da, nach zwei Tagen kam ein Umschlag mit drei Mundstücken für ihn an. Eine Rechnung gab es nicht. Man schenkte ihm die Mundstücke und wünschte ihm viel Glück. So war Brebbia „schuld“ daran, dass ihn nun der Virus des Pfeifenbaus befiel. Deswegen fühlt er sich der Traditionsmarke auch noch heute sehr verbunden.

Ganz am Anfang seines Pfeifenbaus war er überwiegend als Autodidakt tätig, nach und nach kam er aber in Kontakt mit anderen Pfeifenmachern und tauschte sich aus. 2020 wurde er  Mitglied in der „Academia della pipa italiana“, die von Mimmo Romeo (von Romeo Pipes) ins Leben gerufen wurde. Mit anderen Mitgliedern, wie z.B. Gabriele Dal Fiume, Davide Iafisco und Gioacchino Sauro kamen auch andere Ideen und Herangehensweisen zur Sprache. Der Austusch förderte seinen kreativen Prozess, und seine handwerklichen Fähigkeiten. Schließlich fasste er auch in diesem Jahr den Entschluss, sich als Pfeifenmacher selbstständig zu machen.

Heutzutage ist seine Arbeit klar beeinflusst von der dänischen Schule. Er hat aber auch einen großen Respekt vor der englischen Klassik, die als Freehand-Pfeifenmacher in der Umsetzung viel Geschick erfordert.

Michele Brentegani verarbeitet überwiegend Bruyereholz und gelegentlich Morta. Zunehmend aber auch Olivenholz, das er für seine tolle Maserung und gute Verarbeitungsfähigkeit schätzt. Eine Spezialität und gewissermaßen Markenzeichen sind seine azurblauen Ebonitmundstücke geworden. Beim ersten Blick wird klar: „Das ist eine Brentegani Pipe„!

Das er beim Thema Social Media mit der Zeit geht dürfte eigentlich klar sein. Der Vollständigkeit halber möchten wir auch sein Instagram und Facebook-Profil erwähnen, auf dem er viele interessante Dinge teilt.

Wir freuen uns, dass wir die Pfeifen von so einem optimistischen und mutigen jungen Pfeifenmacher im Sortiment haben. Wir sind übrigens der erste und einzige Händler, der Brentegani-Pipes mit 9mm Filterbohrung anbietet. Jetzt ist es an Ihnen, seine Arbeit und seine Pfeifen kennenzulernen, um ihn auf seinem weiteren Weg zu unterstützen.

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