Haben Sie sich schon einmal den „Spaß“ gemacht und die zahlreichen Filtermöglichkeiten in unserem Bereich für Pfeifentabake angesehen? Dort hat man die Möglichkeit, nach Schnittart, Aromatisierung, Raumnote oder auch nach enthaltenen Rohtabaken zu filtern.
Damit dies möglich ist, hat unser Autor jeden einzelnen Tabak den jeweiligen Kategorien zugeordnet, was mühsam und eine Fleißarbeit gewesen ist. Aber einmal bewerkstelligt, bietet die Zuordnung große Übersichtlichkeit für unsere Kunden. Man nennt diese Merkmale Features, und sie sind bei jedem Tabak unter dem Hauptbild unter „Infos und Fakten“ aufgelistet.
Hier erfährt man unter anderem auch, welche Rohtabake enthalten sind, wie im Bild zu sehen. Abgebildet ist der HU Manyara, der insofern eine absolute Ausnahme ist, als er sage und schreibe sieben verschiedene Rohtabake enthält.
Man bekommt jedenfalls einen guten Eindruck davon, wie die unterschiedlichen Mischungen zusammengesetzt sind. Und man erkennt eine gewisse Tendenz. Vor allem wenn es um aromatisierte Tabake geht, scheint es, dass die Mischungen, die in den letzten 15 Jahren auf den Markt gekommen sind, immer weniger Komplex in der Zusammensetzung geworden sind.
Hier als Beispiel ein sehr aktueller Tabak, die Kohlhase & Kopp Easter Edition 2021. Enthalten: Virginia und Black Cavendish. Genau dieselbe Zusammensetzung bei zahlreichen anderen aromatisierten Tabaken, die in letzter Zeit auf den Markt kamen. Hin und wieder schleicht sich noch ein wenig Burley mit ein, aber weitere Tabake sucht man vergebens. Auch was die Schnittarten betrifft, sind Loose Cut oder Mixture (in der Regel fast dasselbe, die Hersteller nehmen es hier leider nicht sehr genau) absolut vorherrschend.
Im Vergleich dazu schauen wir uns einmal den Stanwell Melange an, der zur Jahrtausendwende auf den Markt kam.
Hier erkennt man zumindest etwas Variantenreichtum. Virginia, Black Cavendish, Burley und Orient. Ein Tabak, der definitiv zu den den Hocharomaten gehört, aber etwas mehr Abwechslung im „süßen Einerlei“ darstellt.
Geht man noch etwas weiter zurück bis in die 60er und 70er Jahre, wird der Unterschied zu heutigen verbreiteten Tabaken noch deutlicher.
Hier die Mac Baren „Mixture“ Scottish Blend, die wohl jeder einmal probiert hat. Insgesamt werden vier verschiedene Tabakarten aufgelistet, aber der Hersteller gibt an, das 32 verschiedene Tabaksorten enthalten sein sollen. Wenn das nicht mal vielschichtig ist!
Man darf sich jetzt Fragen? Was für Auswirkungen hat das? Ist es negativ? Positiv?
Das muss jeder selbst für sich beantworten. Jedenfalls scheint es so zu sein, dass Mischungen, die es schon seit langer Zeit auf dem Markt gibt, sich Komplexität und geschmacklichen Tiefgang erhalten zu haben, die neue Mischungen oft nicht mehr haben. Ein Tabak, der aus Virginia und Black Cavendish besteht, hat nicht ein so großes Aromenspektrum wie ein Tabak, der auch noch durch Burley und Orient ergänzt wird. Der Burley liefert Würze, der Orient Blumigkeit und etwas Säure.
Die Aromatisierung gewinnt dadurch immer mehr an Wichtigkeit, denn wenn die Mischungen nur noch ein „Einerlei“ sind, kann man sich nur noch durch unterschiedliche Aromenzusätze unterscheiden. So wird wiederum dieser Trend verstärkt, denn wenn der Tabak eh keine Rolle mehr spielt, kann man auch deutlich schlechtere Qualitäten verarbeiten oder, wie bei Zigaretten- und Billig-Zigarren auf Bandtabak und auf Beimischungen von Papier, zurückgreifen.
Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber wer weiß…?
Auch unterschiedliche Schnittarten bringen etwas mehr Abwechslung in die Tabakbar. Insbesondere wenn Sie Freund von süßen Tabaken sind. Haben Sie zum Beispiel schon einmal den Belle Epoque oder Danish Dice probiert? Ein Cube Cut liefert ein anderes Geschmacksbild als ein „herkömmlicher“ Loose Cut.
Insofern möchten wir Sie motivieren, auch einmal zu Klassikern zu greifen. Oder mal wieder einen Tabak zu probieren, den Sie vielleicht lange Jahre nicht geraucht haben. Womöglich wartet eine interessante Genusserfahrung auf Sie!