Wenn man für den Einkauf von Pfeifen für den Fachhandel verantwortlich ist und sich selbst als „pfeifenverrückt“ bezeichnet, braucht es hin und wieder gehörig Disziplin und die Fähigkeit, eine andere Perspektive einzunehmen. Einmal, um nicht alle Pfeifen selbst rauchen zu wollen, aber auch die Pfeifen einzukaufen, die nicht unbedingt dem persönlichen Geschmack entsprechen. Von denen man aber annimmt, dass sie anderen Gefallen werden. Und die, nach allen fachlichen Maßstäben, „gut gemacht“ sind.
Dies trifft in diesem Fall zu 100% auf die Pfeifen von Daniel Mustran zu. Sie entsprechen nicht unbedingt meinem persönlichen Geschmack, aber sie sind einfach umwerfend umgesetzt. So umwerfend, dass wir sie unbedingt ins Sortiment aufnehmen mussten.
Dabei kommt man nicht so leicht an Pfeifen des Kroaten, der 1975 in Deutschland geboren ist. Denn die Warteliste ist lang. So lang, das Daniel auch mal Aufträge ablehnen muss. Ein gutes Jahr hatten wir „gebohrt“, bis es endlich so weit war, dass er zusagte, uns ein Einstiegssortiment herzustellen. Wir sind nun mit dem Endergebnis sehr zufrieden und hoffen natürlich, dass seine Pfeifen auch bei Ihnen gut ankommen werden.
Dass wir überhaupt in den Genuss dieser wahren „Kunstwerke“ kommen, ist der Faszination zuzuschreiben, die Daniel schon immer dafür hatte, welche Ruhe, Frieden und Gelassenheit Pfeifenraucher ausstrahlen. Seit 2010 ist er der Pfeifenszene verbunden und quasi direkt von Anfang an auch mit der Herstellung von Pfeifen beschäftigt.
Dieser Ansatz kommt nicht von ungefähr, denn Daniel hat einen Abschluss als Elektronik- Ingenieur, und ist so das Konstruieren und das „selbst Machen“ gewohnt. Sein Hobby ist seit Jahren die HiFi-Elektronik, insbesondere der Aufbau von Röhrenverstärkern und Audiobauteilen. Wenn er sich für einen Themenbereich wirklich interessiert, muss er dort schöpferisch tätig sein.
So kam er auch in Kontakt mit ganz „großen Namen“ seines Fachs und konnte von Ihnen lernen. Zu nennen wäre hier zum Beispiel Kai Nielsen, Joao Reis, Manduela, Eder Mathias. Und wer diese Namen einzuschätzen weiss, bemerkt die Einflüsse auf das Design seiner Pfeifen.
Das Design seiner Pfeifen sowie die verwendeten Materialien sind der wahrer „Star“ seines Schaffens. Sein Holz bezieht er übrigens von keinem geringeren als „Mimmo“ Romeo Domenico – was in jedem Fall sehr für die Qualität spricht. Auch bei Mundstückmaterialien setzt er auf Qualität und kauft überwiegend Ebonit beim deutschen Hersteller S.E.M. Außerdem ist er sehr überzeugt von einem neuartigen Mundstückmaterial, das gewissermaßen die Vorteile von Acryl und Ebonit verbindet. Es nennt sich „Chris Kelly Resin“ und wird meistens in bunten Farben hergestellt. Es ist deutlich weicher als Acryl, dadurch sehr bißfreundlich. Aber es hat den großen Vorteil, dass es nicht oxidiert und dass es so geschmacksneutral und farbecht bleibt. So hat man die Bissqualität von Ebonit mit der Farbstabilität von Acryl. Wir haben einige Pfeifen mit Mundstücken aus diesem Material im Sortiment!
Der Stil von Daniel Mustran ist nur schwer zu beschreiben. Muss man gesehen haben! Fließende Formen, die immer wieder durch Flächen abgewechselt werden. Hier und dort eine Kante, ein Bruch, ein Kiel hier und eine Facette dort. Fürs Auge wie fürs Handgefühl wird viel geboten. Langweilig gibt’s nicht! Anzumerken bleibt ebenfalls, das Daniel Mustran kein Problem mit Filterpfeifen hat. So können 9mm-Filterraucher bei Daniel Mustran auch fündig werden.
Was ihn von vielen Unterscheidet, die ebenfalls „verrückte Formen“ bauen, ist die handwerkliche Perfektion. Die Gestaltung wird nicht dazu mißbraucht, handwerkliche Mängel zu kaschieren. Die Bohrungen passen, die Mundstücke sind gut aufgefächert, die Kanten sind scharf, und jeder Schliff sitzt da, wo er sein soll. Gestümpert wird nicht! Absolutes High-End-Fertigungsniveau! Auch die Rauchqualitäten dürfen nicht leiden. So wird zum Beispiel auf die Verwendung von Lack verzichtet, weil es die Rauchqualität negativ beeinflussen könnte.
Er ist besonders erfolgreich und bekannt in den USA, wo er in einem Atemzug mit Werner Mummert oder anderen „Dänischen Namen“ genannt wird. Dies hatte bisher auch Einfluss auf seine eigenen Tabakvorlieben, die leider durch eine verschärfte EU- Gesetzgebung einen herben Dämpfer verkraften musste. Denn seine Pfeifentabaklieferungen von Herstellern aus den USA kommen nicht mehr so mir nichts, dir nichts über den Zoll.
Daniel mag am liebsten leichtere Virginia-Perique Flakes und Mixtures. Aber auch Straight Virginias und vollmundige Latakiablends. Aromatisierte Tabake sind nicht sein Geschmack. Er raucht (wen wundert’s?) am liebsten seine eigenen Pfeifen, und für Spaziergänge nimmt er sehr gerne eine Missouri Meerschaum zwischen die Zähne. Von diesen Maiskolbenpfeifen aus den USA hat er immer ein paar in Reserve, die er gerne Gästen anbietet, oder Freunden gibt, die das Pfeiferauchen ausprobieren möchten.
Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Daniel Mustran, und hoffen, dass die Pfeifen von ihm so gut bei Ihnen ankommen werden, wie wir es uns erhoffen! Hier geht es zu seinen Pfeifen: Daniel Mustran Freehands