Freehandpfeifen sind Unikate
Sie sind bestimmt schon häufiger auf den Begriff Freehand-Pfeife gestoßen. Doch was macht eine Freehand-Pfeife aus und charakterisiert sie? Was ist der Unterschied zu einer „Handmade“ oder der Unterschied zu einer Serienpfeife?
Zunächst gilt für Freehandpfeifen erst einmal, dass sie davon ausgehen müssen, dass die Pfeife, die Ihnen gefällt, ein Unikat ist. Es gibt auf der ganzen Welt nur ein Exemplar von ihr. Dies unterscheidet sie grundsätzlich von Serienpfeifen, von denen einige Dutzend bis Hunderte hergestellt werden.
Weniger technische Hilfsmittel
Der Anteil an Handarbeit ist bei einer Freehand-Pfeife besonders hoch, denn alle formgebenden Arbeitsgänge sowie das Anfertigen der Bohrungen werden frei Hand (daher Free-Hand) ausgeführt. So wird die Bruyere-Kantel an einer Schleifscheibe so lange geformt, bis der Pfeifenmacher eine Form erstellt hat, die seinen Vorstellungen entspricht. Er macht dies ohne Schablonen oder andere Hilfsmittel wie CNC- oder Drehmaschinen. Auch das Mundstück wird per Hand aus einem Stück Ebonit oder Acryl gefertigt, nicht aus einem vorgeformten Mundstück-Rohling. Vor allem das Bohren der Pfeife frei aus der Hand ist ein schwieriger Prozess, der viel Feingefühl erfordert. Diese Arbeitsweise wurde in den 60-70er Jahren von den altern Meistern der dänischen Schule perfektioniert und popularisiert. Es ist die prestigeträchtigste Art der Pfeifenherstellung und mit Sicherheit auch die teuerste.
Handmades-Präzision mit technischer Hilfe
Die Definition einer „Handmade“ ist da etwas freier. Bei der Herstellung des Pfeifenkopfes werden auch Hilfsmittel wie Dreh- und Drechselmaschinen angewendet. Dies kommt der Effizienz, aber auch der Symmetrie einer Pfeife sehr zugute. Bei geraden, klassischen Pfeifen sieht man beispielsweise sehr deutlich, ob der Holm gerade oder etwas „wellig“ ist. Auch bei der Fertigung des Mundstücks wird teilweise auf Mundstück-Rohlinge zurückgegriffen. Handmade-Pfeifen sind in der Regel Unikate. Doch manche Pfeifenmacher arbeiten so exakt, dass auch Kleinserien als Handmade-Pfeifen möglich sind. Preislich unterscheiden sich Handmade-Pfeifen von Freehand- Pfeifen nicht wesentlich. Vor allem in der italienischen Pfeifenmacher-Tradition haben Handmade-Pfeifen einen hohen Stellenwert.
Was ist „besser“?
Grundsätzlich ist eine Unterscheidung müßig, und eigentlich nur möglich, wenn ein Pfeifenmacher lückenlos seinen Fertigungsprozess jeder Pfeife offenlegt. Einen Nutzen hat der Pfeifenraucher, der diese Pfeife kauft, eigentlich nicht durch den Umstand, dass die Pfeife eine Handmade oder Freehand ist. Wie übrigens auch nicht, wenn die Pfeife eine Serienpfeife ist, die viel mehr Handarbeit erfordert, als so mancher denkt. Dazu an anderer Stelle mehr.
Weder die eine oder andere Art der Pfeifenherstellung ist höher oder niedriger zu bewerten. Häufig sind zudem die Grenzen fließend und eine exakte Abgrenzung gar nicht möglich. Manche Pfeifenmacher machen sich über solche Spitzfindigkeiten gar keine Gedanken, sie bauen einfach Pfeifen. So sollte es unserer Meinung auch sein.
Freehandpfeifen in unserem Shop
In unserem Shop unterscheiden wir ohnehin nur zwischen Serienpfeifen und Freehands, zu denen wir auch Handmade-Pfeifen zählen. Für Sie als Kunde spielt es ohnehin kaum eine Rolle. Wichtig ist nur, dass Sie in unserem Shop Unikate bei den Freehand-Pfeifen finden, und bei Serienpfeifen Stücke, von denen wir häufig mehr als eine Pfeife auf Lager haben.