Nachdem die dritte Erweiterung der erfolgreichen PDR 1878 von Abraham „Abe“ Flores aus der Dominikanischen Republik soeben bei uns eingetroffen ist, haben wir uns gedacht dass wir die drei Serien in einem Horizontaltasting „gegeneinander“ rauchen sollten. Gesagt, getan: wir starten mit der (theoretisch) mildesten PDR 1878 Capa Madura.
Das dunkle, ölige Arapiraca-Deckblatt aus Brasilien sieht klasse aus und macht richtig Lust auf die Zigarre. Im ersten Drittel sind leider bei der ebenfalls vorhandenen Süße leichte Schärfenoten vorhanden, die nicht ganz ins Bild passen. Glücklicherweise sind diese recht schnell verflogen, es bleibt Insgesamt holzig-herbal mit einem „fetten“ öligen, süsslichen Unterton. Mich erinnert dieser Smoke etwas an die Kristoff Ligero Maduro, das nur am Rande. Die holzigen Noten kommen irgendwie etwas „feucht“ daher, eine bessere Beschreibung fällt mir momentan dazu nicht ein. Mit milden bis mittlerem Körper aber doch einiger Kraft (bei mir in der Nase ungefähr eine 6/10) sind die Capa Madura damit, wie von Abe empfohlen, einfach zugängliche Alltagszigarren mit einem holzigen Kick der schwer zu beschreiben ist. Zum Ende hin wird das Holz noch einmal deutlich intensiver und mischt sich mit signifikanter Erdigkeit.
Auf zur nächsten! Die PDR 1878 Capa Sun Grown hat außerhalb Europas „Capa Habana“ auf dem Zigarrenring geschrieben; bei uns ist dies aus markenrechtlichen Gründen nicht möglich. Diese dominikanische Puro ist überraschenderweise etwas milder und cremiger, mit deutlich weniger Holzaromen. Etwas Nuss mit einem Hauch von Caféaromen sind schmeckbar. Für mich deutlich angenehmer als die Schwarze von eben.
Zu guter Letzt nehme ich mir die rote PDR 1878 Capa Oscura Reserve Dominicana vor; besonders auffallend ist zunächst das mit Tabak „verschlossene“ Brandende. Laut Abe ist diese Serie ebenfalls von mittlerem Körper, aber mit deutlich mehr Aroma als die anderen beiden. Der erste geschmackliche Eindruck ist von Nuss, Holz und Gewürzen dominiert. Im weiteren Rauchverlauf verliert sich das nussige und wird durch etwas Leder und etwas Pfeffer ersetzt.
Welche würde ich wieder (und gerne) rauchen? Rein optisch die Schwarze, für tagsüber und wenn einem nach etwas Milderem ist die Blaue, abends und für erfahrenere Aficionados definitiv die Rote. Die Schwarze war mir persönlich zu präsent, zu „fettig-ölig“ mit einem undefinierbaren, belegenden Nachgeschmack. Die Verarbeitung war bei allen dreien perfekt, Abe hat wirklich ein Händchen dafür wunderschöne Deckblätter auszusuchen und offensichtlich hat er seine Qualitätskontrolle auch richtig gut im Griff!
Einen wunderschönen Tag aus Düsseldorf, viel Spaß beim Probieren!
Marc Benden