Antonio Lancelotti – Junger Pfeifenmacher mit erstaunlicher Reife

Handwerk aus dem Süden Italiens

Antonio Lancelotti wurde 1992 in der süditalienischen Region Basilicata geboren. Heute lebt und arbeitet er im kleinen Ort Oppido Lucano, eingebettet in die Hügellandschaft der Provinz Potenza. In seiner dortigen Werkstatt entstehen Pfeifen, die durch handwerkliche Präzision, stilistische Eigenständigkeit und spürbare Leidenschaft überzeugen – und das, obwohl Lancelotti erst seit 2021 im Pfeifenbau tätig ist.

Vom Neuling zum gefragten Handwerker

Dass ein so junger Pfeifenmacher innerhalb kürzester Zeit ein solches Niveau erreicht, ist selten. Lancelottis Pfeifen wirken nicht wie Erstlingswerke, sondern wie ausgereifte Unikate mit klarer Handschrift. Er baut nicht einfach Pfeifen – er lebt das Handwerk mit großem Ernst und einem bemerkenswerten Gespür für Details.

Begegnung auf der Stuttgarter Pfeifenmesse 2025

Auf der Stuttgarter Pfeifenmesse 2025 haben wir Antonio Lancelotti persönlich kennengelernt – und seine Pfeifen sprechen lassen. Die handwerkliche Qualität, das Formgefühl und die saubere Ausführung seiner Stücke haben uns sofort überzeugt. Wir haben alle Pfeifen, die er an seinem Stand dabei hatte, direkt aufgekauft – ein klares Zeichen für das Vertrauen, das seine Arbeit weckt.

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Mitglied der Accademia della Pipa – und gefördert von Meistern

Lancelotti ist Mitglied der Accademia della Pipa, einer Vereinigung italienischer Pfeifenmacher, die sich der handwerklichen Exzellenz verschrieben hat. Besonders prägend war für ihn die Zusammenarbeit mit dem deutschen Pfeifenmacher Cornelius Mänz, in dessen Werkstatt er viele Stunden verbrachte. Dort lernte er technische Raffinesse, gestalterische Klarheit und einen kompromisslosen Blick für Qualität. Enge freundschaftliche Verbindungen pflegt er auch zu Angelo Fassi, dessen Pfeifen ebenfalls Teil unseres Sortiments sind.

Gestalterisch dänisch, mit italienischem Fundament

Sein Stil ist von der dänischen Schule inspiriert – mit ihren weichen Linien, harmonischen Übergängen und reduzierten Formen. Gleichzeitig finden sich Anleihen bei italienischen Größen wie Castello und Radice, etwa in der Betonung bestimmter Kopfformen oder der subtilen Robustheit seiner Designs. Dieses Zusammenspiel verleiht seinen Pfeifen einen eigenständigen, internationalen Charakter.

Material mit Charakter

Für seine Arbeiten verwendet Lancelotti ausschließlich erlesenes Bruyèreholz – meist aus Ligurien oder der Toskana. Er prüft jedes Stück auf Struktur, Dichte und Ausdruck, bevor es verarbeitet wird. Auch die Mundstücke entstehen in Handarbeit, bevorzugt aus Ebonit oder Cumberland – perfekt angepasst, technisch durchdacht und stilistisch auf die jeweilige Pfeife abgestimmt.

Rauchkultur aus eigener Überzeugung

Antonio Lancelotti ist nicht nur Pfeifenmacher, sondern auch leidenschaftlicher Pfeifenraucher. Seine bevorzugten Tabake sind Virginia-Mischungen, die er wegen ihrer Klarheit und natürlichen Süße schätzt. Diese persönliche Nähe zur Pfeife fließt spürbar in seine Arbeit ein – er weiß aus eigener Erfahrung, worauf es beim Genuss ankommt.

Kreativität auch abseits der Werkbank

Neben seiner Tätigkeit als Pfeifenmacher und Pfeifenraucher hat Lancelotti noch eine weitere Leidenschaft: Musik. Er spielt Bassgitarre in einer Band – ein kreatives Gegengewicht zur konzentrierten, stillen Arbeit in der Werkstatt. Auch hier zeigt sich sein feines Gespür für Rhythmus, Harmonie und handwerkliche Präzision.

Ein stiller Aufsteiger mit feiner Handschrift

Antonio Lancelotti vereint handwerkliche Ernsthaftigkeit, gestalterische Klarheit und persönliche Leidenschaft in einer Weise, die man selten findet – besonders bei einem so jungen Namen. Geprägt durch erfahrene Mentoren, verwurzelt in der italienischen Handwerkstradition, inspiriert von der dänischen Ästhetik und getragen von echter Freude am Pfeiferauchen. Seine Pfeifen sind keine schnellen Hingucker – sondern langfristige Begleiter, die mit jedem Zug an Tiefe gewinnen. Wir freuen uns, seine Arbeiten im Sortiment führen zu dürfen.


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