Neuigkeiten vom Importeur und Distributor Kopp Pipes: Der rührige Oliver Kopp konnte sich die internationalen Markenrechte für die alte englische Traditionsmarke Barling sichern – und man plant Großes!
Lange Zeit lag die Marke brach, dabei ist sie im englischsprachigen Ausland sehr bekannt und ihre Sammler sind zahlreich. Man wähnte Barling zeitweise sogar auf demselben Qualitätsniveau wie Dunhill. Dementsprechend werden für Sammlerstücke auf Onlineplattformen Höchstpreise erzielt.
Zurück geht die Marke auf Benjamin Barling, der 1812 die Marke gründete und zunächst Meerschaumpfeifen mit aufwändigen Silberarbeiten aufwertete. In den frühen 1900er Jahren schwenkte man über zu einer eigenen Bruyèrepfeifen-Produktion in Camden Town, mitten in London. Die weitere Geschichte ist sehr wechselhaft, aber gut dokumentiert. Sammler unterscheiden zwischen drei Zeiträumen, in denen sich alte Barling-Pfeifen einordnen lassen. 1. „Pre-Transition“ von 1812 bis 1960, 2. „Transition“ von 1960 bis 1963. 3.“Post Transition“ von 1963 bis jetzt. Die teuersten Sammlerstücke sind natürlich aus der frühesten Epoche. Wer sich weiter mit der Geschichte dieser Marke auseinandersetzen möchte, dem sei der sehr umfangreiche Pipedia-Artikel empfohlen.
Die Firma Kopp Pipes hat sich dieser Marke jedenfalls angenommen und plant einen zugleich modernen, wie auch wundervoll altmodischen Ansatz. Im frühen 20. Jahrhundert konnte man bei englischen Serienpfeifen unter zig verschiedenen Ausführungen wählen. Die Shapes waren zumeist immer dieselben, aber unterschiedliche Qualitätsstufen, unterschiedliche Oberflächen und unterschiedliche Farben machten die Auswahl reichhaltig. So bekam man beispielsweise eine klassische Billard in rot gebeizt, in dunkelbraun, in hellbraun, in sandgestrahlt schwarz, in sandgestrahlt braun, in geöltem Finish, in Tanshell usw.
Und genau dieses Prinzip wird wiederbelebt. Es wird also zwölf verschiedene Pfeifenformen geben, die sage und schreibe in zwölf verschiedenen Finishes angeboten werden. Dazu zählen zum Beispiel: schwarz-glatt, dunkelrot, geöltes und mattes Finish, Tanshell, rubinrot-sandgestrahlt, Chestnut, Walnut, Terracotta, Virgin, Top Grains und vieles mehr. Also das Gegenteil von dem heutzutage üblichen „Eine Variante in Glatt, eine in Sand.“ Natürlich darf man bei so einer alten, englischen Marke keine Shape-Experimente erwarten. Die Pfeifen werden definitiv einen klassischen Touch haben. Dennoch – und das ist das Zugeständnis an die Moderne – werden die Pfeifen vorerst mit Acrylmundstück und 9mm Bohrung ausgeliefert. Die deutschen Pfeifenraucher dürfte dies sicherlich freuen.
Teilweise werden die Pfeifen Silberbänder und Montiereungen bekommen, die speziell nach den Vorstellungen der Firma Kopp angefertigt wurden.
Leider konnte allerdings kein Produzent mehr in Großbritannien gefunden werden, der Serienpfeifen im größeren Stil fertigen kann. So werden Barling Pfeifen also „auf dem Kontinent“ hergestellt.
Es ist noch nicht ganz sicher, wann die ersten Barlings im Handel auftauchen; als grobe Richtung gibt Oliver Kopp aber Juli 2021 vor. Preislich werden die Pfeifen vorraussichtlich zwischen 140- 220€ anzusiedeln sein.
Gute Neuigkeiten, meinen wir. Bei so viel Neuerscheinungen ist es doch schön, wenn alte Marken reaktiviert werden, um an Traditionen anzuknüpfen. Der Umstand, dass englische Marken jetzt unter deutscher Leitung stehen, dürfte ja schon aus dem Automobilbereich hinlänglich bekannt sein.
Wir halten Sie auf dem Laufenden und informieren Sie, sobald die Pfeifen in unserem Shop sind!
Alte Fotos entnommen von: https://pipedia.org/wiki/Barling