Es gibt nur ein Ja oder Nein- Mögen Sie Latakia?

Irgendwann im Leben eines Pfeifenrauchers stellt sich die alles entscheidende Frage: Mag ich Latakia? Komme ich mit diesem unglaublich rauchig- intensiven Aroma klar? Kann ich mich darauf einlassen?

Diese Frage wird ein Großteil unserer Kunden ganz klar beantworten können. Denn zwischen einem „Ja“ oder „Nein“ zu Latakia gibt es nur sehr wenige Grauzonen. Bei Single Malt Whisky gibt es die Frage ob man torfigen Whisky mag- bei uns Pfeifenrauchern ist es die „L- Frage“!

Seinen Namen hat der Tabak aus der Syrischen Stadt, aus der er ursprünglich verschifft, und in dessen Nähe er produziert wurde. Heutzutage kommt allerdings die gesamte Latakia- Produktion aus Zypern. Dies ist war zu einem großen Teil auch schon vor dem Syrischen Bürgerkrieg so, doch eben diese Ereignisse haben dazu geführt das heutzutage gar kein Latakia mehr aus Syrien kommt.

Dabei ist Latakia wie auch der Perique keine eigene Tabakgattung, sondern vielmehr eine besondere Zubereitungsart von Orienttabaken. Dabei werden die Tabake zuerst Sonnengetrocknet, um danach eine längere Zeit über Holzfeuern und hinzugefügten Kräutern getrocknet zu werden. Der Tabak bekommt so sein unnachahmliches Aroma und seine Tiefschwarze Farbe.

Der Latakia ist im Übrigen der einzige Tabak, der komplett- also mit den Rippen verarbeitet wird. Die Rippen gelten sogar als besonders Aromatisch. Finden sie in Ihrem Pfeifentabak also schwarze, harte Tabakrippen ist es ein Qualitätsmerkmal!

Für die Latakia Herstellung werden verschiedene Orienttabake verwendet, die aus der gesamten Mittelmeerraum stammen. Aus Griechenland kommt Smyrna und Yendije, aus der Türkei kommt Samsun und Izmir und aus Mazedonien stammt Xhanthi und Drama. Es sind besonders kleine Tabakblätter, die einen hohen Anteil ätherischer Öle mit sich bringen.

Je nach Charakteristik des verwendeten Orienttabaks kann Latakia Süßlicher, würziger, stärker oder schwächer werden. Dies spiegelt sich dann in den einzelnen Mischungen wieder, in dem der Tabak eine gewichtige Rolle einnimmt.

Ein Irrglaube ist allerdings, das Latakia „Stark“ im Sinne von Nikotinreich ist. Im Vergleich zum viel verwendeten Virginia ist sogar das Gegenteil der Fall. Bei Latakia handelt es sich also um einen sehr aromatischen, aber relativ leichten Tabak.

Der Latakia spielt eine gewichtige Rolle in zahlreichen Mischungen, die im allgemeinen unter dem Sammelbegriff „Englische Tabake“ zusammengefasst werden. In Großbritannien war es bis in die frühen 80’er Jahre hinein verboten dem Tabak künstliche Aromenstoffe hinzuzufügen. Daher mussten die Produzenten mit Würztabaken Ihre Mischungen verfeinern, und nicht etwa mit Vanille- oder Kirscharoma wie auf dem europäischen Festland. Soviel zum Ursprung der „English Mixture“.

Wie schon erwähnt liefert der Latakia ein einzigartiges, rauchiges Aroma. Pfeifenraucher die nur selten Latakia- Mischungen rauchen, oder auch Anfänger schmecken bei diesen Pfeifentabaken häufig nur den überaus dominanten Latakia. Ihnen muss man raten, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, und mehr zu probieren. Denn je mehr man probiert, desto mehr schmeckt man die Unterschiede zwischen den Sorten heraus.

Ein weiterer Begriff, über den man immer wieder im Zusammenhang mit Latakia-Mischungen stolpert ist der „Balkan Blend“, „Balkan Mischung“, „Balkan Mixture“.

Zurückzuführen ist dies auf den einstmals sehr beliebten und heutzutage Legendären „Balkan Sobranie“, der schon lange nicht mehr produziert wird. Er enthielt allerdings neben dem Latakia und Virginia auch eine gehörige Portion Mazedonischer Tabake, die ihm eine besonderes blumig- cremig- ätherisches Aroma verliehen. Daher wird der Begriff „Balkan“ heutzutage häufig im Zusammenhang einer Latakiamischung mit einer erheblichen Zugabe von Orienttabak verwendet. Ein sehr interessanter Vertreter dieser Richtung wäre der Samuel Gawith Squadron Leader

Dabei hat der überwiegende Anteil von englischen Mischungen einen eher geringen Anteil Orient, sondern bestehen zu einem Großteil aus verschiedenen Virginias, Latakia und manchmal Perique.

Wenn man über Latakia und englische Mischungen spricht, kommt man nicht umhin über Tabake von Dunhill zu sprechen. Früher für Alfred Dunhill  in England hergestellt, und heutzutage bei der Scandinavian Tobacco Group in Dänemark, waren Tabake von Dunhill schon immer stilprägend und tonangebend. Erwähnt sei hier der überaus bekannte und legendäre Early Morning Pipe, Nightcap oder My Mixture 965.

 

 

 

 

 

 

 

Wie schon angedeutet sind Tabake mit einem Anteil Latakia nicht immer nur rauchig, sondern haben durch die Zugabe anderer Tabake, sowie durch die Dosierung des Latakias einen eigenen Charakter. Dabei schwankt die Dosierung zwischen 5 bis 40% Latakiaanteil.

Es gibt Tabake mit Latakia die besonders süß sind, wie zum Beispiel der Rattrays Black Mallory oder der Mac Baren HH Latakia Flake . Sie seien besonders denjenigen empfohlen, die sonst eher süße, aromatische Tabake rauchen. Oder dem „Englisch- Raucher“, der im Sommer Lust auf etwas süß- süffiges hat.

Vertreter der Würzig- Kernigen Richtung ist zum Beispiel der Empire Latakia Flake. Er wird hergestellt von der Tabakmanufaktur Planta in Berlin, die eigentlich eher bekannt für ihre hocharomatischen und süßen Tabake ist. Doch Latakia- Liebhaber wissen, das naturbelassene Tabake von Planta wirklich Weltklasse sind, vor allem wenn Latakia enthalten ist.

Planta gehört nämlich zu den weltweit nur noch drei Tabakproduzenten, die noch auf Vorräte Syrischen Latakias zurückgreifen können. Die anderen beiden sind Mac Baren in Dänemark, sowie Mc Clelland in den USA.

Als Besonderheit sei hier der Mac Baren HH Vintage Syrian erwähnt, der über einen besonders hohen Anteil syrischen Latakias verfügt. Laut Per Georg Jensen von Mac Baren reichen die Vorräte aber nur noch für 2,3 Jahre. Also am besten bevorraten!

Latakia ist ein Würztabak der vielen Pfeifentabaken Spaß macht, und geschmacklich in ungeahnte Höhen hervorbringt. Daher sind viele Fortgeschrittene, und interessierte Pfeifenraucher von ihm fasziniert.

Doch „Angst“ oder übermäßiger Respekt vor ihm ist unangebracht. Auch ein Anfänger kann gefallen an Latakiablends finden, wenn man nicht unbedingt Marmelade und Nußaufstrich mag, sondern eher Beacon und Steak.

Gerade Umsteiger von der Zigarre werden gefallen an diesen Blends finden, die Geschmackliche Tiefe und das Volumen des Latakias sind einer kräftigen Karibischen Zigarre würdig!

Was sind Ihre bevorzugten Latakia Blends?

Mögen sie Ihn- oder nicht?

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