Der Mac Baren HH Vintage Syrian gehört zu der „HH-Serie“ von Mac Baren, deren Tabake sich allesamt dadurch auszeichnen, dass sie vollkommen naturbelassen und nicht gesüßt sind. Die Besonderheit des Vintage Syrian besteht darin (wie der Name schon sagt), dass er echten Syrischen Latakia enthält, der schon seit Jahren nicht mehr hergestellt wird. Nur noch drei Tabakerzeuger weltweit haben überhaupt noch Vorräte dieses seltenen Gewächses.
Der Hersteller gibt an, dass die Mischung Syrischen Latakia, drei verschiedene Virginias, türkischen Orient und eine kleine Portion Kentucky enthält. Beim Öffnen der Dose lässt sich dies an der bunten Mischung erkennen. Dunkle, sehr helle, fast olivfarbene sowie schokobraune Tabakbestandteile liegen als langfaseriger, klassischer Schnitt in der Dose. Der Geruch ist tabakecht-blumig mit erstaunlich zurückhaltender Rauchigkeit. Der Latakia spielt überraschenderweise nicht die Hauptrolle im Geruch, dafür ist der Orient aber sehr deutlich wahrnehmbar. Es dominieren die würzigen Noten, die Süße ist nur im Hintergrund auszumachen.
Was die Feuchtigkeit betrifft, ist festzuhalten, dsas der Tabak frisch aus der Dose eigentlich viel zu feucht ist, um ihn sofort zu rauchen. In dieser Hinsicht erinnert er stark an einen Hersteller aus Großbritannien, und auch hier tun ihm ein bis zwei Tage Trocknungszeit mehr als gut. Ist er getrocknet, lässt er sich problemlos stopfen und anzünden, ist er noch zu feucht, wird es ein schwieriges Unterfangen.
Das Raucharoma ist mild-würzig mit einer dominanten Blumigkeit des Orients. Der Latakia spielt, wie beim Geruch bereits festgestellt, eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist der Kentucky wahrzunehmen, und der Virginia gibt ihm Struktur und Körper. Alles in allem ist es aber eine harmonische Gesamtkomposition mit Hauptaugenmerk auf dem Orient.
Der Vintage Syrian ist ein leichter Tabak, der sich gut als All-Day-Smoke oder als Frühstückstabak eignet. Der Nikotingehalt ist eher gering, und er wird während des Rauchens nicht wesentlich stärker. Ist er gut durchgetrocknet, brennt er ohne starke Kondensatbildung ab. Wenn er noch zu feucht ist ist, neigt er zum Sottern und Beißen. Übrig bleibt sehr helle, pudrige Asche. Ein Tabak, der wie dafür geschaffen ist, ihn ohne Probleme bis zum Schluss zu rauchen.
Fazit: Ein Tabak, der je nach Erwartungshaltung überraschen oder enttäuschen kann. Erwartet man das, was der Name andeutet, nämlich eine Latakiabombe, könnte man enttäuscht werden. Denn das ist er ganz und gar nicht. Lässt man sich auf den Tabak ohne Erwartungen ein, wird man angesichts der deutlichen Orientnote und der harmonischen Gesamtkomposition positiv überrascht. Vergleichbares wird man kaum auf dem deutschen Markt finden, eine ziemlich eigenständige, interessante Mischung. In Fachbeiträgen ist immer wieder davon zu lesen, das syrischer Latakia milder als sein zypriotisches Pendant ist. Ob dies der Grund dafür ist, dass er sich in dieser Mischung so zurückhaltend verhält, bleibt fraglich. Möglicherweise hat der Tabak über die Jahre der Reifung und Lagerung schon einen guten Teil seiner Rauchigkeit verloren. Alles in allem aber ein sehr empfehlenswerter Tabak mit wahrscheinlich großem Ageingpotenzial.
Die Vorräte reichen laut Mac Baren auch nur noch für ein bis zwei Jahre – also eindecken, bevor es zu spät ist!