Im Oktober erreichte uns eine Mail von einem jungen ukrainischen Pfeifenhersteller: Er und sein Vater seien interessiert daran, eine Geschäftsbeziehung zum deutschen Fachhandel aufzubauen. Natürlich sind wir am Anfang immer etwas skeptisch, wenn uns E-Mails dieser Art erreichen. Aber dank der rührigen und sehr aktiven Pfeifenszene, insbesondere aus dem Pfeifenclub in Kiew (Dank an Dmytro Nazarenko), war schnell klar, dass hier ein interessantes Angebot auf dem Tisch lag.
Was nun folgte, war eine wahre Flut an E-Mails, Formularen, Erklärungen, Verträgen, Faxen, Briefen und Dokumenten, die nötig waren, um eine überschaubare Menge an Pfeifen und Raucherbedarfsartikel aus der Ukraine zu importieren. Denn wir hatten durchaus Interesse, einem Unternehmen aus der Ukraine eine Chance auf dem deutschen Markt zu geben. Doch wir waren überrascht über den bürokratischen Aufwand.
Schließlich war es dann Anfang Dezember so weit, dass die Waren bei uns eintrafen. Leider fiel dieser Zeitpunkt ungünstig mit dem massiv einsetzenden Weihnachtsgeschäft zusammen, so dass wir auch heute noch mit dem Einpflegen der Artikel massiv hinterherhinken.
Zu dem Unternehmen Anton & Co Pipes gibt es jedenfalls einiges zu Berichten. Die Firma besteht im Wesentlichen aus Vater und Sohn, Alexander und Ivan Antonenko, die Ihre Werkstatt in Lwiw haben, nicht weit entfernt von der Grenze zu Polen. Alexander ist ein ehemaliger Kampfpilot, der sich seit Ende der 90er, Anfang der 2000er mit der Produktion von Holzartikeln und Zigarettenspitzen selbstständig gemacht hat. Seit den frühen 2000er Jahren ist die Produktion erheblich gewachsen und es kamen auch Pfeifen ins Sortiment. 2010 stieg sein Sohn Ivan in das Geschäft ein, nachdem er sein Studium an der nationalen Forstwirtschaftsuniversität abgeschlossen hatte.
Es werden überwiegend Pfeifen aus Ahornholz hergestellt, die in der Ukraine eine lange Tradition haben. Hin und wieder wird auch Eiche, Mooreiche oder Birnenholz verwendet. Ahorn ist ein Material, das tatsächlich „Vor der Haustüre“ wächst, sehr feuerfest ist, gut zu bearbeiten und einen neutralen Eigengeschmack hat. Außerdem ist es eine Baumart, die weder besonders rar, noch gefährdet ist. Insofern fiel die Wahl des Materials nicht besonders schwer.
Seit letztem Jahr hat sich aber noch mehr getan. Es kamen Pfeifen aus importiertem Bruyère hinzu, außerdem ist man die Fertigung von Pfeifenständern aus Eschenholz eingestiegen. Esche ist besonders für eine langlebige Qualität wie auch schöne Maserung bekannt.
Die Bruyerepfeifen werden im eigenen Haus sandgestrahlt, und sie haben ein sehr robustes, griffiges und ehrliches Aussehen. Auftretende Spalten oder Spots werden nicht behandelt, sondern gehören zu diesem Naturprodukt. Der Fokus liegt hier eindeutig auf einwandfreier Nutzbarkeit, weniger auf Ästhetik. Eine Besonderheit ist außerdem, dass die Holmringe aus Aluminium ebenfalls sandgestrahlt werden und deshalb ein mattes Aussehen haben. Die Shapes sind eher klassisch, aber auch hier ist man noch in der „Findungsphase“. Einige Pfeifen sind mit, andere ohne Filter. Für alle Waren aus dem Hause Anton & Co. gilt, dass ein attraktives Preis- Leistungsverhältnis gewährleistet wird.
Des Weiteren bietet die Firma noch hübsche, handgegossene Pfeifenstopfer aus Messing an, die Sie ebenfalls bald auf unserer Seite finden werden.
Wir haben uns vorläufig dazu entschlossen keine figurativ geschnitzten Pfeifen anzubieten, die Anton & Co ebenfalls herstellt. Aber wer weiß, was hier die Zukunft noch bringt? Derzeit schätzen wir die Marktchancen jedenfalls eher gering ein. Doch was meinen Sie? Würden Sie eine Pfeife mit dem Kopf von „Gandalf“ oder „Sherlock Holmes“ kaufen?
Alles in Allem würden wir uns freuen, wenn Sie diesem jungen ukrainischen Unternehmen eine Chance geben. Die Pfeifen, Pfeifenständer und Stopfer sind in jedem Fall einen zweiten Blick wert! Die Pfeifen finden Sie HIER