Frank Axmacher: International anerkannte „Pfeifenexzellenz“ made in Solingen

In Deutschland gibt es zahlreiche sehr gute Pfeifenmacher. Viele davon haben sich mittlerweile einen gewissen Ruf erarbeitet und Pfeifenraucher von ihrer Arbeit überzeugen können. Es gibt allerdings wenige, die ein internationales Standing haben, und als „High Grader“ gelten. Rainer Barbi war so jemand, Karl-Heinz Joura ebenfalls, heutzutage Cornelius Mänz und Dirk Heinemann. Und natürlich Frank Axmacher. Seine wenigen Pfeifen sind in Japan, China, den USA oder Italien heiß begehrt.

Der Solinger ist 1963 geboren und geht damit zwar nicht mehr als „Jungspund“ durch, doch gilt er bei vielen noch immer als „neuer“ Pfeifenmacher. Er machte zunächst in den 80er Jahren eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Steinmetz. Außerdem beschäftigte er sich schon während seiner Schulzeit mit Zeichnen und Kalligraphie. Das I-Tüpfelchen in Bezug auf Vorbildung ist der Umstand, dass Frank Axmacher sich in den 90er Jahren zum Holzbildhauer ausbilden ließ. Bei all dem Wissen und Können scheint es daher nur noch eine Frage der Zeit gewesen zu sein, bis er den Weg zum Pfeifenbau fand.

So kam es dann Anfang der 2000er Jahre dazu, zunächst als Autodidakt. Und da Frank Axmacher gerne alles von Grund auf kennenlernt und Bildung schließlich noch nie geschadet hat, schlossen sich Lehrgänge bei Bertram Safferling, Rainer Barbi und Tom Eltang an. Zwischenzeitlich hatte er sich schon eine Reputation erarbeitet. Ich erinnere mich ebenfalls, dass Franx Axmacher in den antiken Social-Media-Vorläufern namens „Newsgroups“ schon eine gewichtige Rolle spielte. Seine Pfeifen wurden sehr positiv rezipiert, und man prophezeite ihm eine große Zukunft in der Pfeifenmacherei. Man konnte ihn auf einigen Pfeifenmessen und Treffen häufig im Schlepptau mit seinem „Sparringspartner“ und Freund Jürgen Moritz antreffen. Dies ist im übrigen auch heute noch so.

Zwischenzeitlich waren seine Pfeifen überwiegend im Fachhandel zu finden. Achim Frank oder Pfeifen Schilde in Essen gehörten zu den dankbarsten Abnehmern. Mitte der 2010er  Jahre folgte aufgrund von Problemen mit dem Werkstattstandort und anderen beruflichen Projekten eine Schaffenspause. Nachdem er eine neue Werkstatt bezogen hatte, war es aber im letzten Jahr soweit, dass er wieder mit dem Pfeifenbau begann. Auf der Pfeifenmesse in Stuttgart war es dann endlich so weit, dass wir seine Pfeifen in Augenschein nehmen konnten und ziemlich begeistert waren. Vor allem mein Kollege Janez Valada, der ein Freund eleganter Pfeifen ist und die alten dänischen Meister sehr gut kennt, kam aus dem Schwärmen kaum noch heraus.

Frank Axmachers Pfeifen sind in der Tat elegant. Sie haben aber auch einen künstlerischen Anspruch und Wert, der kaum woanders zu finden ist. Seine Bewunderung für den japanischen Pfeifenmacher Kei ‚Ichi Gotoh findet sich so auch in seinem Shaping wieder. Manchmal ist seine Linienführung geradlinig und straight, oft aber eher fließend und elegant. Die Shapes dürfen dabei auch etwas ausgefallener sein, und er schreckt auch nicht vor Formen zurück, die sehr, sehr viel Feingefühl und Ausdauer benötigen. Als Dekoration nutzt Frank Axmacher am liebsten Bambus, aber auch Horn, Zierhölzer und andere Naturmaterialien.

Wir freuen uns, dass seine Pfeifen nun bei uns zu finden sind. Häufig gilt der Prophet im eigenen Land wenig. Mit Frank Axmacher ist es aber ganz sicher anders!

 

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