Bing Crosby: Sänger, Schauspieler und Namensgeber eines Pfeifen-Shapes

Wer sich mit US-amerikanischen Filmen und der Musik der 40er, 50er und 60er Jahre beschäftigt, wird an ihm nicht vorbeikommen. Bing oder Harry Lillis Crosby, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, war ein überaus bekannter und populärer Musiker und Schauspieler seiner Zeit. Wieso wir das ausgerechnet an dieser Stelle so herausstellen?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen war Bing Crosby selbst leidenschaftlicher Pfeifenraucher. Er war selten ohne Pfeife anzutreffen. Zum anderen hat sein Pfeifengeschmack ein bis heute sehr beliebtes Pfeifenshape „begründet“ – die „Bing“. Zu guter Letzt hat Savinelli mit der „New Favourite Bing“ eine Serie aufgelegt, die sehr nah am Original und dennoch sehr zeitgemäß ist. Aber dazu später mehr.

Wir wollen hier nicht in aller Ausführlichkeit auf sein künstlerisches Schaffen eingehen. Dafür gibt es sehr gute Wikipedia-Artikel. Vielmehr wollen wir seine Art, Pfeife zu rauchen, etwas näher beleuchten.

Bing Crosby fing mit dem Pfeifenrauchen aus einem bestimmten Grund an. Seine Mutter hatte eine starke Aversion gegen Zigaretten, und verbot es ihm, diese im Haus zu rauchen. Gegen eine Pfeife hatte sie allerdings überhaupt nichts einzuwenden. Also blieb er dabei.

Er war ein Pfeifenraucher, der die Pfeife gerne im Mund trug. Dafür mussten seine Pfeifen leicht sein und ein gut ausgearbeitetes Mundstück haben. Als jemand, der früh im Umgang mit Medien und der Presse geübt war, bemerkte er allerdings, dass herkömmliche Pfeifen oft etwas kurz und untersetzt auf Fotos schienen. Er fand, dass sie sein Gesicht verdecken, und wenig zu seiner Statur passten.

Also ließ er sich eine Pfeife bauen, die es so bisher noch gar nicht gab. Ein mittelgroßer Billard-Kopf, mit etwas längerem Holm und etwas längerem Mundstück. So hatte der Pfeifenkopf mehr Abstand zum Gesicht und verdeckte es nicht.

Ein neues Pfeifenshape war geboren, die „Bing“. Doch zu diesem Zeitpunkt nannte man es wahrscheinlich noch nicht so. Es ist auch schwer zu rekonstruieren, wer ihm diese Pfeife baute. Aber es könnte Mastercraft gewesen sein, eine bekannte amerikanische Pfeifenmarke, für die er auch Zeitschriftenwerbung machte. Der Hersteller ließ sowohl in England wie auch in Frankreich fertigen, hier zum größtem Teil aus feinem algerischen Bruyere.

Bing Crosby hatte in den 60er Jahren eine stattliche Pfeifensammlung von über 150 Pfeifen angehäuft. Viele wurden ihm von amerikanischen Soldaten geschenkt, um ihm für seine moralische Unterstützung während des Krieges zu danken.

Da er in der Öffentlichkeit stand, fragte man ihn häufig nach seiner Empfehlung für eine bestimmte Marke oder Pfeifenart. Diese Fragen beantwortete er allerdings ganz im Stile eines echten Pfeifenrauchers sinngemäß so:

„Es kommt nicht unbedingt darauf an, wieviel eine Pfeife kostet oder welche Marke sie hat. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Pfeifenraucher seine Pfeife langsam und mit Bedacht raucht, sowie seine Pfeife gut und regelmäßig reinigt. Das ist viel wichtiger als alles andere.“

Zu seinen Tabakvorlieben finden sich ebenfalls ziemlich konkrete Angaben, er bevorzugte einen Tabak namens „Hayward Mixture“, einen auf Burley basierten und mit etwas Latakia und Virginia angereicherten Mittelschnitt. Zu kräftige oder auch zu süße Tabake waren seine Sache nicht. Leider ist dieser Tabak heutzutage nicht mehr erhältlich.

Bing Crosby starb 1977 auf einem Golfplatz in Spanien spontan und aus heiterem Himmel an Herzversagen. Golf war eine weitere Leidenschaft.

Da Bing oft die Welt bereiste, war sein Anblick mit dieser spezifischen, etwas längeren Pfeife ein vertrauter Anblick und sein Name sehr geläufig.

Savinelli nahm das Thema auf, und brauchte zunächst ein Modell in hochwertiger, heller „Corallo“-Rustizierung auf den Markt. Man nannte sie „Bing’s Favourite“. Diese Pfeife hatte ein gerades Mundstück. Später kam die Serie „Bing’s Favourite“ hinzu. Diese Pfeifen hatten ebenfalls einen schlanken Billardkopf, einen längeren Holm, und längeres Mundstück. Die Serie gibt es noch heute, und sie ist vielen Pfeifenrauchern ein Begriff.

Allerdings haben diese Pfeifen ein etwas gebogenes Mundstück. Savinelli will die Pfeife so besser ausbalancieren, wenn man sie im Mund trägt. Doch das verändert den Charakter der Pfeife so ganz erheblich. Dies ist vielen Pfeifenrauchern aufgefallen. Und manchmal konnte man Kommentare lesen wie zum Beispiel: „Die Pfeifen sind sehr schön und elegant. Wenn sie nur ein gerades Mundstück hätten, hätte ich schon längst eine.“

Uns ist dieser Umstand aufgefallen, und wir haben es an unseren Lieferanten und zuverlässigen Ansprechpartner Kopp Pipes weitergegeben. Bei Kopp pflegt man angenehmerweise einen kurzen Draht zu seiner Kundschaft wie auch zu den Herstellern, und in nullkommanix war eine kleine Serie Savinelli Bing mit GERADEM Mundstück in Auftrag gegeben. Als Versuchsballon gewissermaßen. Das Resultat finden Sie nun endlich bei uns im Shop. -> Savinelli Bing’s

Ohne zu übertreiben, können wir sagen, das nun das Thema perfekt umgesetzt wurde. Schlanker Kopf, langer Holm, langes, gerades Mundstück. Zu allem Überfluss hat die Pfeife sogar noch einen Silberring verpasst bekommen. So wie auch Bing Crosbys Pfeifen meistens einen Silberring hatten. Als Zugeständnis an moderne Zeiten bietet diese Serie allerdings Platz für 6mm Filter. Wir sind begeistert!

Das Shape gibt es natürlich auch bei anderen Herstellern. Bei Dunhill gehört es zu den Bestsellern. Bings von Dunhill sind auch bei uns im Shop immer zuerst ausverkauft.

Außerdem hat sich der Pfeifenmacher Bruno Nuttens einen echten Namen für seine Interpretationen der „Bing“ gemacht. Seine Varianten haben häufig einen ausgesprochen dünnen Holm. Diese Pfeifen sind dann natürlich ohne Filterbohrung.

Wir hoffen wir konnten Ihnen die Hintergründe zum immer beliebter werdenden Pfeifenshape „Bing“ näherbringen“ Aufgrund der besonderen Charakteristik und Bauart sind solche Pfeifen leider nicht mit 9mm Bohrung üblich. Aber vielleicht versuchen Sie einmal eine Savinelli mit 6mm Bohrung?