Gibt es Tabake, die man probiert haben „muss“?

Neueinsteiger in die Welt der Pfeife sind oftmals überfordert mit dem Angebot an Pfeifentabak. Es gibt unendlich viele Marken, Schnittarten, Aromatisierungsvarianten und Stilrichtungen. Was soll man da auswählen?

Viele suchen in ihrer Hilfslosigkeit einen Anhaltspunkt, den sie möglicherweise aus anderen Bereichen kennen. Es wird also nach Klassikern gesucht, Referenzpunkte an denen sich die „Pfeifenwelt“ orientiert und die gewissermaßen zum allgemeinen „Geschmackskanon“ gehören.

Gibt es solche Tabake? Die Antwort lautet wie so oft im Tabakbereich: Jein!

Grundsätzlich ist es immer der persönliche Geschmack, der entscheidet.  Und persönlichen Geschmack kann man kaum verallgemeinern. Zumindest würden wir es für falsch halten, Pfeifenrauchern Empfehlungen an die Hand zu geben, ohne explizit darauf hinzuweisen, dasss der persönliche Geschmack entscheidet.

Dennoch lassen sich gewisse Trends und Tendenzen festhalten, alle im jeweiligen Bereich.

Da es verschiedene Geschmacksrichtungen, Genre und Aromaausprägungen gibt, sollte man sich bei der Frage nach einer Empfehlung vielleicht erst einmal darüber bewußt werden, was man sucht.

Grob kann man die unterschiedlichen Richtungen in zwei Kategorien enteilen:

  • „Naturnahe“ Tabake
  • Aromatisierte Tabake

Wobei es jedem klar sein sollte, dass es so gut wie keine vollkommen unbehandelten Tabake auf dem Markt gibt. Schon in den ersten Bearbeitungsschritten bei der Herstellung von Tabak werden Methoden verwendet, die den Tabak verändern. Dennoch können diese Bearbeitungsschritte mehr oder weniger intensiv erfolgen, was uns zum nächsten Punkt bringt.

Die beiden Richtungen „naturnah“ und aromatisiert lassen sich in weitere Bereiche aufteilen, was eine Kategorisierung erleichtert.

Naturnah

  • Virginia
  • Englisch, mit Latakia
  • Englisch, ohne Latakia

Aromatisiert

  • „Hocharomaten“ oder „Deutsche Aromaten“
  • Dänische Tabake

Diese Kategorisierung ließe sich wahrscheinlich noch um einiges verfeinern, wenn man wollte. Dies würde hier aber zu weit führen.

Um Ihnen also einen Anhaltspunkt zu geben, der Ihnen die Orientierung erleichtert, hier unsere, wohlgemerkt subjektive Empfehlung für den jeweiligen Bereich. Wir sind der Meinung, diese Tabake sollten Sie probieren.

Virginia:

Amphora Virginia

Der Amphora Virginia ist ein klassischer Vertreter seiner Art, aber mit Besonderheiten. Er besteht ausschließlich aus Virginiatabaken und ist heißgepresst. Dadurch ist er deutlich weicher und nicht so bissig wie andere Tabake seiner Art, aber bei vollem Aroma. Er brennt sehr gutmütig ab und ist zu jeder Tageszeit zu genießen. Kurzum, diesen Virginia müssen Sie probieren!

Englisch, mit Latakia:

Peterson Early Morning Pipe

Über diesen Tabak allein könnte man wahrscheinlich einen längeren Blogbeitrag schreiben. Kaum ein Pfeifentabak ist mehr Referenzpunkt als dieser. Berühmte Persönlichkeiten, Dichter, Wissenschaftler rauchten diesen Tabak. Es gibt Rohtabake, die nur in dieser Mischung Verwendung finden, und die höchstinteressante Balance zwischen geröstetem Virginia, Orient und Latakia ist einzigartig. Kein anderer Tabak ist wie der Early Morning Pipe (EMP). Den muss man in seinem Pfeifenraucherleben probiert haben.

Englisch, ohne Latakia

DTM Ropers Roundels

Unsere Empfehlung mag einige irritieren. Warum dieser „Nischentabak“? Nun, die Antwort ist einfach. Diesen Tabak, ein sogenannter „Coin“, oder „Curly-Cut“ gibt es unter verschiedenen Namen. Der DTM Ropers Roundels ist dabei die Varinate mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Virginia, Perique und Black Cavendish werden zu einer „Wurst“ gerollt und dann in feine Scheiben geschnitten. Er hat volle Würze, enthält eine gute Portion des „Wunderkrauts“ Perique und ist ein sehr repräsentativer Vertreter seiner Gattung.

Hocharomat:

DTM Devil’s Holiday

Hocharomaten bieten zusammen mit den Dänischen Tabaken die beliebteste Kategorie in Deutschland. Ein Großteil aller hier verkauften Tabake sind Hocharomaten. Sie sind süß, duftig und sehr oft fruchtig aromatisiert. Unglücklicherweise sind sie häufig aufgrund der zahlreichen Aromastoffe nicht besonders gut im Abbrand und neigen zum Sottern. Dies lässt sich allerdings vom Devil’s Holiday nicht behaupten. Er brennt hervorragend ab, ist fruchtig-aromatisch und riecht einfach umwerfend. Kommt im Übrigen von DEN Spezialisten für diese Tabake, von Dan Tobacco aus Lauenburg.

Dänischer Tabak:

Mac Baren Scottish Mixture

Ähnlich wie auch der EMP ist der Mac Baren Scottish Mixture eine wahre Legende. Und er gehört zu den ältesten heute noch verkauften Sorten überhaupt. Er bietet eigentlich alles. Würze, Süße, Wärme, Duftigkeit. Doch von nichts zu viel, und alles in Harmonie. Er gehört unser Meinung nach zum „Grundvokabular“ und sollte auf jeden Fall probiert werden!

Wenn Sie etwas probiert haben, und sich möglicherweise in andere Richtungen herantrauen möchten, bieten wir unsere Cigarworld Tasting Bundles an, die über die jeweilige Richtung einen schönen Überblick bieten. Hier zu finden!

 

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