Pfeifen und Zubehör aus der Ukraine: Anton & Co. Pipes neu bei Cigarworld

Im Oktober erreichte uns eine Mail von einem jungen ukrainischen Pfeifenhersteller: Er und sein Vater seien interessiert daran, eine Geschäftsbeziehung zum deutschen Fachhandel aufzubauen. Natürlich sind wir am Anfang immer etwas skeptisch, wenn uns E-Mails dieser Art erreichen. Aber dank der rührigen und sehr aktiven Pfeifenszene, insbesondere aus dem Pfeifenclub in Kiew (Dank an Dmytro Nazarenko), war schnell klar, dass hier ein interessantes Angebot auf dem Tisch lag.

Was nun folgte, war eine wahre Flut an E-Mails, Formularen, Erklärungen, Verträgen, Faxen, Briefen und Dokumenten, die nötig waren, um eine überschaubare Menge an Pfeifen und Raucherbedarfsartikel aus der Ukraine zu importieren. Denn wir hatten durchaus Interesse, einem Unternehmen aus der Ukraine eine Chance auf dem deutschen Markt zu geben. Doch wir waren überrascht über den bürokratischen Aufwand.

Schließlich war es dann Anfang Dezember so weit, dass die Waren bei uns eintrafen. Leider fiel dieser Zeitpunkt ungünstig mit dem massiv einsetzenden Weihnachtsgeschäft zusammen, so dass wir auch heute noch mit dem Einpflegen der Artikel massiv hinterherhinken.

Zu dem Unternehmen Anton & Co Pipes gibt es jedenfalls einiges zu Berichten. Die Firma besteht im Wesentlichen aus Vater und Sohn, Alexander und Ivan Antonenko, die Ihre Werkstatt in Lwiw haben, nicht weit entfernt von der Grenze zu Polen. Alexander ist ein ehemaliger Kampfpilot, der sich seit Ende der 90er, Anfang der 2000er mit der Produktion von Holzartikeln und Zigarettenspitzen selbstständig gemacht hat. Seit den frühen 2000er Jahren ist die Produktion erheblich gewachsen und es kamen auch Pfeifen ins Sortiment. 2010 stieg sein Sohn Ivan in das Geschäft ein, nachdem er sein Studium an der nationalen Forstwirtschaftsuniversität abgeschlossen hatte.

Es werden überwiegend Pfeifen aus Ahornholz hergestellt, die in der Ukraine eine lange Tradition haben. Hin und wieder wird auch Eiche, Mooreiche oder Birnenholz verwendet. Ahorn ist ein Material, das tatsächlich „Vor der Haustüre“ wächst, sehr feuerfest ist, gut zu bearbeiten und einen neutralen Eigengeschmack hat. Außerdem ist es eine Baumart, die weder besonders rar, noch gefährdet ist. Insofern fiel die Wahl des Materials nicht besonders schwer.

Seit letztem Jahr hat sich aber noch mehr getan. Es kamen Pfeifen aus importiertem Bruyère hinzu, außerdem ist man die Fertigung von Pfeifenständern aus Eschenholz eingestiegen. Esche ist besonders für eine langlebige Qualität wie auch schöne Maserung bekannt.

Die Bruyerepfeifen werden im eigenen Haus sandgestrahlt, und sie haben ein sehr robustes, griffiges und ehrliches Aussehen. Auftretende Spalten oder Spots werden nicht behandelt, sondern gehören zu diesem Naturprodukt. Der Fokus liegt hier eindeutig auf einwandfreier Nutzbarkeit, weniger auf Ästhetik. Eine Besonderheit ist außerdem, dass die Holmringe aus Aluminium ebenfalls sandgestrahlt werden und deshalb ein mattes Aussehen haben. Die Shapes sind eher klassisch, aber auch hier ist man noch in der „Findungsphase“. Einige Pfeifen sind mit, andere ohne Filter. Für alle Waren aus dem Hause Anton & Co. gilt, dass ein attraktives Preis- Leistungsverhältnis gewährleistet wird.

Des Weiteren bietet die Firma noch hübsche, handgegossene Pfeifenstopfer aus Messing an, die Sie ebenfalls bald auf unserer Seite finden werden.

Wir haben uns vorläufig dazu entschlossen keine figurativ geschnitzten Pfeifen anzubieten, die Anton & Co ebenfalls herstellt. Aber wer weiß, was hier die Zukunft noch bringt? Derzeit schätzen wir die Marktchancen jedenfalls eher gering ein. Doch was meinen Sie? Würden Sie eine Pfeife mit dem Kopf von „Gandalf“ oder „Sherlock Holmes“ kaufen?

Alles in Allem würden wir uns freuen, wenn Sie diesem jungen ukrainischen Unternehmen eine Chance geben. Die Pfeifen, Pfeifenständer und Stopfer sind in jedem Fall einen zweiten Blick wert! Die Pfeifen finden Sie HIER

Interview mit Hans Wiedemann, der Mann hinter HU Tobacco

Kennen Sie HU Tobacco? Falls noch nicht, wird es dringend Zeit! Das kleine Tabaklabel das im wesentlichen von Hans Wiedemann betrieben wird, hat einzigartige und interessante Tabakmischungen, die es so kein zweites Mal auf dem deutschen Markt gibt. Seit einigen Jahren hat sich eine treue Anhängerschaft für diese Tabakspezialitäten herauskristallisiert. Weil Hans sehr nah an der Pfeifencommunity ist, und ständig neue Ideen in der „Pipeline“ hat, gibt es auch immer wieder Neuigkeiten. So kamen dieses Jahr insgesamt drei neue, limitierte Tabake auf den Markt, die jeweils innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren.

Wir wollen nun Hans Wiedemann zu Wort kommen lassen und ein wenig die Hintergründe hinter dieser kleinen, feinen Tabakmarke beleuchten. Das Interview konnte lagebedingt natürlich nicht persönlich geführt werden. Doch auch per Email kann man interessante Details herausarbeiten.

Cigarworld: Was hat dich dazu bewogen Pfeife zu rauchen?

Hans Wiedemann: Das Pfeiferauchen ist bei mir vermutlich erblich bedingt. Mein Papa hat nicht ausschließlich, aber schon immer auch Pfeife geraucht. Er genoss seine Pfeife in Stunden der Ruhe und zelebrierte den Rauchvorgang immer aufs Schönste. Als kleiner Junge saß ich oft mit ihm zusammen als er seine Pfeife rauchte. Es waren immer die schönsten Stunden für mich, da die Stimmung richtig relaxt und der Geruch seines Tabaks in meiner Erinnerung immer unheimlich angenehm war. Ich denke diese Stunden der Geborgenheit waren der Grundstein meiner Faszination für die Pfeife. Nach dem Anzünden durfte man dann auch noch ein- oder zweimal ziehen und das war schon ein bissl abenteuerlich. Damals war das Rauchen ja auch noch nicht ungesund, sondern Sinnbild für höchsten Genuss, aber auch für Männlichkeit. Andere Zeiten, andere Denkmuster. Die Zeit verklärt manche Situationen, aber diese schönen Momente waren sicherlich mit ein Grund dafür, mit dem Pfeiferauchen anzufangen. Bis vor einigen Jahren habe ich ja auch noch Zigaretten geraucht, allerdings nie leidenschaftlich, während mir die Pfeife hingegen immer heilig war.

Cigarworld: Seit wann rauchst Du Pfeife?

Hans Wiedemann: Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich hier wahrheitsgemäß antworten darf. Was früher ein Kavaliersdelikt war gilt ja heute als ein „Anschlag“ auf die gesamte Menschheit. Ich rauche Pfeife seit meinem 13. Lebensjahr. Heute unvorstellbar, aber das war halt damals so. Meine erste „richtige“ Pfeife habe ich mir von meinem Konfirmationsgeld gekauft. Eine Vauen Luxus boah…mit 9mm-Filter, 79,- DM. Das war schon was und gab meiner Pfeifenleidenschaft richtigen Schub. Die Pfeife besitze und genieße ich noch heute und wenn ich so über die Oberfläche streiche, kommt immer wieder mal die Erinnerung an die Zeit, als ich mir diese Pfeife gekauft habe, hoch.

Cigarworld:  Wie bist du auf die Idee gekommen ein eigenes Pfeifentabaklabel zu gründen?

Hans Wiedemann: Naja, so ganz allein kam mir die Idee nicht. In Sachen Tabak war ich schon immer sehr experimentierfreudig bzw. neugierig. Sobald ich einen mir unbekannten Tabak sah, musste ich den unbedingt probieren. Man könnte ja etwas verpassen. Dadurch eignete ich mir in relativ kurzer Zeit einen großen Geschmackshorizont an und lernte für mich einzuschätzen, welche Art Tabakmischungen ich mochte und warum ich diese mochte. Es verfestigte sich ein Bild idealer Tabake. Dann, Anfang der 2000er Jahre kam ich mit der Welt der Lakelandtabake in Berührung, welche mir ein so ganz anderes Spektrum der verschiedenen Aromen eröffnete. Und eigentlich sind die Aromaten schuld daran, dass bei mir und meinem Freund Kelvin Pohler von CO Pipes, die Idee reifte, sich daran zu versuchen, solche Tabake, eben diese Lakelandtabake oder auch amerikanische Sorten, nach Deutschland zu importieren. Natürlich völlig naiv bei den ganzen Regularien und Importauflagen. Ganz abgesehen davon, dass so etwas nur im großen Stil funktionieren würde. Nach kurzer Zeit waren wir sehr ernüchtert und wir verwarfen den Plan. Kelvin stand damals schon am Anfang seiner Pfeifenmacherei und er wollte sich dann lieber auf das Pfeifenmachen konzentrieren. Wovon wir heute aufs Schönste profitieren. Es reifte dann bei mir der Gedanke heran, Tabakmischungen selbst zu blenden und eine Hobbymarke zu schaffen.

Ich hatte auch schon immer Tabake für mich und meine Freunde kreiert und als ich denen davon erzählte, drängten sie mich doch die für sie schon kreierten Tabake via eines Internetshops anzubieten. Zum Glück waren sowohl die Fa. Kohlhase & Kopp als auch die Fa. DTM bereit mit mir dieses Startup zu wagen. 2011 gab es dann auf der Lohmarer Pfeifenmesse das Debüt von HU Tobacco. Ein reines Hobbylabel, welches sich aber zwischenzeitlich als Nischenanbieter unter den großen Herstellern und als Marke ganz gut etabliert hat.

Cigarworld: Ist HU Tobacco dein Haupterwerb?

Hans Wiedemann: Ha,ha,ha… nein, HU Tobacco ist ein reines Hobby. Aufgrund meiner gesundheitlichen Situation ist HU Tobacco zwischenzeitlich auch auf so vielen Schultern verteilt, dass es hier für mich nichts mehr zu verdienen gibt. Das ist nur noch just for fun und dass es HU Tobacco noch gibt ist nur der Lust am Tabak geschuldet. HU Tobacco wird es solange geben, solange ich Spaß an der Sache habe. Mit Geld hat das schon lange nichts mehr zu tun.

Cigarworld: Wenn nein, was machst Du sonst?

Hans Wiedemann: Ich arbeite in Deutschlands größter Fabrik für Innentüren. Ich bin dort im Bereich Supply Chain Planning tätig und kümmere mich um all die logistischen Dinge, die im normalen Fluss nicht geklappt haben oder besonders schnell über die Bühne gehen müssen… von Rückständen/Vorzügen in der Produktion oder im Werksverkehr bis hin zur Organisation von Sondertransporten zum Kunden oder auf die Baustelle. Innerhalb dieser Aufgabe bin ich Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den Bereichen Produktion, Disposition, Produktionsplanung und Verkauf. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, besonders weil man nie weiß, was einen in der nächsten Stunde erwartet. Man muss schnell Entscheidungen treffen, unter Abwägung aller Auswirkungen und Kosten. Ein Job, bei dem man abends entschleunigen muss und hier hilft mir die Pfeife sehr gut dabei, wieder auf Normalspannung zu kommen.

(Dieses Foto stammt von Steffen Müller, Fotograf und Pfeifenmacher)

Cigarworld: Hattest Du auch mal Interesse selbst Pfeifen zu bauen?

Hans Wiedemann: Ich habe mal drüber nachgedacht, aber aufgrund meiner nur eher grobmotorischen Fähigkeiten habe ich diesen Gedanken sehr schnell wieder verworfen. Ich denke, das ist auch gut so und im Bereich Tabak bin ich besser aufgehoben. Man muss hier einfach auch ehrlich zu sich sein.

Cigarworld: Welche Tabake haben am meisten Einfluss auf dich genommen?

Hans Wiedemann: Ich denke am meisten Einfluss haben die Lakelandtabake auf mich genommen. Einerseits mit ihren fantastischen Naturtabaken und andererseits mit der unnachahmlichen Art der Aromatisierung. Wobei ich zugeben muss, dass ich in letzter Zeit eher selten Lakelands rauche. Ich bin absoluter Gegner davon, Blends nachzubauen, abgesehen davon, dass dies nicht wirklich funktioniert, aber als Vorbild habe ich mir schon den ein oder anderen Blend genommen.

Cigarworld:  Welche Tabake rauchst du selbst gerne?

Hans Wiedemann: Naja, natürlich HU Tabake :-) Aber Spaß beiseite, ich habe da ein großes Spektrum. Ich liebe im Naturbereich den MB Pure Virginia Flake, die Peterson Navy Rolls sowie einige Blends aus der Mc Connell Heritage Reihe. Im Aromabereich liebe ich florale englische Aromen. Besonders mag ich hier Bob’s Square Cut, Grousemoor Plug, aber auch einige DTM Aromaten, die in diese Richtung gehen. Bei den Latakia-Blends ist mein Allzeit-Liebling der Robert Lewis 123 Mixture und der Peterson Aperitif. Aber leider muss ich so viele andere Blends zur Wissenserweiterung probieren, sodass ich eher selten meine Lieblinge rauchen kann. Wenn es aber zeitlich klappt, dann mit absolutem Hochgenuss.

Cigarworld: Welche Pfeifen bevorzugst Du selbst – OFi/MiFi?

Hans Wiedemann: Diese Frage ist schnell beantwortet. Eindeutig OFi-Pfeifen. Nicht nur weil ich am liebsten ohne Filter rauche, sondern auch weil sie meist graziler sind. Aber ich habe auch kein Problem eine Filterpfeife zu kaufen, wenn sie mir gefällt. Filter weglassen und gut ist es. Nachteiliges konnte ich hier noch nicht feststellen.

Cigarworld:  Wie funktioniert das mit dem Tabakblenden?

Hans Wiedemann: Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Ich kann nur sagen, wie bei mir neue Blends entstehen. Als erstes entsteht ein Blend bei mir im Kopf. Ich habe meist eine klare Vorstellung, was ich machen möchte und wie die Mischung schmecken sollte – auch mit welchen Tabaken ich dies erreichen könnte. Sobald ich ein klares Bild habe, beginne ich auch schon Probemischungen zu erstellen. Dies passiert bei mir zu Hause. Ich habe sämtliche Tabake, die mir zur Verfügung stehen, zuhause. Nach dem Proberauchen wird dann solange geändert, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Danach lasse ich eine Gegenprobe von den Herstellern mischen. Wenn dann alles passt, geht es auch schon los……mit all den anderen Dingen die dazu gehören bevor eine Mischung auf den Markt kommt.Klingt alles total easy und ist es in der Theorie auch. Allerdings steckt der Teufel im Detail und man braucht schon ein sehr gutes Geschmacksvermögen. Außerdem muss man seine Grundtabake schon sehr gut kennen, um zielsicher vorgehen zu können.

Cigarworld: Wo lässt Du deine Tabake mischen?

Hans Wiedemann: Ich lasse bei DTM (Dan Tobacco) und bei K&K (Kohlhase & Kopp) mischen.

Cigarworld: Haben amerikanische Tabake Einfluss auf dich genommen?

Hans Wiedemann: Ehrlich gesagt, eher nicht. Klar mag ich viele amerikanische Blends, besonders im Burley Orient und Perique-Bereich. Auch sind Greg Pease und Russ Ouelette wahre Meister ihres Fachs, aber im Grunde meines Herzens bin ich tabaktechnisch glühender Europäer.

Cigarworld:  Was hältst du von Lakelandtabaken?

Hans Wiedemann: Da habe ich ja meine Meinung in vorherigen Fragen schon ausführlich kundgetan. Die sogenannten Lakelandtabake sind für mich ganz großes Kino und einige meiner Lieblinge kommen aus den Lakelands. Irre Aromen, wahnsinnig schöne Flakes, kurzum, ich finde sie einfach toll. Lediglich im Latakiabereich fühle ich mich woanders besser aufgehoben.

Cigarworld:  Wie beurteilst du die deutsche Tabaklandschaft insgesamt?

Hans Wiedemann: Für mich ganz klar der beste Tabakmarkt, den es gibt. In Deutschland haben wir mit DTM und K&K zwei Hersteller, die in der Welt ganz oben mitspielen und die uns eine Vielfalt bescheren, die vermutlich einzigartig ist. Dazu die ganzen Importmarken, das ist dann schon ein Brett, für das wir uns glücklich schätzen können. Der Traditionshersteller Planta musste ja leider seine Pforten schließen, wobei ich zugeben muss, dass ich nie ein großer Fan von Plantatabaken war. Aber auch aus Berlin kamen verschiedene Naturtabake, die in meinen Augen spitze waren und deren Aromaten hatten auch sehr viele Fans. Dass Planta die Segel streichen musste, tut mir irre leid. Aber Gott sei Dank hält Mac Baren einige Klassiker am Leben, sodass uns nicht alles verloren ging.

Cigarworld: Warum gibt es von Dir keine Hocharomaten?

Hans Wiedemann: Das kann ich so nicht ganz unterschreiben. Mit dem Great Dixter, dem Sissinghurst oder dem Morocan Bazaar und Darkwood Scenery habe ich schon prägnante Aromaten im Programm. Es sind halt keine dänisch geprägten Aromen, die hier zum Einsatz kommen, sondern hier zeigt sich meine Vorliebe für den englischen Stil der Aromatisierung. Ich habe, zumindest bisher, keinen Vanilletabak im Angebot, wobei ich hier an einer Idee arbeite. Aber du hast recht, HU Tobacco steht mehr für Naturtabake und weniger für Hocharomaten. Viele meiner nicht genannten Aromaten sind sehr dezent aromatisiert und stellen immer den Tabak in den Vordergrund. Aber das Hauptaugenmerk von HU Tobacco liegt ganz klar im Naturbereich.

Cigarworld: Welche Bedeutung haben deine Pfeifenfreunde in Bezug auf die Tabakentwicklung?

Hans Wiedemann: Die verrückte Antwort lautet hier wie folgt: eine sehr große Bedeutung und gar keine Bedeutung. Ich möchte das kurz erklären. Im Allgemeinen haben meine Pfeifenfreunde keinerlei Einfluss auf meine Tabakentwicklungen. Klar bekomme ich immer mal Wünsche genannt und „kannst du nicht sowas oder sowas ähnliches machen“. Solche Ideen nehme ich schon auf, gehe aber nicht ins Detail. Da mein Tabakhobby frei von finanziellen Interessen ist, möchte ich mir auch die volle Unabhängigkeit bewahren. Zudem habe ich es schon in meinem Katalogbuch geschrieben: gut wird, was Spaß macht und wenn ich jetzt mit einem Mirabellen-Vanille-Tabak auf Black Cavendish Basis ankomme, dann bin das nicht ich. Solchen Tabaken könnte ich keine persönliche Handschrift mitgeben und ich denke, wer sich für Tabake eines kleinen Blenders entscheidet, entscheidet sich auch für dessen persönlichen Stil der Tabakkomposition. Mein Augenmerk liegt mehr auf meinem persönlichen Geschmack und Stil als auf einer optimalen Marktbreite. Und genau das mögen meine Kunden.

Aber es gibt auch eine Tabaklinie, die ich nicht allein gemacht habe bzw. mache. Die sogenannte Africa Line ist ein Gemeinschaftswerk von Peter Hemmer und mir. Peter ist, was die Geschmacksbeurteilung angeht absolut genial. Ich persönlich kenne niemanden der Tabake so gut lesen und erklären kann wie Peter. Bei dieser Tabakreihe ist Peter der Hauptideengeber. Meist wirft Peter eine Idee in den Ring und wenn ich die Idee gut finde, mache ich mich ans Werk den geplanten Charakter in Mischungen umzusetzen. Diese besprechen und ändern wir dann so oft, bis wir beide von dem Blend überzeugt sind. Ich denke mit der Africa Line haben wir richtig tolle und facettenreiche Tabake kreiert, mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten. Ich habe hier sowohl an der Zusammenarbeit als auch am Ergebnis richtig viel Spaß. Wir lassen uns gegenseitig Raum, um dann trotzdem ein gemeinsames Produkt zu erschaffen. Das ist für mich schon großes Kino und ich glaube, wir beide profitieren ungemein von den jeweiligen Stärken des anderen.

Ähnlich geht es mir mit der Zusammenarbeit mit Alexander Broy. Ein leidenschaftlicher Pfeifenliebhaber und Künstler. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem künstlerischen Aspekt unserer Verpackungen und Labels. Alexander ist ein wahnsinnig kreativer Mensch, der aber auch Ideen anderer Platz lässt und dadurch ein großartiges Klima für kreatives Arbeiten schafft. Mir sind die Verpackung oder schöne Labels sehr wichtig. Die Klasse und die Wertschätzung eines Produktes spiegelt sich auch immer in seiner Präsentation wider. Ein hochwertiges Produkt verdient auch eine hochwertige Verpackung. Diese Auffassung teilt nicht jeder, aber wenn ich dann die stolz gezeigten Bilder alter Tabakdosen sehe, bestärkt mich das in meiner Auffassung. Und deshalb werden wir diesen Weg auch weitergehen, selbst wenn es sehr teuer ist. Wenn HU Tobacco mal Geschichte ist, so werden sich sicherlich noch viele Menschen lange an den schönen Dosen/Etiketten erfreuen und dann haben wir alles richtig gemacht.

Um mit der Qualität der Mischungen und der künstlerischen Gestaltung unserer Website sowie Dosendesigns auch sprachlich auf der Höhe zu sein, setzt Cala Jane meine Gedanken, aber auch ihre Intentionen in ansprechende Texte und Beschreibungen um. Da HU Tobacco immer auch kleine Entstehungsgeschichten rund um eine neue Mischung veröffentlicht, ganz im Sinne eines ganzheitlichen Produktes, oder aber mit einem Blend auf besondere Ereignisse hinweist, ist mir die sprachliche Seite sehr wichtig. Und Cala ist hier auch ein richtiges Brett!

Das Ganze soll alles andere als überheblich klingen, denn HU Tobacco ist Hobby und das soll Spaß machen. Und alle Beteiligten haben eine riesige Freude daran, ihre Stärken einzubringen. An dieser Stelle dafür auch mal ein ganz dickes Dankeschön.

Cigarworld: Welche Bedeutung haben Pfeifenmessen für dich?

Hans Wiedemann: Traditionell haben Tabakmessen für mich den höchsten Stellenwert. Klar, mit und an Lohmar bin ich gewachsen. Hier fiel der Startschuss für HU Tobacco. Zudem bieten Pfeifenmessen die Möglichkeit, direkten Kontakt mit Kunden aufzunehmen. HU Tobacco ist ja zwischenzeitlich schon eine kleine Familie und scherzhaft spreche ich immer von VEB (Volkseigener Betrieb) HU Tobacco. Diese vielen Verbindungen und der tolle Kontakt zu den Leuten, mit denen ich viele Ideen gesponnen und zum Teil umgesetzt habe, ist irre schön und auch wichtig für mich. Ich möchte ja nicht die graue Eminenz einer Firma sein. HU Tobacco ist und bleibt Hobby, von Pfeifenrauchern für Pfeifenraucher, und das lebt auch vom persönlichen Feedback und dem Kontakt zu den Kunden und Freunden. Ich mache das alles leidenschaftlich und diese Leidenschaft möchte ich auch mit anderen teilen. Denn gut wird, was Spaß macht.

Cigarworld: Warum haben einige deiner Tabake so ungewöhnliche Namen?

Hans Wiedemann: Ich denke mal, du beziehst dich auf die Namensgebung der Africa Line. Die Grundidee dieser Tabakreihe war es, die Bedeutung afrikanischer Tabake in den Fokus zu stellen. Wir haben versucht, bei den Blends möglichst viele Tabakkomponenten aus Afrika zu verwenden. Das geht natürlich nicht durchgängig, aber was ging, haben wir gemacht. Diesem Umstand wollten wir auch bei der Namensgebung Rechnung tragen, weshalb hier die für uns ungewöhnlichen Namen entstanden sind. Die Namen haben allesamt etwas mit Afrika zu tun. Seien es Landstriche, Volksstämme, Städte… usw. Diese Tabakreihe entstammt einer ungewöhnlichen Idee und die Namen versinnbildlichen diese Idee. Nach anfänglich großer Skepsis von Seiten der Kunden geht den Leuten zwischenzeitlich ein Name wie Fayyum genauso gut über die Lippen wie Director`s Cut.

Cigarworld: Hast Du Vorbilder sowohl beim Tabakblenden als auch Tabakvorbilder?

Hans Wiedemann: Ja klar, ich bin ja nur absoluter Laie und Hobbymischer – von daher möchte ich die großen Namen gar nicht mit mir in Verbindung bringen. Aber Greg Pease oder Russ Ouelette sind schon Leute, zu denen ich aufsehe. Aber ich möchte jetzt hier doch bei der HU Tobacco Arbeit bleiben und da kann ich nur sagen, wir haben in Deutschland mit den Tabakmeistern von Kohlhase&Kopp und DTM schon richtig tolle Jungs und Mädels am Start. Ich bin nur Laie, aber ich bin überzeugt, dass wir uns hier international nicht verstecken müssen. Ich bin alles andere als ein Nationalist, aber die tolle Zusammenarbeit mit den Leuten sowie die Ergebnisse lassen mich immer wieder staunen.

Als Tabakvorbilder sehe ich für mich die klassischen „großen“ Blends. Three Nuns, Erinmore Flake, den alten Mc Connell Original Red Virginia oder den Orlik Sailor`s Flake. Klar, die alten Dunhill Tabake und, und, und. Einfach ehrliche und raffinierte Mischungen – dieses Motto sehe ich auch als Arbeitsgrundlage für Hu Tobacco.

Cigarworld: Wie zufrieden bist du mit der Tabakqualität insgesamt?

Hans Wiedemann: Auch hier kann ich nur laienhaft antworten, da ich ja kein Tabakmeister bin. Um Tabake bewerten zu können, bedarf es sicherlich jahrelanger Erfahrung und einer Arbeit rund um den Tabak. Ich sehe mich hier als Rezepteur und nicht als Tabakfachmann. Die Frage ist ja auch, was die Qualität eines Tabaks ausmacht? Glimmfähigkeit? Blattstruktur? Farbe etc. Ich mache es mir jetzt ganz einfach. Qualität bedeutet für mich als Rezepteur, welche Geschmacksintensität bringt eine Tabaksorte mit, bringt der verwendete Tabak die sortentypischen Geschmacksnuance rüber? Wenn eine Tabakkomponente flach und kratzig schmeckt, sehe ich die Qualität als nicht gut an. Aber das ist eine völlig laienhafte Betrachtungsweise und Tabakfachleute werden sich jetzt sicherlich den Bauch vor Lachen halten. Aber diese Art von Qualitätsdenken bezogen auf einzelne Komponenten ist für mich weniger relevant. Ich betrachte dann die fertige Gesamtkomposition unter dem Aspekt der Qualität. Schmeckt die Mischung komplex, hält sie den Geschmack, changiert der Geschmack, kommen die sortentypischen Merkmale wie gewünscht zur Geltung? Ist der Geschmack rund und stimmig. Ist das Tabakbild für die Art des Blends ansprechend? Das sind Fragen, die mich umtreiben und die für mich relevant sind. Die Grundtabake die K&K und DTM verwendet, sind sicherlich gut, was immer das auch heißt und von daher: ja, ich bin mit der angebotenen Tabakqualität zufrieden.

Cigarworld: Welche Tabaksorte (Virginia, Burley, Latakia.ect) magst du am liebsten?

Hans Wiedemann: Hier hat klar der Virginia die Nase vorne. Einfach aus dem Grund, dass Virginia die Hauptgrundlage der meisten Tabakmischungen darstellt. Klar lassen sich Blends rein aus Würztabaken machen und die Ergebnisse sind mitunter toll, aber irgendwie zieht es mich dann doch immer wieder zu Virginia dominierten Mischungen hin. Als zweites würde ich Latakia sagen. Nicht weil ich überwiegend Latakiamischung rauchen würde, sondern auch hier sehe ich es aus der Sicht des Blenders. Latakia kann einer Mischung so viele verschiedene Aspekte verleihen und sie in Richtungen schubsen, wie kaum ein anderer Tabak. Das finde ich faszinierend. Je nach Menge der Zugabe, wirkt Latakia rauchig, ätherisch dämpfend oder er feuert eine spezielle Richtung an. Das ist schon manchmal erstaunlich und oft entscheiden hier geringe Mengenunterschiede, wohin die Reise geht. Weniger facettenreich, aber auch wunderschön finde ich den Burley. Und ich schreibe es auch HU Tobacco auf die Fahne, dass der Burley in Naturmischungen eine Renaissance erlebt hat und erlebt. In der Vergangenheit, ich spreche hier nicht von amerikanischen Blends, fristete der Burley das Dasein eines Grundtabaks bei aromatisierten Mischungen und weniger als raffinierte Beigabe bei Naturtabaken oder als dessen Hauptkomponente. Wenn ich allerdings die Erfolge von Nashville County oder Makhuwa und Night Owl betrachte, glaube ich, dass viele Raucher ihre Liebe zum Burley entdeckt haben und gerne dies Blends mit ihrem erdigen, zigarrigen, kakaoigen Touch genießen. Aber über Geschmack lässt sich ja trefflich streiten. :-) Da muss jeder seine eigene Präferenz entwickeln.

Cigarworld:  Gibt es Tabakmythen die du ein für alle Mal aufklären möchtest?

Hans Wiedemann: Hier gibt es eigentlich nur einen Mythos, dem ich nicht folgen möchte und der mich etwas stört: „Früher waren die Tabake bzw. Tabakmischungen viel besser.“ Ich glaube, dass dies im Grundsatz nicht stimmt. Die Blends waren vielleicht anders, aber dass ein Blend, den es seit Jahren nicht mehr gibt, per se besser ist, da aus guter alter Zeit, daran glaube ich nicht. Jede Zeit hat ihre Vorlieben und Stilrichtung und der Markt liefert das, was der Kunde wünscht. Dass die Qualität jetziger Mischungen schlechter ist als bei Blends vergangener Tage, halte ich für einen Mythos. Ich persönlich finde es gerade deshalb etwas schade, dass die Industrie auf diesen Zug aufspringt und neu kreierte Blends, vielleicht angelehnt an das Original, unter alten traditionellen Namen verkauft und diese dann natürlich von Nostalgikern mit dem Original verglichen werden. Mit ein bisschen Verklärung muss das Ergebnis lauten, dass das Original viel besser war. Diese Beurteilung weist jemanden ja auch als Kenner aus und mag für denjenigen auch stimmen, aber die breite Masse könnte mit dem Originalgeschmack vermutlich nicht mehr viel anfangen. Hier bedauere ich mehr, dass es die Herstellervielfalt mit ihren Eigentümlichkeiten nicht mehr gibt und dadurch das Angebot etwas konformer ist. Aber dafür gibt es ja HU Tobacco.:-)

Na, da fällt mir dann doch noch ein Mythos bzw. ein Bewertungskriterium ein, das mich stört. Es geht mir um den geschundenen und negativ belegten Begriff „Mainstream“. Das ist eine Betrachtungsweise, die mir bei der Qualitätsbeurteilung fremd ist. Ein Tabak ist doch nicht schlecht, nur weil er ein gängiges Genre bedient und von vielen Leuten geliebt wird, genauso wenig ist ein Tabak besonders toll, wenn ihn nur sehr wenige mögen. „Der Tabak schmeckt mir, aber er ist halt mainstream.“ Der MB Mixture ist ein irre erfolgreicher Tabak. Ist er deshalb weniger hoch zu bewerten als ein MB Rustica, der vermutlich nur eine kleinere Fangemeinde hat? Oder sind beide Blends nicht einfach nur ein Angebot an unterschiedliche Käufergruppen? „Mainstream“ ist für mich kein Qualitätskriterium und auch die Industrie hat bemerkt, dass der Pfeifentabakmarkt kein Tankstellenmassenmarkt mehr ist. Davon lebt ja auch HU Tobacco. Unsere Kunden sind diejenigen, die bei der Tabakwahl eine persönliche Note suchen, die sich mit der Grundidee identifizieren können und mehr darüber erfahren möchten. Die, die unseren irren Aufwand beim Artwork und der Textierung honorieren. Die, die auch mal einer verrückten Idee offen gegenüberstehen und diese nicht als Anschlag auf die Weltpfeifengemeinde verstehen. Dinge, die der Pfeifenszene vielleicht einen neuen Impuls geben können oder für etwas Spannung und Unterhaltung sorgen. Also Dinge, die alles andere als mainstream sind, aber das sind alles auch Dinge, die als mainstream nicht schlechter wären, nur normaler.

Cigarworld:  Was hältst Du vom Tabak Aging?

Hans Wiedemann: Puuuh, das ist jetzt ‘ne Frage. Ich hatte ja jüngst ein Projekt laufen, dass das Aging in den Mittelpunkt gestellt hat und das sehr kontrovers diskutiert wurde. Das Aging von Tabaken war und ist, gerade in „Kennerkreisen“, ein sehr präsentes Thema. Die Vorzüge des Tabak Agings werden seit Jahren hochgehalten und dieser Umstand brachte mich ja auch auf die Idee, diesem Thema eine kleine Tabakserie zu widmen. Zusammen mit Thomas Nitsche von Kohlhase & Kopp haben wir diese Serie, gerade im Hinblick auf die zu erwartenden typischen Veränderungen, die durch das Agen entstehen, entwickelt. Ich kenne ja die „frischen“ Tabake und war nach den 2 Jahren Lagerzeit baff erstaunt, was die Alterung aus diesen Tabaken gemacht hat. Die Tabakalterung im gemischten Zustand verändert die Mischungen hin zu vollen, weichen, komplexen Blends, die weniger von einem changierenden akzentuiertem Geschmack leben, sondern von ihrem vollen, weichen und ausgeglichenem Charakter. Diese Theorie hat sich bei den drei Blends in Gänze bestätigt und schon allein deshalb sehe ich dieses Projekt als voll gelungen an. Es hat nicht jeder Zeit und Lust zehn Jahre zu warten, um zu sehen wie sich „sein“ Tabak nach dieser Alterung entwickelt hat. Hier hatte jeder die Möglichkeit herauszufinden, ob ihm diese Art von Geschmack zusagt oder nicht. Wie vorher schon einmal gesagt, jeder Blend ist ein Angebot, bei dem jeder für sich entscheiden muss, ob ihm das schmeckt oder nicht. So ein Versuch kann, zumindest für HU Tobacco, nur mit einer begrenzten Menge unternommen werden. Ein Versuch, da keiner wusste, wie sich die Blends entwickeln würden und ob besagte Tabake den Geschmack der Raucher treffen würden. Die Limitierung dieser Tabake war also eine reine Risikoabwägung und hat nichts mit Marketingtrickserei zu tun. Die drei Blends gibt es auch wieder im Jahr 2021, aber ebenfalls wieder nur limitiert. So, nun aber zu meiner persönlichen Meinung zum Agen. Ich bin hier hin- und hergerissen und im Grunde meines Herzens war und bin ich kein leidenschaftlicher „Ager“. Ich liebe es, wenn man die einzelnen Komponenten klar erschmeckt, aber ich bin auch offen und breit genug aufgestellt, um die Vorzüge weicher, harmonischer und dabei komplexer Blends wie aus der Agingserie zu genießen und zu lieben. Alles zu seiner Zeit und unser Hobby lebt ja von der Abwechslung. Von daher freue ich mich selbst auf die nächste Charge, denn meine persönlichen Vorräte sind auch schon alle ☹

Cigarworld:  Wie feucht sollten deine Tabake sein?

Hans Wiedemann: Ich persönlich bevorzuge eher dezent feuchter gehaltene Tabake, da ich diese als weicher und runder empfinde. Wobei hier der Grad schon sehr schmal ist. Sind die Blends zu feucht, tritt das Gegenteil davon ein. Also zwischen 11% und 15% sollte die Feuchtigkeit in meinen Augen liegen. Wobei bei zu hoher Feuchtigkeit ein kurzes Ablüften das Problem meist löst. Ist der Tabake für jemanden zu trocken, wird es schon aufwendiger und es bedarf etwas an Erfahrung. Für mich wären so 12% bis 13% optimal.

Cigarworld: Was wünscht du dir von deinen Kunden?

Hans Wiedemann:…jetzt heißt es aufpassen. Wenn ich jetzt sage, ich bin mit meinen Kunden rundum zufrieden, dann klingt das vielleicht heuchlerisch, aber es entspricht der Wahrheit. Ich habe so viel direkten Kundenkontakt und ich habe dabei so viele Freunde gefunden, dass es echt Spaß macht sich immer wieder etwas Neues für die Jungs und Mädels zu überlegen. Ansonsten ist Kritik richtig und wichtig, sie darf nur nicht persönlich und zerstörerisch sein. Vielleicht etwas mehr Offenheit für neue Ideen sowohl bei den Blends/Aromen als auch bei der Art der Präsentation. Vielleicht auch ein bisschen mehr Empathie für die ganze Arbeit abseits des Tabaks und Nachsicht, wenn mal was nicht gleich perfekt ist. Ansonsten finde ich es richtig toll, dass sich so viele Menschen für die gesamtheitliche Konzeption von HU Tobacco begeistern. Von daher auch mal ein herzliches Dankeschön von meiner Seite aus.

Cigarworld: Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Hans!

Vielen Dank an Steffen Müller für die Genehmigung das wundervolle SW- Portrait von Hans Wiedemann zu zeigen

Hintergründe zur aktuellen Lieferproblematik von Pfeifenreinigern

Jeder Pfeifenraucher braucht sie. Ob mit oder ohne Filter, aromatisiert oder naturbelassen, gebogen oder gerade, Bulldog oder Blowfish. Pfeifenreiniger sind ein unerlässliches Zubehör und ein absolutes „Muss“ um die Pfeifen sauber zu halten. Dabei war es für uns jahrelang völlig selbstverständlich immer und überall eine beliebige Menge dieser Baumwoll- Drähte erwerben zu können.

Nun, das hat sich in letzter Zeit geändert. Wir hören von kleineren Lottogeschäften in denen man gar keine Pfeifenreiniger mehr kaufen kann. Und auch in unserem Sortiment bemerken wir, dass wir nun schon seit einiger Zeit keine Reiniger mehr von Blitz und zunehmend auch von Vauen anbieten können. Keine Sorge, wir haben genug Alternativen, damit Sie Ihre Pfeifen nach wie vor sauber bekommen. Vielleicht nicht von Ihrer bevorzugten Marke, aber unsere Alternativen erfüllen in jedem Fall den Zweck.

Dennoch ist nicht absehbar wann diese Situation sich wieder verbessert. Die Hersteller arbeiten jedenfalls mit Hochdruck an einer Lösung.

Den Anfang nahm diese Problematik, als die Firma Denicotea vor einiger Zeit an den Zigarettenpapier- und Raucherbedarfsartikel- Hersteller Gizeh verkauft wurde. Denicotea war Hersteller der beliebten Blitz- Reiniger. Der neue Besitzer wollte sich mit dem „lästigen“ und in der Produktion sehr aufwändigem Thema Pfeifenreiniger nicht weiter beschäftigen und verkaufte die 14 Fertigungsmaschinen an den niederländischen Hersteller Gubbels (Big Ben etc.). Hier liefen die Maschinen aber nicht zufriedenstellend, hinzu kamen Zahlungsschwierigkeiten. Einige Pfeifenraucher werden sich an die extrem schwankende Qualität vor nicht allzu langer Zeit erinnern können. Die Maschinen stehen aktuell bei Gubbels still, bis sichergestellt ist, dass die Produkte in der gewohnt hohen Qualität wieder ausgeliefert werden können. Hier soll man sich derzeit auf der Zielgeraden befinden, aber noch gibt es keine neuen Lieferungen.

Weil die bekannten Blitz- Reiniger nicht geliefert werden konnten, wichen die meisten Pfeifenraucher auf das Produkt von Vauen aus. Hervorragender Ruf, deutsches Unternehmen, solide Qualität. Leider war man hier nicht auf den „Nachfrageansturm“ eingestellt. Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass der Hersteller der Vauen Pfeifenreiniger sein Unternehmen an den Konkurrenten der Firma Vauen verkaufte, der Importeur und Inhaber von Marken wie White Elephant, Rattray’s. Das Unternehmen Otto & Kopp. Der neue Besitzer kann bis dato nicht auf die gestiegene Nachfrage angemessen reagieren. Natürlich ist die Nachfrage bei den eigenen (White Elephant) Produkten ebenfalls gestiegen. So bleiben nur minimale  Kapazitäten um den erhöhten  Bedarf an Vauen- Pfeifenreinigern zu decken. Im übrigen sind es auch hier nur sieben Maschinen, die nun vorwiegend White Elephant Reiniger fertigen. Bei dieser Marke ist der Nachschub gesichert und die Qualität ist ebenfalls einwandfrei.

Bei Vauen wird jedenfalls schon fieberhaft an einer Lösung gearbeitet. Der Hersteller ist bekannt dafür Dinge auch schon mal „selbst in die Hand zu nehmen“.

Nach wie vor lieferbar sind die Pfeifenreiniger von Jean Claude, die das Produkt eines süddeutschen Lieferanten für Raucherbedarfsartikel sind. Wo diese produziert werden, ist allerdings unklar.

Peterson hat auch Pfeifenreiniger im Sortiment, die aber in England hergestellt werden. Diese sind deutlich dünner, aber bestehen aus sehr saugfähiger, flauschiger Baumwolle.

Alle Hersteller planen übrigens aufgrund der anstehenden Investitionen und Modernisierungen des Maschinenparks Preiserhöhungen um bis zu 30%.

Sobald sich an der Gesamtsituation etwas ändert, werden Sie auf unseren Social- Media- Kanälen davon erfahren.

Basteln Sie dieses Jahr also keinen Weihnachtsbaumschmuck aus Pfeifenreinigern, sondern sein Sie sparsam mit dem „kostbaren Gut“ ;-)

Informationen zum diesjährigen Weihnachtsversand

Alle Jahre wieder …. und doch ist dieses Jahr vieles anders.

Weihnachtsbaum

An dieser Stelle erfahren Sie von uns jedes Jahr, bis wann Ihr Paket versendet werden muss, damit es rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum liegt. So auch dieses Jahr, jedoch sind die Angaben unserer Partner in diesem Jahr nicht als eine Art Versprechen, sondern mehr als eine Einschätzung unter Vorbehalt zu verstehen.

DHL Logo

 

Unser Partner DHL gibt derzeit an, dass Pakete, die allerspätestens bis Samstag, 19.12.2020 um 12 Uhr mittags eingeliefert werden, nach derzeitigem Stand (Einschätzung Ende November) voraussichtlich pünktlich bis Heiligabend zugestellt werden.

Ein solcher Abgabezeitpunkt für UPS-Pakete existiert nicht, hier sei jedoch angemerkt, dass UPS am Samstag, 19.12., und am Heiligabend selbst bis ca. 14.30 Uhr nur Expresspakete, jedoch keine regulären Sendungen zustellt. Im Falle des UPS-Expressversands sollte – nach derzeitigem Stand – ein Paket, das unser Haus noch am 22.12. verlässt (Achtung: Bestellungseingang bis 22.12., 12 Uhr mittags), rechtzeitig bis Heiligabend zugestellt werden.

UPS Weihnachten

Aufgrund der eigenen Erfahrungen hinsichtlich Laufzeitverzögerungen in diesem Jahre, bedingt durch die Corona-Pandemie und der immensen zu bewegenden Paketmengen, lautet unsere Empfehlung für Weihnachten 2020: Den Einkauf ein wenig vorziehen, so gibt es auch keine langen Gesichter unter dem Weihnachtsbaum ;-)

 

Vorweihnachtliche Grüße und bleiben Sie gesund,

Ihr

Cigarworld- Team

Torben Dansk Mischungen. Die übersehenen Tabakjuwelen.

Es gibt Tabake von denen man glaubt, dass man sie kennt. Torben Dansk Tabake von DTM gehören einfach dazu. Man sieht die Dosen und denkt schnell: „Ja, kenne ich, habe ich schon mal geraucht!“ Aber sind Sie sich sicher, dass es wirklich die Torben Dansk Tabake waren ? Und wenn ja,  kennen Sie schon alle Sorten?

Das Dosendesign der „klassischen“ Torben Dansk Tabake trägt nicht besonders dazu bei, dass sie auffallen. Geschweige denn, dass man sie voneinander unterscheiden könnte. Aber über solche Dinge hat sich sich im Hause Dan Tobacco noch nie jemand viele Gedanken gemacht.  Kreativität und Ideen flossen eigentlich schon immer in den Tabak, also in das Produkt selbst. Hier ist mehr „Sein“ als „Schein“.

Der Name „Torben Dansk“ ist übrigens eine eigene Marke des Herstellers. Diese Marke war Ursprünglich nur als Markenname für Hauseigenen Pfeifen gedacht. Der dazugehörige Tabak kam erst später dazu. Namensgeber war jedenfalls Torben Hettler, seines Zeichens Pfeifenmacher. Er fertigte sogar in recht hohen Stückzahlen, darunter auch einige „Fast-Serienpfeifen“. Er war der Macher der ersten Torben-Dansk Pfeifen und da Torben Däne war, war ein Name für die Pfeifen schnell gefunden. „Torben Dansk“! Die Marke war geboren, es war 1974. Torben Hettler hängte übrigens irgendwann die eigene Pfeifenproduktion an den Nagel und arbeitete bei Stanwell in Borup. Er war derjenige, der für das Sandstrahlen der Pfeifen verantwortlich war. Er machte seine Sache so gut, dass bald Pfeifenmacher wie Ulf Noltensmeier und Per Hansen von S.Bang bei ihm anklopften, ob er nicht ihre Pfeifen sandstrahlen möge. Viele andere „Hochkaräter“ taten es ihnen nach.

Der nächste Schritt zum „Torben Dansk“ Tabak war jedenfalls nicht weit. Wobei man heutzutage gerne vergisst, dass die Dan Tobacco Manufaktur eher aus der Not geboren wurde, als dass es von Anfang an ein Plan war eine eigene Tabakmanufaktur zu gründen. Zunächst war Danske Pibe ein Handelsunternehmen, das mit der Idee auf den Markt kam, ein Versandgeschäft für dänische Pfeifen und Accessoires zu etablieren. In den 70er Jahren ein geradezu revolutionäres Unterfangen. Es kamen dann später auch eigene Tabak-Hausmarken hinzu, die man in der Hamburg-Altonaer Tabakfabrik Walter Wehde herstellen ließ. Diese Firma hatte einen hervorragenden Ruf und war besonders bekannt für ihre raffinierten englischen Mischungen. Hier wurden wahrscheinlich seit 1975 die ersten Torben Dansk Pfeifentabake hergestellt und sie waren von Anfang an ein voller Erfolg! Leider hat Wehde in den 80er Jahren den Betrieb eingestellt und die Geschäfte und Marken gingen an das im Hamburger Speckgürtel befindliche Unternehmen Kohlhase & Kopp über. So kamen auch die Torben Dansk Tabake nun von dieser Firma. Dies ging lange gut, bis man sich wegen Marken- u. Namensstreitigkeiten Anfang der Neunziger trennte. Zwischenzeitlich waren bei Dan Pipe, wie das Unternehmen nun hieß, noch einige Eigenmarken hinzugekommen und das Volumen hatte eine Menge erreicht, bei dem es sich lohnte über eine eigene Produktion nachzudenken. 1991 wagte man den Schritt und gründete die DTM-Dan Tobacco Manufaktur. Erst seit dem wurden die Torben Dansk Tabake also im eigenen Haus produziert. Und dies bis heute!

Zum „stillen“ Erfolg der Marke sei also noch einmal festgehalten, dass es die Tabake nun seit mehr als 45 Jahren gibt. Sie sind noch immer gefragt, und profitabel. Es gibt wenige kleinere Marken, die dies ebenfalls für sich behaupten können.

Kommen wir nun zu den aktuellen Tabaken. Die klassischen und ursprünglichen Torben Dansk Tabake sind die der „Nummern-Reihe“.  Es gibt zum Beispiel den Torben Dansk No.6 „English Special“, der für diejenigen Pfeifenraucher geschaffen wurde, die gerne einen naturbelassenen Tabak rauchen, aber so ihre Probleme mit Latakia haben. Er besteht im wesentlichen aus Virginia und Maryland und verzichtet komplett auf Aromenzusätze. Würzig, aber ohne Schwere.

Der Torben Dansk No.7 ist ähnlich, aber doch ganz anders. Er ist ebenfalls völlig naturbelassen, aber hat satte 40% Latakia! Der rauchig-intensive Tabak ist voluminös, dabei aber sanft und überhaupt nicht stark.

Später hinzugekommen sind die Mischungen, die durch ein anderes Dosendesign, oder eine andere Namensgebung auffallen. Hier ist zum Beispiel der Torben Dansk No.17 zu nennen, der sich mal „Pride’n Joy“ nannte und durch seine rote Dose auffällt. Er hat eine intensive Waldbeerenaromatisierung, die neuere Tabake dieser Richtung förmlich verblassen lässt. Ein wahres Fest für Freunde süßer, fruchtiger Tabake.

Und auch die Flakefreunde kommen auf ihre Kosten. Auch hier möchten wir einen Flake besonders hervorheben, nämlich den Torben Dansk No.15, „Sailors Flake“. Ein reiner Virginiaflake mit Tabaken aus den USA und Indien. Er wird lange gereift, was zu seiner dunkleren Färbung beiträgt. Auch dieser Tabak kommt vollkommen ohne Aromenzusätze aus. Es wird sogar auf das Hinzufügen von Gummi Arabicum verzichtet, was vielen Flakes zur Stabilisierung zugesetzt wird. Wer als Flakeliebhaber diesen Torben Dansk noch nicht probiert hat, sollte es unbedingt tun!

Torben Dansk Tabake bieten jedenfalls ein breites Spektrum an Geschmacksrichtungen und Schnittarten. Vor allem Freunde von süßen, aromatisierten Mischungen sollten hier einmal genauer hinschauen! Es lohnt sich sehr!

Suchfunktionen bei Tabak & Pfeife auf cigarworld.de

Nachdem wir die letzten Blogbeiträge dazu genutzt haben, näher auf unsere Freehand- Pfeifenmacher und Tabaklegenden einzugehen, wollen wir dieses mal die Gelegenheit nutzen, um auf Suchfunktionen in unserem Shop hinzuweisen.

Starten wir:

Wenn Sie unsere Webseite in den Browser eingeben, danach auf „Pfeife & Tabak“ klicken, findet sich der Reiter „Pfeifen“ auf der Navigationsleiste, mit einigen Auswahlmöglichkeiten. Hier der Link: https://www.cigarworld.de/pfeifen

Hier können Sie Ihre Pfeifensuche individualisieren, zunächst sind die Pfeifen nach „Relevanz“ sortiert. Die Relevanz richtet sich nach Suchbegriffen, Häufigkeit der Suche, Verkaufszahlen etc. Sie können aber auch „Artikelname“ wählen, dann werden die Serien alphabetisch sortiert, oder bei Wunsch, in einem auf- oder absteigendem Preis.

Interessant wird es aber erst im nächsten Schritt. Für viele ist die Oberfläche der Pfeife ein ausschlaggebendes Merkmal. Ob sandgestrahlt, glatt- gewachst, glatt- lackiert oder rustiziert können Sie in der oben benannten Navigationsleiste filtern um Ihre Suche zu präzisieren. Auch Mehrfachauswahl ist dabei möglich.

Auch nach Mundstückmaterialien wie Acryl, Ebonit oder Cumberland kann separat gefiltert werden. Selbst Acryl- Cumberland steht als Auswahlvariante zur Verfügung.

Des Weiteren dürfte es für viele nützlich sein, sich Pfeifen nach Herstellern zu sortieren. Nutzen Sie den Weg über die Navigationsleiste hier kommen Sie schneller zum Ziel, als über die Suchfunktion.

Wer in Deutschland Pfeifen ohne Filter bevorzugt, muss sich in vielen Shops sich sehr mühsam zurechtfinden, oder sich durch lange Artikelbeschreibungen lesen. Bei uns ist die Auswahl nur einen Klick entfernt! Umgekehrt kann man sich so natürlich auch nur 9mm- Pfeifen anzeigen lassen. Sogar Pfeifen mit 6mm Bohrung!

Auch hier sind Kombinationen und Mehrfachauswahlen möglich, um die Pfeifensuche ganz individuell auf Ihre Vorlieben auszurichten.

Allerdings bitten wir Sie hier und da noch um ein wenig Nachsicht, denn möglicherweise sind einige Pfeifen noch nicht immer mit dem korrekten Merkmal versehen. Besonders wenn es um lackiert oder poliert aber auch Mundstückmaterialen geht. Wir arbeiten aktuell auf Hochtouren daran!

Beim Thema Tabak gibt es aktuell auch schon einige Auswahlmöglichkeiten, aber auch hier arbeiten wir noch an weiteren Optionen. Die Wichtigsten Features stehen bereits jetzt zur Verfügung.

Hier dürfte die Suche nach Herstellern mit Sicherheit die beste Herangehensweise sein. Denn wenn man einfach nur auf der Pfeifentabak- Hauptseite surft, werden alle Serien gemischt angezeigt. Wollen Sie aber z.B. alle HU- Tobacco Serien angezeigt bekommen ist die Auswahl nach „Marke“ sehr sinnvoll.

Auch hier haben Sie bitte Geduld, falls die Schnittart noch nicht den Tatsachen entspricht. Wir überarbeiten dies ebenfalls aktuell.

Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Suchfunktionen einmal kritisch ausprobieren und sind dankbar für Ihr Feedback!

St. Bruno. 124 Jahre „Flavourful Smoke“

Lange Zeit durften wir in Deutschland nicht an diesem Tabakphänomen teilhaben, das die Pfeifenwelt- und zwar vorwiegend in den englischsprachigen Ländern, nun seit 124 Jahren in Atem hält.

Doch dankenswerter Weise konnten wir im Jahre 2018 die Markteinführung des St. Bruno Flake auf dem deutschen Markt erleben. Dieses Jahr (2020) kam der St. Bruno Ready Rubbed hinzu, der zwar vorläufig nur Limitiert auf 3000 Päckchen ist, aber wir hoffen, dass der Importeur Arnold Andre durch Ihre Käufe dazu angehalten ist die Limitierung zu überdenken.

Dass St. Bruno nun bei uns zu bekommen ist, kann man dem Umstand zurechnen, dass Mac Baren im Jahr 2015 die Rechte an allen ehemaligen Imperial- Tobacco Pfeifentabakmarken erwarb. Im Falle des St. Bruno, war Mac Baren sogar schon seit dem Jahre 2006 Lohnhersteller, denn in diesem Jahr hatte Imperial Tobacco sein letztes Werk für die Pfeifentabakproduktion geschlossen.

Für die Produktion von St. Bruno Flake musste Mac Baren ein wichtiges Detail an den Flakepressen ändern. Sie mussten beheizbar gemacht werden, wie es bei Ogden’s Gang und Gäbe war. Das Heißpressen von Flakes, ist dadurch wieder bei Mac Baren eingezogen- und der Pfeifenraucher profitiert auch bei anderen Blends (Amphora, Mac Baren HH) davon.

Dennoch ging 2006 leider ein Kapitel zu Ende, das 1896 in Liverpool bei Ogden’s seinen Anfang nahm.Wie auch heute noch auf den St. Bruno- Packungen vermerkt ist, war „Ogden’s of Liverpool“ der ursprüngliche Hersteller dieses Tabaks.

Thomas Ogden war zunächst ein Einzelhändler, der seit 1860 ein kleines Geschäft auf der Park Lane in Liverpool betrieb. Innerhalb von sechs Jahren konnte Ogden die erste Tabakfabrik gründen und schaffte es in den nächsten 20 Jahren auf insgesamt 20 Niederlassungen in der Stadt. 1899 begannen die Arbeiten an den großen Gebäuden an der Boundary Lane, die heute auch noch erhalten sind. Hier wurde alles zusammengefasst. Schon in diesem Jahr war St. Bruno die wichtigste Marke Ogden’s und um diese Position auszubauen, investierte man 25 % der Nettoerlöse in Werbemaßnahmen. Hier ging man für die damalige Zeit revolutionäre Wege, denn man warb nicht nur mit einem einfachen Logo, sondern gleich auch mit einem Slogan: „Ogden’s St. Bruno- The Tobacco That Won’t Be Hurried“.

Im Jahr 1902 wurde Ogden’s Teil von Imperial Tobacco, blieb aber wie alle Mitglieder dieses Verbund eigenständig. Interessanterweise ist Imperial Tobacco ursprünglich nur mit dem Ziel gegründet worden, sich aggressiver Aufkaufversuche der ATC (American Tobacco Company) zu erwehren. Schlüsselfigur dieser Gesellschaft war James Buchanan Duke, Geschäftsführer der ATC, der zur Überraschung diverser britischer Tabakfabrikanten in die Fabriken hineinmarschierte und rief: „Hallo Jungs, ich bin Duke aus New York, und bin gekommen um euer Geschäft zu übernehmen.“ Ihm wurde überall auf britisch- höfliche Art die Tür gezeigt. Später einigte man sich aber und das Resultat war die Gründung der British- American Tobacco Company Limited (BAT).

In diesem Verbund von Tabakproduzenten konnte Ogden’s in den folgenden Jahren florieren. Auch weil man mittlerweile auf eigene Rohtabak- Ankauforganisationen verfügte. 1927 wurden die ersten Werbespots von St. Bruno bei Radio Luxemburg gebracht. Werbung wurde selbst auf Londoner Bustickets gedruckt!

1924 kam die Ready Rubbed Variante auf den Markt und trug zum kontinuierlichen Wachstum erheblich bei. Der zweite Weltkrieg stoppte das Wachstum allerdings jäh. Man musste nun zusehen, dass die Produktion aufrecht erhalten werden konnte und den Bedarf zu decken. St. Bruno war bei Soldaten sehr beliebt, was seiner „männlichen Aura“ sehr zu Gute kam. Der Slogan nach der Kriegszeit klang so: „You’ll like St. Bruno- it’s a man’s Tobacco!“

Der Tabak war und ist noch immer mit Abstand der meisterverkaufte Tabak im Vereinigten Königreich. Klar, dass es schwierig wird hier präzise Angaben zur Mischung oder zum verwendeten Flavour zu machen. Aber es lässt sich festhalten, dass die Mischung schon immer bis zum heutigen Tag aus verschiedenen Virginias Und Kentucky bestand. Die Werbung sprach von zwölf verschiedenen Rohtabaken und 50 verschiedenen Aromatisierungs- Essenzen. Es war immer ein dunkler Flake, der besonders duftete. Allerdings waren die Flakescheiben bis in die 90er Jahre deutlich dünner als heutzutage. Es gibt tatsächlich dazu eine EU- Vorgabe, die eine Mindestdicke von 1,5mm vorschreibt. Dadurch werden frühere Versionen des Flakes deutlich einfacher in der Handhabung gewesen sein.

Wenn man über einen so „britischen“ Tabak, wie den St. Bruno schreibt, muss man wohl auch auf die britische  Aromatiserungs- Gesetzgebung eingehen, die sich von der in Kontinetaleuropa und den USA erheblich unterscheid. Es durfte nur verwendet werden, was von einer Kommission genehmigt worden war. Dabei wurden nur genehmigt, was natürlichen Ursprungs war. Und zwar in Form von Gewürzen, in Ölessenzen, oder Alkohollösungen. Dies ist auch der Grund, warum es keine beliebte ursprünglich- englische Mischung gibt, die nach Kirsche, Vanille, Gummibärchen oder Schwarzwälder Kirschtorte duftet. In dem unten stehenden Dokument lassen sich „Flavourings“ sehen die genehmigt worden sind. Dazu zählt Zimt, Nelken, Cumin, Tonkabohne, Kardamon usw.

St. Bruno war zwischen den 40er und 80er Jahren der beliebteste Tabak in UK. Vor allem die arbeitende, männliche Bevölkerung rauchte diesen Tabak mit Vorliebe. Der klassische „Labour Party Voter“ rauchte wohl St. Bruno Flake in seiner Falcon- Pfeife. Der Fabrikbesitzer oder Prokurist vielleicht Mixtures wie Dunhill oder Simmons aus feineren Charatan oder Dunhill- Pfeifen. Man konnte St. Bruno an jeder Straßenecke kaufen. Ob Kiosks, Supermarkt, Tabakfachgeschäften, oder beim Zeitungsverkäufer. So haftet dem St. Bruno auch heute noch etwas „geerdetes“ und authentisches an, im besten Sinne natürlich.

Die Frage, ob sich der Tabak über die Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte geändert hat, ist klar mit „Ja“ zu beantworten. Zum einen hat sich die Auswahl der Rohtabaksorten natürlich eingeschränkt. Aber auch schon in den 60er Jahren wurde eine Änderung der Mischung vollzogen, als Tabak aus Zimbabwe, damals noch „Rhodesien“ aufgrund eines Embargos nicht mehr eingekauft werden durfte. Ersetzt wurde dieser Tabak mit Blattgut aus Malawi. Der Unterschied muss wohl erheblich gewesen sein, denn Stammraucher wendeten sich mit Protestschreiben an Ogden’s. Hier kann man erkennen, welchen Stellenwert afrikanische Virginias schon immer in englischen Flakes hatten. Durch die große Hitze und harschen Umwelteinflüsse sowie starke Sonneneinstrahlung , haben afrikanische Tabake ein besonders starken Eigengeschmack und Nikotingehalt. Diese Nikotinreichen Tabake sind heutzutage fast nicht mehr erhältlich. Sicherlich auch der Gesetzgebung geschuldet, die Obergrenzen für den Nikotingehalt reglementiert.

Des Weiteren konnte bis Anfang der 2000er Jahre noch Cumarin verwendet werden. Cumarin ist ein natürlich vorkommender aromatischer sekundärer Pflanzenstoff, der z.B. aus Tonkabohne, Zimt oder Waldmeister extrahiert wird. Er hat einen sehr eigentümlich süß- würzigen Duft und gilt heutzutage als Gesundheitsgefährdend, sogar Gefahrgut. Seit 1981 ist dieser Stoff in Tabaken und Lebensmitteln in Deutschland verboten. Cumarin ist also der Grund, wieso es St. Bruno so lange nicht in Deutschland geben konnte, denn St. Bruno hatte eine gehörige Dosis dieses Stoffes:

Wie man sich denken kann, ist dieser Stoff heutzutage nicht mehr im St. Bruno enthalten. Genauso wie einige der Nikotinreichen Tabake. Der Autor dieses Beitrages hatte das Vergnügen einige Füllungen St. Bruno aus den 50er Jahren zu rauchen und kann bestätigen, dass der Tabak zu dieser Zeit wahrhaftig eine potente Kraft hatte. Dabei aber etwas vanillig duftete. Diese alte Mischung würde von uns heutzutage wahrscheinlich nicht als „naturnah“ eingestuft werden. Mal ganz davon abgesehen, dass man von ihm einen schönen „Nikotin- Rundflug“ bekommt.

Dennoch ist die heutige Mischung nicht allzu weit entfernt von der damaligen Variante. Wohl aber deutlich milder, natürlicher und verträglicher. Welche Aromatisierungen heutzutage in St. Bruno enthalten sind, ist natürlich das Betriebsgeheimnis von Mac Baren. Was damals zu Imperial- Zeiten enthalten war, lassen diese Dokumente erahnen:

Leider ist nicht überliefert, was „BRUNSAN“ oder „KARMOS“ oder „BRUNBAC“ für eine Flavour- Komposition ist, aber auch heutzutage wären die Tabakhersteller sicher daran interessiert dies herauszufinden.

Uns bleibt  diesen Tabak heute mit ein wenig Geschichtsbewusstsein zu genießen, vielleicht während man sich ein paar St. Bruno- Werbespots aus den 60- 80er Jahren auf YouTube anschaut. Pfeife zu rauchen war anders als heute, eine völlig alltägliche, selbstverständliche Tätigkeit. Es hab Millionen von Pfeifenrauchern. Es liegt an uns, diese Tradition ein Stück weit zu bewahren.

Vielen Dank an Per Georg Jensen von Mac Baren für die Zugänglichkeit einiger Informationen. Ebenfalls Dank an Carsten Andersen, der ebenfalls an einem Artikel über St. Bruno für die dänische Zeitschrift „Piber & Tobak“ arbeitete. Danke auch an Terry Carpenter für die sensationellen St. Bruno Werbebooklets, sowie an Arno van Goor für das posten einiger, öffentlich zugänglicher Links über Tabakzusätze. Ein besonderer Dank an Leander Hirthe für die Tabakprobe des alten St. Bruno!

Endlich rauchen „im Büro!“ Pfeife und Tabak im Homeoffice

Spätestens seit November sind nun wieder Zeiten angebrochen, in denen viele Mitarbeiter der Firmen nach Möglichkeit von Zuhause aus arbeiten.

Dies bietet bei Einigen, nicht Allen, „ungeahnte Möglichkeiten“- nämlich das Rauchen im Büro- dem Homeoffice!

Zwar ist das Thema Rauchgeruch, und seine Beseitigung bzw. seine Verminderung auch bei vielen ein wichtiger Punkt, aber in vielen heimischen Büroräumen wird geraucht! Und was liegt da Näher sich die stimulierende Wirkung von Nicotiana Tabacum zu Nutze zu machen?

Zum Thema Rauchgeruch- Verminderung gibt es zahlreiche Empfehlungen, die von Lüften, bis Luftreiniger und katalytische Lampen reichen. Zumindest bei den katalytischen Lampen können wir ihnen die überraschend effektiven Lampen von Wunderlampe aus dem Hause Otto & Kopp empfehlen. Sie funktionieren überzeugend einfach und tolle Düfte für jeden Geschmack sind erhältlich. Die Luft wird tatsächlich durch einen katalytischen Prozess gereinigt, der gute Duft ist nur sekundär.

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema. Was soll man rauchen? Welche Tabake und Pfeifen eignen sich vor allem im Homeoffice? Grundsätzlich sollten Sie natürlich das rauchen, was Ihnen sonst auch gefällt. Aber es gibt mit Sicherheit mehr oder weniger geeignete Sorten. Der Tabak muss sich einfach und unproblematisch rauchen lassen, ohne dass er viel Aufmerksamkeit benötigt. Die Pfeifen sollten ausgewogen und bequem im Mund zu tragen sein, da man als Homeoffice- Mitarbeiter überwiegend am Monitor arbeitet. Da ist es von Vorteil, wenn die Hände frei sind.

An dieser Stelle wollen wir Ihnen daher Tabak- und Pfeifenempfehlungen an die Hand geben, die zu Ihrer „Inspiration am Arbeitsplatz“ beitragen können.

Tabak:

  1. W.Ø. Larsen Lotus. Wenn Sie im Homeoffice auf andere Bewohner Rücksicht nehmen müssen, oder gar einen guten Geruch verbreiten wollen, gibt es nach unserem Geschmack wohl kaum einen Tabak der angenehmer aus der Pfeife riecht, wie der Lotus. Natürlich muss man süße Tabake mögen, aber wer das tut, macht sich selbst und anderen eine wirklich Freude beim rauchen dieses Tabaks.
  2. R & M (ehemals Rum & Maple). Ja, Sie lesen richtig. Was bei vielen Jahrelang als „Rauchpappe“ verschrieen war, hat sich zu einem sehr angenehmen Allrounder entwickelt, der gemütlich „vor sich hintuckert“. Pfeife an, und rauchen. Er benötigt so gut wie keine Aufmerksamkeit und belohnt mit einem süßlich- würzigen Geschmack. 
  3. Sie möchten sich einmal die Pfeife stopfen und dann für ein paar Stunden vor sich hinrauchen? Kein Problem, der W.Ø. Larsen 32 ist der richtige Begleiter. Der Curly- Flake ist sehr ergiebig, und die Aromenstruktur bleibt interessant. Würzig, zitronig, karamellig. „Biste bei der Arbeit, biste fleißig, rauchste Larsen Zweiundreißig“ 
  4. Amphora Virginia. Er ist übrigens der Lieblingstabak vom Mac Baren Masterblender Per Georg Jensen- und er arbeitet überwiegend aus dem Homeoffice! Muss man dazu noch mehr sagen? Der würzig- aromatische Virginia ist ein vielschichtiger Smoke, der niemals langweilig wird. Geht immer!                                        
  5. Robert McConnell Oriental. Für die Freunde der Latakiablends kann man an dieser Stelle mal einen wenig zitierten klassischen Balkanblend mit viel Orient hervorheben. Der Oriental hat ein rauchig- cremiges Aroma und eine Spur Buttrigkeit. Toller, trockender Abbrand. Voll und würzig- rauchig im Geruch.

Pfeifen:

  1. Vauen Paris. Leichte Pfeifen, mit etwas längerem Mundstück und trotz der eleganten Erscheinung eine 9mm- Bohrung. Sehr gute Balance und angenehm im Mund zu tragen.                                              
  2. Missouri Meerschaum Devil Cutty. Echte, amerikanische Corn Cob, super leicht, super saugfähig und super robust. Sehr angenehm zischen den Zähnen zu halten. Besonders gut geeignet, wenn man nicht so viel Zeit zu rauchen hat. 
  3. Sie haben besonders viel Zeit eine Pfeife zu genießen? Der Text, den Sie schreiben müssen, hat ein paar zehntausend Wörter? Wir haben die passende Pfeife. Die Chacom Monster hat ein riesiges Füllvolumen und trotzdem ist sie gut ausbalanciert. 
  4. Die Stanwell Featherweight sind- wie der Name sagt- federleicht und auch sonst sehr angenehm zu rauchen. Verschiedene Modelle mit und ohne Filter. 
  5. Wenn die Pfeife entsprechen kurz ist, kann gar kein unangenehmer Hebeleffekt entstehen, wenn man die Pfeife zwischen den Zähnen hält. Dafür ist die Rattray’s Short Fellow perfekt geeignet. Verschiedene Modelle mit 9mm Bohrung. 

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim ausprobieren. Bleiben Sie bitte gesund!

Belmore & Dominican Santiago Selection Factory Overruns

Corona – Die Pandemie und Ihre Auswirkungen sind das alles bestimmende Thema in diesem Jahr.

Während die Situation hierzulande allgegenwärtig und jene bei unseren europäischen Nachbarn durch die Medien bekannt ist, so weiß man um die Situation auf anderen Kontinenten eher wenig.

Auch in der Dominikanischen Republik bestimmt das Virus das öffentliche und wirtschaftliche Leben – und hat folglich auch immense Auswirkungen auf die Tabakverarbeitung, einer der bedeutendsten Industriezweige des Landes.

Tabakfeld in der Dominikanischen Republik

Durch Martina und Klaus Kleinlagel wurde uns die Situation in der Tabacalera Charles Fairmorn/Von Eicken bekannt: Hier, wo sonst die Zigarren der beliebten Marken Dominican Santiago Selection und Belmore gefertigt werden, musste die Produktion für mehrere Wochen gänzlich eingestellt werden, und läuft derzeit nur im begrenzten Umfang.

Belmore & Dominican Santiago Factory Overruns

Für alle Beteiligten stellte sich die Frage, ob und wie man in dieser schwierigen Situation helfen kann, und so kam eine „Coronahilfe“ zustande, die nicht nur der Tabacalera und den dort Beschäftigten in der Dominikanischen Republik hilft, sondern dem Aficionado hierzulande sogar Freude bereitet! Wir bekamen die einmalige Möglichkeit, die gesamten lagernden Seconds-Bestände zu erwerben und diese unter unserem Factory Overrun Label anzubieten. 

Dominican Santiago Selection Factory Overruns

Die beiden Serien der Dominican Santiago Selection konnten wir jeweils um drei Formate ergänzen, die in den meisten Fällen bisher nicht im Standardsortiment verfügbar waren.

Dominican Santiago Factory Overruns

Bei Belmore fällt der „Zuwachs“ gar noch größer aus und umfasst hier in vielen Fällen sogar Formate der regulären Serien, die vielleicht den ein oder anderen „Schönheitsfehler“ aufweisen, qualitativ jedoch absolut Spitze sind! Und dies auch noch zu einem unschlagbaren Preis.

Belmore Factory Overruns

Wie bei allen Factory Overruns gilt auch hier: Solange der Vorrat reicht! Also schnell zugreifen!

Viel Freude beim Genießen und bleiben Sie gesund!

 

Rauchige Grüße aus Düsseldorf,

Ihr Cigarworld Team

Big in America: Werner Mummert Freehands

Wie heißt es so schön? „Der Prophet gilt im eigenen Land nichts.“

Mit Einschränkungen gilt es auch für Werner Mummert. Denn bevor man seine Pfeifen irgendwo in Deutschland kaufen konnte, war er quasi schon ein Pfeifen- Superstar in den USA.

Aber beginnen wir von vorn. Als der 64- jährige Elektrotechniker sich vor 32 Jahren ein Haus baute, richtete er sich nach und nach eine Werkstatt im Keller ein. Er war zuvor schon jahrelang Pfeifenraucher und sammelte mit Leidenschaft Freehand- Pfeifen. Doch wie so oft, spielte bei den schönsten Exemplaren häufig der eigene Geldbeutel nicht mit. Also entstand der Vorsatz, sich mit dem Pfeifenbauen auseinanderzusetzen.

Er besuchte Messen und tauschte sich häufig mit anderen Pfeifenmachern aus. Dabei fiel ihm auf, dass viele Pfeifenmacher einen geradezu archaisch- simplen Werkzeugpark haben mit dem sie improvisieren, so gut sie können.

Hier erkannte er ein Potenzial. Wenn er sein Geld klug in moderne Maschinen und Werkzeug investierte, könnte er Pfeifen von bisher nie gekannter Präzision fertigen. Letzten Endes behielt er damit Recht, auch wenn die Maschinen natürlich nicht alle zu selben Zeit in seiner Werkstatt auftauchten.

Heutzutage hat Werner einen Maschinenpark der seines Gleichen sucht. Selbst eine moderne CNC- Maschine hat er. Damit produziert er Pfeifen, die so exakt gearbeitet wie sonst kaum andere sind. Die Kanten seiner Beliebten Bulldog- Interpretationen sind Messerscharf, und alle Bestandteile passen perfekt zusammen. Lichtspalten wird man vergeblich suchen.

Es ist wahrscheinlich die Freude an der Technik und am Experimentieren, die Ihn dazu verleitet immer wieder neue Formen auszuprobieren, neue Texturen, neue Farben und Materialien.

Dabei macht er keine Kompromisse in der Qualität seiner Hölzer und des Ebonits, das er hauptsächlich für seine Mundstücke verwendet. Deswegen war er auch schon mehrfach vor Ort in Italien oder Marokko, wo sein Bruyere herkommt. Hier hat man die allerbeste Auswahl. Werner verwendet aber auch Morta- und Olivenholz. Seine Mundstücke sind übrigens alle Hand Cut und aus dem vollen gefräst.

Zu seiner Werkstatt gehört auch ein professionelles Sandstrahlkabinett, das ihm seine unglaublich tiefen, und ausdrucksstarken Reliefs erlaubt.

Dabei ist Werner Mummert noch immer leidenschaftlicher Pfeifenraucher geblieben, der dem Genuß nicht abgeneigt ist. Was ist wohl sein Lieblingsgetränk?

Wieso seine Pfeifen aber zuerst in den USA so großen Anklang fanden, lässt sich schwer ausmachen. Vielleicht ist die Bereitschaft hier größer, sich auf „neues“ einzulassen? Die Freude an deutscher Präzision und Genauigkeit?

Wir freuen uns jedenfalls, einer der wenigen Händler weltweit zu sein, der seine Pfeifen anbietet. Sie finden unsere Auswahl hier: Werner Mummert Freehands.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Werner Mummert