Das Boxing Date auf der Unterseite einer Zigarrenkiste ist für Liebhaber kubanischer Zigarren eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Oft geht beim Kauf einzelner Zigarren der zweite Blick direkt unter die Zigarrenkiste, um festzustellen, wann die braunen Schönheiten in die Kiste „gepresst“ wurden. Warum das für viele Aficionados so wichtig ist, lässt sich in drei Worten erklären: „Tabak reift nach!“.
Doch was heißt das nun im Detail?! Selbstverständlich lassen sich auch Zigarren, die nur wenige Monate auf dem Buckel haben, problemlos rauchen, ob diese noch „recht frischen“ Zigarren dem habanophilen Genießer dann auch geschmacklich zusagen ist eine ganz andere Sache. Vielen Zigarrenrauchern ist es lieber, wenn die Zigarren noch eine Weile nachreifen – im besten Fall, in der noch nicht geöffneten Originalkiste. Zugegebenermaßen macht dies manchmal auch Sinn, schließlich neigen vor allem frischgerollte Zigarren zum Beispiel dazu, einen ammoniakartigen Beigeschmack zu haben, noch recht kräftig zu schmecken oder nicht ganz sauber abzubrennen. Abhilfe bringt da die erwähnte Nachlagerung in Kiste oder Humidor. Soviel zum Thema Zigarrenlagerung, auf das wir gerne noch einmal in einem separaten Blog eingehen ;-) zurück zum Boxing Date:
Was bei den Kubanern erklärtermaßen Pflicht ist, wird nach und nach auch bei Zigarrenherstellern anderer Länder immer beliebter. Und Sinn macht es doch allemal, denn hierdurch werden Zigarren dieser Marken für Zigarrensammler und Aficionados, die Ihre Lieblingssticks gerne „agen“ (altern/reifen) wollen, noch attraktiver!
Ein gutes Beispiel sind die Zigarren von Didier Houvenaghel, der schon seit Jahren auf alle Kisten seiner Marken La Ley, Nicarao und neu La Preferida kleine Sticker mit Informationen zu Format, wer die Zigarren verpackt hat, und natürlich wann sie verpackt wurden (sozusagen also das Boxing Date) kleben lässt.
Gerollt werden die Zigarren von Didier bei A.J.Fernandez Cigars und auch auf den Kisten, die A.J. unter eigenem Namen auf den Markt bringt, zum Beispiel New World, Enclave oder Pinolero finden sich kleine Sticker auf denen ein Verpackungsdatum vermerkt ist.
Ein weiterer Großer der Branche ist Pete Johnson, der mit seinen Tatuaje Zigarren vor allem Fans starker Zigarren glücklich macht. Auch Pete hat unter vielen Zigarrenkisten das Datum der Verpackung mit Stempeln festgehalten.
Und auch andere Zigarren aus der Tabacalera My Father Cigars, die bei uns unter der Marke Don Pepin laufen, werden mit einem solchen Datumstempel versehen.
Doch was soll das Ganze… „ich kaufe mir eine Kiste Zigarren und will sie dann gefälligst auch rauchen…“ Schön und gut, doch es ist nunmal erstaunlich und das werden viele Aficionados bestätigen können, was allein die Zeit mit einer Zigarre machen kann. Wir hatten vor nicht all zu langer Zeit das Glück, einige Kisten Nicarao Especial Hermoso mit einem etwas älteren Boxing Date von unserem Freund Didier Houvenaghel zu ergattern! Also die Hermosos aus der regulären Produktion schmecken uns ja schon supergut… aber was die Nachreifung mit diesen, aus 2012 und 2013 stammenden, Kisten gemacht hat, hat uns total begeistert und das Thema „Aging von nicht-kubanischen Zigarren“ überhaupt erst so richtig für uns auf den Schirm gebracht. Leider sind alle diese Zigarren bereits verkauft, doch wir haben da demnächst eine kleine Überraschung für Sie… mehr verraten wir aber noch nicht. ;-)
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Zigarren mit eher kräftigeren, robusteren und dicken Tabaken sich besonders gut zum Agen eignen – doch hierzu mehr in einem anderen Blog-Beitrag.
Genussvolle Grüße aus der Cigarworld Lounge – Ihr Cigarworld Team