Cornell & Diehl: Von der Garagenfirma zum Unternehmen mit Legendenstatus

Begehrte Ware aus den USA

Cornell & Diehl ist ein bekannter Name in der Welt des Pfeifentabaks. Wenn auch noch nicht lange. Und erst recht nicht in Deutschland. Erst seit dieser Woche sind ein Teil der Pfeifentabake aus South Carolina hierzulande erhältlich. Wenngleich auch derzeit ausverkauft. Trotzdem war die Marke vielen Pfeifenrauchern geläufig, denn man hatte  hier und da die Möglichkeit diese Tabake zu probieren. Bei unseren Schweizer Nachbarn gibt es sie seit Jahren. Außerdem eigneten sie sich wunderbar als Souvenir aus den USA. Es wurden die verschlungensten Wege genutzt, um an diese „begehrte Ware“ zu kommen. Manch ein Pfeifenraucher hatte Glück und der Zoll kontrollierte nicht das Paket, für das man eigentlich Einfuhrumsatzsteuer und Tabaksteuer zahlen musste. Manche hatten allerdings Pech. So viel Pech sogar, das die Einfuhr untersagt wurde, weil keine der Vorschrift entsprechenden Warnhinweise auf den Tabakpackungen angebracht waren. So erlangten die Tabake aus der US-Manufaktur geradezu einen Legendenstatus.

Tabake von Cornell & Diehl finden Sie hier: Cornell & DIehl Pfeifentabak

Tabake von G. L. Pease finden Sie hier: G.L.Pease Blends

Ein verhältnismäßig junges Tabakunternehmen

Wie bereits erwähnt, gehört Cornell & Diehl nicht zu den Herstellern, dessen Tradition bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Nein, nur bis 1990 müssen wir zurückgehen, bis wir uns die Anfänge des Unternehmens anschauen können. Es begann in der Garage von Craig und Patty Tarler, die sich dazu entschlossen, Teile einer alten Tabakfabrik zu kaufen, und zukünftig Pfeifentabak selbst herzustellen.

Erstes Wachstum

Natürlich musste man alles von der Pike auf lernen, denn von der alten Tabakfabrik war wenig übrig, weder Know How noch Mitarbeiter. Der Name Cornell & Diehl ergab sich übrigens aus Craig’s Zweitnamen (Cornell) und Patty’s Geburtsnamen (Diehl). Nachdem die ersten Probleme überwunden waren, zog man von Pennsylvania nach North Carolina, um näher an der Familie zu sein und sich zu vergrößern. Auch die ersten Mitarbeiter wurden angeworben.

Das Internet war kein Neuland

Cornell & Diehl war wohl der erste Tabakhersteller, der früh das Potenzial des Internets erkannte und dort eine Präsenz aufbaute. Dies verschaffte ihm mehr Aufmerksamkeit und Absatzkanäle. Der nächste Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war ein großer Artikel in der bekannten Zeitschrift „Pipes and Tobaccos“ über das Garagenunternehmen, das von zwei Ruheständlern geführt wurde.

Zusammenarbeit mit G. L. Pease

Außerdem wurde der geniale Tabakblender Gregory Pease früh auf das Unternehmen aufmerksam, das er davon überzeugen konnte, zukünftig seine eigenen Blends für ihn zu produzieren. Auf Gregory Pease werden wir in einem weiteren Blogbeitrag noch näher eingehen, denn sein Einfluss auf die Welt des Pfeifentabaks ist nicht ganz unerheblich.

Umzug 2005

Danach forcierte man die eigene Präsenz auf den vielen Pfeifenmessen in den USA. Dies führte zu einer weiteren Absatzstärkung, der man wohl oder übel Rechnung tragen musste. Man zog 2005 endlich in größere, professionellere Räume die einer Tabakmanufaktur würdig waren, und konnte sein Tabaklager auffüllen. Es kamen nun Flakepressen, zusätzliches Personal und weitere Maschinen hinzu.

Verkauf an die Laudisi-Gruppe

Es war 2012 als Craig Tarler starb, was das Unternehmen in unruhiges Fahrwasser führte. So wurde es 2014 von der Laudisi-Gruppe übernommen. Die Laudisi-Gruppe ist unter anderem Betreiber eines großen amerikanischen online Fachhandels für Pfeifen und Tabak (Smokingpipes) sowie Inhaber des Pfeifenherstellers Peterson. So wurde die gesamte Produktion zum Unternehmenssitz nach South Carolina verlegt, modernisiert und für das neue Jahrtausend fit gemacht.

Masterblender Jeremy Reeves

Cornell & Diehls „Gesicht“, der Masterblender Jeremy Reeves ist mittlerweile in sämtlichen Veröffentlichungen zum Thema ein oft gesehenes und markantes Bild, und auch auf internationalen Messen zeigt man Präsenz. Der vollbärtige, tätowierte Fachmann ist jedenfalls ein Charakterkopf, der auffällt. Er hat einen ganz eigenen Ansatz beim Tabakblending. Dazu gehört z.B. auch, dass bei Cornell & Diehl nur natürliche Zutaten für die Aromatisierung benutzt werden. Hat ein Tabak eine Whiskey-Aromatisierung, ist er z.B. tatsächlich mit Woodford Reserve aromatisiert.

Kohlhase & Kopp Importeur

Der deutsche Importeur, Kohlhase & Kopp schlug große Wellen, als er ankündigte die Marken dieses Herstellers in Deutschland vertreiben zu wollen. Um die Preise einigermaßen Moderat zu halten, wird der Tabak übrigens in großen Bulkbehältern importiert, und nicht in Metalldosen. Die fertigen Mischungen werden dann vor Ort, in Rellingen, in Dosen verpackt, die von vielen liebevoll „Thunfischdosen“ genannt werden und den US-amerikanischen Vorbildern sehr, sehr ähnlich sind.

Abfüllmenge 57g!

Auch bei der Abfüllmenge bleibt man dem Vorbild treu. Die Menge pro Dose entspricht 2 Oz, also 57g. Wie in den USA. So ist Kohlhase & Kopp wahrscheinlich der erste und einzige Importeur, der deutsche Steuermarken für 57g Tabak bestellt hat.

Schreibe einen Kommentar