CIGARWORLD auf Kuba: Habanos Academy 2024

Die diesjährige Habanos Academy führte CIGARWORLD von den traditionsreichen Tabakfeldern in Pinar del Río bis in die renommierten Manufakturen Havannas. Dabei tauchte unser Kollege Yannick Specht tief in die Handwerkskunst und die jahrhundertealte Zigarrenkultur Kubas ein.

Mitte November 2024 begab sich Yannick Specht von Düsseldorf aus auf die Reise nach Kuba. Nach einem Zwischenstopp in Frankfurt ging es über Madrid weiter in die Karibik. Die Reisegruppe bestand aus Inhabern und Mitarbeitern von Fachhändlern kubanischer Zigarren – darunter La Casa del Habano, Habanos Specialists und Habanos Points. Organisiert wurde die Habanos Academy von der 5th Avenue Products Trading (FAPT), dem exklusiven Importeur kubanischer Zigarren in Deutschland. Begleitet wurde die Gruppe von Thomas Hammer, International Key Account Manager der FAPT, und Max Rinneberg, Verkaufsrepräsentant bei der FAPT, die nicht nur organisatorische, sondern auch kulinarische und natürlich zigarrebezogene Betreuung sicherstellten.

Nach der Landung in Kuba wurden die Reisenden von Fahrer Papo und dem erfahrenen Reiseführer Asiel in Empfang genommen. Ihr Hotel, unweit des imposanten Kapitols im Zentrum Havannas gelegen, bot den perfekten Ausgangspunkt, um die Stadt zu entdecken. Bereits der erste Tag führte die Gruppe tief in das Herz der Altstadt Havannas, deren koloniale Architektur und pulsierendes Straßenleben eine einmalige Atmosphäre schaffen. Der Tag endete in einem Restaurant, wo die Reisenden bei einem üppigen Mahl und angeregten Gesprächen den Abend ausklingen ließen.

Pinar del Río – Die Wiege des Tabaks

Der zweite Tag führte in die weltberühmte Tabakregion Pinar del Río. Die Fahrt durch die idyllische Landschaft offenbarte die beeindruckende Vielfalt Kubas – von üppigen Tabakfeldern bis hin zu charmanten kleinen Dörfern. Hammer erklärte den Lebenszyklus der Tabakpflanzen: von der Aufzucht in Gewächshäusern über die Reifephase auf den Feldern bis hin zur Trocknung in traditionellen Trockenhäusern – jede Phase ist von Sorgfalt und Fachwissen geprägt.

Yannick Specht mit Héctor Luis

Höhepunkt des Tages war der Besuch bei Héctor Luis, einem der angesehensten Tabakbauern Kubas. Luis ließ es sich nicht nehmen, den Gästen persönlich die Geheimnisse seines Handwerks näherzubringen. Eine Besonderheit war die Verkostung einer Vitola mit einem außergewöhnlichen Ringmaß von 60 – eine persönliche Kreation des Gastgebers. Am Nachmittag kehrte die Gruppe voller Eindrücke nach Havanna zurück.

Besuch der Manufakturen La Corona und Romeo y Julieta

Am dritten Tag öffnete die renommierte Tabacalera „La Corona“ ihre Tore für die Gruppe – ein Privileg, das gewöhnlichen Touristen verwehrt bleibt. Diese historische Manufaktur, bekannt für die Herstellung einiger der besten kubanischen Zigarren, bot tiefe Einblicke in die Kunst der Zigarrenfertigung. Die Teilnehmer beobachteten, wie getrocknete Tabakblätter entrippt und vorbereitet werden, bevor sie zu den charakteristischen Einlagen kubanischer Zigarren verarbeitet werden. Besonders anschaulich wurde die Balance zwischen Seco, Volado und Ligero erklärt – den drei Grundtabakarten, die Geschmack, Abbrand und Stärke bestimmen. Nach der Besichtigung erkundete die Gruppe Havanna aus einer neuen Perspektive: in den legendären Almendrones, den bunt lackierten Oldtimer-Cabriolets.

Der vierte Tag stand im Zeichen der Tabacalera „Romeo y Julieta“. Der Besuch beeindruckte durch die außergewöhnliche Handwerkskunst der Zigarrenroller und die Gelegenheit, besondere Zigarren zu verkosten, die noch nicht offiziell angekündigt sind. Mit Spannung erwarten wir die Möglichkeit, diese Neuheiten bald in Deutschland präsentieren zu dürfen. Für den Transport zurück ins Hotel sorgten die sogenannten „Coco-Taxis“ – dreirädrige Fahrzeuge, die mit ihrem unkonventionellen Design und ihrer farbenfrohen Erscheinung zu einem echten Blickfang wurden. Der Abend wurde mit einem typisch kubanischen Essen abgerundet: Kochbananen, Reis und Bohnen – ein Festmahl in einem Land, in dem solch reichhaltige Speisen keineswegs selbstverständlich sind.

Luxus aus Kuba: Cohiba und Trinidad

Am fünften Tag widmete sich die Gruppe den kubanischen Premium-Zigarren Cohiba und Trinidad – von der Tabakauswahl über geschmackliche Nuancen bis hin zur Rolle der Präsentation, die für viele Kunden entscheidend ist.

Am Nachmittag wurde Havanna erneut erkundet – diesmal mit einem besonderen Augenmerk auf die aktuellen Entwicklungen des Zigarrenmarkts vor Ort. Es zeigte sich, dass die Preise auf der Insel inzwischen mit den deutschen vergleichbar sind und die Auswahl vielerorts begrenzt ist. Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch der Brennerei von Havana Club, wo die Geschichte und Herstellung des berühmten Rums auf eindrucksvolle Weise vermittelt wurden.

Shortfiller von ICT

Der vorletzte Tag führte zur Internacional Cubana del Tabaco (ICT), die für ihre Short- und Mediumfiller bekannt ist. Besonders gefragt in Deutschland sind Zigarillos von Cohiba, Trinidad und Partagás sowie Mediumfiller wie José L. Piedra. Anders als oft vermutet, werden die Tabake für diese Produkte nicht aus Resten gewonnen, sondern eigens angebaut. Die hochmodernen Produktionsanlagen beeindruckten ebenso wie die logistischen Maßnahmen, darunter die Schädlingsprävention durch Kältekammern bei minus 20 Grad. Der Tag fand seinen krönenden Abschluss in einem festlichen Abschiedsdinner, an dem auch Jorge Pérez Martel, Commercial Vicepresident der Habanos S.A., teilnahm.

Am letzten Tag genoss die Gruppe freie Zeit, um Havanna individuell zu erleben und die Reise auf persönliche Weise abzuschließen. Der Abschied von Kuba fiel schwer, doch die Rückreise brachte reiche Erinnerungen und tiefe Einblicke in die Welt der kubanischen Zigarren mit sich – ein einzigartiges Erlebnis, das nachhallt.

Schreibe einen Kommentar